Duisburg, 17. Februar 2022 - 79 Veranstaltungen und 14
Ausstellungen innerhalb von 24 Tagen in rund 10
verschiedenen Sparten: Nach der Corona bedingten
Zwangspause starten die Duisburger Akzente in ihrer 43.
Auflage vom 11. März bis zum 03. April 2022 wieder mit
einem prall gefüllten Programm. Dabei gibt es nicht den
einen Veranstaltungsort. Duisburger Akzente wird es im
gesamten Stadtgebiet geben: vom Theater Duisburg, der
Kulturkirche Liebfrauen, filmforum am Dellplatz, dem
Lehmbruck Museum, Innenhafen bis zum Kreativquartier
Ruhrort und auch den Rhein überqueren die Akzente bis zum
KOM’MA-Theater in Rheinhausen und zur Alten Brotfabrik in
Beeck.
Beigeordnete Astrid Neese: „Nach den vorzeitig beendeten
Duisburger Akzenten „Glück“ vor zwei Jahren und den
abgesagten Akzenten „Mauern“ im vergangenen Jahr, freue
ich mich, dass die beteiligten Partner offensichtlich
nichts von ihrem Engagement und ihrem Enthusiasmus für
die Akzente verloren haben und für das kommende Festival
ein prall gefülltes und vielseitiges Programm auf die
Beine gestellt haben.“ Karoline Hoell, Geschäftsleiterin
der Duisburger Kulturbetriebe:„Das umfangreiche Programm
der diesjährigen Duisburger Akzente führt mir wieder vor
Augen, wie lebendig die Duisburger Kulturszene ist. Ich
freue mich besonders über unser gemeinsam mit Avi Kaiser
und Sergio Antonino entwickeltes Schwerpunkthema im und
rund um den Garten der Erinnerungen und seinen Schöpfer
Dani Karavan.“
Dabei verzichten die Organisatoren in diesem Jahr bewusst
darauf, den Festivalpartnern für ihre Projekte ein
aktuelles kulturell oder gesellschaftlich relevantes
Thema vorzugeben. Deshalb reduziert sich in diesem Jahr
die inhaltliche Orientierung auf ein bloßes Satzzeichen,
das Ausrufezeichen. Das hat zum Teil ganz pragmatische
Gründe: Für die abgebrochenen bzw. abgesagten Akzente
2020 und 2021 mit den Titeln „Glück“ bzw. „Mauern“ wurden
Künstlerinnen und Künstler eingeladen und Projekte
initiiert, die noch immer auf ihr Publikum warten und die
es noch immer wert sind, präsentiert zu werden. Soweit es
organisatorisch möglich ist, wollen die „Akzente“ diese
Ideen aufgreifen und verwirklichen. Einen gemeinsamen
aussagekräftigen Titel zu suchen, kann da leicht zu
gewollten oder gar verkrampften Ergebnissen führen.
Dennoch will das Ausrufezeichen auch eine inhaltliche
Aussage treffen. Hat es doch unterschiedliche, sogar
widersprüchliche Bedeutungen: Es kennzeichnet z.B.
Verbote oder Befehle, Wünsche oder Warnungen, Erstaunen
und Aufrufe. Gemeinsam ist diesen verschiedenen
Funktionen, dass sie eine Aussage hervorheben und die
Wichtigkeit des Gesagten betonen. Und genau das wollen
die 43. Duisburger Akzente erreichen. Sie wollen zeigen,
dass sie nach zwei Jahren Pause wieder da sind.
Neugierig, facettenreich und ohne Scheu vor Konflikten
werden sie ein großes Spektrum künstlerischer
Produktionen vorführen und Diskussionen anregen. Wir
zeigen, dass uns die Akzente wichtig sind und dass wir
von ihrer Bedeutung für die Stadt und die Region
überzeugt sind. Vielleicht kann unser Kulturfestival auch
anregen über das nachzudenken, was uns wirklich wichtig
ist – nach den Lockdowns, bei weiter existierender
Pandemie aber auch im ganz normalen Leben. Die 43.
Duisburger Akzente! wollen vom 11. März bis zum 03. April
2022 auf jeden Fall wieder ein Ausrufezeichen setzen.
Fr 11.03.2022 19:30 Eröffnung des THEATERTREFFEN der 43.
Duisburger Akzente
Sa 12.03.202219:30 Großes Haus Dauer: ca. 2 Stunden,
keine Pause Karten: 17 € - 36 €
Der Zauberberg
Eine Visite. nach dem Roman von Thomas Mann in einer
Spielfassung von Stephan Bachmann und Carmen Wolfram
unter Verwendung von Texten von Sibylle Berg „Der
Zauberberg“ vom Staatsschauspiel Dresden sollte
eigentlich schon die Akzente 2021 zum Thema „Mauern“
eröffnen, blicken die Zuschauer doch zu Beginn des Abends
auf eine hohe Wand aus Fässern, die polternd in den
Orchestergraben stürzt. Und den Abend beschließt ein Text
von Sibylle Berg, der kritisch die „Festung Europa“ ins
Visier nimmt.
