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Anwohner-Information: Geplante Reparatur an der Kokerei
Schwelgern von thyssenkrupp Steel am 25. November
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Bedeutung der Reparatur: Diese Arbeiten sind notwendig,
um zukünftige Probleme zu vermeiden und die Sicherheit
der Anlage zu gewährleisten. Die Anwohner werden um
Verständnis und Geduld gebeten.
Hintergrund und Notwendigkeit der Reparatur
Duisburg, 20. November 2024 - Die Gasleitung, die von der
Kohlenwertstoffanlage zur Hauptleitung führt, muss
instand gesetzt werden, um weiterhin den sicheren und
störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Während der
Reparatur, die voraussichtlich 12 bis 16 Stunden dauern
wird, muss das teilgereinigte Koksofengas über die
Hochfackel abgefackelt werden. Eine Zuführung zu den
üblichen Verbrauchern wie Warmbandwerke und Kraftwerke
ist in dieser Zeit nicht möglich.
Auswirkungen auf die Anwohner
Während der Reparatur wird die Hochfackel auf dem
Werkgelände von thyssenkrupp Steel für etwa 16 Stunden
sichtbar in Betrieb sein. Es kann zu einer Schwarzfärbung
der Flamme kommen, die für Mensch und Umwelt keine Gefahr
darstellt. Die Arbeiten selbst sind nicht mit erhöhtem
Lärm verbunden, da es sich bei den Arbeiten um
Schraubverbindungen handelt. Das Entspannen des
Niederdruckdampfnetzes (2,5 bar) könnte kurzfristig ein
Rauschen verursachen, und das Abbrennen des Koksofengases
über die Hochfackel könnte zu einem hörbaren „Fauchen“
führen.
Diese Reparatur ist von großer Bedeutung, um die
Betriebssicherheit der Kokerei Schwelgern zu
gewährleisten. Die Arbeiten sind in Abstimmung mit der
Bezirksregierung Düsseldorf sorgfältig geplant und werden
nur bei außergewöhnlichen Witterungsbedingungen
verschoben. Das Unternehmen bittet die Anwohner um
Verständnis und dankt für ihre Geduld während dieser
notwendigen Maßnahme.
Am 25. November wird an der Kokerei Schwelgern von
thyssenkrupp Steel eine wichtige Reparatur an einer
Gasleitung durchgeführt. Diese Arbeiten sind notwendig,
um zukünftige Probleme zu vermeiden und die Sicherheit
der Anlage zu gewährleisten.
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Thyssenkrupp macht erneut Verluste
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Essen/Duisburg, 19. November 2024 -
Thyssenkrupp bleibt in den roten Zahlen: Das Essener
Stahlunternehmen verzeichnet für das Geschäftsjahr
2023/24 einen Fehlbetrag von 1,4 Milliarden Euro
(Vorjahr: zwei Milliarden Euro). Wesentlicher Grund dafür
sind Wertberichtigungen von insgesamt rund 1,2 Milliarden
Euro im Anlagevermögen. Der Umsatz des Konzerns
entwickelte sich vor dem Hintergrund gehemmter
Marktdynamik rückläufig und sank um 2,5 Milliarden auf 35
Milliarden Euro.
Das Bereinigte EBIT lag bei 567 Millionen Euro (Vorjahr:
703 Millionen Euro). Damit erreichte das Unternehmen
seine zuletzt gesenkte Prognose. Der Hauptversammlung
wird am 31. Januar vorgeschlagen, für das Geschäftsjahr
2023/24 eine Dividende in Höhe von 0,15 Euro je
Stückaktie auszuschütten. Für das kommende Geschäftsjahr
erwartet Thyssenkrupp beim Umsatz eine Steigerung
zwischen 0 bis 3 Prozent; beim Bereinigten EBIT geht der
Konzern von einer Verbesserung auf einen Wert zwischen
600 Millionen und einer Milliarde Euro aus. idr
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Fernwärmeverbund Niederrhein
und thyssenkrupp Steel: Nachhaltige Abwärmenutzung für
eine bessere CO2-Bilanz
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Partnerschaft zur Abwärmenutzung: Der
Fernwärmeverbund Niederrhein (FVN) und thyssenkrupp Steel
intensivieren ihre Zusammenarbeit, um ungenutzte
industrielle Abwärme für das Fernwärmenetz des FVN zu
nutzen und die Energieversorgung der Region nachhaltiger
zu gestalten.
