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Archiv: 2023/24  2022  2021 2020  2019  Geschichte Thyssenkrupp AG






Anwohner-Information: Geplante Reparatur an der Kokerei Schwelgern von thyssenkrupp Steel am 25. November

Bedeutung der Reparatur: Diese Arbeiten sind notwendig, um zukünftige Probleme zu vermeiden und die Sicherheit der Anlage zu gewährleisten. Die Anwohner werden um Verständnis und Geduld gebeten.

Hintergrund und Notwendigkeit der Reparatur
Duisburg, 20. November 2024 - Die Gasleitung, die von der Kohlenwertstoffanlage zur Hauptleitung führt, muss instand gesetzt werden, um weiterhin den sicheren und störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Während der Reparatur, die voraussichtlich 12 bis 16 Stunden dauern wird, muss das teilgereinigte Koksofengas über die Hochfackel abgefackelt werden. Eine Zuführung zu den üblichen Verbrauchern wie Warmbandwerke und Kraftwerke ist in dieser Zeit nicht möglich.


Auswirkungen auf die Anwohner
Während der Reparatur wird die Hochfackel auf dem Werkgelände von thyssenkrupp Steel für etwa 16 Stunden sichtbar in Betrieb sein. Es kann zu einer Schwarzfärbung der Flamme kommen, die für Mensch und Umwelt keine Gefahr darstellt. Die Arbeiten selbst sind nicht mit erhöhtem Lärm verbunden, da es sich bei den Arbeiten um Schraubverbindungen handelt. Das Entspannen des Niederdruckdampfnetzes (2,5 bar) könnte kurzfristig ein Rauschen verursachen, und das Abbrennen des Koksofengases über die Hochfackel könnte zu einem hörbaren „Fauchen“ führen.


Diese Reparatur ist von großer Bedeutung, um die Betriebssicherheit der Kokerei Schwelgern zu gewährleisten. Die Arbeiten sind in Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf sorgfältig geplant und werden nur bei außergewöhnlichen Witterungsbedingungen verschoben. Das Unternehmen bittet die Anwohner um Verständnis und dankt für ihre Geduld während dieser notwendigen Maßnahme.    

Am 25. November wird an der Kokerei Schwelgern von thyssenkrupp Steel eine wichtige Reparatur an einer Gasleitung durchgeführt. Diese Arbeiten sind notwendig, um zukünftige Probleme zu vermeiden und die Sicherheit der Anlage zu gewährleisten.


Thyssenkrupp macht erneut Verluste

Essen/Duisburg, 19. November 2024 - Thyssenkrupp bleibt in den roten Zahlen: Das Essener Stahlunternehmen verzeichnet für das Geschäftsjahr 2023/24 einen Fehlbetrag von 1,4 Milliarden Euro (Vorjahr: zwei Milliarden Euro). Wesentlicher Grund dafür sind Wertberichtigungen von insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro im Anlagevermögen. Der Umsatz des Konzerns entwickelte sich vor dem Hintergrund gehemmter Marktdynamik rückläufig und sank um 2,5 Milliarden auf 35 Milliarden Euro.


Das Bereinigte EBIT lag bei 567 Millionen Euro (Vorjahr: 703 Millionen Euro). Damit erreichte das Unternehmen seine zuletzt gesenkte Prognose. Der Hauptversammlung wird am 31. Januar vorgeschlagen, für das Geschäftsjahr 2023/24 eine Dividende in Höhe von 0,15 Euro je Stückaktie auszuschütten. Für das kommende Geschäftsjahr erwartet Thyssenkrupp beim Umsatz eine Steigerung zwischen 0 bis 3 Prozent; beim Bereinigten EBIT geht der Konzern von einer Verbesserung auf einen Wert zwischen 600 Millionen und einer Milliarde Euro aus. idr


Fernwärmeverbund Niederrhein und thyssenkrupp Steel: Nachhaltige Abwärmenutzung für eine bessere CO2-Bilanz

Partnerschaft zur Abwärmenutzung: Der Fernwärmeverbund Niederrhein (FVN) und thyssenkrupp Steel intensivieren ihre Zusammenarbeit, um ungenutzte industrielle Abwärme für das Fernwärmenetz des FVN zu nutzen und die Energieversorgung der Region nachhaltiger zu gestalten.