Dazwischen entrollt sich das Schicksal von Hans Castorp,
der zunächst nur in die Schweizer Berge kommt, um seinen
lungenkranken Vetter zu besuchen, der dort in Behandlung
ist. Doch die Zeit scheint still zu stehen hier oben.
Eine Faszination geht aus von den Routinen des
Kurbetriebes, diesem Ausnahmezustand, der es erlaubt,
sich mit den großen Fragen um Leben und Tod zu
beschäftigen. Aus den geplanten drei Wochen werden Jahre.
Jahre, in denen sich in Europa etwas zusammenbraut, das
alles verändern wird. An den äußeren Bedingungen in
Thomas Manns 1924 erschienenen Roman „Der Zauberberg“ hat
sich seit Herbst 2020, als Daniela Löffners Inszenierung
nach dem ersten Lockdown in Dresden die Theatersaison
wieder eröffnete, leider nicht viel geändert: ein
ungnädiger Krankheitserreger, eine nervöse Gesellschaft
und die internationale Lage im Griff politischer Krisen.
Der hermetischen Welt des Sanatoriums fügt die
Inszenierung von Daniela Löffner ein Unten hinzu:
Textauszüge aus Sibylle Bergs 2004 entstandenem Roman
ENDE GUT – eine Odyssee durch ein seuchen- und
katastrophenversehrtes Deutschland – beleuchten
menschliche Existenzen, die von den privilegierten
Zauberbergbewohnern nicht einmal zur Kenntnis genommen
werden. Regie_Daniela Löffner Bühne_Ann Heine
Kostüme_Carolin Schogs Musik_Matthias Erhard Es spielen:
Moritz Dürr, Philipp Grimm, Kriemhild Hamann, Ursula
Hobmair, Christine Hoppe, Holger Hübner, Raiko Küster,
Hans-Werner Leupelt, Annie Nowak, Matthias Reichwald,
Marlene Reiter, Ursula Schucht, Simon Werdelis
Staatsschauspiel Dresden.
Theaterprogramm Kulturkirche Liebfrauen Internationales
Theater mit bunt wechselnden, unterhaltenden
Programmen - das ist ein Schwerpunkt des
Akzente-Programms in der Kulturkirche Liebfrauen. Nehmen
Sie Platz und genießen Sie mit 8m³ vom Atelier Lefeuvre &
André große Zirkuskunst auf kleinstem Raum. Sein Stück
entwickelte das Duo des Nouveau Cirque, um auf engstem
Raum, den ein Autobus bietet, Theater zu machen. 8m³ ist
Zirkus reduziert auf seine Essenz: Akrobatik und
Jonglage. Nach Gastspielen u.a. in Montpellier, Prag,
Salzburg und Zürich kommen die zwei Helden in Unterhosen
nun auch nach Duisburg. Sa 12. März um 19:30 Uhr Gardi
Hutter kommt aus der Schweiz und ist eine der wenigen
weiblichen Clowns.
In ihrem Stück Gaia Gaudi geht es um Leben und Tod. Und
ihr ist das Thema ernst, Todernst. Denn glücklicherweise
sterben wir. Es wäre ja sonst viel zu eng auf dieser
Erde. Und da eine Clownerin, eine Sängerin, eine Tänzerin
und ein Percussionist diese Geschichte erzählen, wird der
Abend voller Überraschungen sein. Regie führt Michael
Vogel, den Besuchern des Theaters Duisburg seit vielen
Jahren als Mitbegründer und langjähriger künstlerischer
Leiter von FAMILIE FLÖZ bekannt.
Di 15. März um 19:30 Uhr 17
Border Crossings mit dem preisgekrönten Schauspieler,
Regisseur und Geschichtenerzähler, Thaddeus Phillips.
Kommen Sie mit auf eine Reise rund um die Welt,
übertreten Sie imaginäre Grenzlinien, zeigen willkürliche
Passdokumente und erleben Sie absurde Grenzkontrollen.
Treffen Sie Ace of Base auf einer kroatischen Fähre oder
schmuggeln Sie Kentucky Fried Chicken in Palästina in
dieser fesselnden Betrachtung über unsere scheinbare
Freiheit, dorthin gehen zu können, wohin wir wollen.
Sa 19. März 19:30 Uhr In englischer Sprache mit deutschen
Untertiteln Der australische Puppenspieler Neville
Tranter und das Stuffed Puppet Theatre spielen das Stück
Ubu. Ubu ist impulsiv, gewalttätig und egozentrisch. Er
macht Dummheit zu seiner größten Kraft. Das ursprüngliche
Stück „Ubu Roi“ von 1896 war damals eine Provokation der
bürgerlichen Gesellschaft. Anstelle von Moral und Tugend
siegen in diesem Stück Dummheit und Urgewalt.
