Kirchen und Gemeinden Duisburgs 
Kirchen und Gemeinden in DU  Duisburgs Bahnhofsmission

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Freie evangelische Gemeinde Rheinhausen
Duisburg, Oktober 2009 - Die freie evangelische Gemeinde Rheinhausen ist seit 50 Jahren auf der Krefelder Straße 243 mit einem eigenen Gebäude vertreten. "Die Anfänge der Freien Gemeinde reichen in das Jahr 1890 zurück. Männer und Frauen aus den Ortsteilen Friemersheim, Hochemmerich, Bergheim, Schwarzenberg und Mühlenberg trafen sich damals in Stubenversammlungen. Es war ihnen ein dringendes Bedürfnis, tiefer in Gottes Wort einzudringen. Am Sonntag, dem 6. November 1894 feierte man erstmals das gemeinsame Abendmahl, was zugleich die Geburtsstunde der `Freien evangelischen Gemeinde SchwarzenbergŽ war," stellt sie in einem Faltblatt die eigene Geschichte vor. Das Wort "frei" meint hier, daß die Kirche staatlich unabhängig und damit eine Freikirche ist. Sie finanziert sich nicht durch Kirchensteuern, sondern durch freiwillige Gaben.

Der Gottesdienstsaal macht den größten Teil des Gebäudes aus. Im Keller gibt es Toiletten und weitere Räumlichkeiten, im 1. Obergeschoß einen Gebetsraum.
Es ist Anfang Oktober 2009 (zufällig auch Erntedankfest), als ich die Gemeinde besuche. Nachdem ich den Bücherstand passiert habe, gelange ich in den Gottesdienstsaal. In der Mitte teilen 5 runde Tische, die senkrecht zum Eingang stehen, den Raum quasi in zwei Hälften. Links davon gibt es 5 Tischreihen, 4 derer rechts; daß Stühle daran stehen, brauche ich wohl nicht extra erwähnen. Sachen wie Teelichter, Kastanien und kleiner künstlicher Blumenschmuck zieren die Tische.

In der Mitte des Altarbereichs steht in runder Lesepult mit Blumenschmuck in einer größeren Vase davor. Ein großes, schmuckloses Kreuz hängt an der Wand dahinter. Rechts vom Lesepult: die Orgel; heute spielt aber eine Band. Links vom Lesepult: der Altartisch aus Holz mit reichlich Blumenschmuck und Früchten. Gebet, Musik und Predigt stehen im Vordergrund des Gottesdienstes. Ausgehend von Matthäus 6, 19 - 21 erfahre ich, dass wir Menschen auf Erden besser keine Schätze ansammeln sollten. Die können nämlich von Motten und Rost zerfressen werden. Wir sollten stattdessen unsere Reichtümer nur bei Gott ansammeln.

"Ich sammele Bücher und Zeitschriften, Dias, Schallplatten," berichtet der Gastprediger. "Ich besitze 600 bis 700 CDs. Ich bin ja nicht der einzige in der Familie... Jeder hat seine Schätze, an denen er hängt. Wir stammen von den Jägern und Sammlern ab. Manche Sachen sind Statussymbole oder Erinnerungen. So gesehen hat das Sammeln seine Bedeutung. Wir haben eben ein Wort aus der Bergpredigt, dem Grundsatzprogramm unseres Herrn Jesus, gehört. Irdisches Sammeln ist zwiespältig, weil Sachen vergänglich sind. Sie können an Wert verlieren, kaputtgehen, gestohlen werden. Irdische Güter sind gefährdet. Unser Herz ist dort, wo unsere Schätze sind. Gehen wir mit unter, wenn die irdischen Güter verloren gehen?

Die Alternative lautet, Schätze im Himmel anzusammeln. Die sind dauerhaft. Worin besteht aber der himmlische Schatz? Gott wird dem Mammon gegenübergestellt. Das Himmelreich = Gott ist unser Schatz. Mit ihm zu leben macht unser Leben aus. Diese Beziehung kann nicht zerstört werden. Kann ich Überflüssiges wegschmeißen? Bin ich bereit, zu teilen und Sachen zu verleihen? Was könnte ich nicht aufgeben, selbst wenn es Jesus verlangen würde? Investitionen in das Reich Gottes sind die besten Investitionen. Die Sachen, die ich erreicht und erschaffen habe - ist das mein Werk oder ein Geschenk Gottes? Wir jammern auf hohem Niveau. Wir haben Essen, Kleidung, Arbeit, die Wohnung. DIe Kinder gehen zur Schule. WIe viele Menschen haben das nicht?" Andreas Rüdig

"Christus König"

Man schreibt das Jahr 1952, als das Bistum Münster beschließt, im Duisburger Stadtteil Hochfeld einen neuen Pfarrbezirk zu schaffen. Die Augustiner sollen die Seelsorge in dieser Pfarre übernehmen und auch gleichzeitig für den erforderlichen Kirchneubau mit angrenzendem Kloster verantwortlich sein. Der neue Pfarrbezirk heißt fortan "Christus König". Er übernimmt 3.000 Mitglieder von der Pfarre St. Joseph und 1.000 von der Pfarre von St. Bonifatius. Das Bistum rechnet damit, daß die Gemeindegliederzahl bald auf 6.000 steigen wird. Dass die Pfarre in ihren Glanzzeiten (so etwa um das Jahr 1960) nur etwas mehr als 5.000 Gemeindeglieder haben wird, sei hier nur am Rande erwähnt.
Auch wenn die Ausschachtungsarbeiten im Oktober 1952 beginnen, erfolgt die Grundsteinlegung für die Kirche "Christus König" erst am 3. Februar 1953. Das Kloster wird am 28. August 1953 durch den damaligen Provinzial Dr. Engelbert Eberhard geweiht. Die Kirchweihe folgt am 3./4. Oktober 1953 durch Heinrich Baaken, dem Weihbischof von Münster. Bernhard Jakschik ist der gegenwärtige Pfarrer, der an dieser Kirche wirkt. Er wird jedoch in absehbarer Zeit nach Essen-Katernberg wechseln; wer sein Nachfolger sein wird, kann bei Interesse in der Gemeinde nachgefragt werden.
Doch zurück zu unserem eigentlichen Thema. Wie sieht eigentlich die Kirche Christus König eigentlich aus. Mit dem Bus bin ich schon oft daran vorbeigefahren. Der dunkelbraune Bau wirkte zumindest von außen immer ein wenig unscheinbar auf mich. Von innen ist es aber ein heller, schlichter, freundlicher Bau, der fast schon evangelisch-reformiert wird. Die Wände sind weiß gestrichen. Die Orgel ist über dem Eingang angebracht. Natürlich gibt es auch einen Kreuzweg. Die 14 einzelnen Stationen sind aber so klein und minimalistisch, dass der Betrachter sind ganz nah herangehen muß, um zu erkennen, was die Stationen abbilden. Im Chorbereich gibt es einen gemauerten Altartisch, auf dem sich rechts 2 Kerzen und Blumenschmuck befinden. Rechts davor steht der Ambo / Lesepult. Auffällig am Altarbereich ist das hängende, künstlerisch gestaltete Kreuz mit Jesusfigur. An der Wand dahinter ist ein Bild zu sehen: Ein gelber Kreis ist mit einem roten Ring umgeben. Auch ein Tabernakel befindet sich im Altarbereich. Der Tabernakel ist bekanntlich ein Schränkchen, wo die heilige Kommunion, die im Gottesdienst nicht gebraucht wurde, aufbewahrt wird. Erwähnenswert ist noch das Taufbecken, das sich links der Eingangstür befindet. Es stammt aus der inzwischen aufgegebenen katholischen Hochfelder Kirche St. Peter. Alles in allem hinterlässt Christus König einen hübschen Eindruck.  Andreas Rüdig