Technische Projekte: Geplante Projekte umfassen die Installation von Wärmetauschern und Wärmepumpen an verschiedenen Anlagen von thyssenkrupp Steel sowie die Integration von speziellen Kältemaschinen zur Kälteerzeugung im Sommer.

Ökologische Vorteile: Die Nutzung industrieller Abwärme reduziert den Bedarf an fossilen Brennstoffen und verbessert die CO2-Bilanz.  


Duisburg/Dinslaken, 15. November 2024 – Der Fernwärmeverbund Niederrhein (FVN) und thyssenkrupp Steel haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um ihre langjährige Partnerschaft zur Nutzung industrieller Abwärme weiter auszubauen. Ziel ist es, ungenutzte Abwärmepotenziale von thyssenkrupp Steel für das Fernwärmenetz des FVN zu erschließen und somit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung der Region zu leisten.


Damit können dann bis zu 7.000 Haushalte zusätzlich klimaneutral mit Fernwärme versorgt werden. Fernwärme- und Fernkälteerzeugung Im Rahmen der Absichtserklärung werden mehrere Anlagen, wie die Hubbalkenöfen des Warmbandwerks 2, die Weiterverarbeitungsanlagen in Beeckerwerth und die Wasserwirtschaft Beeckerwerth, auf eine mögliche Nutzung überschüssiger unvermeidbarer Abwärme für die Fernwärmeversorgung überprüft. Im Detail sollen die technischen und wirtschaftlichen Realisierungschancen geprüft werden.


Zusätzlich wird die Integration von speziellen Kältemaschinen zur Kälteerzeugung im Sommer untersucht. Diese Maschinen sollen überschüssige Wärme nutzen, um Fernkälte zu erzeugen, die dann in das Fernkältenetz von thyssenkrupp Steel in Beeckerwerth eingespeist wird. Vorteile für beide Partner Die Nutzung industrieller Abwärme bietet erhebliche Vorteile für beide Partner. Durch die Integration ungenutzter Abwärmequellen und die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen kann der Einsatz fossiler Brennstoffe und damit der CO2-Ausstoß reduziert werden.


Insgesamt können die Partner dann bis zu 40.000 Haushalte am Niederrhein mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen. Peter Petri, Leiter Energie- und Medienmanagement von thyssenkrupp Steel, erklärt: „Durch die Nutzung unserer Abwärme können wir nicht nur unsere Energiekosten senken, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Diese Partnerschaft zeigt, wie Industrie und Energieversorgung Hand in Hand für eine grünere Zukunft arbeiten können.“


Josef Kremer, Geschäftsführer des Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/Dinslaken: „Die Nutzung unvermeidbarer Abwärme ist für die Fernwärmeversorger am Niederrhein, die von der FVN beliefert werden, ein wesentlicher Baustein im Rahmen der Transformation der Wärmeversorgung, die bis 2045 komplett klimaneutral aufgestellt werden muss. Nur mit klimaneutralen Wärmequellen ist die Zukunftsfähigkeit der Fernwärmesysteme langfristig gesichert.

Zudem stärkt die langjährige vertrauensvolle Partnerschaft mit thyssenkrupp Steel unsere Position als führender Anbieter von nachhaltiger Wärmeversorgung in der Region.“    

 thyssenkrupp Steel und der FVN prüfen die Nutzung überschüssiger Abwärme aus mehreren Anlagen, wie den Hubbalkenöfen des Warmbandwerks 2: Bis zu 7.000 Haushalte zusätzlich könnten klimaneutral mit Fernwärme versorgt werden.  


