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Oper und Ballett am Rhein:Programm für Düsseldorf und Duisburg - DOR Spielplan

 

Die Spielzeit 2022 am Schauspiel Duisburg 
Premiere am 5. März 2022 im Theater Duisburg: „Katja Kabanova“ von Leoš Janáček 

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Die 43. Duisburger Akzente

Duisburg, 17. Februar 2022 - 79 Veranstaltungen und 14 Ausstellungen innerhalb von 24 Tagen in rund 10 verschiedenen Sparten: Nach der Corona bedingten Zwangspause starten die Duisburger Akzente in ihrer 43. Auflage vom 11. März bis zum 03. April 2022 wieder mit einem prall gefüllten Programm. Dabei gibt es nicht den einen Veranstaltungsort. Duisburger Akzente wird es im gesamten Stadtgebiet geben: vom Theater Duisburg, der Kulturkirche Liebfrauen, filmforum am Dellplatz, dem Lehmbruck Museum, Innenhafen bis zum Kreativquartier Ruhrort und auch den Rhein überqueren die Akzente bis zum KOM’MA-Theater in Rheinhausen und zur Alten Brotfabrik in Beeck.


Beigeordnete Astrid Neese: „Nach den vorzeitig beendeten Duisburger Akzenten „Glück“ vor zwei Jahren und den abgesagten Akzenten „Mauern“ im vergangenen Jahr, freue ich mich, dass die beteiligten Partner offensichtlich nichts von ihrem Engagement und ihrem Enthusiasmus für die Akzente verloren haben und für das kommende Festival ein prall gefülltes und vielseitiges Programm auf die Beine gestellt haben.“ Karoline Hoell, Geschäftsleiterin der Duisburger Kulturbetriebe:„Das umfangreiche Programm der diesjährigen Duisburger Akzente führt mir wieder vor Augen, wie lebendig die Duisburger Kulturszene ist. Ich freue mich besonders über unser gemeinsam mit Avi Kaiser und Sergio Antonino entwickeltes Schwerpunkthema im und rund um den Garten der Erinnerungen und seinen Schöpfer Dani Karavan.“


Dabei verzichten die Organisatoren in diesem Jahr bewusst darauf, den Festivalpartnern für ihre Projekte ein aktuelles kulturell oder gesellschaftlich relevantes Thema vorzugeben. Deshalb reduziert sich in diesem Jahr die inhaltliche Orientierung auf ein bloßes Satzzeichen, das Ausrufezeichen. Das hat zum Teil ganz pragmatische Gründe: Für die abgebrochenen bzw. abgesagten Akzente 2020 und 2021 mit den Titeln „Glück“ bzw. „Mauern“ wurden Künstlerinnen und Künstler eingeladen und Projekte initiiert, die noch immer auf ihr Publikum warten und die es noch immer wert sind, präsentiert zu werden. Soweit es organisatorisch möglich ist, wollen die „Akzente“ diese Ideen aufgreifen und verwirklichen. Einen gemeinsamen aussagekräftigen Titel zu suchen, kann da leicht zu gewollten oder gar verkrampften Ergebnissen führen.

Dennoch will das Ausrufezeichen auch eine inhaltliche Aussage treffen. Hat es doch unterschiedliche, sogar widersprüchliche Bedeutungen: Es kennzeichnet z.B. Verbote oder Befehle, Wünsche oder Warnungen, Erstaunen und Aufrufe. Gemeinsam ist diesen verschiedenen Funktionen, dass sie eine Aussage hervorheben und die Wichtigkeit des Gesagten betonen. Und genau das wollen die 43. Duisburger Akzente erreichen. Sie wollen zeigen, dass sie nach zwei Jahren Pause wieder da sind. Neugierig, facettenreich und ohne Scheu vor Konflikten werden sie ein großes Spektrum künstlerischer Produktionen vorführen und Diskussionen anregen. Wir zeigen, dass uns die Akzente wichtig sind und dass wir von ihrer Bedeutung für die Stadt und die Region überzeugt sind. Vielleicht kann unser Kulturfestival auch anregen über das nachzudenken, was uns wirklich wichtig ist – nach den Lockdowns, bei weiter existierender Pandemie aber auch im ganz normalen Leben. Die 43. Duisburger Akzente! wollen vom 11. März bis zum 03. April 2022 auf jeden Fall wieder ein Ausrufezeichen setzen.