Herrenhuter Brüdergemeinde
Herrenhuter Brüdergemeinde heißt eine kleine evangelische Freikirche; die einzige nahegelegene Gemeinde (aus Duisburger Sicht) befindet sich in Düsseldorf. "Die Herrenhuter Brüdergemeine ist eine evangelische Freikirche mit etwa einer Million Mitgliedern, vertreten in 26 Ländern der Erde. Rund 7.000 Herrnhuter leben in Deutschland, 450 davon in Nordrhein-Westfalen.
1457 gründete sich in Kunwald in Böhmen die Bewegung der Brüder-Unität, die sich auf den Reformator Johann Hus beruft. Ihre Mitglieder wollen ihr Leben nach der Bergpredigt gestalten. Johann Amos Comenius, bekannt als Pädagoge und Friedenstheologe, ist der letzte Bischof der alten Brüder-Unität. 1722 - im Zeitalter des Pietismus - gründet sich die Brüder-Unität in Herrenhut (Sachsen) unter Nikolaus Ludwig Graf Zinzendorf neu. Moravian Church ist der internationale Name der Herrenhuter Brüdergemeine. Als erste evangelische Kirche sandte die Brüdergemeine Missionare in alle Welt. Heute leben mehr als achtzig Prozent der Mitglieder in Tansania, Südafrika und in der Karibik. Zur europäischen Teilkirche (Provinz) der weltweiten Brüder-Unität gehören Mitglieder in Dänemark, Deutschland, Estland, Lettland, den Niederlanden, Schweden und der Schweiz. In Deutschland gibt es Ortsgemeinden, die wie landeskirchlichen Gemeinden organisiert sind. Regionalgemeinden bestehen beispielsweise in Nordrhein-Westfalen und im Rhein-Main-Gebiet
Eigene Räumlichkeiten hat die Gemeinde in Düsseldorf seit 2008 nicht mehr. "Wir waren früher in angemieteten Räumlichkeiten im Stadtteil Heerdt ansässig. Aufgrund unserer geringen Mitgliederzahlen hat es sich aber nicht gelohnt, den Mietvertrag weiterzuführen," berichtet Pfarrerin Katharina Rühe. So nutzt man die Räumlichkeiten der evangelischen Kirchengemeinde Düsseldorf-Garath.
Hell und freundlich ist der Kirchraum. Geld sind die Wände gestrichen. 3 Stuhlreihen mit Platz für 20 Personen gibt es. Vorne rechts: das Klavier. Links davon: ein Tisch mit grüner und weißer Tischdecke sowie erhöhtem Pult für die Bibel. Gesang und Predigt bestimmen die Liturgie. Eine Besonderheit fällt dann doch auf: Das Abendmahl folgt nach dem eigentlichen Gottesdienst. Zweimal geben sich die Gottesdienstbesucher als Zeichen der Vergebung der Sünden die Hand. Auch hier wird wieder gesungen. Wie sagt es einer der Kirchenväter (war es Augustinus?) so schön: "Singen ist eine andere Form des Betens." Sehr schlicht ist der Raum gehalten. Gerade einmal eine brennende Kerze und Blumen auf dem Altartisch gibt es. Ansonsten fehlt jeglicher Schmuck. Wer (wie ich) aus der reformierten Ecke kommt, wird sich hier bestimmt wohlfühlen.  Andreas Rüdig

Die katholische Kirche St. Michael liegt in Wanheimerort

Die katholische Kirche St. Michael liegt in Wanheimerort. Sie liegt dort am Marktplatz zwischen der Erlenstraße und Markusstraße.

Man schrieb den 29. September 1890 (also den Festtag des Erzengels Michael), als sich in der Wirtschaft Flora eine größere Anzahl Wanheimerorter trafen. Einer der Herren hatte durch die Zeitung zu diesem Treffen eingeladen. Ihn störte es offensichtlich, daß es keine katholische Kirche in dem Stadtteil gab. So beschlossen die versammelten Herren, einen Bauverein zu gründen, der Geld für den Bau einer Notkirche sammeln sollte. Aus nahegliegenden Gründen sollte die neu gebaute Kirche dem Erzengel Michael geweiht sein. Eine Gruppe von 7 Herren nahm dann Kontakt zu Pfarrer Schürmann von der Gemeinde St. Bonifaz auf, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Um staatliche Zuschüsse zu den Baukosten zu erhalten, musste die Gemeinde die Zahl der Katholiken in Wanheimerort ermitteln. Das Ergebnis: Einschließlich derer in Wanheim-Angerhausen (219) gab es 4.964 Katholiken in Wanheimerort. Der Reichsgraft von Spee schenkte fünf Morgen Land als Baugrundstück. Friedrich Issel und Hermann Ketzer erklärten sich bereit, für diejenigen Baukosten einzugestehen, die den Kostenvoranschlag überschreiten.
Der Kirchenvorstand St. Bonifaz beschloß den Bau der Kirche am 6. August 1900. Am 2.3.1902 erfolgte der erste Spatenstich. Kaplan Pollmanns, Kaplan Lülf und Kaplan Bruckmann (alle in St. Bonifaz tätig) waren bei der Grundsteinlegung am 25.5.1902 anwesend. Weihbischof Graf von Galen weihte die Kirche am 18.10.1903 ein.

Pastorat und Kaplanei wurden 1903 / 1904 an der Markusstraße erbaut. Sie konnten 1905 bezogen werden. Die erste heilige Kommunion in St. Michael wurde am Weißen Sonntag 1904 an 140 Kinder gegeben. In den folgenden Jahren bildeten sich die ersten katholischen Vereine. Hier alle wichtigen Ereignisse des Gemeindelebens zu beschreiben, würde sicherlich zu weit führen; ich verweise an dieser Stelle auf die Festschrift zum 80jährigen Bestehen der Kirche. Die Festschrift ist im örtlichen Pfarramt einsehbar. Soweit mir bekannt, gehört die Gemeinde St. Michael zur Pfarrei St. Joseph. Soweit ich alten Bildern entnehmen konnte, sieht die Kirche zumindest im Innern nicht mehr wie früher aus. Daher möchte ich ihren heutigen Zustand, ihr heutiges Aussehen hier kurz beschreiben.
St. Michael ist eine dreischiffige gotische Kirche mit einem hohen Mittelschiff und 2 niedrigen Seitenschiffen. Die Glasfenster sind farbig gestaltet. Verschiedene Heiligenstandbilder sind genauso enthalten wie der Kreuzweg und Madonnenfiguren. Die Vierung enthält einen Altartisch aus  Stein, auf dem sich 2 Kerzen, Blumenschmuck und eine aufgeschlagene Bibel befinden. Hinter dem Altartisch sind 10 rote Stühle aufgestellt. Links vor dem Altartisch steht ein Ambo. Das Lesepult ist aus Metall (Bronze?). Links von der Vierung gibt es ein größeres Taufbecken. Der Chorbereich (hinter der Vierung) enthält ein Kreuz mit Jesusfigur, Kerzen, eine Tabernakelsäule sowie Blumenschmuck. Die Orgel befindet sich über dem Eingangsbereich.
Etwas dunkel und schlicht wirkt die Kirche, ohne deswegen unfreundlich zu sein. Wer wissen möchte, wann wo welche Veranstaltung in der Gemeinde stattfindet, sei an die örtlichen Pfarrnachrichten verwiesen. Andreas Rüdig
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Katholische Gemeinde St. Bonifatius

Duisburg, 7. August 2009 - Die katholische Gemeinde St. Bonifatius gibt es seit 1861 in Hochfeld. Im 19. Jahrhundert war im Zuge der Industrialisierung die Zahl der Katholiken gestiegen. Am 2. Juni 1861 wurde die erste heilige Messe in einem Klassenraum der katholischen Kirche gefeiert. 1872 weihte Generalvikar Giese aus Münster die sogenannte "Altkirche" ein. Diese Notkirche lag an der Wanheimer Straße. Am 7. Februar 1893 wurde St. Bonifatius dann eigenständige Gemeinde. Der Grundstein für die St. Bonifatiuskirche, die wir heute kennen, wurde am 29. November 1911 gelegt. Nach einer Bauzeit von weniger als 1 Jahr wurde das Kirchgebäude am 29. September 1912 durch den Bischof von Münster konsekriert.