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Technische Projekte: Geplante Projekte umfassen
die Installation von Wärmetauschern und Wärmepumpen an
verschiedenen Anlagen von thyssenkrupp Steel sowie die
Integration von speziellen Kältemaschinen zur
Kälteerzeugung im Sommer.
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Ökologische Vorteile: Die Nutzung industrieller
Abwärme reduziert den Bedarf an fossilen Brennstoffen und
verbessert die CO2-Bilanz.
Duisburg/Dinslaken, 15. November 2024 – Der
Fernwärmeverbund Niederrhein (FVN) und thyssenkrupp Steel
haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um ihre
langjährige Partnerschaft zur Nutzung industrieller
Abwärme weiter auszubauen. Ziel ist es, ungenutzte
Abwärmepotenziale von thyssenkrupp Steel für das
Fernwärmenetz des FVN zu erschließen und somit einen
wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung der
Region zu leisten.
Damit können dann bis zu 7.000 Haushalte zusätzlich
klimaneutral mit Fernwärme versorgt werden. Fernwärme-
und Fernkälteerzeugung Im Rahmen der Absichtserklärung
werden mehrere Anlagen, wie die Hubbalkenöfen des
Warmbandwerks 2, die Weiterverarbeitungsanlagen in
Beeckerwerth und die Wasserwirtschaft Beeckerwerth, auf
eine mögliche Nutzung überschüssiger unvermeidbarer
Abwärme für die Fernwärmeversorgung überprüft. Im Detail
sollen die technischen und wirtschaftlichen
Realisierungschancen geprüft werden.
Zusätzlich wird die Integration von speziellen
Kältemaschinen zur Kälteerzeugung im Sommer untersucht.
Diese Maschinen sollen überschüssige Wärme nutzen, um
Fernkälte zu erzeugen, die dann in das Fernkältenetz von
thyssenkrupp Steel in Beeckerwerth eingespeist wird.
Vorteile für beide Partner Die Nutzung industrieller
Abwärme bietet erhebliche Vorteile für beide Partner.
Durch die Integration ungenutzter Abwärmequellen und die
effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen kann der
Einsatz fossiler Brennstoffe und damit der CO2-Ausstoß
reduziert werden.
Insgesamt können die Partner dann bis zu 40.000 Haushalte
am Niederrhein mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen.
Peter Petri, Leiter Energie- und Medienmanagement von
thyssenkrupp Steel, erklärt: „Durch die Nutzung unserer
Abwärme können wir nicht nur unsere Energiekosten senken,
sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Nachhaltigkeit
leisten. Diese Partnerschaft zeigt, wie Industrie und
Energieversorgung Hand in Hand für eine grünere Zukunft
arbeiten können.“
Josef Kremer, Geschäftsführer des Fernwärmeverbund
Niederrhein Duisburg/Dinslaken: „Die Nutzung
unvermeidbarer Abwärme ist für die Fernwärmeversorger am
Niederrhein, die von der FVN beliefert werden, ein
wesentlicher Baustein im Rahmen der Transformation der
Wärmeversorgung, die bis 2045 komplett klimaneutral
aufgestellt werden muss. Nur mit klimaneutralen
Wärmequellen ist die Zukunftsfähigkeit der
Fernwärmesysteme langfristig gesichert.
Zudem stärkt die langjährige vertrauensvolle
Partnerschaft mit thyssenkrupp Steel unsere Position als
führender Anbieter von nachhaltiger Wärmeversorgung in
der Region.“
thyssenkrupp Steel und der FVN prüfen die Nutzung überschüssiger Abwärme
aus mehreren Anlagen, wie den Hubbalkenöfen des
Warmbandwerks 2: Bis zu 7.000 Haushalte zusätzlich
könnten klimaneutral mit Fernwärme versorgt werden.