Fr 11.03.2022 19:30 Eröffnung des THEATERTREFFEN der 43. Duisburger Akzente
Sa 12.03.202219:30 Großes Haus Dauer: ca. 2 Stunden, keine Pause Karten: 17 € - 36 €

Der Zauberberg
Eine Visite. nach dem Roman von Thomas Mann in einer Spielfassung von Stephan Bachmann und Carmen Wolfram unter Verwendung von Texten von Sibylle Berg „Der Zauberberg“ vom Staatsschauspiel Dresden sollte eigentlich schon die Akzente 2021 zum Thema „Mauern“ eröffnen, blicken die Zuschauer doch zu Beginn des Abends auf eine hohe Wand aus Fässern, die polternd in den Orchestergraben stürzt. Und den Abend beschließt ein Text von Sibylle Berg, der kritisch die „Festung Europa“ ins Visier nimmt.

Dazwischen entrollt sich das Schicksal von Hans Castorp, der zunächst nur in die Schweizer Berge kommt, um seinen lungenkranken Vetter zu besuchen, der dort in Behandlung ist. Doch die Zeit scheint still zu stehen hier oben. Eine Faszination geht aus von den Routinen des Kurbetriebes, diesem Ausnahmezustand, der es erlaubt, sich mit den großen Fragen um Leben und Tod zu beschäftigen. Aus den geplanten drei Wochen werden Jahre. Jahre, in denen sich in Europa etwas zusammenbraut, das alles verändern wird. An den äußeren Bedingungen in Thomas Manns 1924 erschienenen Roman „Der Zauberberg“ hat sich seit Herbst 2020, als Daniela Löffners Inszenierung nach dem ersten Lockdown in Dresden die Theatersaison wieder eröffnete, leider nicht viel geändert: ein ungnädiger Krankheitserreger, eine nervöse Gesellschaft und die internationale Lage im Griff politischer Krisen.

Der hermetischen Welt des Sanatoriums fügt die Inszenierung von Daniela Löffner ein Unten hinzu: Textauszüge aus Sibylle Bergs 2004 entstandenem Roman ENDE GUT – eine Odyssee durch ein seuchen- und katastrophenversehrtes Deutschland – beleuchten menschliche Existenzen, die von den privilegierten Zauberbergbewohnern nicht einmal zur Kenntnis genommen werden. Regie_Daniela Löffner Bühne_Ann Heine Kostüme_Carolin Schogs Musik_Matthias Erhard Es spielen: Moritz Dürr, Philipp Grimm, Kriemhild Hamann, Ursula Hobmair, Christine Hoppe, Holger Hübner, Raiko Küster, Hans-Werner Leupelt, Annie Nowak, Matthias Reichwald, Marlene Reiter, Ursula Schucht, Simon Werdelis Staatsschauspiel Dresden.


Theaterprogramm Kulturkirche Liebfrauen Internationales
Theater mit bunt wechselnden, unterhaltenden Programmen - das ist ein Schwerpunkt des Akzente-Programms in der Kulturkirche Liebfrauen. Nehmen Sie Platz und genießen Sie mit 8m³ vom Atelier Lefeuvre & André große Zirkuskunst auf kleinstem Raum. Sein Stück entwickelte das Duo des Nouveau Cirque, um auf engstem Raum, den ein Autobus bietet, Theater zu machen. 8m³ ist Zirkus reduziert auf seine Essenz: Akrobatik und Jonglage. Nach Gastspielen u.a. in Montpellier, Prag, Salzburg und Zürich kommen die zwei Helden in Unterhosen nun auch nach Duisburg. Sa 12. März um 19:30 Uhr Gardi Hutter kommt aus der Schweiz und ist eine der wenigen weiblichen Clowns.


In ihrem Stück Gaia Gaudi geht es um Leben und Tod. Und ihr ist das Thema ernst, Todernst. Denn glücklicherweise sterben wir. Es wäre ja sonst viel zu eng auf dieser Erde. Und da eine Clownerin, eine Sängerin, eine Tänzerin und ein Percussionist diese Geschichte erzählen, wird der Abend voller Überraschungen sein. Regie führt Michael Vogel, den Besuchern des Theaters Duisburg seit vielen Jahren als Mitbegründer und langjähriger künstlerischer Leiter von FAMILIE FLÖZ bekannt.

Di 15. März um 19:30 Uhr 17
Border Crossings mit dem preisgekrönten Schauspieler, Regisseur und Geschichtenerzähler, Thaddeus Phillips. Kommen Sie mit auf eine Reise rund um die Welt, übertreten Sie imaginäre Grenzlinien, zeigen willkürliche Passdokumente und erleben Sie absurde Grenzkontrollen. Treffen Sie Ace of Base auf einer kroatischen Fähre oder schmuggeln Sie Kentucky Fried Chicken in Palästina in dieser fesselnden Betrachtung über unsere scheinbare Freiheit, dorthin gehen zu können, wohin wir wollen.