Tranter: „Mein Ubu endet mit einer guten Nachricht:
Selbst die Ubu’s dieser Welt regieren nicht endlos. Aber
es gibt auch schlechte Nachrichten: Andere Ubu’s werden
früher oder später folgen!“ Das Stück wird in leicht
verständlicher englischer Sprache gezeigt. „Ubu“ ist eine
Koproduktion von Stuffed Puppet Theatre und der Biennale
MARS à l‘Ouest et du Colombier-Magnanville. Mi 23. März
19:30 Uhr Auf Skiern im Blindflug steile Hänge
hinabrasen?
Wie langweilig. Die Compagnie Kadavresky aus Frankreich
zeigt ihr Programm „Les Madeleines de Poulpe“. Akrobatik
auf Skiern und dabei stets ein Arbeiterlied auf den
Lippen. Das Rezept von Les Madeleines de Poulpe basiert
darauf, die richtige Balance zu finden. Mit viel live
Musik stürzen sich die 5 Artisten aus Frankreich in eine
dynamische, visuelle Show, in der sie das Publikum mit
einem perfekt abgeschmeckten französischen Varieté
begeistern. Do 31.März 20:00 Uhr Der Eintritt kostet zu
allen Veranstaltungen 18 €, ermäßigt 15 €.
Lesungen, Konzerte, … Kulturkirche Liebfrauen
Beware of the Duduk !!!
Ob im Blues, Jazz, Barock oder in der afrikanischen
Folklore – das musikalische Spektrum der „kurzen Oboe“
ist vielfältig. Die lokal bekannten Musiker André
Meisner, Hovhannes Margaryan, Giuseppe Mautone und Achim
Tang begrüßen den international renommierten Dudukspieler
Vardan Hovanissian aus Belgien. Do 17. März 19:30 Uhr
Eintritt: 15 €, ermäßigt 12 €
Die Autorin Véronique Olmi stellt im Gespräch mit ihrer
Übersetzerin Claudia Steinitz
ihren neuen Roman Die Ungeduldigen vor.
Drei Schwestern wollen anders leben als ihre
konservativen Eltern. Ihr Weg führt sie nach Paris, in
die stürmische Zeit des Protests, der freien Liebe und
des Feminismus. Die Familiensaga verzaubert durch ihre
tiefgründige Leichtigkeit. In Kooperation mit der
Deutsch-Französischen Gesellschaft Duisburg
Di 22.03. 19:30 Uhr Eintritt: 8,00 €
SO HAB ICH DIE WELT NOCH NIE GESEHEN
Mautone & Band PLUS Quintett der Duisburger
Philharmoniker
Die MusikerInnen wagen einen optimistischen Blick über
den Tellerrand. Streichquartett und Oboe verstärken die
groovige Folkpop-Band des deutschsprachigen Duisburger
Songwriters. Fr 25.03. 19:30 Uhr Eintritt: 15 €, ermäßigt
12 €
Kai Magnus Sting Hömma, so isset!
Beide christlichen Kirchen laden zum Ruhrgebietsabend mit
Kai Magnus Sting. Der Kabarettist erklärt anhand
urkomischer Geschichten und der unnachahmlichen
RuhrpottSprache, dem sogenannten Ruhrhochdeutsch, wie der
Mensch im Ruhrgebiet denkt und tickt.
Sa 26.03. 19:30 Uhr Eintritt: 18 €, ermäßigt 15 €
High Field - fällt
aus (Stand 28.03.2022)
In der Tanzperformance des Duisburger Künstlers und
Choreographen Max Bilitza wird der spannungsreiche
Duisburger Stadtteil Hochfeld als visionärer Traum zum
Thema. Eine Performance inspiriert von seinen Bewohnern
und deren Geschichten.
Di 29.03. 20:00 Uhr Eintritt: 15 €, ermäßigt 12 €
When Air Is Still Around
Kaiser Antonino Dance Ensemble (Deutschlandpremiere) Im
Januar 2020 begannen Avi Kaiser und Sergio Antonino mit
der Arbeit an dem Stück. Während der Pandemie haben sie
das Werk „eingefroren“. Nun präsentieren sie es zu den
43. Duisburger Akzenten mit dem Rückblick und der
Perspektive auf das globale Geschehen.
Sa 02.04. 20:00 Uhr Eintritt: 15 €, ermäßigt 12 €
CONFRONTIER
Mauern 1989-2019 Den Fall der Berliner Mauer erlebte der
Fotograf Kai Wiedenhöfer als Augenzeuge. Kai Wiedenhöfers
Fotodokumente zeigen, dass Mauern keine Lösungen für
politische und wirtschaftliche Probleme von heute bieten.