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Grüner Stahl für nachhaltige
Mobilität: thyssenkrupp und Volkswagen Group
unterzeichnen Memorandum of Understanding zur Belieferung
mit CO₂-reduziertem Stahl
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· thyssenkrupp Steel und
Volkswagen Group unterzeichnen ein MoU zur Lieferung von
CO₂-reduziertem Stahl aus der zukünftigen
Direktreduktionsanlage.
· Der Einsatz von bluemint® Steel unterstützt
Volkswagen Group dabei, CO₂-Emissionen in der Lieferkette
(Scope 3) zu reduzieren und die Klimaziele des Unternehmens
zu erreichen.
· Die Partnerschaft beider Unternehmen fördert
Innovationen in der Automobilproduktion, darunter
maßgeschneiderte Lösungen für die Elektromobilität.
· thyssenkrupp Steel treibt die Mobilitätswende mit
nachhaltigen Stahllösungen voran.
Wolfsburg/Duisburg, 22. Oktober 2024. - Volkswagen Group und
thyssenkrupp Steel haben im Rahmen der Internationalen
Zulieferer Messe IZB in Wolfsburg ein Memorandum of
Understanding (MoU) unterzeichnet, das die zukünftige
Belieferung von Volkswagen Group mit CO₂-reduziertem Stahl
aus der künftigen Direktreduktionsanlage von thyssenkrupp
Steel vorsieht. Diese Vereinbarung unterstreicht das
gemeinsame Engagement beider Unternehmen für Nachhaltigkeit
und Klimaschutz und stellt einen weiteren Meilenstein in
ihrer langjährigen Partnerschaft dar.
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Wegweisende Technologie für eine nachhaltige Zukunft
Die Direktreduktionsanlage von thyssenkrupp Steel, die in
2027 in Betrieb genommen werden soll, wird mit Wasserstoff
und grünem Strom betrieben und ermöglicht dadurch einen
gegenüber der konventionellen Stahlproduktion signifikant
reduzierten CO₂-Fußabdruck. Der Hochlauf der Anlage erfolgt
zunächst mit Erdgas als Reduktionsmittel und soll sukzessive
auf Wasserstoff umgestellt werden.
Das daraus resultierende Produkt, bluemint® Steel, wird nach
anerkannten Normen zertifiziert und kann im Betrieb mit 100%
regenerativ erzeugtem Wasserstoff das LESS-Label A
erreichen. Diese Klassifizierung, die von der
Wirtschaftsvereinigung Stahl flankiert vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Klimaschutz entwickelt wurde, ermittelt
ein vollständiges Bild der Klimaauswirkungen eines
Stahlprodukts und dokumentiert die nahezu emissionsfreie
Produktion. „
Die Unterzeichnung des Memorandum of Understanding markiert
einen entscheidenden Schritt auf unserem Weg zur
Dekarbonisierung zentraler Industrieprozesse in Deutschland.
Unsere langjährige Partnerschaft mit Volkswagen Group zeigt,
dass wir neben der technischen Entwicklungsarbeit gemeinsam
auch große Schritte in Richtung einer nachhaltigen Zukunft
machen können,“ sagt Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands
bei thyssenkrupp Steel.
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Vorteile für die Automobilindustrie
Volkswagen Group kann von diesem innovativen Verfahren zur
CO2-Vermeidung erheblich profitieren, denn 15-20 Prozent der
Emissionen bei einem Elektrofahrzeug entfallen auf den
Werkstoff Stahl. Das Dekarbonisierungskonzept ermöglicht
darüber hinaus die Fertigung des kompletten
Produktportfolios in gewohnter Spezifikation und
Premiumqualität. Der CO₂-reduzierte Stahl unterstützt den
Automobilbauer dabei, die CO₂-Emissionen in der Kategorie
Scope 3 zu reduzieren und somit einen wichtigen Beitrag zur
Erreichung der eigenen Klimaziele zu leisten.
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Die Lieferungen sollen im Jahr 2028 beginnen und dann Schritt für Schritt
ausgeweitet werden. „Die Dekarbonisierung der Lieferketten
ist ein entscheidender Faktor für den Volkswagen Konzern auf
dem Weg zur CO2-Neutralität. Dieses Ziel wollen wir
spätestens 2050 erreichen. Der Einsatz von grünem Stahl ist
dabei ein wichtiger Schritt, um die Lieferketten bei
Volkswagen in Zukunft noch umweltfreundlicher zu gestalten.