Sa 19. März 19:30 Uhr In englischer Sprache mit deutschen Untertiteln Der australische Puppenspieler Neville Tranter und das Stuffed Puppet Theatre spielen das Stück Ubu. Ubu ist impulsiv, gewalttätig und egozentrisch. Er macht Dummheit zu seiner größten Kraft. Das ursprüngliche Stück „Ubu Roi“ von 1896 war damals eine Provokation der bürgerlichen Gesellschaft. Anstelle von Moral und Tugend siegen in diesem Stück Dummheit und Urgewalt.

Tranter: „Mein Ubu endet mit einer guten Nachricht: Selbst die Ubu’s dieser Welt regieren nicht endlos. Aber es gibt auch schlechte Nachrichten: Andere Ubu’s werden früher oder später folgen!“ Das Stück wird in leicht verständlicher englischer Sprache gezeigt. „Ubu“ ist eine Koproduktion von Stuffed Puppet Theatre und der Biennale MARS à l‘Ouest et du Colombier-Magnanville. Mi 23. März 19:30 Uhr Auf Skiern im Blindflug steile Hänge hinabrasen?

Wie langweilig. Die Compagnie Kadavresky aus Frankreich zeigt ihr Programm „Les Madeleines de Poulpe“. Akrobatik auf Skiern und dabei stets ein Arbeiterlied auf den Lippen. Das Rezept von Les Madeleines de Poulpe basiert darauf, die richtige Balance zu finden. Mit viel live Musik stürzen sich die 5 Artisten aus Frankreich in eine dynamische, visuelle Show, in der sie das Publikum mit einem perfekt abgeschmeckten französischen Varieté begeistern. Do 31.März 20:00 Uhr Der Eintritt kostet zu allen Veranstaltungen 18 €, ermäßigt 15 €.


Lesungen, Konzerte, … Kulturkirche Liebfrauen
Beware of the Duduk !!!

Ob im Blues, Jazz, Barock oder in der afrikanischen Folklore – das musikalische Spektrum der „kurzen Oboe“ ist vielfältig. Die lokal bekannten Musiker André Meisner, Hovhannes Margaryan, Giuseppe Mautone und Achim Tang begrüßen den international renommierten Dudukspieler Vardan Hovanissian aus Belgien. Do 17. März 19:30 Uhr Eintritt: 15 €, ermäßigt 12 €


Die Autorin Véronique Olmi stellt im Gespräch mit ihrer Übersetzerin Claudia Steinitz
ihren neuen Roman Die Ungeduldigen vor.

Drei Schwestern wollen anders leben als ihre konservativen Eltern. Ihr Weg führt sie nach Paris, in die stürmische Zeit des Protests, der freien Liebe und des Feminismus. Die Familiensaga verzaubert durch ihre tiefgründige Leichtigkeit. In Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Duisburg
Di 22.03. 19:30 Uhr Eintritt: 8,00 €


SO HAB ICH DIE WELT NOCH NIE GESEHEN
Mautone & Band PLUS Quintett der Duisburger Philharmoniker

Die MusikerInnen wagen einen optimistischen Blick über den Tellerrand. Streichquartett und Oboe verstärken die groovige Folkpop-Band des deutschsprachigen Duisburger Songwriters. Fr 25.03. 19:30 Uhr Eintritt: 15 €, ermäßigt 12 €


Kai Magnus Sting Hömma, so isset!
Beide christlichen Kirchen laden zum Ruhrgebietsabend mit Kai Magnus Sting. Der Kabarettist erklärt anhand urkomischer Geschichten und der unnachahmlichen RuhrpottSprache, dem sogenannten Ruhrhochdeutsch, wie der Mensch im Ruhrgebiet denkt und tickt.

Sa 26.03. 19:30 Uhr Eintritt: 18 €, ermäßigt 15 €

High Field - fällt aus (Stand 28.03.2022)
In der Tanzperformance des Duisburger Künstlers und Choreographen Max Bilitza wird der spannungsreiche Duisburger Stadtteil Hochfeld als visionärer Traum zum Thema. Eine Performance inspiriert von seinen Bewohnern und deren Geschichten.

