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Redaktion Harald Jeschke   Archiv 2022
 

Häfen Duisburg und Rotterdam intensivieren Zusammenarbeit
Güterdrehscheibe Duisburg: duisport und DUSS kooperieren
 

Statistischer Jahresrückblick 2022

Januar: Wirtschaftsleistung unter Vorkrisenniveau und konjunkturelle Hoffnung
Ein Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,6 % im Jahr 2021 und eine Wirtschaftsleistung noch unter dem Vorkrisenniveau des 4. Quartals 2019. Das ist die Ausgangslage für die deutsche Wirtschaft zum Jahresbeginn 2022. Nun soll ein kräftiges Wirtschaftswachstum die Corona-Krise überwinden. Die Hoffnung wird sich nicht erfüllen: Gut einen Monat nach der Vorstellung der ersten Ergebnisse für das BIP 2022 beginnt der russische Angriff auf die Ukraine.

Die deutsche Wirtschaft behauptet sich fortan im anhaltend schwierigen Umfeld, das BIP erreicht im 3. Quartal 2022 erstmals das Vorkrisenniveau des 4. Quartals 2019. Doch der erhoffte Wachstumsschub bleibt aus. Wie sich das BIP im Gesamtjahr 2022 entwickelt hat, wird der 13. Januar 2023 zeigen. Dann stellt das Statistische Bundesamt die erste Berechnung für das BIP 2022 vor. Ungeduldige können bis dahin mit dem „Pulsmesser für die Wirtschaft“ die Konjunktur in Echtzeit beobachten – das Tool ist im Dashboard Deutschland verfügbar.

Februar
: Krieg in der Ukraine – Deutschland nimmt Hunderttausende Geflüchtete auf Es ist Krieg in Europa. In der Nacht zum 24. Februar 2022 überfällt Russland die Ukraine. Das Schicksal der Ukrainerinnen und Ukrainer bewegt, die Hilfsbereitschaft ist groß. Allein in den ersten beiden Monaten nach Kriegsbeginn nimmt Deutschland knapp 630 000 Menschen aus der Ukraine auf. Bis Ende August sind es über 950 000 Geflüchtete, die meisten von ihnen Frauen und Kinder.
Die größte Fluchtwanderung nach Deutschland seit dem Jahr 2015 ist ausschlaggebend dafür, dass hierzulande erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik über 84 Millionen Menschen leben.


März: Vorratskäufe und steigende Kraftstoffpreise

Das „Hamstern“ ist zurück. Räumten die Verbraucherinnen und Verbraucher zu Beginn der Corona-Pandemie unter anderem die Toilettenpapier-Regale leer, so konzentriert sich die Sorge um Versorgungsengpässe nach Kriegsbeginn in der Ukraine auf Speiseöl und – eine Parallele zur Corona-Krise – auf Mehl. Zeitweise verdoppelt beziehungsweise verdreifacht sich der Absatz dieser Produkte. Als die Nachfrage nach diesen Nahrungsmitteln wieder etwas nachlässt, steigen die Benzin- und Dieselpreise in der sich verschärfenden Energiekrise. Ein Liter Diesel kostet am 20. März 2022 im Tagesdurchschnitt 2,16 Euro, das sind satte 50 Cent mehr als am 20. Februar 2022.

April
: Historisch hohe Inflation infolge der Kriegs- und Krisensituation

Im April zeigt das Statistische Bundesamt, dass die seit Kriegsbeginn in der Ukraine zu beobachtenden Preissteigerungen für Kraftstoffe höher sind als während der beiden Ölkrisen 1973/1974 und 1979/1980 und der Finanzmarktkrise 2008/2009. Getrieben von den Preissteigerungen bei den Energieprodukten, aber zunehmend auch von den anziehenden Preisen für Nahrungsmittel übersteigt die Inflationsrate im April im zweiten Monat in Folge die 7-Prozent-Marke.

Eine ähnlich hohe Inflationsrate hatte es zuletzt im Herbst 1981 im früheren Bundesgebiet gegeben, als infolge des Ersten Golfkriegs zwischen dem Irak und dem Iran die Mineralölpreise ebenfalls stark gestiegen waren.