Grüner Stahl für nachhaltige Mobilität: thyssenkrupp und Volkswagen Group unterzeichnen Memorandum of Understanding zur Belieferung mit CO₂-reduziertem Stahl 

 ·       thyssenkrupp Steel und Volkswagen Group unterzeichnen ein MoU zur Lieferung von CO₂-reduziertem Stahl aus der zukünftigen Direktreduktionsanlage.
·       Der Einsatz von bluemint® Steel unterstützt Volkswagen Group dabei, CO₂-Emissionen in der Lieferkette (Scope 3) zu reduzieren und die Klimaziele des Unternehmens zu erreichen.
·       Die Partnerschaft beider Unternehmen fördert Innovationen in der Automobilproduktion, darunter maßgeschneiderte Lösungen für die Elektromobilität.
·       thyssenkrupp Steel treibt die Mobilitätswende mit nachhaltigen Stahllösungen voran.  


Wolfsburg/Duisburg, 22. Oktober 2024. - Volkswagen Group und thyssenkrupp Steel haben im Rahmen der Internationalen Zulieferer Messe IZB in Wolfsburg ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet, das die zukünftige Belieferung von Volkswagen Group mit CO₂-reduziertem Stahl aus der künftigen Direktreduktionsanlage von thyssenkrupp Steel vorsieht. Diese Vereinbarung unterstreicht das gemeinsame Engagement beider Unternehmen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz und stellt einen weiteren Meilenstein in ihrer langjährigen Partnerschaft dar.  


Wegweisende Technologie für eine nachhaltige Zukunft
Die Direktreduktionsanlage von thyssenkrupp Steel, die in 2027 in Betrieb genommen werden soll, wird mit Wasserstoff und grünem Strom betrieben und ermöglicht dadurch einen gegenüber der konventionellen Stahlproduktion signifikant reduzierten CO₂-Fußabdruck. Der Hochlauf der Anlage erfolgt zunächst mit Erdgas als Reduktionsmittel und soll sukzessive auf Wasserstoff umgestellt werden.


Das daraus resultierende Produkt, bluemint® Steel, wird nach anerkannten Normen zertifiziert und kann im Betrieb mit 100% regenerativ erzeugtem Wasserstoff das LESS-Label A erreichen. Diese Klassifizierung, die von der Wirtschaftsvereinigung Stahl flankiert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz entwickelt wurde, ermittelt ein vollständiges Bild der Klimaauswirkungen eines Stahlprodukts und dokumentiert die nahezu emissionsfreie Produktion. „


Die Unterzeichnung des Memorandum of Understanding markiert einen entscheidenden Schritt auf unserem Weg zur Dekarbonisierung zentraler Industrieprozesse in Deutschland. Unsere langjährige Partnerschaft mit Volkswagen Group zeigt, dass wir neben der technischen Entwicklungsarbeit gemeinsam auch große Schritte in Richtung einer nachhaltigen Zukunft machen können,“ sagt Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands bei thyssenkrupp Steel.  


Vorteile für die Automobilindustrie
Volkswagen Group kann von diesem innovativen Verfahren zur CO2-Vermeidung erheblich profitieren, denn 15-20 Prozent der Emissionen bei einem Elektrofahrzeug entfallen auf den Werkstoff Stahl. Das Dekarbonisierungskonzept ermöglicht darüber hinaus die Fertigung des kompletten Produktportfolios in gewohnter Spezifikation und Premiumqualität. Der CO₂-reduzierte Stahl unterstützt den Automobilbauer dabei, die CO₂-Emissionen in der Kategorie Scope 3 zu reduzieren und somit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der eigenen Klimaziele zu leisten.


Die Lieferungen sollen im Jahr 2028 beginnen und dann Schritt für Schritt ausgeweitet werden. „Die Dekarbonisierung der Lieferketten ist ein entscheidender Faktor für den Volkswagen Konzern auf dem Weg zur CO2-Neutralität. Dieses Ziel wollen wir spätestens 2050 erreichen. Der Einsatz von grünem Stahl ist dabei ein wichtiger Schritt, um die Lieferketten bei Volkswagen in Zukunft noch umweltfreundlicher zu gestalten.