"Bonifatius - Missionar und Reformer
Von Peter de Groot (Aus: "Ruhrwort" vom 25. Dezember 2003)

Mit einer Körpergröße von 1,90 Metern muss er seinen Zeitgenossen wie ein Hüne vorgekommen sein, und dass er um die 80 Jahre alt wurde, war damals mehr als ungewöhnlich. Vielleicht hätte es Bonifatius, obwohl von Gicht und Rheuma geplagt, auf noch mehr Lebensjahre gebracht, wäre er nicht vor 1250 Jahren - am frühen Morgen des 5. Juni 754 - im friesischen Dokkum mit rund 50 Gefährten von Räubern ermordet worden.
Bei den Friesen hatte Bonifatius, der damals noch nicht diesen Namen trug, bald 40 Jahre zuvor sein Missionsdebüt gegeben - und war gescheitert. Heftige Auseinandersetzungen zwischen den heidnischen Friesen und den christlichen Franken ließen eine Erfolg versprechende Mission nicht zu. Bonifatius kehrte in eine englische Heimat zurück und "suchte wieder die Abgeschiedenheit seines Klosters auf", wie der Priester Willibald in seiner um 764 vorgelegten Lebensbeschreibung des Bonifatius berichtet.
Der war um 672/675 im damaligen angelsächsischen Königreich Wessex im Südwesten Englands geboren worden. Als Geburtsort wird seit dem 14. Jahrhundert Crediton genannt. Im Alter von etwa sieben Jahren wurde Bonifatius den Mönchen des nahen Benediktinerklosters Exeter zur Erziehung übergeben, wechselte später in das bedeutendere Kloster Nursling. Bald nach seiner Priesterweihe wurde er Lehrer an der Klosterschule. Er verfasste eine lateinische Grammatik, eine Anleitung zur Verskunst, Gedichte. Kurz nach seiner Rückkehr von der fehlgeschlagenen Missionsreise zu den Friesen wurde Bonifatius in Nursling zum Abt gewählt, nahm die Wahl an, legte die Leitung des Klosters aber schon bald nieder, um wieder zur Mission aufs Festland zu reisen. Es sollte ein Abschied für immer werden.

Aus dem "Freund des Friedens" wird der "Wohltäter"
Die Reise, zu der Bonifatius im Spätsommer 718 aufbrach, führte ihn zunächst nach Rom, wo er sich später noch zwei Mal aufhielt. Die seinerzeitige angelsächsische Kirche war Rom eng verbunden, Bonifatius wollte sein Missionsvorhaben von Papst Gregor II. absegnen lassen. Er erhielt den erwünschten Auftrag, als Missionar zu wirken, und bekam zugleich den kirchlichen Beinamen Bonifatius (Wohltäter), dessen er sich, der von Haus aus Winfried (Freund des Friedens) hieß, künftig stets bediente. Wenige Jahre später weihte Gregor II. Bonifatius zum Missionsbischof ohne festen Sitz, zehn Jahre danach - im Jahre 732 - ernannte ihn Papst Gregor III. zum Erzbischof und machte ihn wieder einige Jahre später zu seinem Gesandten in dem weithin von den Franken beherrschten Germanien und versah ihn mit der Vollmacht, geeignete Priester zu Bischöfen zu bestellen und neue Bistümer zu gründen. Auch wurde er mit Empfehlungsschreiben ausgestattet, vor allem an Karl Martell (689-741), den mächtigsten Mann im fränkischen Reich.

Bei Christen, die so christlich nicht waren
Bonifatius, der 719 von Rom über den Brenner nach Germanien gelangte, missionierte unter Friesen, Hessen, Thüringern. Mit Heiden hatte er es zu tun und mit Christen, die so christlich nicht waren, jedenfalls nicht im römischen und nicht in seinem Sinn. Er musste agieren in einem Geflecht machtpolitischer und besitzständischer Interessen, hatte es mit erheblichen Widerständen zu tun, hatte Erfolge, musste Niederlagen einstecken. Zur später populärsten Szene seines Wirkens wurde die Zerstörung eines Baumheiligtums: Im hessischen Geismar nahe Fritzlar fällte er eine Donar-Eiche, um so die Machtlosigkeit der germanischen Götter unter Beweis zu stellen.

Bonifatius, der sich mit der Zeit auf einen zahlenmäßig zunehmenden Stab an männlichen und auch weiblichen Mitarbeitern stützen konnte - zumeist Angelsachsen wie er - gründete Missionsklöster wie etwa Amöneburg und Ohrdruf, Bistümer wie Eichstätt und Würzburg und reorganisierte Bistümer wie Passau, Regensburg und Salzburg. Aus dem Missionar wurde mehr und mehr ein Organisator und Reformer, der dann auch mehrere Bischofsversammlungen initiierte. Diese so genannten Concilia Germanica fanden zwischen 743 und 747 statt.
In einem langen Brief an Papst Zacharias, der seit 741 amtierte, hatte Bonifatius 742 um Weisung und Rat für die Durchführung einer Kirchenversammlung gebeten und geklagt: "Größtenteils sind Bischofssitze in den Städten habgierigen Laien zum Besitz oder ehebrecherischen, dem Gelderwerb frönenden Geistlichen zum weltlichen Genuss ausgeliefert." Die "Concilia Germanica" entwarfen ein umfassendes Reformprogramm: Zum Beispiel wurde Geistlichen die Teilnahme an einem Krieg und an der Jagd, das Tragen von Waffen und ein Zusammenleben mit Frauen verboten. Heidnische Bräuche wie Beschwörungen und Schlachtopfer wurden untersagt, vom Adel eine Rückerstattung kirchlicher Güter verlangt. Die Einrichtung mehrerer Kirchenprovinzen wurde beschlossen, wobei Bonifatius als Erzbischof einer Kirchenprovinz Köln vorgesehen war. Doch daraus wurde nichts. Das bedeutende Köln sollte nicht Sitz eines angelsächsischen Erzbischofs sein, alte und neue Gegner, weltliche wie geistliche, widersetzten sich dem "Fremden", Mordpläne soll es gegeben haben, in der Geschichtsschreibung ist von einer "tragischen Isolierung" die Rede.

Irgendwann zwischen 745 und 748 wurde Bonifatius Bischof von Mainz, nachdem der Vorgänger Gewilib abgesetzt worden war. Für Bonifatius, der Erzbischof war und an der Spitze eines Erzbistums Köln stehen wollte, eine herbe Enttäuschung. Nur wenig fühlte er sich dem Bistum Mainz verbunden. Vergeblich jedoch bat er den Papst, das Bistum einem anderen zu übertragen - und machte sich schließlich wieder zu einer Missionsreise auf, zu der nach Friesland, die ihm den Tod brachte.
Im Jahre 744 hatte Bonifatius dort, wo heute Fulda ist, ein Kloster gründen lassen. An Papst Zacharias schrieb er: "Hier habe ich mit Zustimmung Eurer Huld mir vorgenommen, für einige Zeit oder auch nur für ein paar Tage den vom Alter matt gewordenen Leib in der Stille sich erholen und nach meinem Tode ruhen zu lassen." Dort ruht er, der in der katholischen Kirche als Heiliger und Märtyrer verehrt wird, der weithin als "Apostel der Deutschen" und als ein "Wegbereiter des Abendlandes" gilt, bis auf den heutigen Tag. Und Jahr für Jahr ist die Bonifatius-Gruft im Fuldaer Dom ein Reiseziel für tausende Menschen, ob sie nun als Touristen oder als Pilger kommen," stellt die Gemeinde den Namensgeber ihrer Kirche auf ihrer Internetseite vor.
Und heute? St. Bonifatius liegt auch heute noch neben dem Marien-Hospital. Dafür hat sich die Gemeinde aber grundlegend gewandelt.
Die Gemeinden, die früher das Dekanat Innenstadt bildeten (also beispielsweise Hochfeld, Neudorf, Kaßlerfeld, Neuenkamp, Wanheimerort, Dellviertel u. a.), wurden im Zuge der Strukturreform des Bistums zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Pfarrkirche ist St. Joseph (am Dellplatz); St. Bonifatius wurde zur Filialkirche von Christus König. "Die Hochfelder Kirche St. Peter wurde geschlossen; St. Bonifatius ist davon nicht bedroht," berichtet Pfarrer Bernhard Jekschik.