Di 29.03. 20:00 Uhr Eintritt: 15 €, ermäßigt 12 €


When Air Is Still Around
Kaiser Antonino Dance Ensemble (Deutschlandpremiere) Im Januar 2020 begannen Avi Kaiser und Sergio Antonino mit der Arbeit an dem Stück. Während der Pandemie haben sie das Werk „eingefroren“. Nun präsentieren sie es zu den 43. Duisburger Akzenten mit dem Rückblick und der Perspektive auf das globale Geschehen.
Sa 02.04. 20:00 Uhr Eintritt: 15 €, ermäßigt 12 €

CONFRONTIER
Mauern 1989-2019 Den Fall der Berliner Mauer erlebte der Fotograf Kai Wiedenhöfer als Augenzeuge. Kai Wiedenhöfers Fotodokumente zeigen, dass Mauern keine Lösungen für politische und wirtschaftliche Probleme von heute bieten.
Sa 12.03. bis Sa 02.04. unteres Foyer Montag - Samstag 10:00 - 17:00 / Eintritt frei


Kreativquartier Ruhrort mit 35 Veranstaltungen
Zwei Ausstellungen und 33 Veranstaltungen am Neumarkt und anderen Spielorten in Ruhrort bereichern das Programm des Festivals. Ruhrort selbst wird rund um die Uhr zur Bühne für die Ausstellung der Strickguerilla, die den Verfall der von ihnen geschaffenen Strickwerke, beispielsweise Mauerblümchen, durch Witterungseinflüsse bewusst in Kauf nehmen. Das im Pandemiejahr geschaffene Projektlokal

Das PLUS am Neumarkt wird Hauptspielort und Ausstellungsraum. Der Großteil der Konzerte, Lesungen, Vorträge und ein Theaterstück sind hier zu erleben. Und noch weitere Spielorte sind in das Konzept der Veranstaltungen im Hafenquartier einbezogen: Intermezzo - die neue Galerie auf Zeit, der Heimathafen (Festivalzentrum der Hafengeburtstags-Akzente 2016), das St. Maximilianhaus, die MercatorVerlagsbuchhandlung und sogar eine Zweigstelle in Huckingen werden Gastgeber sein. Begleitend wird es zusätzliche Aktionen geben. Eine davon sind sogenannte Instagram-Walks, die zu den besten Fotomotiven im und am Hafen führen.


Ein wichtiges Augenmerk ist die Beteiligung vieler Künstlerinnen und Künstler, die entweder aus Duisburg stammen, ihren Wirkungskreis hier haben, oder Bezüge zur Stadt in ihrer Lebensgeschichte nachweisen können. Eigens für den Auftritt bei den Duisburger Akzenten zusammengefunden haben sowohl Akkordeonistin Steffi Budde und Gitarrist/Sänger Mick Haering, als auch Rudi Gall, Urgestein der Duisburger Rockszene, mit der Nachwuchsmusikerin und Sängerin Sandrine Lisken. Das Spelunken-Spektakel mit der angesagten Weltmusikband Frollein Smilla und die Vorstellung der aktuellen CD „Unterwegs“ durch die Band Spellbound setzen weitere musikalische Schwerpunkte.

Das Theaterstück „Rückkehr“ des Theater ohne Mittel (ToM) gibt einen Ausblick, wie sich ein Fringe-Festival in Duisburg anfühlen könnte. Eine Lesung aus einem Comic der „Affengitterbande“ von Oliver Hinzmann, Marcus Echtenbruck und Martin Hinzmann in der frisch umgezogenen Mercator-Buchhandlung ist nur ein Höhepunkt des literarischen Programmteils. Autor und Verleger Thomas Frahm präsentiert in der Galerie Intermezzo seine Wunderkiste und lädt drei Freunde aus Nordrhein-Westfalen ein, ihre Sicht der Dinge zu verdeutlichen.

„Stonewall Stories“ schreibt und liest Mick Haering und Heiner Feldhoff liest Kürzestgeschichten „Vom Glück des Scheiterns, die auch aus seiner Kindheit in Duisburg erzählen, begleitet von seinem Bruder Martin am Klavier. Die Brücke zwischen dem beschaulichen Huckingen und dem pulsierenden Ruhrort schlägt Heiner Heseding, wenn er vom mythischen Angerbogen, aber auch vom Leben an Rhein und Ruhr erzählt. Mit Gesang und Worten auf die Suche nach Gemeinsinn machen sich Autor Ralf Koss und Gitarrist Klaus Köhlerbei „Zugehört! Jetzt reden alle“. Vorträge von Dr. Ludger Heid zur Geschichte der jüdischen Friedhöfe, einer lag unweit Steinwurf vom Neumarkt, und von Stadt-Archivarin Lisa Hampel zur Geschichte und Entwicklung der Geschäfte am Neumarkt komplettieren den Veranstaltungsreigen.