Sa 12.03. bis Sa 02.04. unteres Foyer Montag - Samstag
10:00 - 17:00 / Eintritt frei
Kreativquartier Ruhrort mit 35 Veranstaltungen
Zwei Ausstellungen und 33 Veranstaltungen am Neumarkt und
anderen Spielorten in Ruhrort bereichern das Programm des
Festivals. Ruhrort selbst wird rund um die Uhr zur Bühne
für die Ausstellung der Strickguerilla, die den Verfall
der von ihnen geschaffenen Strickwerke, beispielsweise
Mauerblümchen, durch Witterungseinflüsse bewusst in Kauf
nehmen. Das im Pandemiejahr geschaffene Projektlokal
Das PLUS am Neumarkt wird Hauptspielort und
Ausstellungsraum. Der Großteil der Konzerte,
Lesungen, Vorträge und ein Theaterstück sind hier zu
erleben. Und noch weitere Spielorte sind in das Konzept
der Veranstaltungen im Hafenquartier einbezogen:
Intermezzo - die neue Galerie auf Zeit, der Heimathafen
(Festivalzentrum der Hafengeburtstags-Akzente 2016), das
St. Maximilianhaus, die MercatorVerlagsbuchhandlung und
sogar eine Zweigstelle in Huckingen werden Gastgeber
sein. Begleitend wird es zusätzliche Aktionen geben. Eine
davon sind sogenannte Instagram-Walks, die zu den besten
Fotomotiven im und am Hafen führen.
Ein wichtiges Augenmerk ist die Beteiligung vieler
Künstlerinnen und Künstler, die entweder aus Duisburg
stammen, ihren Wirkungskreis hier haben, oder Bezüge zur
Stadt in ihrer Lebensgeschichte nachweisen können. Eigens
für den Auftritt bei den Duisburger Akzenten
zusammengefunden haben sowohl Akkordeonistin
Steffi Budde und Gitarrist/Sänger Mick Haering, als auch
Rudi Gall, Urgestein der Duisburger Rockszene,
mit der Nachwuchsmusikerin und Sängerin Sandrine Lisken.
Das Spelunken-Spektakel mit der angesagten
Weltmusikband Frollein Smilla und die
Vorstellung der aktuellen CD „Unterwegs“ durch die Band
Spellbound setzen weitere musikalische Schwerpunkte.
Das Theaterstück „Rückkehr“ des Theater ohne Mittel (ToM)
gibt einen Ausblick, wie sich ein Fringe-Festival in
Duisburg anfühlen könnte. Eine Lesung aus einem Comic der
„Affengitterbande“ von Oliver Hinzmann, Marcus
Echtenbruck und Martin Hinzmann in der frisch umgezogenen
Mercator-Buchhandlung ist nur ein Höhepunkt des
literarischen Programmteils. Autor und Verleger Thomas
Frahm präsentiert in der Galerie Intermezzo seine
Wunderkiste und lädt drei Freunde aus Nordrhein-Westfalen
ein, ihre Sicht der Dinge zu verdeutlichen.
„Stonewall Stories“ schreibt und liest Mick Haering und
Heiner Feldhoff liest Kürzestgeschichten „Vom Glück des
Scheiterns, die auch aus seiner Kindheit in Duisburg
erzählen, begleitet von seinem Bruder Martin am Klavier.
Die Brücke zwischen dem beschaulichen Huckingen und dem
pulsierenden Ruhrort schlägt Heiner Heseding, wenn er vom
mythischen Angerbogen, aber auch vom Leben an Rhein und
Ruhr erzählt. Mit Gesang und Worten auf die Suche nach
Gemeinsinn machen sich Autor Ralf Koss und Gitarrist
Klaus Köhlerbei „Zugehört! Jetzt reden alle“.
Vorträge von Dr. Ludger Heid zur Geschichte der jüdischen
Friedhöfe, einer lag unweit Steinwurf vom Neumarkt, und
von Stadt-Archivarin Lisa Hampel zur Geschichte und
Entwicklung der Geschäfte am Neumarkt komplettieren den
Veranstaltungsreigen.
Gleich 24 Künstlerinnen und Künstler versuchen bei der
Ausstellung „Ins Leben gekachelt“ den
Spagat zwischen digitaler und realer Welt. Die meisten
von ihnen haben ihre Werke bislang nur auf der
Social-Media Plattform Instagram gezeigt. Wie Kacheln
werden ihre Zeichnungen, Gemälde und Fotografien die
Wände der ehemaligen Parfümerie, Drogerie bzw. Kneipe
zieren.