Finanzielle Schwierigkeiten des Bistums, Priestermangel, aber auch der demographische Wandel, Kirchenaustritte und strukturelle Veränderungen im Stadtteil ("Ein Beispiel: In den `60er und `70er Jahren sollte die Abstandsverordnung dafür sorgen, dass es einen Mindestabstand zwischen Industrie und Wohnbebauung gibt. Ganze Straßenzüge wurden so abgerissen. So sind die Mitgliederzahlen deutlich zurückgegangen!") führten dazu, dass die Reformen notwendig wurden.
Für katholische Verhältnisse relativ schlicht ist das Innere der Kirche. "Es ist ein dreischiffiger neuromanischer Bau mit einem hohen Mittelschiff und zwei niedrigen Seitenschiffen," berichtet Jekschik. Natürlich gibt es Heiligenstandbilder, Madonnenfiguren (z. B. eine Strahlenkreuzmadonna), eine "Kreuzabnahme"-Figur und den Kreuzweg. Trotz der farbigen Glasfenster, des marmornen Altartisches, des prächtigen Ambos (=Lesepult) und des künstlerisch gestalteten hängenden Kreuzes mit seinem stilisierten Lamm anstelle der Jesus-Figur (Tisch, Ambo und Kreuz befinden sich im Altarbereich in der Vierung) macht die Kirche durchaus einen schlichten Eindruck. Die Kirche wird regelmäßig zu Gottesdiensten genutzt. Ob, welche und wann weitere Veranstaltungen stattfinden, kann im Internet unter www.christus-koenig-duisburg.de oder in den Pfarrnachrichten nachgeschlagen werden. Andreas Rüdig

Die Pauluskirche

Duisburg, 24. Juli 2009 - Am Anfang war das Wort. Mit diesen Worten beginnt das Johannes-Evangelium. "Am Anfang war die Salvator-Kirche," müssen wohl lange Zeit die evangelischen Christen in Duisburg gedacht haben. Schließlich gab es in den (heutigen) Stadtteilen südlich der Ruhr lange Zeit keine eigenen Kirchgebäude, so dass man zum sonntäglichen Gottesdienst in die Salvatorkirche kommen musste.
"Die Pauluskirche wurde 1875 bis 1877 gebaut," berichtet Axel Hermann, der heute als Pfarrer in Hochfeld arbeitet. "Dieser Bau war notwendig, weil die Gemeinde stark gewachsen war und es sonst keine evangelische Kirche in Hochfeld gab. Es bildet sich schnell ein Kirchbauverein, der das notwendige Kleingeld sammelte. Hochfeld war damals noch nicht so dicht bebaut wir heute; die Kirche wurde auf einem freien Feld gebaut."

Doch der Kirchbau stand unter keinem guten Stern. Einer der Arbeiter starb bei einem Unfall. Die Baufirma verwendete minderwertige Baumaterialien, so dass es oft genug hineinregnete. "Rauchende Öfen, eine erbärmliche Akustik und fehlende Elektrizität sorgten dafür, dass es in der Kirche nicht heimelig war," berichtet Hermann.
1913 kam es dann zur Generalüberholung. Doch es kamen nicht nur Heizung und elektrisches Licht; eine Galerie wurde eingezogen, eine Kanzel errichtet. Die nächste große Zäsur kam im Zweiten Weltkrieg. Feindliche Fliegerangriffe führten zu immensen Schäden. Das Dach stürzte ein, die Glocken stürzten ein. Auch der Turm erlitt Schäden. Die Hilfe von Hochfelder Firmen und die Eigenleistung der Gemeindeglieder führten dazu, dass die Kirche wieder nach den Plänen von 1913 aufgebaut werden konnte. 1954 kaufte die Gemeinde eine Walcke-Orgel. "Marcus Strümpe, heute Kantor an der Salvatorkirche, hat lange Zeit bei uns in Hochfeld gearbeitet. Die Pauluskirche hat eine hervorragende Akustik. Es ist schmerzlich, aber aus finanziellen Grünen unvermeidlich, dass wir keinen hauptamtlichen Organisten mehr haben," so Hermann.

Der nächste größere Umbau folgte dann 1975. Nicht nur, dass Toiletten und eine Küche eingebaut wurden, es kamen auch bewegliche Stuhlreihen anstelle der starren Kirchenbänke. "Wir wollten die Kirche multifunktional gestalten und sie auch beispielsweise für Kulturveranstaltungen nutzen." In den `90er Jahren mußte dann noch einmal der Turm saniert werden.
Auf zwei Veranstaltungen sei hier besonders hingewiesen. Am Samstag, dem 22.8.2009, geben die Organisten Thomas Meyer-Fiebig (Professor für Komposition am Kunitachi College of Music Tokyo) und Aya Yoshida (Dozentin am Extension College der Nanzan University in Nagoya) um 18.30 ein Orgelkonzert. Am Samstag, dem 26. September 20069, bietet der Bläserkreis Kerpen-Horrem um 18 Uhr ein Bläser-Konzert. Leiter ist Bernd Müsken.  Andreas Rüdig

Verband kirchlicher Mitarbeiter

Duisburg, 15. Juli 2009 - In die Kirche geht man zum Beten. Oder? "Das auch. Die Kirche ist aber auch Arbeitgeber. Bei uns in der evangelischen Kirche gibt es beispielsweise auch die Verwaltungsfachangestellten der Fachrichtung Kirchenverwaltung," berichtet Manfred Konrad. Er ist Leiter des Rheinischen Verbandes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im evangelisch-kirchlichen Verwaltungsdienst. Der landeskirchenweit tätige Verband hat seinen Sitz in Rheinhausen, das zum Kirchenkreis Moers gehört.

Wer nähere Informationen zum Berufsbild sucht, sei an dieser Stelle an BerufeNet, die berufskundliche Internetplattform der Bundesagentur für Arbeit, verwiesen. Dort ist der Beruf richtig und anschaulich beschrieben.

Rund 2.500 Verwaltungsmitarbeiter sind in der gesamten rheinischen Landeskirche beschäftigt, rund 570 davon im RVM organisiert. "Viele davon sind Pensionäre," bedauert Konrad. "Auch wenn wir eine gute Altersmischung haben, können ruhig mehr junge Leute beitreten. Da spielt es dann keine Rolle, ob sie bei der verfassten Kirche oder beim Diakonischen Werk beschäftigt sind. Leute wie Küster, Erzieher oder Kirchenmusiker haben allerdings eigene Verbände. Der Mitgliedshöchstbetrag liegt bei 140 ? pro Jahr für Spitzenverdiener."

Der RVM ist keine klassische Gewerkschaft sonder eher eine berufsständische Einrichtung. Was das für die Praxis bedeutet? Konrad gibt ein Beispiel: "In der Kirche gibt es keine Tarifverhandlungen, sondern den sogenannten "Dritten Weg". Es gibt eine paritätisch besetzte Arbeitsrechtliche Kommission, in der der Arbeitgeber wie die Arbeitnehmer vertreten sind. Die Arbeitsrechtliche Kommission berät über die Tarifstruktur. Oft übernimmt sie die Ergebnisse aus dem Öffentlichen Dienst. Der RVM arbeitet in der Arbeitsrechtlichen Kommission mit." Wie erfolgreich ist denn ein solches System? "Der Dritte Weg hat sich bewährt. Wir sind eine besondere Dienstgemeinschaft. Hier stehen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht konträr gegeneinander."

Fortbildungsseminare für Mitarbeiter ohne Verwaltungsausbildung gehören zur fachlichen Zurüstung der Mitarbeiter, aber auch das Thema Ausbildung ist dem RVM wichtig.
20 bis 25 Auszubildende (bei den Verwaltungsfachangestellten) gibt es pro Jahr in der gesamten rheinischen Landeskirche; in Spitzenzeiten waren es noch 50 pro Jahr. Lehrherren können sowohl die Gemeinden, Kirchenkreise sowie die Landeskirche selbst sein. Dort erfolgt die praktische Ausbildung; die Theorie wird bei der Landeskirche unterrichtet. "Natürlich könnte die Kirche noch mehr Jugendliche ausbilden. Soweit ich es aber sehe, wird derzeit bedarfsgerecht ausgebildet. Durch Organisationsänderungen wurden in den Synergieeffekte erzielt. Da ist es schon die Frage, welche Perspektive junge Menschen geboten bekommen, wenn über Bedarf ausgebildet wird."

Der RVM feierte 2005 sein 100jähriges Bestehen. Konrad begann seine kirchliche Verwaltungsausbildung im Jahre 1959. Für ihn war es damals selbstverständlich, dem RVM beizutreten. "Das war damals noch anders als heute. Da war es noch selbstverständlich, dass man einer Gewerkschaft bzw. einem Berufsverband beitrat." Die letzten 25 Jahre vor dem Beginn seines Ruhestandes war er im Landeskirchenamt beschäftigt und kümmerte sich dort um das kirchliche Meldewesen. Heute ist er Pensionär. Die Mitarbeit im RVM erfolgt ehrenamtlich. "Wir sind nicht konfliktscheu. Einvernehmliche Lösungen sind aber immer besser als gegenseitiges Behaken." Andreas Rüdig

Landgottesdienste, Barbarafeiern  und mehr...