Dieser MoU mit thyssenkrupp bildet einen wichtigen Baustein unserer strategischen Ausrichtung zur Nutzung von CO₂-reduziertem Stahl“, sagt Dirk Große-Loheide, Beschaffungsvorstand der Marke Volkswagen Pkw und Mitglied der erweiterten Konzernleitung der Volkswagen AG.   Innovative Stahllösungen für die Mobilität Stahl ist Basiswerkstoff für Mobilität und der bevorzugte Werkstoff für die Fahrzeugproduktion. Pro Fahrzeug werden durchschnittlich 1.000 Kilogramm Stahl benötigt – für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle.


Volkswagen Group und thyssenkrupp Steel verbindet insbesondere auf dem Gebiet innovativer und wirtschaftlicher Leichtbaulösungen eine langjährige Partnerschaft, so zum Beispiel bei der Einführung hochfester Stähle, die vor allem aus Sicherheitsaspekten unverzichtbar sind. Inzwischen macht Stahl-dominierter Leichtbau über 80 Prozent der Fahrzeugkomponenten aus. Zu diesem Leichtbau-Werkstoffkonzept gehören auch Warmumformstähle, die höchste Festigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht ermöglichen. Dies ist u.a. entscheidend für sicherheitsrelevante Strukturen wie beispielsweise A- und B-Säulen oder auch Stoßfänger. 


Die Zusammenarbeit beider Unternehmen erweitert ihren Fokus zunehmend auf den Bereich der Elektromobilität. Diese umfasst wirtschaftliche Leichtbaulösungen für hochstabile Fahrzeugstrukturen sowie Elektroband für effiziente elektrische Antriebe. Stahllösungen spielen eine zentrale Rolle in der Mobilitätswende, nicht nur als Material für Generatoren und Elektromotoren, sondern auch als bevorzugter Werkstoff für den Karosseriebau und andere strukturelle Komponenten von Elektrofahrzeugen.


Im Zuge der Elektromobilität gewinnt der Werkstoff Stahl zudem zunehmend an Bedeutung, da in Elektrofahrzeugen durch die gestiegenen Anforderungen aufgrund der großen Batterieeinheit mehr Stahl verbaut werden muss als in Verbrennerfahrzeugen. Durch die Kombination von Materialkompetenz und Anwendungswissen positioniert sich thyssenkrupp Steel als ein wichtiger Akteur in der Weiterentwicklung der Elektromobilität.


Die Partnerschaft zwischen thyssenkrupp Steel und Volkswagen Group trägt mit der geplanten Kooperation bei CO2-reduzierten Stählen zur Mobilitätswende bei. Sie zeigt, wie durch innovative Technologien und strategische Kooperationen nachhaltige Lösungen geschaffen werden können.  

Im Rahmen der IZB in Wolfsburg haben thyssenkrupp Steel und Volkswagen Group ein MoU zur Belieferung mit CO2-reduziertem Stahl unterzeichnet.(V.L.n.R): Matthias Eden, Leiter Konzern- und Markenbeschaffung Metall Rohmaterial und Abgasanlagen, Volkswagen Group; Michael Bäcker, Leiter Konzern Beschaffung Metall, Volkswagen Group; Dennis Grimm, Spokesman of the Executive Board thyssenkrupp Steel; Simon Stephan, Sales Automotive, Senior Vice President, thyssenkrupp Steel.   Modell Direktreduktionsanlage am Standort von thyssenkrupp Steel in Duisburg

 
thyssenkrupp verkauft indisches Geschäft für Elektroband  

Duisburg, 18. Oktober 2024 - thyssenkrupp hat heute die indische Gesellschaft thyssenkrupp Electrical Steel India Private Ltd.und JSW Steel Limited und JFE Steel Corporation verkauft. Das indisch-japanische Käuferkonsortium erwirbt das indische Elektrobandgeschäft von thyssenkrupp für einen Kaufpreis von rund 440 Millionen Euro. Die Gesellschaft thyssenkrupp Electrical Steel India ist Teil der Geschäftseinheit Electrical Steel, die zur Stahlsparte von thyssenkrupp gehört.