Dieser MoU mit thyssenkrupp bildet einen wichtigen Baustein
unserer strategischen Ausrichtung zur Nutzung von
CO₂-reduziertem Stahl“, sagt Dirk Große-Loheide,
Beschaffungsvorstand der Marke Volkswagen Pkw und Mitglied
der erweiterten Konzernleitung der Volkswagen AG.
Innovative Stahllösungen für die Mobilität Stahl ist
Basiswerkstoff für Mobilität und der bevorzugte Werkstoff
für die Fahrzeugproduktion. Pro Fahrzeug werden
durchschnittlich 1.000 Kilogramm Stahl benötigt – für die
unterschiedlichsten Anwendungsfälle.
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Volkswagen Group und thyssenkrupp Steel verbindet insbesondere auf dem
Gebiet innovativer und wirtschaftlicher Leichtbaulösungen
eine langjährige Partnerschaft, so zum Beispiel bei der
Einführung hochfester Stähle, die vor allem aus
Sicherheitsaspekten unverzichtbar sind. Inzwischen macht
Stahl-dominierter Leichtbau über 80 Prozent der
Fahrzeugkomponenten aus. Zu diesem
Leichtbau-Werkstoffkonzept gehören auch Warmumformstähle,
die höchste Festigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht
ermöglichen. Dies ist u.a. entscheidend für
sicherheitsrelevante Strukturen wie beispielsweise A- und
B-Säulen oder auch Stoßfänger.
Die Zusammenarbeit beider Unternehmen erweitert ihren Fokus
zunehmend auf den Bereich der Elektromobilität. Diese
umfasst wirtschaftliche Leichtbaulösungen für hochstabile
Fahrzeugstrukturen sowie Elektroband für effiziente
elektrische Antriebe. Stahllösungen spielen eine zentrale
Rolle in der Mobilitätswende, nicht nur als Material für
Generatoren und Elektromotoren, sondern auch als bevorzugter
Werkstoff für den Karosseriebau und andere strukturelle
Komponenten von Elektrofahrzeugen.
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Im Zuge der Elektromobilität gewinnt der Werkstoff Stahl zudem zunehmend
an Bedeutung, da in Elektrofahrzeugen durch die gestiegenen
Anforderungen aufgrund der großen Batterieeinheit mehr Stahl
verbaut werden muss als in Verbrennerfahrzeugen. Durch die
Kombination von Materialkompetenz und Anwendungswissen
positioniert sich thyssenkrupp Steel als ein wichtiger
Akteur in der Weiterentwicklung der Elektromobilität.
Die Partnerschaft zwischen thyssenkrupp Steel und Volkswagen
Group trägt mit der geplanten Kooperation bei
CO2-reduzierten Stählen zur Mobilitätswende bei. Sie zeigt,
wie durch innovative Technologien und strategische
Kooperationen nachhaltige Lösungen geschaffen werden können.
Im Rahmen der IZB in Wolfsburg haben thyssenkrupp Steel und
Volkswagen Group ein MoU zur Belieferung mit CO2-reduziertem
Stahl unterzeichnet.(V.L.n.R): Matthias Eden, Leiter
Konzern- und Markenbeschaffung Metall Rohmaterial und
Abgasanlagen, Volkswagen Group; Michael Bäcker, Leiter
Konzern Beschaffung Metall, Volkswagen Group; Dennis Grimm,
Spokesman of the Executive Board thyssenkrupp Steel; Simon
Stephan, Sales Automotive, Senior Vice President,
thyssenkrupp Steel. Modell Direktreduktionsanlage am
Standort von thyssenkrupp Steel in Duisburg
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thyssenkrupp verkauft indisches Geschäft für
Elektroband
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Duisburg, 18. Oktober 2024 -
thyssenkrupp hat heute die indische Gesellschaft
thyssenkrupp Electrical Steel India Private Ltd.und JSW
Steel Limited und JFE Steel Corporation verkauft. Das
indisch-japanische Käuferkonsortium erwirbt das indische
Elektrobandgeschäft von thyssenkrupp für einen Kaufpreis
von rund 440 Millionen Euro. Die Gesellschaft
thyssenkrupp Electrical Steel India ist Teil der
Geschäftseinheit Electrical Steel, die zur Stahlsparte
von thyssenkrupp gehört.