Mai: Inventur eines Landes – die Erhebungen für den Zensus 2022 beginnen
Der 15. Mai ist Zensus-Stichtag. In den folgenden Monaten werden für den Zensus 2022 deutschlandweit 5 400 dezentrale Melderegister ausgewertet und etwa 30 Millionen Menschen befragt, um statistische Erkenntnisse über etwa 41 Millionen Haushalte, 20 Millionen Gebäude und 40 Millionen Wohnungen zu gewinnen. Keine andere Erhebung liefert so umfassende Bevölkerungszahlen und Informationen zu Haushalten, Familien und deren Wohnsituation.

Der Zensus bietet eine Faktenbasis für wichtige politische Entscheidungen in Deutschland. Die Zensus-Ergebnisse werden Ende des Jahres 2023 veröffentlicht – natürlich digital, offen, kostenfrei und maschinenlesbar.

Juni: Mehr Fahrgäste in Bussen und Bahnen im Zeitraum des 9-Euro-Tickets
Das 9-Euro-Ticket startet. Das subventionierte ÖPNV-Monatsticket ist ein Teil des zweiten Entlastungspakets, das die Folgen der Energiepreiskrise mildern soll. Wenngleich auch der Wegfall von Corona-Maßnahmen einen Fahrgast-Anstieg begünstigt, ist das Plus von 39 % mehr ÖPNV-Fahrgästen im 2. Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auch ein Effekt des ab Juni gültigen Tickets.

Im 3. Quartal 2022, in dem das 9-Euro-Angebot im Juli und August gilt, sind in Nahverkehrszügen noch einmal 11 % mehr Fahrgäste unterwegs als im Vorquartal. Eine Sonderauswertung von Mobilfunkdaten zeigt, dass im Zeitraum des 9-Euro-Tickets auch die Zahl der Bahnreisen auf längeren Distanzen ab 30 Kilometern deutlich zunimmt – und nach dem Ende des Angebots abrupt fällt. Die Zahl der Reisen im Straßenverkehr auf diesen Distanzen nimmt derweil übrigens nicht ab, sondern bleibt unter der Woche konstant gegenüber den Vergleichswerten des Jahres 2019.

Juli: Mehr Solarstrom, aber auch mehr Strom aus Kohle und Erdgas im Sommerquartal
Eine außergewöhnlich hohe Zahl an Sonnenstunden und neue Photovoltaikanlagen führen im 3. Quartal 2022 zu einem Anstieg der Stromerzeugung aus Photovoltaik um gut 20 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Damit erzeugen Solarmodule knapp ein Sechstel des in Deutschland ins Netz eingespeisten Stroms. Immer mehr Unternehmen und private Haushalte setzen auf Solarstrom: Im März 2022 sind auf Dächern und Grundstücken 2,2 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 58 400 Megawatt installiert.

Sowohl die Zahl der Anlagen als auch die installierte Leistung stiegen damit binnen Jahresfrist um rund 10 %. Der Großteil des in Deutschland erzeugten Stroms wird aber auch im sonnenreichen Sommerquartal aus Kohle gewonnen. Kohlestrom macht über ein Drittel der Stromerzeugung aus, und trotz hoher Gaspreise steigt auch die Stromerzeugung aus Erdgas. Der Wegfall dreier Kernkraftwerke zum Jahresende 2021 wird auch durch Kohle- und Gaskraftwerke kompensiert.

August: Inlandstourismus zurück auf Vor-Corona-Niveau
Deutschland ist in den Sommerferien. Nach zwei Jahren pandemiebedingt gebremster Urlaubsfreude und trotz steigender Preise erreicht die Übernachtungszahl in den tourismusrelevanten Unterkünften erstmals in einem Monat wieder das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019. Mit 58,2 Millionen Gästeübernachtungen verbuchen die Unterkünfte 0,6 % mehr Aufenthalte als im August 2019. Bemerkenswert ist dabei vor allem die Entwicklung der Übernachtungszahlen auf Campingplätzen. Sie lagen im August 2022 mit 9,3 Millionen um 14,7 % höher als im August 2019.