Der Hauptstandort von thyssenkrupp Electrical Steel India befindet sich in Nashik rund 150 Kilometer von der indischen Wirtschaftsmetropole Mumbai entfernt. Die Gesellschaft beschäftigt derzeit rund 500 Mitarbeitende in Indien. Das Käuferkonsortium besteht aus dem größten indischen Stahlhersteller JSW Steel Limited, der zur JSW Group, einem indischen Industriekonglomerat, gehört, und der JFE Steel Corporation, dem zweitgrößten Stahlhersteller Japans. Das Closing der Transaktion wird innerhalb der nächsten Monate angestrebt.  

Der Verkauf der indischen Gesellschaft erfolgt aus marktstrategischen Erwägungen. „Die Vormaterialbelieferung aus den deutschen Stahlwerken von thyssenkrupp nach Indien ist kostenintensiv und schwächt langfristig unsere Wettbewerbsfähigkeit in Indien,“ erklärt Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands von thyssenkrupp Steel.


„Der Aufbau einer eigenen lokalen Vormaterialfertigung ist für uns wirtschaftlich nicht darstellbar. Im Vergleich zu den lokalen Wettbewerbern werden wir durch die Belieferung aus Deutschland heraus perspektivisch nicht die gleichen Skaleneffekte erzielen können. Deshalb ist die Veräußerung für uns jetzt der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt.“  


Der Erlös aus dem Verkauf stärkt die Kapitalausstattung des Stahlsegments und soll unter anderem in die grüne Transformation fließen. Dazu zählen auch die Aktivitäten von thyssenkrupp Electrical Steel. Da die Nachfrage nach kornorientiertem Elektroband im Zuge der globalen Energiewende weiterhin hoch ist, wird sich das Unternehmen zukünftig verstärkt auf Wachstumsmärkte in Europa und Nordamerika konzentrieren.  


thyssenkrupp Electrical Steel ist einer der führenden Hersteller von kornorientiertem Elektroband. Dieser weichmagnetische Werkstoff wird überall dort eingesetzt, wo elektrische Energie effizient umgewandelt, transportiert und genutzt wird, wie zum Beispiel in Transformatoren und großen Hochleistungsgeneratoren. Diese Aggregate spielen eine Schlüsselrolle bei der zunehmend dezentralen Energieversorgung durch erneuerbare Energien.

thyssenkrupp Electrical Steel betreibt derzeit Standorte in Gelsenkirchen in Deutschland und Isbergues in Frankreich. Dort beschäftigt das Unternehmen rund 1.200 Mitarbeitende. Zu den Kunden von thyssenkrupp Electrical Steel gehören globale und marktführende Hersteller für Energie- und Antriebstechnologien.


 

thyssenkrupp Steel besetzt Unternehmensführung neu: Ilse Henne wird Aufsichtsratsvorsitzende, Dennis Grimm als Sprecher des Vorstands bestätigt

Ilse Henne, Vorstandsmitglied der thyssenkrupp AG und CEO von thyssenkrupp Materials Services, ist neue Vorsitzende des Aufsichtsrats der thyssenkrupp Steel Europe AG.
Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen, ist für die Arbeitnehmerseite neuer stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender.
Der Aufsichtsrat bestätigt Dennis Grimm als Sprecher des Vorstands, ebenso Philipp Conze in seiner Funktion als Finanzvorstand (CFO).
Neu in den Vorstand berufen wird Dr.-Ing. Marie Jaroni als Chief Transformation Officer.


Duisburg, 26. September 2024. Die thyssenkrupp Steel Europe AG hat im Rahmen einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung wesentliche Personalentscheidungen zur Neuaufstellung des Unternehmens getroffen. Zur neuen Aufsichtsratsvorsitzenden ist Ilse Henne, Mitglied des Vorstands der thyssenkrupp AG und CEO des Business Segments Materials Services, berufen worden.