Der Hauptstandort von thyssenkrupp Electrical Steel India
befindet sich in Nashik rund 150 Kilometer von der
indischen Wirtschaftsmetropole Mumbai entfernt. Die
Gesellschaft beschäftigt derzeit rund 500 Mitarbeitende
in Indien. Das Käuferkonsortium besteht aus dem größten
indischen Stahlhersteller JSW Steel Limited, der zur JSW
Group, einem indischen Industriekonglomerat, gehört, und
der JFE Steel Corporation, dem zweitgrößten
Stahlhersteller Japans. Das Closing der Transaktion wird
innerhalb der nächsten Monate angestrebt.
Der Verkauf der indischen Gesellschaft erfolgt aus
marktstrategischen Erwägungen. „Die
Vormaterialbelieferung aus den deutschen Stahlwerken von
thyssenkrupp nach Indien ist kostenintensiv und schwächt
langfristig unsere Wettbewerbsfähigkeit in Indien,“
erklärt Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands von
thyssenkrupp Steel.
„Der Aufbau einer eigenen lokalen Vormaterialfertigung
ist für uns wirtschaftlich nicht darstellbar. Im
Vergleich zu den lokalen Wettbewerbern werden wir durch
die Belieferung aus Deutschland heraus perspektivisch
nicht die gleichen Skaleneffekte erzielen können. Deshalb
ist die Veräußerung für uns jetzt der richtige Schritt
zum richtigen Zeitpunkt.“
Der Erlös aus dem Verkauf stärkt die Kapitalausstattung
des Stahlsegments und soll unter anderem in die grüne
Transformation fließen. Dazu zählen auch die Aktivitäten
von thyssenkrupp Electrical Steel. Da die Nachfrage nach
kornorientiertem Elektroband im Zuge der globalen
Energiewende weiterhin hoch ist, wird sich das
Unternehmen zukünftig verstärkt auf Wachstumsmärkte in
Europa und Nordamerika konzentrieren.
thyssenkrupp Electrical Steel ist einer der führenden
Hersteller von kornorientiertem Elektroband. Dieser
weichmagnetische Werkstoff wird überall dort eingesetzt,
wo elektrische Energie effizient umgewandelt,
transportiert und genutzt wird, wie zum Beispiel in
Transformatoren und großen Hochleistungsgeneratoren.
Diese Aggregate spielen eine Schlüsselrolle bei der
zunehmend dezentralen Energieversorgung durch erneuerbare
Energien.
thyssenkrupp Electrical Steel betreibt derzeit Standorte
in Gelsenkirchen in Deutschland und Isbergues in
Frankreich. Dort beschäftigt das Unternehmen rund 1.200
Mitarbeitende. Zu den Kunden von thyssenkrupp Electrical
Steel gehören globale und marktführende Hersteller für
Energie- und Antriebstechnologien.
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thyssenkrupp Steel besetzt
Unternehmensführung neu: Ilse Henne wird
Aufsichtsratsvorsitzende, Dennis Grimm als Sprecher des
Vorstands bestätigt
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Ilse Henne, Vorstandsmitglied
der thyssenkrupp AG und CEO von thyssenkrupp Materials
Services, ist neue Vorsitzende des Aufsichtsrats der
thyssenkrupp Steel Europe AG.
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Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall
Nordrhein-Westfalen, ist für die Arbeitnehmerseite neuer
stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender.
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Der Aufsichtsrat bestätigt Dennis Grimm als Sprecher des
Vorstands, ebenso Philipp Conze in seiner Funktion als
Finanzvorstand (CFO).
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Neu in den Vorstand berufen wird Dr.-Ing. Marie Jaroni als
Chief Transformation Officer.
Duisburg, 26. September 2024. Die thyssenkrupp Steel
Europe AG hat im Rahmen einer außerordentlichen
Aufsichtsratssitzung wesentliche Personalentscheidungen
zur Neuaufstellung des Unternehmens getroffen. Zur neuen
Aufsichtsratsvorsitzenden ist Ilse Henne, Mitglied des
Vorstands der thyssenkrupp AG und CEO des Business
Segments Materials Services, berufen worden.