Duisburg, 8. Juli 2009 - Wer keine Arbeit hat, der macht sich welche. Wer eine Arbeit sucht, der findet auch eine. "Bei uns in der evangelischen Kirche ist die Arbeitslosenarbeit eher ein diakonisches Anliegen. Wir kümmern uns eher um Leute, die eine Arbeit haben," berichtet Jürgen Widera. Er ist Pfarrer im Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt und als solcher in Duisburg ansässig.

Regional umfasst sein Arbeitsgebiet die Kirchenkreise Duisburg, Moers, Kleve, Wesel und Dinslaken. Sie finanzieren auch die Arbeit des KDA (Duisburg und Moers je ein Drittel, die übrigen Kirchenkreise je ein Sechstel). "Es ist eine tragfähige Konstruktion. So bleibt der KDA leistungsfähig," urteilt Widera.

Hat Widera noch eine volle Stelle, ist die Stelle von Hans-Peter Lauer auf eine Viertelstelle geschrumpft. "Bei uns gibt es die letzten verbliebenen KDA-Stellen in der Landeskirche. Wir sind die sprichwörtlich letzten Mohikaner," berichtet Widera. "In vielen Kirchenkreisen wurde die KDA-(Pfarr-)Stellen gestrichen. Peter Mörbel ist KDA-Pfarrer auf Landeskirchenebene. Er hat allerdings auch nur eine halbe Stelle. Seine andere halbe Stelle hat er als Dozent an der Akademie Bad Godesberg."

Nach Beobachtung von Widera gibt es zwei Gründe für das Schrumpfen. Zum einen rollte eine Sparwelle über die Landeskirche hinweg; der KDA war vermeintlich überflüssig. "Hinzu kommt: Dem KDA ist es nicht gelungen, ein einheitliches, klares Profil aufzubauen. Wofür steht der KDA? Die Bandbreite reichte von der Bildungsarbeit bis zur Arbeit mit Arbeitslosen oder die betriebsorientiere Arbeit."

Der KDA unterhält Kontrakte zu Arbeitgebern, wie etwa die Geschäftsführungen von HKM oder ThyssenKrupp. "Wir sind Dienstleister für sie. Wir bieten Seminare für sie an. Die Anfragen müssen allerdings in unser Profil passen. Welche primären und sekündären Tugenden gibt es? Welche Werte und Leitbilder gibt es? Das können Themen sein. Wir müssen Kapazitäten frei haben. Die Seminare müssen schon zielorientiert und sinnvoll sein. Die Teilnehmer müssen das Gefühl haben, etwas mit in den Alltag nehmen zu können. In der Kirche waren wir es gewohnt, zieloffen zu reden.

Die Mitbestimmung war oft hilfreich. Der Kontakt zu ehemaligen Betriebsräten, die in die Geschäftsleitung aufgestiegen sind, konnte oft genutzt werden.

Bei den Gewerkschaften besteht schwerpunktmäßig Kontakt zu DGB, IG Metal, ver.di und IG BCE. "Die christlichen Gewerkschaften meiden wir wie der Teufel das Weihwasser. 1955 gab es eine Entscheidung der EKD, daß nur die Einheitsgewerkschaften unterstützt werden. Richtungsgewerkschaften sind nicht erwünscht, weil sie eine unzulässige und gefährliche Spaltung der Arbeitnehmerbewegung darstellen. Die Leiharbeit ist ein gutes Beispiel dafür. Die christlichen Gewerkschaften schließen dort Tarifverträge ab, die weit unter den Standards der Einheitsgewerkschaft liegen. Auch wenn die Einheitsgewerkschaften an Stärke und Einfluss und es immer mehr prekäre Arbeitsverhältnisse gibt, sind sie für uns doch die richtigen Gesprächspartner."
Landgottesdienste, Barbarafeiern und das politische Nachtgebet am Ostacker sind Gelegenheiten, an denen wir den KDA in Aktion sehen können.
"Unser Problem dabei: Der KDA wird innerkirchlich weniger wahrgenommen als außerkirchlich. Der KDA wird nur wahrgenommen, wenn er existentiell gebraucht wird. Das gilt aber auch für andere kirchliche Einrichtungen." Auf offizieller, quasi amtlicher Ebene gibt es Kontakte zur Stadt und Stadtverwaltung. "Es wird nicht erwartet, dass wie immer und überall wichtige und gewichtige Worte abgeben. Die Erwartung lautet eher: Man kümmert sich. Man interessiert sich." Es gibt also noch viel zu tun. Andreas Rüdig

Service-Telefon der Evangelischen Kirche in Duisburg

Duisburg, 6. Juli 2009 - Das Service-Telefon der Evangelischen Kirche in Duisburg ist am 13. Juli von Hans-Bernd besetzt. In der Zeit von 18.00 bis 20.00 Uhr gibt der Pastor der Evangelischen Kirchengemeinde Obermeiderich Antwort auf Fragen rund um kirchliche Arbeit unter der kostenfreien Telefonnummer 0800/12131213.

Ferien-Kirche Neumühl
Zum Gottesdienst nach Wachtendonk
Die Evangelische Kirchengemeinde Neumühl verlegt am 19. Juli ihren Sonntagsgottesdienst nach Wachtendonk. Ziel des Projektes Ferien-Kirche, das es seit über 20 Jahren in Neumühl gibt, ist es, eine Gemeinde aus dem Umkreis kennenzulernen. Dazu wird dort der Gottesdienst der besucht, die ?Kirchentouristen erfahren mehr über die Gastgemeinde und erzählen auch von der eigenen. Auf den Gottesdienst folgt ein Mittagessen, Kaffeetrinken und meist ein Stadtbummel, dessen bevorzugtes Ziel die lokalen Eisdielen sind. Start für die Busfahrt nach Wachtendonk ist 9.00 Uhr an der Gnadenkirche, Hohenzollernplatz. Anmeldungen und Bezahlung - 15 Euro Erwachsene, 8 Euro Kinder können bis Mittwoch, 15. Juli im gegenüberliegenden Alten Pfarrhaus erfolgen. Der Gemeindegottesdienst findet an diesem Wochenende am Samstag, 18. Juli, um 18.00 Uhr in der Gnadenkirche statt.

Vortrag zur Barmer-Erklärung in Neudorf
Anlässlich des Jahrestages der vor 75 Jahren in Barmen beschlossenen theologischen Erklärung der Bekenntnissynode lädt die Evangelische Kirchengemeinde Neudorf-Ost Interessierte zu einem Vortrag. Oberkirchenrat i.R. Harald Bewersdorff stellt am 10. Juli um 19.300 Uhr die Barmer Thesen vor und erörtert sie mit den Zuhörenden. Treffpunkt ist das Gemeindehaus, Wildstraße 31. Der Eintritt ist frei.

Predigtreihe zu Calvin in Alt-Duisburg
In mehreren Gottesdiensten beschäftigt sich die Evangelische Kirchengemeinde Alt-Duisburg mit der Theologie des Reformators Johannes Calvin, dessen Geburtstag sich am 10. Juli zum 500. Mal jährt. Pfarrer Peter Krogull eröffnet die dreiteilige Predigtreihe am 12. Juli im Gottesdienst in der Salvatorkirche um 9.30 Uhr. Duisserner Gemeindemitglieder können die Predigtreihe im Gottesdienst ab 11.00 Uhr in der Lutherkirche verfolgen. Pfarrer Krogull setzt die Reihe am 19. Juli in beiden Kirchen zu den Uhrzeiten der Vorwoche fort. Zum Abschluss der Reihe in beiden Kirchen predigt am 26. Juli Pfarrer Martin Winterberg.

Grillfest für Senioren in Neudorf
Zum Grillfest lädt die Begegnungsstätte der Evangelischen Kirchengemeinde Neudorf West Seniorinnen und Senioren ein. Für sechs Euro können Besucherinnen und Besucher frische Salate, Getränke und natürlich leckere Grillwürstchen und saftige Steaks erwarten. Treffpunkt ist am 8. Juli ab 12.30 Uhr das Gemeindehaus in der Gustav-Adolf-Str. 65. Begegnungsstättenleiterin Friedgard Poelzig bittet um Anmeldung (Tel.: 0203/350565).