Für die Arbeitnehmerseite wurde Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen, in den Aufsichtsrat der thyssenkrupp Steel Europe AG entsandt und zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Die weiteren vakanten Positionen auf Anteilseignerseite werden durch Detlef Schotten, Andreas Zinke und Sonja Püskens nachbesetzt, die in unterschiedlichen Funktionen für den thyssenkrupp Konzern tätig sind. Auf der Arbeitnehmerseite folgt Ali Güzel, Betriebsratsvorsitzender Standort Duisburg-Hamborn, auf Tekin Nasikkol.

Neubesetzungen im Vorstand der thyssenkrupp Steel Europe AG
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat der thyssenkrupp Steel Europe AG heute Dennis Grimm als Sprecher des Vorstands bestätigt, der bereits seit Ende August interimsweise die Funktion des Vorstandssprechers ausgeübt hat.

Grimm übernimmt die gesamte operative Verantwortung sowie die technologische Steuerung und Weiterentwicklung des Unternehmens. Darüber hinaus verantwortet er die technologische Umsetzung der grünen Transformation. Zusätzlich ist Grimm für das neu zugeschnittene Vertriebs- und Innovationsressort kommissarisch verantwortlich.

Zum 1. Oktober 2024 neu in den Vorstand berufen wird Dr.-Ing. Marie Jaroni, bislang Executive Vice President Steel bei der thyssenkrupp AG. Sie wird in einem neu geschaffenen Ressort für die strategische Weiterentwicklung sowie für die performanceorientierte Steuerung des Unternehmens hin zu mehr Wettbewerbsfähigkeit verantwortlich zeichnen.

Als Finanzvorstand wurde Philipp Conze bestätigt. Er wird zusätzlich weiterhin das Personalressort leiten, bis auch hier die Nachbesetzung erfolgt ist.

Ilse Henne, Aufsichtsratsvorsitzende von thyssenkrupp Steel: „Die Neuaufstellung von thyssenkrupp Steel kommt voran. Mit den neuen personellen Besetzungen in Aufsichtsrat und Vorstand wollen wir die großen Herausforderungen der strukturellen Neuausrichtung, der Verselbstständigung und der grünen Transformation gemeinsam angehen. Jetzt gilt es, mit der thyssenkrupp AG und den Arbeitnehmervertretern die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens zu stellen. Die noch offenen Positionen im Vorstand werden schnellstmöglich besetzt.“



- Stahlgipfel heute in Duisburg - Bundesweiter Kongress in der Mercatorhalle
- Stahlgipfel und Politik

Stahlgipfel heute in Duisburg - Bundesweiter Kongress in der Mercatorhalle
Am Montag befindet sich der Kanzler für eine dreitägige Reise in Usbekistan und Kasachstan (15.-17. September). Es ist seine erste Reise nach Zentralasien.

IHK-Präsident fordert Plan nach Stahlgipfel Politisches Bekenntnis zum Standort in die Tat umsetzen  
In Duisburg findet heute der nationale Stahlgipfel statt. Spitzenvertreter aus Wirtschaft, Politik und EU sprechen über die Zukunft der deutschen Stahlbranche. Zu den klaren Bekenntnissen der Politik äußert sich Werner Schaurte-Küppers, Präsident der Niederrheinischen IHK:  
„Der Auftakt des Stahlgipfels ist ein starkes Signal für uns in Duisburg. Wir sind Europas wichtigster Stahlstandort und wollen das auch bleiben. Dazu bekennen sich auch die Spitzenpolitiker aus Brüssel, Berlin und Düsseldorf. Das ist eine tolle Botschaft. Jetzt muss die Politik das Gesagte umsetzen. Wir erwarten wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Unsere Industrie muss international bestehen können.“  


V.l. Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK Dr. Stefan Dietzfelbinger, Werner Schaurte-Küppers, Präsident der Niederrheinischen IHK, und Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas gemeinsam beim nationalen Stahlgipfel in Duisburg. © Niederrheinische IHK