Für die Arbeitnehmerseite wurde Knut Giesler,
Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen, in den
Aufsichtsrat der thyssenkrupp Steel Europe AG entsandt
und zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Die
weiteren vakanten Positionen auf Anteilseignerseite
werden durch Detlef Schotten, Andreas Zinke und Sonja
Püskens nachbesetzt, die in unterschiedlichen Funktionen
für den thyssenkrupp Konzern tätig sind. Auf der
Arbeitnehmerseite folgt Ali Güzel,
Betriebsratsvorsitzender Standort Duisburg-Hamborn, auf
Tekin Nasikkol.
Neubesetzungen im Vorstand der thyssenkrupp Steel
Europe AG
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat der thyssenkrupp
Steel Europe AG heute Dennis Grimm als Sprecher des
Vorstands bestätigt, der bereits seit Ende August
interimsweise die Funktion des Vorstandssprechers
ausgeübt hat.
Grimm übernimmt die gesamte operative Verantwortung sowie
die technologische Steuerung und Weiterentwicklung des
Unternehmens. Darüber hinaus verantwortet er die
technologische Umsetzung der grünen Transformation.
Zusätzlich ist Grimm für das neu zugeschnittene
Vertriebs- und Innovationsressort kommissarisch
verantwortlich.
Zum 1. Oktober 2024 neu in den Vorstand berufen wird
Dr.-Ing. Marie Jaroni, bislang Executive Vice President
Steel bei der thyssenkrupp AG. Sie wird in einem neu
geschaffenen Ressort für die strategische
Weiterentwicklung sowie für die performanceorientierte
Steuerung des Unternehmens hin zu mehr
Wettbewerbsfähigkeit verantwortlich zeichnen.
Als Finanzvorstand wurde Philipp Conze bestätigt. Er wird
zusätzlich weiterhin das Personalressort leiten, bis auch
hier die Nachbesetzung erfolgt ist.
Ilse Henne, Aufsichtsratsvorsitzende von thyssenkrupp
Steel: „Die Neuaufstellung von thyssenkrupp Steel kommt
voran. Mit den neuen personellen Besetzungen in
Aufsichtsrat und Vorstand wollen wir die großen
Herausforderungen der strukturellen Neuausrichtung, der
Verselbstständigung und der grünen Transformation
gemeinsam angehen. Jetzt gilt es, mit der thyssenkrupp AG
und den Arbeitnehmervertretern die Weichen für eine
erfolgreiche Zukunft des Unternehmens zu stellen. Die
noch offenen Positionen im Vorstand werden
schnellstmöglich besetzt.“
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Stahlgipfel heute in Duisburg - Bundesweiter
Kongress in der Mercatorhalle
- Stahlgipfel und Politik
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Stahlgipfel heute in Duisburg - Bundesweiter
Kongress in der Mercatorhalle
Am Montag befindet sich der Kanzler für eine dreitägige
Reise in Usbekistan und Kasachstan (15.-17. September).
Es ist seine erste Reise nach Zentralasien.
IHK-Präsident fordert Plan nach Stahlgipfel
Politisches Bekenntnis zum Standort in die Tat umsetzen
In Duisburg findet heute der nationale
Stahlgipfel statt. Spitzenvertreter aus Wirtschaft,
Politik und EU sprechen über die Zukunft der deutschen
Stahlbranche. Zu den klaren Bekenntnissen der Politik
äußert sich Werner Schaurte-Küppers, Präsident der
Niederrheinischen IHK:
„Der Auftakt des Stahlgipfels ist ein starkes Signal für
uns in Duisburg. Wir sind Europas wichtigster
Stahlstandort und wollen das auch bleiben. Dazu bekennen
sich auch die Spitzenpolitiker aus Brüssel, Berlin und
Düsseldorf. Das ist eine tolle Botschaft. Jetzt muss die
Politik das Gesagte umsetzen. Wir erwarten
wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Unsere Industrie
muss international bestehen können.“
V.l. Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link,
Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK Dr. Stefan
Dietzfelbinger, Werner Schaurte-Küppers, Präsident der
Niederrheinischen IHK, und Bundestagsabgeordnete Bärbel
Bas gemeinsam beim nationalen Stahlgipfel in Duisburg. ©
Niederrheinische IHK
Duisburg, 16. September
2024 -
In der
Stahlindustrie brodelt es. Viele Arbeitsplätze hängen am seidenen
Faden. Zum Stahlgipfel am Montag, 16. September treffen sich alle
wichtigen Akteure aus Politik und Industrie in Duisburgs
Mercatorhalle (12 – 20 Uhr). Die Niederrheinische IHK erwartet die
Teilnahme von Bundeskanzler Olaf Scholz. „Die Branche, der Standort,
die Zukunft der Industrie – zu vieles steht auf dem Spiel. Wir
brauchen jetzt ein klares politisches Bekenntnis“, fordert
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger.