Zur Mitte des Ausstellungszeitraums wechselt die
Ausstellung bei einer Midissage, sodass nur der, der
zweimal kommt, die ganze Wahrheit erfährt. Nachdem die
Ausstellung ursprünglich zehn künstlerische Slots bieten
wollte, konnten sich die Kuratoren dann doch nicht dazu
entschließen, Bewerbungen zurück zu weisen, getreu einem
Kreativquartier-Motto: „Jeder kann, keiner muss“.
Themenschwerpunkt: Dani Karavan
Der Israelische Künstler Dani Karavan hat knapp
100 begehbare, großformatige Kunstwerke in der ganzen
Welt erschaffen und einige der angesehensten,
internationalen Kunstpreise erhalten. Trotzdem ist er
unzufrieden. Sein Alter macht ihm zu schaffen. Seine
monumentalen Bauwerke fangen an, sich aufzulösen. Das
politische Klima seines Landes Israel macht ihn verrückt,
genauso wie der Regisseur dieses Dokumentarfilms mit
seiner Unwissenheit. Darüber hinaus verwickelt ihn der
Auftrag, in Polen ein Mahnmal zu errichten, in einen
politischen und künstlerischen Konflikt.
Film: High Maintenance – Leben und Arbeit von
Dani Karavan (1930-2021)
Ein Film von Barak Heymann „High Maintenance“ zeichnet
ein emotionales und sehr persönliches Bild über das Werk
und Leben Dani Karavans, schmerzhaft, humorvoll und
leidenschaftlich, ohne dabei melodramatisch zu sein.
Barack Heymann führt seit über 15 Jahren Regie bei
Dokumentarfilmen, die u.a. auf der Berlinale, IDFA und
Hot Docs gezeigt wurden und diverse Preise gewannen. Mit
seinem Bruder Tomer gründete er in Israel die unabhängige
Produktionsfirma Heymann Brothers Films.
Film in Englischer Sprache Israel 2020, 66 Min.,
FSK 0
So 13.03. 18:00 Uhr - Einführung durch Prof. Christoph
Brockhaus Prof. Dr. Christoph Brockhaus (Direktor des
Wilhelm Lehmbruck Museums von 1985- 2010) und Dani
Karavan verband eine 40jährige Zusammenarbeit und
Freundschaft. Neben der Betonskulptur „Dialog“ (1989),
sowie dem temporären Projekt „Kunstklangraum Zeche
Nordstern“ (1997) zählt der „Garten der Erinnerungen“ im
Innenhafen Duisburg (1996-99) zu ihren wichtigsten
gemeinsamen Projekten. - anschließend Diskussion mit dem
Regisseur Barack Heymann Ear Port – Innenhafen Duisburg
Philosophenweg 17a 47051 Duisburg Eintritt: 5,00 €
Performance: Die Karawane
Ein Foto- und Performance-Projekt zu den
Arbeiten von Dani Karavan Konzept und Performance: Kaiser
Antonino Dance Ensemble The Roof-TanzRaum Visualisierung:
Sharon Zindany Fotografie: Sharon Zindany, Shavit Vos Die
Tänzer Avi Kaiser und Sergio Antonino, seit 2002 Artists
in Residence der Stadt Duisburg, haben als Schwerpunkt
ihrer choreografischen Recherche stets ihr Umfeld, das
herausfordernde Surrounding des Ruhrgebiets gewählt.
Parallel dazu arbeiten sie seit Jahren mit bildenden
Künstlern und Fotografen aus Europa und dem Nahen Osten
zusammen. Diese visuellen Kooperationen sind eine
kraftvolle Quelle der Inspiration für die Kreationen des
Ensembles.
Das Medium Fotografie stellt dabei nicht nur den letzten
dokumentarischen Aspekt der Performances dar, sondern
eröffnet eine ästhetische Quelle, aus der alle, sei es
Tänzer, Choreographen, Regisseure oder Fotografen,
schöpfen und gestalten. Protagonist dieser Bilder ist
stets der Körper. Er vernimmt und zeichnet die
Vibrationen einer sich unablässig und oft unmerklich
verändernden Umgebung auf. Ziel von Kaiser und Antonino
ist es, den Tanz aus dem Theaterraum herauszuholen und so
den Betrachter|innen in eine weit öffnende 360-Grad-Welt
eintauchen zu lassen.
Ein anderes Thema, mit dem sich Kaiser und Antonino schon
seit etlichen Jahren auseinandersetzen, ist das
Verhältnis des menschlichen Körpers, zur Architektur. Der
im vergangenen Jahr verstorbene bedeutende israelische
Architekt Dani Karavan ist mit seinem Werk in Duisburg
stilbildend an markanten Orten präsent. Sein 1999
geschaffener Garten der Erinnerung im Innenhafen ist die
Neuinszenierung eines verlassenen Ortes. (Die
Studio-Fenster des Kaiser/Antonino Dance Ensemble, The
RoofTanzRaum, geben den Blick frei auf diesen Garten.)