Ehrenamtliche für Begleitung Demenzkranker gesucht
Das Altenzentrum Ruhrort, eine Einrichtung des Evangelischen Christophoruswerks, setzt einen neuen Schwerpunkt in seiner Arbeit: Menschen mit Demenz werden in ihrer letzten Lebensphase besonders betreut und begleitet. Hierzu bildet das Altenzentrum ab Ende August seine Mitarbeiter in einer fünftägigen Fortbildung aus. Für die verantwortungsvolle Betreuungsaufgabe sucht das Altenzentrum auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die im Team die Fachkräfte unterstützen. Wer kontaktfreudig ist, Verständnis im Umgang mit erkrankten Menschen hat und zeitlich flexibel ist, den erwartet nicht nur eine qualifizierte Fortbildung im Vorfeld, sondern auch fachliche Begleitung und Einführung in der Praxis, Versicherungsschutz, Verpflegung und Fahrtkostenerstattung. Weitere Informationen gibt es im Altenzentrum Ruhrort, Fürst-Bismarck-Str. 44, und am Telefon unter 0203/8098200.

Sommerfest im Altenzentrum Ruhrort
An farbigen Luftballontrauben werden Besucherinnen und Besucher am 4. Juli von weitem schon das Sommerfest des Altenzentrum Ruhrort, Fürst-Bismarck-Straße 44, erkennen. Von 14.00 bis 18.00 Uhr gibt es beim Trödel und an verschiedenen Ständen in den Räumen des Altenzentrums Kleinigkeiten zum Verschenken oder Selbstbehalten. Überraschungen versprechen die Tombola oder das Glücksrad. Bei Kaffee Kuchen und Waffeln oder Leckereien vom Grill, frischen Salaten und Reibekuchen können Gäste im historischen Saal oder auf dem Hof miteinander plaudern. Für Stimmung sorgt der Gitarrenchor, der auch die Zaghafteren zum Einstimmen motivieren wird.
 

Schulreferat
Wir lernen nicht für die Schule, sondern für das Leben. So wird uns als Kind immer erzählt. Man gut, dass jetzt die Schulferien beginnen. "Jetzt im Sommer ist es bei uns auch immer ruhig," berichtet Harald Bredt, Schulreferent des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg.
"Das evangelische Schulreferat kümmert sich um die allgemeinbildenden Schulen des Kirchenkreises Duisburg (Duisburg rechtsrheinisch), trägt zur Fortbildung und Qualifizierung von Lehrern speziell im Bereich des Evangelischen Religionsunterrichts bei, berät und begleitet evangelische Lehrer, Referendare, Studierende, Pfarrer und Vikare, setzt sich für den Religionsunterricht und für Gottesdienste in den Schulen ein, hält Kontakt zu den Schulleitungen, Schulbehörden und den politisch Verantwortlichen in der Stadt und belebt die Zusammenarbeit von Schule und Gemeinde vor Ort

Das Schulreferat will, dass Lehren und Lernen besonders im Religionsunterricht auf Augenhöhe geschieht, die Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsene ganzheitlich wahrgenommen werden, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten gestärkt und ihren Schwächen nicht mit Aussonderung, sondern mit Förderung begegnet wird, das Recht des Kindes auf Religion sich durchsetzt, die Kooperation zwischen dem evangelischen Religionsunterricht, katholischen Religionsunterricht, islamischer. Unterweisung u.a. Fächern gestärkt wird und das durch Einübung und Handeln im ?Haus des Lernens unsere multikulturelle und multireligiöse Gesellschaft gestärkt und weiterentwickelt wird," stellt sich das (rechtsrheinische) Schulreferat im Internet selbst vor. Schulgottesdienste, Abschlussgottesdienste und die Überschneidung von Schulunterricht und Konfirmandenunterricht sind einige der Themen, die in der täglichen Praxis eine Rolle spielen können.
"Religionsunterricht ist als Schulfach schon wichtig. Die Kinder sollen sich die Welt erschließen können. Wie lebe ich in der Welt? Wie gehe ich mir ihr um? Die Kinder sollen auch an ihre Religion kennenlernen und zu ihr hingeführt werden," betont Bredt. Nach seinen Worten ist der Religionsunterricht bei uns in Nordrhein-Westfalen rechtlich abgesichert, so dass er nicht "einfach so" abgeschafft werden kann.
Die Probleme gibt es eher in der Praxis. "In den Schulen gibt es teilweise so wenige christliche Kinder, dass sie in der Minderheit sind. Teilweise gibt es so wenige evangelische Kinder, dass überlegt werden muss, wie der Religionsunterricht organisiert werden muss."

Ein anderer Punkt: "Ich achte darauf, dass es genügend evangelische Religionslehrer gibt. Das ist ein Problem. Es studierend nicht genügend Leute evangelische Theologie auf Lehramt. Da taucht schon die Frage auf, ob eventuell Gemeindepfarrer als Religionslehrer gewonnen werden können." Eine Mediathek gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr im Kirchenkreis. "Bei Bedarf kann ich aber mit religionspädagogischen Medien aushelfen," bietet Bredt, seines Zeichens selbst Pfarrer, an.
Der Religionsunterricht ist nach Bredts Worten ein staatliches Unterrichtsfach, das von den beiden großen christlichen Kirchen mit verantwortet wird. Die jeweiligen Lehrpläne werden dann von der jeweiligen Kirche genehmigt. "Da wir die Fachleute sind, können wir das besser." Bei ihrer Ausbildung machen die angehenden Religionslehrer nicht nur ihr Studium und Referendariat, sondern auch eine Vocation. "Das ist die kirchliche Beauftragung zum evangelischen Religionslehrer," berichtet Bredt.

"Praktische Philosophie" heißt das Ersatzfach für Schüler, die keiner Religion angehören. "Wenn ich mich als Schüler vom Religionsunterricht abmelde, habe ich nicht die erhoffte Freistunde. Ich muss dann in die praktische Philosophie wechseln." Andreas Rüdig

Religionsunterricht ist wichtig


Duisburg, 3. Juli 2009 - Wir lernen nicht für die Schule, sondern für das Leben. So wird uns als Kind immer erzählt. Man gut, dass jetzt die Schulferien beginnen. "Jetzt im Sommer ist es bei uns auch immer ruhig," berichtet Harald Bredt, Schulreferent des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg.
"Das evangelische Schulreferat kümmert sich um die allgemeinbildenden Schulen des Kirchenkreises Duisburg (Duisburg rechtsrheinisch), trägt zur Fortbildung und Qualifizierung von Lehrern speziell im Bereich des Evangelischen Religionsunterrichts bei, berät und begleitet evangelische Lehrer, Referendare, Studierende, Pfarrer und Vikare, setzt sich für den Religionsunterricht und für Gottesdienste in den Schulen ein, hält Kontakt zu den Schulleitungen, Schulbehörden und den politisch Verantwortlichen in der Stadt und belebt die Zusammenarbeit von Schule und Gemeinde vor Ort
Das Schulreferat will, dass Lehren und Lernen besonders im Religionsunterricht auf Augenhöhe geschieht, die Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsene ganzheitlich wahrgenommen werden, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten gestärkt und ihren Schwächen nicht mit Aussonderung, sondern mit Förderung begegnet wird, das Recht des Kindes auf Religion sich durchsetzt, die Kooperation zwischen dem evangelischen Religionsunterricht, katholischen Religionsunterricht, islamischer. Unterweisung u.a. Fächern gestärkt wird und das durch Einübung und Handeln im ?Haus des Lernens unsere multikulturelle und multireligiöse Gesellschaft gestärkt und weiterentwickelt wird," stellt sich das (rechtsrheinische) Schulreferat im Internet selbst vor. Schulgottesdienste, Abschlussgottesdienste und die Überschneidung von Schulunterricht und Konfirmandenunterricht sind einige der Themen, die in der täglichen Praxis eine Rolle spielen können.