 
 
Duisburg, 16. September 2024 - In der Stahlindustrie brodelt es. Viele Arbeitsplätze hängen am seidenen Faden. Zum Stahlgipfel am Montag, 16. September treffen sich alle wichtigen Akteure aus Politik und Industrie in Duisburgs Mercatorhalle (12 – 20 Uhr). Die Niederrheinische IHK erwartet die Teilnahme von Bundeskanzler Olaf Scholz. „Die Branche, der Standort, die Zukunft der Industrie – zu vieles steht auf dem Spiel. Wir brauchen jetzt ein klares politisches Bekenntnis“, fordert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger.  


Für den zweiten Nationalen Stahlgipfel haben sich wichtige Entscheidungsträger angekündigt – vom Ministerpräsidenten Hendrik Wüst, über Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bis hin zur Kerstin Jorna, EU-Generaldirektorin für Industrie. Nur ein Name fehlt: Der von Bundeskanzler Olaf Scholz. Dabei könnten Ort und Zeitpunkt nicht besser gewählt sein. Bei seinem Besuch vor zwei Wochen in der Region hatte Scholz das Thema Stahl ausgespart. Jetzt ist es laut IHK an der Zeit, das für Deutschland zentrale Thema aufzugreifen. Die offenkundige Krise an Europas wichtigstem Stahlstandort in Duisburg zeige, dass die Zeit drängt.  


„Die CO2-Ziele wollen wir durch grünen Stahl einhalten, nicht durch stillgelegte Hochöfen. Dann kommt der Stahl aus China. Das ist schlecht für den Standort, für Arbeitsplätze und für die Umwelt“, warnt Dietzfelbinger. „Wissen, das uns in vielen Bereichen zum Weltmarktführer gemacht hat, geht dann verloren. Die Industrie darf nicht weiter abwandern. Wir erwarten, dass Olaf Scholz nach Duisburg kommt. Und zwar mit einem Bekenntnis, wie wir die Industrie zukunftssicher machen“, so Dietzfelbinger, der neben seiner Funktion als IHK-Chef auch für die bundesweite IHK Allianz Stahl spricht: „Stahl muss Chefsache sein.“


Die IHKs beklagen seit langem zu hohe Energiepreise und zu wenig Innovation. „Wir können in Duisburg Wasserstoffregion Nummer eins bleiben. Das geht nur, wenn neue Anlagen und Verfahren nicht endlos geprüft werden. Es lässt sich nicht jedes letzte Risiko abschätzen. Erfahrungen sammeln und lernen sollte das Ziel sein. Nur dann können wir unsere Technologien in die Welt verkaufen,“ betont Dietzfelbinger. Programm und zu den Teilnehmern des Stahlgipfels: https://stahl-gipfel.mohr-live.de/programm.php

Stahlgipfel und Politik
Timing ist manchmal ulkig. Seit Jahren steht die Idee eines Nationalen Stahlgipfels im Raum, nun ist es heute in Duisburg soweit - ausgerechnet zwei Wochen nach dem Höhepunkt des Chaos bei der Stahlsparte von Thyssenkrupp. Jetzt droht der die gesamte deutsche Stahlindustrie adressierende Gipfel von der Lage in Duisburg (und Essen…) dominiert zu werden - dabei gibt es genug Themen für Politik und Wirtschaft, wenn‘s um die Zukunft der deutschen Stahlindustrie geht, erklärt Felix Banaszak, Duisburger MdB und Berichterstatter für Industriepolitik im Wirtschaftsausschuss der Grünen.


Dazu passt, dass der Wasserstoffverein Hy.Region.Rhein.Ruhr e.V. am Abend - ebenfalls in Duisburg - den dreitägigen HySummit einläutet. Dazu passt auch, dass schon ab 11 Uhr die IG Metall zur Demonstration für eine Zukunft der Stahlproduktion aufruft, auf der ich neben dem 2. Vorsitzenden der IG Metall, Jürgen Kerner, und dem frisch gewählten CDA-Bundesvorsitzenden und Europaabgeordneten Dennis Radtke sprechen werde. Es geht, gerade auch mit Blick auf die parallelen Debatten bei VW, nicht um Kleinigkeiten. Mitbestimmung und Sozialpartnerschaft stehen in Frage.