Gleich 24 Künstlerinnen und Künstler versuchen bei der Ausstellung „Ins Leben gekachelt“ den Spagat zwischen digitaler und realer Welt. Die meisten von ihnen haben ihre Werke bislang nur auf der Social-Media Plattform Instagram gezeigt. Wie Kacheln werden ihre Zeichnungen, Gemälde und Fotografien die Wände der ehemaligen Parfümerie, Drogerie bzw. Kneipe zieren.
Zur Mitte des Ausstellungszeitraums wechselt die Ausstellung bei einer Midissage, sodass nur der, der zweimal kommt, die ganze Wahrheit erfährt. Nachdem die Ausstellung ursprünglich zehn künstlerische Slots bieten wollte, konnten sich die Kuratoren dann doch nicht dazu entschließen, Bewerbungen zurück zu weisen, getreu einem Kreativquartier-Motto: „Jeder kann, keiner muss“.


Themenschwerpunkt: Dani Karavan
Der Israelische Künstler Dani Karavan hat knapp 100 begehbare, großformatige Kunstwerke in der ganzen Welt erschaffen und einige der angesehensten, internationalen Kunstpreise erhalten. Trotzdem ist er unzufrieden. Sein Alter macht ihm zu schaffen. Seine monumentalen Bauwerke fangen an, sich aufzulösen. Das politische Klima seines Landes Israel macht ihn verrückt, genauso wie der Regisseur dieses Dokumentarfilms mit seiner Unwissenheit. Darüber hinaus verwickelt ihn der Auftrag, in Polen ein Mahnmal zu errichten, in einen politischen und künstlerischen Konflikt.

Film: High Maintenance – Leben und Arbeit von Dani Karavan (1930-2021)
Ein Film von Barak Heymann „High Maintenance“ zeichnet ein emotionales und sehr persönliches Bild über das Werk und Leben Dani Karavans, schmerzhaft, humorvoll und leidenschaftlich, ohne dabei melodramatisch zu sein. Barack Heymann führt seit über 15 Jahren Regie bei Dokumentarfilmen, die u.a. auf der Berlinale, IDFA und Hot Docs gezeigt wurden und diverse Preise gewannen. Mit seinem Bruder Tomer gründete er in Israel die unabhängige Produktionsfirma Heymann Brothers Films.

Film in Englischer Sprache Israel 2020, 66 Min., FSK 0
So 13.03. 18:00 Uhr - Einführung durch Prof. Christoph Brockhaus Prof. Dr. Christoph Brockhaus (Direktor des Wilhelm Lehmbruck Museums von 1985- 2010) und Dani Karavan verband eine 40jährige Zusammenarbeit und Freundschaft. Neben der Betonskulptur „Dialog“ (1989), sowie dem temporären Projekt „Kunstklangraum Zeche Nordstern“ (1997) zählt der „Garten der Erinnerungen“ im Innenhafen Duisburg (1996-99) zu ihren wichtigsten gemeinsamen Projekten. - anschließend Diskussion mit dem Regisseur Barack Heymann Ear Port – Innenhafen Duisburg Philosophenweg 17a 47051 Duisburg Eintritt: 5,00 €

 


Performance: Die Karawane
Ein Foto- und Performance-Projekt zu den Arbeiten von Dani Karavan Konzept und Performance: Kaiser Antonino Dance Ensemble The Roof-TanzRaum Visualisierung: Sharon Zindany Fotografie: Sharon Zindany, Shavit Vos Die Tänzer Avi Kaiser und Sergio Antonino, seit 2002 Artists in Residence der Stadt Duisburg, haben als Schwerpunkt ihrer choreografischen Recherche stets ihr Umfeld, das herausfordernde Surrounding des Ruhrgebiets gewählt. Parallel dazu arbeiten sie seit Jahren mit bildenden Künstlern und Fotografen aus Europa und dem Nahen Osten zusammen. Diese visuellen Kooperationen sind eine kraftvolle Quelle der Inspiration für die Kreationen des Ensembles.

Das Medium Fotografie stellt dabei nicht nur den letzten dokumentarischen Aspekt der Performances dar, sondern eröffnet eine ästhetische Quelle, aus der alle, sei es Tänzer, Choreographen, Regisseure oder Fotografen, schöpfen und gestalten. Protagonist dieser Bilder ist stets der Körper. Er vernimmt und zeichnet die Vibrationen einer sich unablässig und oft unmerklich verändernden Umgebung auf. Ziel von Kaiser und Antonino ist es, den Tanz aus dem Theaterraum herauszuholen und so den Betrachter|innen in eine weit öffnende 360-Grad-Welt eintauchen zu lassen.


Ein anderes Thema, mit dem sich Kaiser und Antonino schon seit etlichen Jahren auseinandersetzen, ist das Verhältnis des menschlichen Körpers, zur Architektur. Der im vergangenen Jahr verstorbene bedeutende israelische Architekt Dani Karavan ist mit seinem Werk in Duisburg stilbildend an markanten Orten präsent. Sein 1999 geschaffener Garten der Erinnerung im Innenhafen ist die Neuinszenierung eines verlassenen Ortes. (Die Studio-Fenster des Kaiser/Antonino Dance Ensemble, The RoofTanzRaum, geben den Blick frei auf diesen Garten.)