"Religionsunterricht ist als Schulfach schon wichtig. Die Kinder sollen sich die Welt erschließen können. Wie lebe ich in der Welt? Wie gehe ich mir ihr um? Die Kinder sollen auch an ihre Religion kennenlernen und zu ihr hingeführt werden," betont Bredt. Nach seinen Worten ist der Religionsunterricht bei uns in Nordrhein-Westfalen rechtlich abgesichert, so dass er nicht "einfach so" abgeschafft werden kann.
Die Probleme gibt es eher in der Praxis. "In den Schulen gibt es teilweise so wenige christliche Kinder, dass sie in der Minderheit sind. Teilweise gibt es so wenige evangelische Kinder, dass überlegt werden muss, wie der Religionsunterricht organisiert werden muss."
Ein anderer Punkt: "Ich achte darauf, dass es genügend evangelische Religionslehrer gibt. Das ist ein Problem. Es studierend nicht genügend Leute evangelische Theologie auf Lehramt. Da taucht schon die Frage auf, ob eventuell Gemeindepfarrer als Religionslehrer gewonnen werden können." Eine Mediathek gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr im Kirchenkreis. "Bei Bedarf kann ich aber mit religionspädagogischen Medien aushelfen," bietet Bredt, seines Zeichens selbst Pfarrer, an.
Der Religionsunterricht ist nach Bredts Worten ein staatliches Unterrichtsfach, das von den beiden großen christlichen Kirchen mit verantwortet wird. Die jeweiligen Lehrpläne werden dann von der jeweiligen Kirche genehmigt. "Da wir die Fachleute sind, können wir das besser." Bei ihrer Ausbildung machen die angehenden Religionslehrer nicht nur ihr Studium und Referendariat, sondern auch eine Vocation. "Das ist die kirchliche Beauftragung zum evangelischen Religionslehrer," berichtet Bredt.
"Praktische Philosophie" heißt das Ersatzfach für Schüler, die keiner Religion angehören. "Wenn ich mich als Schüler vom Religionsunterricht abmelde, habe ich nicht die erhoffte Freistunde. Ich muss dann in die praktische Philosophie wechseln." Andreas Rüdig

Bahai-Gemeinde Duisburg

Duisburg, April 2009 - Das neue (Kalender-)Jahr beginnt jeweils am 1. Januar. Oder? "Unser administrative Jahr beginnt jeweils am 21. April. Am 21. April verkündete Baha`u`llah nämlich seinen Anspruch, der Gottesbote für die heutige Zeit zu sein. Am 21. April wählen wir unsere geistigen Räte. Ansonsten beginnt unser Jahr mit dem Frühlingsbeginn," berichtet Ute Blom. Sie gehört der Duisburger Bahai-Gemeinde an. "Der Bahai-Kalender kennt 19 Monate zu 19 Tagen."

Wer Informationen über diese recht unbekannte Religion sucht, sei auf deren Internetauftritt unter www.bahai.de bzw. auf den Nationalen Geistigen Rat der Bahai in Hofheim verwiesen. Die Religion in ihrer Gänze zu beschreiben, würde hier sicherlich zu weit führen.
Zehn Personen gehören der Duisburger Bahai-Gemeinde an, die in Duisburg als Verein organisiert ist. Satzungsgemäß bilden 9 von ihnen den Duisburger Geistigen Rat. Veranstaltungen wie das 19-Tage-Fest gehören zum festen Bestandteil des religiösen Lebens.
 "Wegzüge, Heiraten und Todesfälle haben die Gemeinde in den vergangenen Jahren schrumpfen lassen. Große Gemeinden gibt es in Essen und Krefeld," berichtet Blom. "Eigene Gemeinderäumlichkeiten können wir uns bei dieser geringen Größe natürlich nicht leisten. Veranstaltungen finden daher in der Regel in Privaträumen statt."

Blom gehört seit 30 Jahren der Bahai-Religion an. "Ich habe durch persönliche Kontakte zu dem Glauben gefunden. Ich hatte damals Leute kennengelernt, die Bahais waren. Im Laufe der Zeit begann ich, mich für den Glauben zu interessieren. Ich habe damals das Glück, dass mein Mann auch auf der Suche war. Er wurde auch Bahai. Ich war früher evangelisch, mein Mann katholisch. Heute kann ich sagen, dass diese Entwicklung Gottes Fügung war."
Bahais glauben an die Einheit in der Vielfalt. Jeder soll seine Talente in der universellen Gesellschaft einbringen, in der an einen Gott geglaubt wird. Kann man die Bahai-Religion auf diesen Nenner bringen? Hört man Blom reden, ist dem so. Die Verfolgungen der Bahai im Iran sind ein Thema, dass Blom schon beschäftigt. "Mit 300.000 Gläubigen sind die Bahai die größte religiöse Minderheit im früheren Persien. Der Nationale Geistige Rat sitzt im Gefängnis. Ihnen droht die Todesstrafe, berichtet die sympathische Dame.
Der interreligiöse Dialog ist auch ein Thema, über das sie viel berichten kann. In Duisburg gibt es einen interreligiösen Dialog, allerdings auf niedrigem Niveau. "In anderen Städten, wo es mehr Bahai gibt, ist er stärker ausgeprägt. Viel kommt allerdings nicht rum. Jede Glaubensgemeinschaft versucht, sich abzugrenzen. Die Gespräche erreichen so oft schnell einen toten Punkt."
Missionierung betreiben die Bahai keine, wie Blom betont. Als Außenstehender ist es also schwierig, auf diese Religion zu stoßen. Eine gewisse Aufgeschlossenheit für neue Ideen, der Zugang zu religiösen Themen und die Fähigkeit zur geistigen Auseinandersetzung sind - zumindest soweit ich es als Außenstehender beobachten konnte - schon Grundvoraussetzungen, um sich mit den Bahai zu beschäftigen. Dann kann man sich auch ein eigenes Urteil über die Bahai erlauben.  Andreas Rüdig
 

Die Liebfrauenkirche


Die Liebfrauenkirche ist die katholische Zentrumskirche Duisburgs. Sie wurde 1958 bis 1960 in unmittelbarer Nachbarschaft des Landgerichts, des Stadttheaters und der Mercatorhalle errichtet (Architekt Dr. Toni Hermanns). Sie ist der Nachfolgebau der 1942 zerstörten alten Liebfrauenkirche, die neben der Salvatorkirche stand. Die Liebfrauengemeinde ist die älteste katholische Kirchengemeinde Duisburgs, deren Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht.
Der außergewöhnliche und sehenswerte doppelgeschossige Stahlbetonbau wird in die Kunstepoche des Brutalismus eingeordnet. Die Glasfenster, Baldachin und zahlreiche andere Einrichtungsgegenstände der Liebfrauenkirche stammen aus der Vatikankirche der Brüsseler Weltausstellung von 1958.

Im Rahmen der schwierigen Finanzlage des Bistums Essen und der zu erwartenden zahlreichen Kirchenschließungen, ist es erstmalig im Bistum Essen gelungen, diese einzige Duisburger Zentrumskirche durch eine Bürgerinitiative langfristig durch das Errichten einer Stiftung zu sichern. Die in Gründung befindliche Stiftung ?Brennender Dornbusch" (angelehnt an das einzigartige große Portalrelief der Kirche) möchte zukünftig zum "Dialog der Religionen" aufrufen. Die Liebfrauenkirche soll sich neben dem religiösen Leben zukünftig auch kulturellen Veranstaltungen öffnen.

Brutalismus ist ein Begriff der modernen Architektur. Er wurde um 1950 von dem schwedischen Architekten Hans Asplund geprägt und bezeichnet eine Architektur, die durch reine geometrische Körper, durch Stahl und Glas und vor allem durch unkaschiertes Betonmaterial mit seinen Unebenheiten und den Abdrücken der Schalung (Béton brut) bestimmt ist. Besonders die Architektur von Le Corbusier, vor allem seine Bauten Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp, das Kloster Sainte-Marie-de-la-Tourette bei Éveux-sur-l'Arbresle und die Unité d'habitation in Marseille, Firminy, Berlin und Nantes, war für den Brutalismus richtungweisend.