Mit meiner Rede will ich ein klares Signal senden: Die Beschäftigten können sich auf meine und unsere Unterstützung weiter verlassen! Die Lage in der Branche, aber auch darüber hinaus ist angespannt. Wir sind jetzt genau an dem Teil der Transformation, der am allerhärtesten ist. Jetzt müssen Investitionsentscheidungen gefällt werden, während weiter viele Unsicherheiten bestehen - über Verfügbarkeit und Preis von (grünem bzw. CO2-armem) Wasserstoff, über Strompreise, über die Wirksamkeit von Handelsinstrumenten wie CBAM, über die Ausgestaltung des Industrial Deal auf europäischer Ebene und darüber, ob es gelingt, nachfrageseitig Absicherung über sogenannte grüne Leitmärkte zu schaffen. 


Die Botschaft des Stahlgipfels muss sein: Wir sehen die Schwierigkeiten. Wir glauben weiter an eine erfolgreiche industrielle Transformation. Aber Glauben ist nicht genug. Wir intensivieren unsere Anstrengungen noch einmal, beschleunigen und flexibilisieren das, was der Staat in dieser Situation leisten kann. Gegenüber der WAZ habe ich skizziert, was das unter anderem einschließen sollte: Ein Amortisationskonto für den Netzausbau analog zur Finanzierung des Wasserstoff-Kernnetzes, um zu verhindern, dass gerade an diesem kritischen Punkt des Weges die Kosten für die Stromverbraucher zu hoch werden. Den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Option - zumindest keine verantwortliche.


Gerade deshalb belastet die Debatte um die Zukunft der Stahlsparte von Thyssenkrupp die Lage der Branche, ja sogar der Industrie insgesamt. Dass nun ausgerechnet der BDI-Chef Siegfried Russwurm - in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender bei Thyssenkrupp - implizit die DRI-Anlage am Standort Duisburg in Frage stellt, grenzt an Wahnsinn. Stahltransformation und Wasserstoffhochlauf stehen in gegenseitiger Abhängigkeit: Thyssenkrupp, Salzgitter & Co brauchen den grünen Wasserstoff.


Aber umgekehrt wird niemand ausreichend Elektrolyseure oder Infrastruktur bauen, wenn die Stahlindustrie als “Ankerabnehmer” ausfällt. Mit seinen Äußerungen gefährdet der Chef-Industrievertreter auch viele anderen Branchen, die zukünftig auf Wasserstoff angewiesen sind. Herr Russwurm sollte dringend klar machen, dass er da missverstanden worden ist - und zu seinem Wort und seiner Verantwortung steht. Nach den turbulenten Wochen bei Thyssenkrupp ist es zwar nach außen ruhiger geworden - aber geklärt ist keine der offenen Fragen des Unternehmens.


Dass bisher nicht einmal ein neues Vorstandsteam für die Stahlsparte gefunden wurde, verdeutlicht den Irrsinn der Diffamierungskampagne gegenüber den breit geschätzten Vorständen um Bernhard Osburg. Wie geht es nun weiter? Was macht die Politik? Mein Plädoyer ist: Jetzt keine Option ausschließen. Nicht, was eine verstärkte Rolle des Staates angeht. Aber auch andere, vielleicht überraschende Alternativen sollten nicht vorschnell beiseite gewischt werden.


In gewisser Weise ist die Lage beim Branchenführer ein Hinweis darauf, dass sich die Kapazitäten der deutschen Stahlindustrie insgesamt verändern werden. Die Frage ist: Machen wir Konsolidierung by Design - oder by Desaster? Darüber und über die alte neue Idee einer Deutschen Stahl AG habe ich mit der Wirtschaftswoche gesprochen.