Auf den Namen des Architekten Karavan anspielend trägt das neue Projekt den Titel DIE STILLE KARAWANE (The silent Caravan). Es ist eine Reise, die die beiden Choreografen gemeinsam mit den Fotografen in eine metaphysische und theatralische Welt unternehmen, in der Landschaft, Natur und der tanzende Körper verschmelzen und eine Reihe von Bildern zum Leben erwecken. Sie erinnern an die endlos stillen Perspektiven des Malers Giorgio de Chirico, voller existentieller metaphorischer Bedeutung.

Die Zusammenarbeit mit dem israelischen Fotografen Sharon Zindany begann vor drei Jahren. Seit dem begleitet er Kaiser/Antonino bei ihren Performances und entwickelt mit ihnen Projekte, in denen der fotografische Blick Bewegung und Ausdruck der beiden Tänzer eindrucksvoll und nahezu analysierend einfängt. Zum Künstlerteam dazugekommen ist Shavit Vos, ein junges Talent aus der israelischen Fotoszene.

 

So 03.04. 18:00 Uhr - Eine Performance von Kaiser&Antonino, Musik Florian Walter im Garten der Erinnerungen
- Führung Innenhafen mit Prof. Christoph Brockhaus Ear Port
– Innenhafen Duisburg Philosophenweg 17a 47051 Duisburg Eintritt: 5,00 € Reservierungen unter: c.richert@stadt-duisburg.de www.earport.de www.heymannfilms.

Fotoausstellung Dani Karavan
Sa 12.03. bis So 03.04. An jedem Sonntag ist der Ausstellungsraum von 15:00 – 18:00 geöffnet Earport Innenhafen Philosophenweg 17a 47051 Duisburg Eintritt Frei www.earport.de www.kaiser-antonino.com


Das Filmprogramm zu den 43. Duisburger Akzenten: Duisburger Akzente 2021 Reloaded: MAUERN

Das filmforum holt die Filmreihe der für das vergangene Jahr geplanten und dann abgesagten „Duisburger Akzente“ nach. Es wäre schade gewesen, die ausgewählten Titel, von denen viele seit langer Zeit nicht mehr auf der großen Leinwand gezeigt wurden, in der Schublade liegen zu lassen. Angenehmer Nebeneffekt in Zeiten knapper Kassen: Da die wesentlichen Vorarbeiten für das vergangene Jahr bereits geleistet und Filme zum Teil auch schon beschafft waren, entfallen diese Kosten nun für 2022. Wir freuen uns also auf die Gelegenheit, im Rahmen der 43. Akzente eine bunte Filmauswahl präsentieren zu können. Die Filme vereint, dass sie von Menschen erzählen, die sich von Umständen umstellt sehen, aus denen sie ausbrechen wollen.

MAUERN werden überwunden oder buchstäblich gesprengt, Der französischen Klassiker Les Quatre Cents Coups – Sie küssten und sie schlugen ihn von François Truffaut gilt als Startschuss der „Nouvelle Vague“ und wird im filmforum in der Langfassung zu sehen sein. If... von Lindsay Anderson ist eines der Hauptwerke des britischen Kinos der 1960er Jahre. Die Internatsgeschichte erzählt von der Auflehnung des Individuums gegen gesellschaftliche Zwänge und gewann bei den Filmfestspielen in Cannes den Großen Preis.


Die DEFA-Produktion Der geteilte Himmel von Konrad Wolf beruht auf Christa Wolfs gleichnamiger Erzählung und war in der ehemaligen DDR mehrfach verboten. The Wall von Alan Parker ist die Verfilmung des legendären Konzeptalbums von Pink Floyd. Ein Film wie gemacht für die große Leinwand, der 1982 so visionär wie stilbildend war. Das griechische Drama „Dogtooth“ von Giorgos Lanthimos gibt einen verstörenden Einblick in eine dysfunktionale Familie und wurde vielfach ausgezeichnet.

Der aktuellste Film der Reihe, die südkoreanische Satire „Parasite“ von Bong Joon-ho, gewann 2020 als erste fremdsprachige Produktion in der Geschichte der Oscarverleihung den Preis für den besten Film des Jahres. Ebenfalls aus Südkorea kommt „Oldboy“. Park Chan-wooks komplexe Rachegeschichte gilt als einer der bedeutendsten Filme der südkoreanischen Filmgeschichte. Zentrale ethische Fragen werden in Kelly Reichardts Öko-Thriller „Night Moves“ verhandelt. Unkonventionelles amerikanisches Independent-Kino.