Als erster brutalistischer Bau gilt die Schule in Hunstanton von Alison und Peter Smithson (1949�1954). Die Blütezeit des Brutalismus lag in den 1960er Jahren. Er löste die internationale Moderne der Nachkriegszeit ab und leitete mit seinen Tendenzen einer plastisch-körperhaften, konstruktionsehrlichen und von ruppigem Charme geprägten Architektur über zum in den 1960er und 1970er Jahren vorherrschenden Bauen mit Fertigteilen," beschreibt sich die Duisburger Kirche im Internet selbst.
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Amtsgericht, Stadthaus, Stadttheater und CityPalais liegt die Liebfrauenkirche am Friedrich-Albert-Lange-Platz. Jetzt, da auch die Außenarbeiten am CityPalais beendet sind, ist die Kirche auch wieder verkehrstechnisch günstig zu erreichen.
Ein wenig dunkel und düster wirkt die Kirche von innen. Da Fenster fehlen und nur die Eingangstüren aus Glas sind, ist eigentlich nur der überdimensionierte Eingangsbereich gut beleuchtet. Als ich den Gottesdienstraum im Erdgeschoß betrete, werde ich erst einmal unsicher. Sieht eine katholische Kirche wirklich so kalt aus wie diese?

Die Kirchenbänke sind aus Holz, der Boden ist hell gefliest. Auf der dem Eingang gegenüberliegenden Seite: das einzig Helle in diesem Raum, nämlich die Wand. Rote, weiße, blaue und gelbe Glasbausteine lassen wenigstens etwas Licht in die Kirche kommen. Der Altartisch und die Säule mit der Monstranz: Sie sind aus Stein. Sie werden von je 2 brennenden Kerzen und einem Heiligenbild (auf steinernen Sockeln) flankiert. Das Kreuz, das über dem Altartisch hängt, könnte aus Bronze sein. 4 Kugeln sind in das Kreuz integriert, an jedem Ende eine; woraus sie bestehen, kann ich nicht erkennen. Die Lichtverhältnisse sind an diesem Tag so katastrophal, daß die 14 Stationen des Kreuzweges faktisch im Dunkeln liegen.
Zu abweisend ist die Kirche; ganz schnell mache ich mich auf den Weg. Wie erste Etage ist an diesem Freitag Anfang Oktober 2007  nicht frei zugänglich (ein Musiker und ein Sänger proben hier gerade). Dank der eingeschalteten Beleuchtung und der hellen Betonfarben wirkt dieser Gottesdienstsaal, der sich über schätzungsweise 90 Prozent der Gebäudefläche erstreckt, noch einigermaßen freundlich. Auch hier gilt: Die Einrichtung ist sehr karg. Bunte Glasfenster im Treppenhaus, 8 Kerzen im Altarraum und je 5 auf beiden Seitenwände, 2 Heiligenstatuen, ein steinerner Altartisch, ein Rednerpult sowie die hölzerne Deckenverkleidung fallen mir als Einrichtungsgegenstände auf.
"Eine so kalte und abweisende Kirche habe ich ja noch nie erlebt. Im Vergleich dazu sind die evangelisch - reformierten Kirchen ja wirklich wunderhübsch," schießt es mir durch den Kopf, als ich endlich gehe. Wie heißt es so schön im Treppenhaus: Oh Gott, geh` du mir unter die Haut.

 

 Kirchen und Gemeinden in Duisburg 
 Archiv  Jun - Okt 2008 / Jan - Feb 2008  / Sep - Okt 2007

Katholische Kirche Duisburg Dekanat Duisburg-Mitte (ab 1. Oktober 2006)

PFARREI LIEBFRAUEN  (Pfarrkirche: St. Joseph)
Dellplatz 35
47051 Duisburg (Mitte)
Tel.: 0203/21900  Fax 0203/2981950
Pfarrer Bernhard Lücking
E-Mail: liebfrauen.duisburg-mitte@bistum-essen.de

Mit den Gemeinden:

  • St. Michael
    Markusstraße 27
    47055 Duisburg (Wanheimerort)
    Tel.: 0203/77895-0 und 7789510  Fax: 0203/7789566
    Pfarradministrator: Hans-Peter Latsch

    Filialkirche St. Petrus Canisius
    Sperlingsgasse 34
    47055 Duisburg (Wanheimerort)
    Tel.: 0203/770169  Fax: 0203/7391763
    E-Mail: spc-du@t-online.de
  • St. Ludger
    Ludgeriplatz 33
    47057 Duisburg (Neudorf)
    Tel.: 0203/355182 Fax: 0203/375728
    Rainer Hesse
    E-Mail: st.ludger.duisburg-neudorf@bistum-essen.de


    Filialkirche St. Elisabeth
    Duissernstraße 22
    47058 Duisburg (Duissern)
    Tel.: 0203/331698 Fax: 0203/342082
    Bruno Freyaldenhoven
  • St. Gabriel
    Gneisenaustraße 269
    47057 Duisburg (Neudorf)
    Tel.: 0203/353592 Fax: 0203/362948
    Manfred Pötschick
    E-Mail: st.gabriel.duisburg-neudorf@bistum-essen.de
  • Kroatische Gemeinde (Kirche St. Joseph)
  • Italienische Gemeinde (Kirche St. Joseph)

Weitere Kirchen
(Kirchen, für die das Bistum keine
Kirchensteuermittel mehr zur Verfügung
stellen kann und über deren weitere
Verwendung noch zu beraten ist)

St. Clemens
, Klemensstraße 38, DU-Kaßlerfeld
Heilig Kreuz, Essenberger Straße 204, DU-Neuenkamp
Liebfrauen, Landfermannstraße, DU-Mitte
St. Anna, St. Anna-Weg 5, DU-Neudorf
St. Peter, Brückenstraße 32, DU-Hochfeld
Kapelle St. Martin, Werthacker, DU-Duissern

Fläche des Stadtgebietes  232,8 qkm
Einwohner (12/2006) 
davon Katholiken  
498 000
180.074 (35,5 %)
Pfarrgemeinden  50 (davon gehören 32 zum Bistum Essen,
18 zum Bistum Münster) 
aktive Priester  71 (davon  50 Pfarrer) 
Priester im Ruhestand  12
Diakone  10
Ausländerseelsorger  4
Gemeinde-/Pastoraleferent(inn)en  20
Jugendpfleger/in 5
Katholische Schulen in freier Trägerschaft  2 (Bischöfliche Gymnasien) 
Katholische Grundschulen  12
Katholische Hauptschulen  1
Katholische Kindergärten/Kinderhorte  73
Kinderheime in katholischer Trägerschaft  2
Krankenhäuser in katholischer Trägerschaft  7
Fachklinik für Suchtkranke  1
 
Altenheime in katholischer Trägerschaft  7
Katholisches Jugendamt/BDKJ-Stadtstelle 1
Katholische Jugendberufshilfe 1
Offene Türen in katholischer Trägerschaft 3
Katholische Öffentliche Büchereien  29
Katholische Familienbildungsstätten  3
Katholisches Bildungswerk  1
Klöster 2
Caritasverband (mit ca. 700 hauptamtlichen Mitarbeitern)

allgemeine Sozialberatung; Betreuungen; Beratungsstelle für Eltern, Kinder u. Jugendliche;
sozialpädagogische Familienhilfe; Kur- u. Erholungshilfe; Schuldnerberatung; Beratung für
 Frauen in Not- und Konfliktsituationen; Suchthilfezentrum "Nikolausburg"; Beratungsstelle
 für ältere Menschen u. Angehörige; Altenhilfe u. -erholung; Begegnungsstätten;
Essen auf Rädern; Häusliche Alten- und Krankenpflege; Altenheime;
Krankenhaussozialdienst; Katholische Krankenhaushilfe; Schifferkinderheim;
Reha-Einrichtung f. psychisch Behinderte; Appartementhaus für Mutter u. Kind;
Sozialdienst für ausländische Einwohner; Rechtsberatung für Ausländer;
Gemeindecaritas; ökumenische Bahnhofsmission 

 

Josef-Kiefer-Str. 4, 47051 Duisburg - 0203/24881
Dellplatz 29, 47051 Duisburg - 0203/2981987
Dellplatz 35, 47051 Duisburg - 0203/21900
Am Burgacker 14-16, 47051 Duisburg - 0203/997110
Am Burgacker 14-16, 47051 Duisburg - 0203/2951227
Am Burgacker 14-16, 47051 Duisburg - 0203/2951 - 0
Am Burgacker 14-16, 47051 Duisburg - 0203/2951230
Am Burgacker 14-16, 47051 Duisburg - 0203/2951 - 0
Juliusstr. 10, 47053 Duisburg - 0203/662329
Marientorstr. 46, 47051 Duisburg - 0203/99299 - 0