Auf den Namen des Architekten Karavan anspielend trägt
das neue Projekt den Titel DIE STILLE KARAWANE
(The silent Caravan). Es ist eine Reise, die die
beiden Choreografen gemeinsam mit den Fotografen in eine
metaphysische und theatralische Welt unternehmen, in der
Landschaft, Natur und der tanzende Körper verschmelzen
und eine Reihe von Bildern zum Leben erwecken. Sie
erinnern an die endlos stillen Perspektiven des Malers
Giorgio de Chirico, voller existentieller metaphorischer
Bedeutung.
Die Zusammenarbeit mit dem israelischen Fotografen Sharon
Zindany begann vor drei Jahren. Seit dem begleitet er
Kaiser/Antonino bei ihren Performances und entwickelt mit
ihnen Projekte, in denen der fotografische Blick Bewegung
und Ausdruck der beiden Tänzer eindrucksvoll und nahezu
analysierend einfängt. Zum Künstlerteam dazugekommen ist
Shavit Vos, ein junges Talent aus der israelischen
Fotoszene.
So 03.04. 18:00 Uhr - Eine Performance von
Kaiser&Antonino, Musik Florian Walter im Garten der
Erinnerungen
- Führung Innenhafen mit Prof. Christoph
Brockhaus Ear Port
– Innenhafen Duisburg Philosophenweg 17a 47051 Duisburg
Eintritt: 5,00 € Reservierungen unter:
c.richert@stadt-duisburg.de www.earport.de
www.heymannfilms.
Fotoausstellung Dani Karavan
Sa 12.03. bis So 03.04. An jedem Sonntag ist der
Ausstellungsraum von 15:00 – 18:00 geöffnet Earport
Innenhafen Philosophenweg 17a 47051 Duisburg Eintritt
Frei www.earport.de
www.kaiser-antonino.com
Das Filmprogramm zu den 43. Duisburger Akzenten:
Duisburger Akzente 2021 Reloaded: MAUERN
Das filmforum holt die Filmreihe der für das vergangene
Jahr geplanten und dann abgesagten „Duisburger Akzente“
nach. Es wäre schade gewesen, die ausgewählten Titel, von
denen viele seit langer Zeit nicht mehr auf der großen
Leinwand gezeigt wurden, in der Schublade liegen zu
lassen. Angenehmer Nebeneffekt in Zeiten knapper Kassen:
Da die wesentlichen Vorarbeiten für das vergangene Jahr
bereits geleistet und Filme zum Teil auch schon beschafft
waren, entfallen diese Kosten nun für 2022. Wir freuen
uns also auf die Gelegenheit, im Rahmen der 43. Akzente
eine bunte Filmauswahl präsentieren zu können. Die Filme
vereint, dass sie von Menschen erzählen, die sich von
Umständen umstellt sehen, aus denen sie ausbrechen
wollen.
MAUERN werden überwunden oder buchstäblich gesprengt, Der
französischen Klassiker Les Quatre Cents Coups – Sie
küssten und sie schlugen ihn von François Truffaut gilt
als Startschuss der „Nouvelle Vague“ und wird im
filmforum in der Langfassung zu sehen sein. If... von
Lindsay Anderson ist eines der Hauptwerke des britischen
Kinos der 1960er Jahre. Die Internatsgeschichte erzählt
von der Auflehnung des Individuums gegen
gesellschaftliche Zwänge und gewann bei den
Filmfestspielen in Cannes den Großen Preis.
Die DEFA-Produktion Der geteilte Himmel von Konrad Wolf
beruht auf Christa Wolfs gleichnamiger Erzählung und war
in der ehemaligen DDR mehrfach verboten. The Wall von
Alan Parker ist die Verfilmung des legendären
Konzeptalbums von Pink Floyd. Ein Film wie gemacht für
die große Leinwand, der 1982 so visionär wie stilbildend
war. Das griechische Drama „Dogtooth“ von Giorgos
Lanthimos gibt einen verstörenden Einblick in eine
dysfunktionale Familie und wurde vielfach ausgezeichnet.
Der aktuellste Film der Reihe, die südkoreanische
Satire „Parasite“ von Bong Joon-ho, gewann 2020
als erste fremdsprachige Produktion in der Geschichte der
Oscarverleihung den Preis für den besten Film des Jahres.
Ebenfalls aus Südkorea kommt „Oldboy“. Park Chan-wooks
komplexe Rachegeschichte gilt als einer der bedeutendsten
Filme der südkoreanischen Filmgeschichte. Zentrale
ethische Fragen werden in Kelly Reichardts Öko-Thriller
„Night Moves“ verhandelt. Unkonventionelles
amerikanisches Independent-Kino.