Junge Oper beim Duisburger Akzente-Festival

Mit neuen, ungewöhnlichen Formaten beteiligt sich die Deutsche Oper am Rhein am 43. Duisburger Akzente-Festival vom 11. März bis zum 3. April. Erstmalig steht das Festival nicht unter einem bestimmten Motto, sondern überschreibt nach zwei Jahren pandemiebedingten Ausfalls sein Programm mit einem entschlossenen Ausrufezeichen. Dazu passend steuert die Junge Oper am Rhein Formate bei, die unerwartete Begegnungen mit zahlreichen lokalen Bezügen versprechen.


So wird ein überdimensioniertes rotes Megaphon auf Rädern zum musikalischen Botschafter und bringt ab 11. März in regelmäßigen Abständen Klänge und Musik aus dem in Duisburg Bruckhausen entstandenen Musikstück „Songs with Roots“ im to go-Format in die Stadtmitte. Normalerweise fester Bestandteil der neuen Satellitenspielstätte „UFO – Junge Oper Urban“, macht sich das rote Horn anlässlich des Festivals selbständig. Die ganze Produktion „Songs with Roots“ ist ab dem 23. März im UFO auf dem Vorplatz Kulturbunker in Bruckhausen zu erleben.

In den Wintermonaten hat der belgische Theatermacher Wouter van Looy für das Projekt Lieder und Geschichten der Anwohner*innen von Bruckhausen gesammelt und daraus Musiktheater für alle ab 6 Jahren gemacht. Ein interaktives choreographisches Projekt steuert das Ballett am Rhein am 15. und am 29. März mit „Leichter getan(zt) als gesagt“ bei. Zwischen improvisiertem Tanz und Text sind alle Teilnehmenden eingeladen, aktiv mit Profi-Tänzer*innen oder zuschauend die Möglichkeiten von Kommunikation zu erforschen.


In seiner angestammten Spielstätte, dem Theater Duisburg, kommt am 25. März mit „Ronja Räubertochter“ große Familienoper auf die Bühne. Jörn Arnecke hat aus bekannten Roman von Astrid Lindgren lebendiges Musiktheater gemacht, das mit viel Bühnenzauber von der einzigartigen Macht der Kinder erzählt, alte Feindschaften zu überwinden und sich einen eigenständigen Blick auf die Welt zu bewahren. Zu guter Letzt laden die Veranstalter*innen von Festival und Konferenz „Auf die Ohren, fertig, los!“ zur Beteiligung am Diskurs über neue musiktheatrale und vermittelnde Formate ein. Am Sonntag, 27. März sind Besucher*innen zur Teilnahme an der Konferenz herzlich ins Theater Duisburg eingeladen. Tickets und weitere Informationen an der Theaterkasse Duisburg (Tel. 0203-283 62 100) und auf www.operamrhein.de

Das Akzente-Programm der VHS Duisburg (2022)
Die VHS Duisburg hat in diesem Jahr bei den Akzente-Veranstaltungen einen RomantikSchwerpunkt gesetzt. Den Anfang machen Dr. Burkhard Engel (Rezitation) und Martin Engel (Piano) am Freitag, dem 11. März 2022. 19 Uhr (10 €), mit einem literarischen Klavierabend „Von der Klassik zur Romantik“. Dieser Abend mit dem blinden Konzert-Pianisten Martin Engel findet in Kooperation mit dem Deutschen Blindenhilfswerk e.V. statt. Prof. Daniel Hoffmann folgt am Mittwoch, dem 16. März 2022, 18 Uhr (5 €), mit seinem „Triell der deutsch-jüdischen Lyrikerinnen: Else Lasker-Schüler, Gertrud Kolmar und Nelly Sachs“.


Wolfgang Schwarzer führt in seinem Vortrag „Die Romantik – eine Epoche, die Europa veränderte“ am Donnerstag, dem 17. März 2022, 18.30 Uhr (5 €) zunächst in die Geschichte der Romantik ein und wird dann am Samstag, dem 26. März 2022 eine Fahrt in das neue Romantikmuseum in Frankfurt/Main begleiten. Weitere Veranstaltungen zum Thema Romantik finden außerhalb der Akzente statt. Im Programm sind auch zwei Autorinnen- und Autorenlesungen: Am Donnerstag, dem 24. März 2022, 18.30 Uhr (5 €) wird Hélène Ortolan ihr Buch „Tina“ vorstellen, am Freitag, dem 01. April 2022 (5 €) wird das deutsch-niederländische Autorenduo Hoeps & Toes mit „Die CannabisConnection“ zu Gast sein.