Für den zweiten Nationalen Stahlgipfel haben sich wichtige
Entscheidungsträger angekündigt – vom Ministerpräsidenten Hendrik
Wüst, über Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bis hin zur
Kerstin Jorna, EU-Generaldirektorin für Industrie. Nur ein Name
fehlt: Der von Bundeskanzler Olaf Scholz. Dabei könnten Ort und
Zeitpunkt nicht besser gewählt sein. Bei seinem Besuch vor zwei
Wochen in der Region hatte Scholz das Thema Stahl ausgespart. Jetzt
ist es laut IHK an der Zeit, das für Deutschland zentrale Thema
aufzugreifen. Die offenkundige Krise an Europas wichtigstem
Stahlstandort in Duisburg zeige, dass die Zeit drängt.
„Die CO2-Ziele wollen wir durch grünen Stahl einhalten, nicht
durch stillgelegte Hochöfen. Dann kommt der Stahl aus China. Das ist
schlecht für den Standort, für Arbeitsplätze und für die Umwelt“,
warnt Dietzfelbinger. „Wissen, das uns in vielen Bereichen zum
Weltmarktführer gemacht hat, geht dann verloren. Die Industrie darf
nicht weiter abwandern. Wir erwarten, dass Olaf Scholz nach Duisburg
kommt. Und zwar mit einem Bekenntnis, wie wir die Industrie
zukunftssicher machen“, so Dietzfelbinger, der neben seiner Funktion
als IHK-Chef auch für die bundesweite IHK Allianz Stahl spricht:
„Stahl muss Chefsache sein.“
Die IHKs beklagen seit
langem zu hohe Energiepreise und zu wenig Innovation. „Wir können in
Duisburg Wasserstoffregion Nummer eins bleiben. Das geht nur, wenn
neue Anlagen und Verfahren nicht endlos geprüft werden. Es lässt
sich nicht jedes letzte Risiko abschätzen. Erfahrungen sammeln und
lernen sollte das Ziel sein. Nur dann können wir unsere Technologien
in die Welt verkaufen,“ betont Dietzfelbinger. Programm und zu den
Teilnehmern des Stahlgipfels:
https://stahl-gipfel.mohr-live.de/programm.php
Stahlgipfel und Politik
Timing ist manchmal ulkig. Seit Jahren steht die Idee
eines Nationalen Stahlgipfels im Raum, nun ist es heute
in Duisburg soweit - ausgerechnet zwei Wochen nach dem
Höhepunkt des Chaos bei der Stahlsparte von Thyssenkrupp.
Jetzt droht der die gesamte deutsche Stahlindustrie
adressierende Gipfel von
der Lage in Duisburg (und Essen…) dominiert zu werden -
dabei gibt es genug Themen für Politik und Wirtschaft,
wenn‘s um die Zukunft der deutschen Stahlindustrie geht,
erklärt Felix Banaszak,
Duisburger MdB und Berichterstatter für Industriepolitik
im Wirtschaftsausschuss der Grünen.
Dazu passt, dass der Wasserstoffverein
Hy.Region.Rhein.Ruhr e.V. am Abend - ebenfalls in
Duisburg - den dreitägigen HySummit einläutet. Dazu passt
auch, dass schon ab 11 Uhr die IG Metall zur
Demonstration für eine Zukunft der Stahlproduktion
aufruft, auf der ich neben dem 2. Vorsitzenden der IG
Metall, Jürgen Kerner, und dem frisch gewählten
CDA-Bundesvorsitzenden und Europaabgeordneten Dennis
Radtke sprechen werde. Es geht, gerade auch mit Blick auf
die parallelen Debatten bei VW, nicht um Kleinigkeiten.