Junge Oper beim Duisburger Akzente-Festival
Mit neuen, ungewöhnlichen Formaten beteiligt sich die
Deutsche Oper am Rhein am 43. Duisburger Akzente-Festival
vom 11. März bis zum 3. April. Erstmalig steht das
Festival nicht unter einem bestimmten Motto, sondern
überschreibt nach zwei Jahren pandemiebedingten Ausfalls
sein Programm mit einem entschlossenen Ausrufezeichen.
Dazu passend steuert die Junge Oper am Rhein Formate bei,
die unerwartete Begegnungen mit zahlreichen lokalen
Bezügen versprechen.
So wird ein überdimensioniertes rotes Megaphon auf Rädern
zum musikalischen Botschafter und bringt ab 11. März in
regelmäßigen Abständen Klänge und Musik aus dem in
Duisburg Bruckhausen entstandenen Musikstück „Songs with
Roots“ im to go-Format in die Stadtmitte. Normalerweise
fester Bestandteil der neuen Satellitenspielstätte „UFO –
Junge Oper Urban“, macht sich das rote Horn anlässlich
des Festivals selbständig. Die ganze Produktion „Songs
with Roots“ ist ab dem 23. März im UFO auf dem Vorplatz
Kulturbunker in Bruckhausen zu erleben.
In den Wintermonaten hat der belgische Theatermacher
Wouter van Looy für das Projekt Lieder und Geschichten
der Anwohner*innen von Bruckhausen gesammelt und daraus
Musiktheater für alle ab 6 Jahren gemacht. Ein
interaktives choreographisches Projekt steuert das
Ballett am Rhein am 15. und am 29. März mit „Leichter
getan(zt) als gesagt“ bei. Zwischen improvisiertem Tanz
und Text sind alle Teilnehmenden eingeladen, aktiv mit
Profi-Tänzer*innen oder zuschauend die Möglichkeiten von
Kommunikation zu erforschen.
In seiner angestammten Spielstätte, dem Theater Duisburg,
kommt am 25. März mit „Ronja Räubertochter“ große
Familienoper auf die Bühne. Jörn Arnecke hat aus
bekannten Roman von Astrid Lindgren lebendiges
Musiktheater gemacht, das mit viel Bühnenzauber von der
einzigartigen Macht der Kinder erzählt, alte
Feindschaften zu überwinden und sich einen eigenständigen
Blick auf die Welt zu bewahren. Zu guter Letzt laden die
Veranstalter*innen von Festival und Konferenz „Auf die
Ohren, fertig, los!“ zur Beteiligung am Diskurs über neue
musiktheatrale und vermittelnde Formate ein. Am Sonntag,
27. März sind Besucher*innen zur Teilnahme an der
Konferenz herzlich ins Theater Duisburg eingeladen.
Tickets und weitere Informationen an der Theaterkasse
Duisburg (Tel. 0203-283 62 100) und auf
www.operamrhein.de
Das Akzente-Programm der VHS Duisburg (2022)
Die VHS Duisburg hat in diesem Jahr bei den
Akzente-Veranstaltungen einen RomantikSchwerpunkt
gesetzt. Den Anfang machen Dr. Burkhard Engel
(Rezitation) und Martin Engel (Piano) am Freitag, dem 11.
März 2022. 19 Uhr (10 €), mit einem literarischen
Klavierabend „Von der Klassik zur Romantik“. Dieser Abend
mit dem blinden Konzert-Pianisten Martin Engel findet in
Kooperation mit dem Deutschen Blindenhilfswerk e.V.
statt. Prof. Daniel Hoffmann folgt am Mittwoch, dem 16.
März 2022, 18 Uhr (5 €), mit seinem „Triell der
deutsch-jüdischen Lyrikerinnen: Else Lasker-Schüler,
Gertrud Kolmar und Nelly Sachs“.
Wolfgang Schwarzer führt in seinem Vortrag „Die Romantik
– eine Epoche, die Europa veränderte“ am Donnerstag, dem
17. März 2022, 18.30 Uhr (5 €) zunächst in die Geschichte
der Romantik ein und wird dann am Samstag, dem 26. März
2022 eine Fahrt in das neue Romantikmuseum in
Frankfurt/Main begleiten. Weitere Veranstaltungen zum
Thema Romantik finden außerhalb der Akzente statt. Im
Programm sind auch zwei Autorinnen- und Autorenlesungen:
Am Donnerstag, dem 24. März 2022, 18.30 Uhr (5 €) wird
Hélène Ortolan ihr Buch „Tina“ vorstellen, am Freitag,
dem 01. April 2022 (5 €) wird das deutsch-niederländische
Autorenduo Hoeps & Toes mit „Die CannabisConnection“ zu
Gast sein.