In die Welt der Kunst- und Musikgeschichte entführen die Vorträge „Goldige Frauen?! – Betrachtungen zum Frauenbild von Gustav Klimt“ von Dr. Nicole Birnfeld am Montag, dem 14. März 2022, 18 Uhr (5 €), „Paula Modersohn-Becker und Otto Modersohn – Zwischen Paris und Worpswede“ am Montag, dem 21. März 2022, 18 Uhr (5 €) von Judith Graefe, „Leonora Carrington – Ich habe keine Zeit, irgendjemandes Muse zu sein“ am Montag, dem 28. März 2022, 18 Uhr (5 €) von Isabell Prieth und „Musik an der Grenze des Lebens: Musik und Musiker in Konzentrationslagern“ am Donnerstag, dem 31. März 2022, 18.30 Uhr (5 €) von Rainer Spallek.

Zumindest im Geiste verreisen kann man mit Ralf Petersen am Mittwoch, dem 30. März 2022, 18 Uhr (5 €) nach „Paris !! - Überraschend, faszinierend und ständig im Wandel“. Diese kommentierte Bildershow ist eine Kooperationsveranstaltung mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Duisburg e.V. Für alle Veranstaltungen ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Sie finden abgesehen von der Fahrt nach Frankfurt alle in der VHS im Stadtfenster, Steinsche Gasse 26, Saal, Stadtmitte, statt.


Ein Duisburger Nachlassarchiv Kunstwerke für die Nachwelt erhalten
Die Stadt Duisburg betreibt seit den 70er Jahren in allen Bezirken Künstler- und Atelierhäuser (insgesamt ca. 40 Ateliers). Das ursprüngliche Konzept, eine Art „Anschubunterstützung“ zu gewähren und diese Ateliers nur zeitlich begrenzt (3 Jahre mit einmaliger Verlängerung um 2 Jahre) wurde von Anfang an nicht konsequent umgesetzt, so dass einigen Künstlerinnen und Künstlern sehr viel länger die kommunalen Ateliers zur Verfügung gestellt wurden.


Wir haben in Duisburg also sehr viele kommunale Ateliers, die teilweise schon sehr lange genutzt werden und gleichzeitig ist auf Grund der Altersstruktur absehbar, dass die verbleibende Zeitspanne der Nutzung endlich sein wird. Nicht alle Kunstschaffenden haben Erben, die den Nachlass aufnehmen wollen oder können. Ohne entsprechende Vorkehrungen würde in einigen Fällen die vollständige Vernichtung des künstlerischen Schaffens drohen.

Im Rahmen der Nachhaltigkeit dieses städtischen Engagements könnten – wenn die Künstler*innen und oder ihre Erben es wünschen – Kunstwerke für die Nachwelt archiviert werden. Die bildenden Künstler*innen sind wichtiger Teil der Stadtgesellschaft und der Stadtkultur. Neben den regelmäßigen Ausstellungen an unterschiedlichen Orten, sind die Wochenenden des offenen Ateliers sowie die Beiträge zu den jährlich durchgeführten „Duisburger Akzenten“ integraler Bestandteil des kulturellen Lebens in Duisburg. Insofern haben nicht nur wir mit dem Kulturbüro, sondern auch das Stadtarchiv ein Interesse daran, dass davon etwas für die Nachwelt erhalten bleibt.


Aus archivischer Sicht besteht das Überlieferungsziel darin, die lokale Lebenswelt möglichst umfassend abzubilden. Die Kunstproduktion und das künstlerische Netzwerk gehören selbstverständlich dazu. Sie stellen wichtige Zeitdokumente dar. Gleichzeitig wird auch von anderen Kunstschaffenden die Bitte an die Stadt herangetragen, sich nach ihrem Ableben um ihre Kunst zu kümmern. Mit der Aufnahme von Nachlässen und der Frage, an welcher Stelle durch wen ein Nachlass am besten aufgenommen wird, beschäftigt sich ein Stadtarchiv ohnehin. Dort hat man auch Erfahrung damit, wie eine Reduktion der Nachlassmasse auf ein händelbares Maß erfolgen kann. Tatsächlich erscheint die Entwicklung eines Konzeptes zur Begrenzung der Menge zukünftig als größte Herausforderung.

Der Aufschlag zur Konzeptionierung eines Duisburger Künstlernachlassarchivs soll im Rahmen der Akzente mit einer Auftaktveranstaltung erfolgen, in der wir uns – soweit unter den aktuellen Bedingungen möglich – partizipativ diesem Thema nähern.
Mo 21.03. 18:00 Uhr Kulturkirche Liebfrauen König-Heinrich-Platz 3 47051 Duisburg Eintritt frei www.liebfrauen-kulturkirche.de