Mitbestimmung und Sozialpartnerschaft stehen in Frage.
Mit meiner Rede will ich ein klares Signal senden: Die
Beschäftigten können sich auf meine und unsere
Unterstützung weiter verlassen! Die Lage in der Branche,
aber auch darüber hinaus ist angespannt. Wir sind jetzt
genau an dem Teil der Transformation, der am
allerhärtesten ist. Jetzt müssen
Investitionsentscheidungen gefällt werden, während weiter
viele Unsicherheiten bestehen - über Verfügbarkeit und
Preis von (grünem bzw. CO2-armem) Wasserstoff, über
Strompreise, über die Wirksamkeit von Handelsinstrumenten
wie CBAM, über die Ausgestaltung des Industrial Deal auf
europäischer Ebene und darüber, ob es gelingt,
nachfrageseitig Absicherung über sogenannte grüne
Leitmärkte zu schaffen.
Die Botschaft des Stahlgipfels muss sein: Wir sehen die
Schwierigkeiten. Wir glauben weiter an eine erfolgreiche
industrielle Transformation. Aber Glauben ist nicht
genug. Wir intensivieren unsere Anstrengungen noch
einmal, beschleunigen und flexibilisieren das, was der
Staat in dieser Situation leisten kann.
Gegenüber der WAZ habe ich skizziert, was das unter
anderem einschließen sollte: Ein Amortisationskonto für
den Netzausbau analog zur Finanzierung des
Wasserstoff-Kernnetzes, um zu verhindern, dass gerade an
diesem kritischen Punkt des Weges die Kosten für die
Stromverbraucher zu hoch werden. Den Kopf in den Sand zu
stecken, ist keine Option - zumindest keine
verantwortliche.
Gerade deshalb belastet die Debatte um die Zukunft der
Stahlsparte von Thyssenkrupp die Lage der Branche, ja
sogar der Industrie insgesamt. Dass nun ausgerechnet der
BDI-Chef Siegfried Russwurm - in seiner Funktion als
Aufsichtsratsvorsitzender bei Thyssenkrupp - implizit die
DRI-Anlage am Standort Duisburg in Frage stellt, grenzt
an Wahnsinn. Stahltransformation und Wasserstoffhochlauf
stehen in gegenseitiger Abhängigkeit: Thyssenkrupp,
Salzgitter & Co brauchen den grünen Wasserstoff.
Aber umgekehrt wird niemand ausreichend Elektrolyseure
oder Infrastruktur bauen, wenn die Stahlindustrie als
“Ankerabnehmer” ausfällt. Mit seinen Äußerungen gefährdet
der Chef-Industrievertreter auch viele anderen Branchen,
die zukünftig auf Wasserstoff angewiesen sind. Herr
Russwurm sollte dringend klar machen, dass er da
missverstanden worden ist - und zu seinem Wort und seiner
Verantwortung steht. Nach den turbulenten Wochen bei
Thyssenkrupp ist es zwar nach außen ruhiger geworden -
aber geklärt ist keine der offenen Fragen des
Unternehmens.
Dass bisher nicht einmal ein neues Vorstandsteam für die
Stahlsparte gefunden wurde, verdeutlicht den Irrsinn der
Diffamierungskampagne gegenüber den breit geschätzten
Vorständen um Bernhard Osburg. Wie geht es nun weiter?
Was macht die Politik? Mein Plädoyer ist: Jetzt keine
Option ausschließen. Nicht, was eine verstärkte Rolle des
Staates angeht. Aber auch andere, vielleicht
überraschende Alternativen sollten nicht vorschnell
beiseite gewischt werden.
In gewisser Weise ist die Lage beim Branchenführer ein
Hinweis darauf, dass sich die Kapazitäten der deutschen
Stahlindustrie insgesamt verändern werden. Die Frage ist:
Machen wir Konsolidierung by Design - oder by Desaster?
Darüber und über die alte neue Idee einer Deutschen Stahl
AG
habe ich mit der Wirtschaftswoche gesprochen.
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