In die Welt der Kunst- und Musikgeschichte entführen die
Vorträge „Goldige Frauen?! – Betrachtungen zum Frauenbild
von Gustav Klimt“ von Dr. Nicole Birnfeld am Montag, dem
14. März 2022, 18 Uhr (5 €), „Paula Modersohn-Becker und
Otto Modersohn – Zwischen Paris und Worpswede“ am Montag,
dem 21. März 2022, 18 Uhr (5 €) von Judith Graefe,
„Leonora Carrington – Ich habe keine Zeit, irgendjemandes
Muse zu sein“ am Montag, dem 28. März 2022, 18 Uhr (5 €)
von Isabell Prieth und „Musik an der Grenze des Lebens:
Musik und Musiker in Konzentrationslagern“ am Donnerstag,
dem 31. März 2022, 18.30 Uhr (5 €) von Rainer Spallek.
Zumindest im Geiste verreisen kann man mit Ralf Petersen
am Mittwoch, dem 30. März 2022, 18 Uhr (5 €) nach „Paris
!! - Überraschend, faszinierend und ständig im Wandel“.
Diese kommentierte Bildershow ist eine
Kooperationsveranstaltung mit der Deutsch-Französischen
Gesellschaft Duisburg e.V. Für alle Veranstaltungen ist
eine vorherige Anmeldung erforderlich. Sie finden
abgesehen von der Fahrt nach Frankfurt alle in der VHS im
Stadtfenster, Steinsche Gasse 26, Saal, Stadtmitte,
statt.
Ein Duisburger Nachlassarchiv Kunstwerke für die Nachwelt
erhalten
Die Stadt Duisburg betreibt seit den 70er Jahren
in allen Bezirken Künstler- und Atelierhäuser (insgesamt
ca. 40 Ateliers). Das ursprüngliche Konzept, eine Art
„Anschubunterstützung“ zu gewähren und diese Ateliers nur
zeitlich begrenzt (3 Jahre mit einmaliger Verlängerung um
2 Jahre) wurde von Anfang an nicht konsequent umgesetzt,
so dass einigen Künstlerinnen und Künstlern sehr viel
länger die kommunalen Ateliers zur Verfügung gestellt
wurden.
Wir haben in Duisburg also sehr viele kommunale Ateliers,
die teilweise schon sehr lange genutzt werden und
gleichzeitig ist auf Grund der Altersstruktur absehbar,
dass die verbleibende Zeitspanne der Nutzung endlich sein
wird. Nicht alle Kunstschaffenden haben Erben, die den
Nachlass aufnehmen wollen oder können. Ohne entsprechende
Vorkehrungen würde in einigen Fällen die vollständige
Vernichtung des künstlerischen Schaffens drohen.
Im Rahmen der Nachhaltigkeit dieses städtischen
Engagements könnten – wenn die Künstler*innen und oder
ihre Erben es wünschen – Kunstwerke für die Nachwelt
archiviert werden. Die bildenden Künstler*innen sind
wichtiger Teil der Stadtgesellschaft und der Stadtkultur.
Neben den regelmäßigen Ausstellungen an unterschiedlichen
Orten, sind die Wochenenden des offenen Ateliers sowie
die Beiträge zu den jährlich durchgeführten „Duisburger
Akzenten“ integraler Bestandteil des kulturellen Lebens
in Duisburg. Insofern haben nicht nur wir mit dem
Kulturbüro, sondern auch das Stadtarchiv ein Interesse
daran, dass davon etwas für die Nachwelt erhalten bleibt.
Aus archivischer Sicht besteht das Überlieferungsziel
darin, die lokale Lebenswelt möglichst umfassend
abzubilden. Die Kunstproduktion und das künstlerische
Netzwerk gehören selbstverständlich dazu. Sie stellen
wichtige Zeitdokumente dar. Gleichzeitig wird auch von
anderen Kunstschaffenden die Bitte an die Stadt
herangetragen, sich nach ihrem Ableben um ihre Kunst zu
kümmern. Mit der Aufnahme von Nachlässen und der Frage,
an welcher Stelle durch wen ein Nachlass am besten
aufgenommen wird, beschäftigt sich ein Stadtarchiv
ohnehin. Dort hat man auch Erfahrung damit, wie eine
Reduktion der Nachlassmasse auf ein händelbares Maß
erfolgen kann. Tatsächlich erscheint die Entwicklung
eines Konzeptes zur Begrenzung der Menge zukünftig als
größte Herausforderung.
Der Aufschlag zur Konzeptionierung eines Duisburger
Künstlernachlassarchivs soll im Rahmen der Akzente mit
einer Auftaktveranstaltung erfolgen, in der wir uns –
soweit unter den aktuellen Bedingungen möglich –
partizipativ diesem Thema nähern.
Mo 21.03. 18:00 Uhr Kulturkirche Liebfrauen
König-Heinrich-Platz 3 47051 Duisburg Eintritt frei
www.liebfrauen-kulturkirche.de
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