Die Corona-Situation hat den ohnehin vorhandenen Trend zum Camping offenbar noch verstärkt. Wohlgemerkt: Diese Zahlen sagen etwas über den inländischen Tourismus. Von den deutschen Hauptverkehrsflughäfen ins Ausland fliegen im Sommer 2022 mit gut 55 Millionen Fluggästen zwar mehr als doppelt so viele wie im stärker pandemiegeprägten Sommer 2021, aber noch immer knapp ein Viertel weniger als im Vorkrisensommer 2019.

September: Stationärer Einzelhandel kommt nicht an Vorkrisen-Umsatz heran
Während die Anbieter von Tourismus-Unterkünften auf steigende Gästezahlen schauen, beobachten die stationären Einzelhändler in den deutschen Innenstädten nach wie vor deutlich weniger Kundschaft und Umsatz als vor der Corona-Pandemie. Von Januar bis September 2022 machen die stationären Bekleidungsgeschäfte preisbereinigt 11,0 % weniger Umsatz als im gleichen Zeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019.
Bei Buchläden beträgt das Minus 21,0 %, bei Spielwarenläden 17,5 % und bei Elektronikgeschäften 7,4 %. Wenngleich der gesamte stationäre Einzelhandel von Januar bis September 2022 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 eine leichte Umsatzsteigerung um preisbereinigt 3,0 % verzeichnen kann, fällt dieses Umsatzplus im Vergleich zum boomenden Online- und Versandhandel sehr gering aus: Dort stiegen die Umsätze im selben Zeitraum um mehr als das Zehnfache, nämlich um 31,2 %.

Oktober: Inflation auf Rekordniveau sorgt für Reallohnverluste
Die Inflationsrate erreicht im Oktober mit 10,4 % einen neuen Rekordwert. Die Hauptursachen für die hohen Verbraucherpreise sind nach wie vor die enormen Preissteigerungen bei den Energieprodukten. Aber auch die steigenden Nahrungsmittelpreise sind für die Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich spürbar. Wie sehr die hohe Inflation die Kaufkraft mindert, zeigt der Blick auf die Reallohnentwicklung:

Im 3. Quartal 2022 müssen die Beschäftigten einen Reallohnverlust von 5,7 % gegenüber dem Vorjahresquartal hinnehmen, das ist der stärkste Reallohnrückgang seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008.

November: Der Winter naht und die Sorge um die Heizkosten steigt
Trotz der noch recht milden Temperaturen wird das Heizen angesichts der hohen Energiepreise immer stärker zum Thema. Einer Vorabauswertung aus der Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation mit Daten aus dem 1. Halbjahr 2022 zufolge heizen 71 % der privaten Haushalte in Deutschland nach wie vor mit fossilen Energieträgern. Am weitesten verbreitet sind Gasheizungen: Die Hälfte (51 %) der Haushalte heizt nach eigenen Angaben ihre Wohnungen mit Gas, ein Fünftel (20 %) nutzt Ölheizungen. Mit Maßnahmen wie der sogenannten Dezember-Soforthilfe und der ab März 2023 rückwirkend bis Januar greifenden Strom- und Gaspreisbremse will die Bundesregierung zu erwartende Mehrkosten für Energie abfedern.

Wie schwer es vielen Haushalten schon vor Beginn der Energiepreiskrise fiel, ihr Zuhause warmzuhalten, zeigen die Ergebnisse der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen für das Jahr 2021: Demnach konnten damals rund 2,6 Millionen Menschen in Deutschland ihr Haus oder ihre Wohnung aus finanziellen Gründen nicht angemessen heizen.

Dezember: Perspektiven für die Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2070
Das Jahr 2022 endet mit einem Blick voraus bis ins Jahr 2070. Im Dezember stellt das Statistische Bundesamt in einer Pressekonferenz die Ergebnisse der 15. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung vor. Demnach wird Zahl der Menschen im Rentenalter (ab 67 Jahren) bis Mitte der 2030er Jahre um etwa 4 Millionen auf mindestens 20 Millionen steigen. In den 2040er Jahren wird dann die Zahl der Menschen ab 80 Jahren und damit voraussichtlich auch der Pflegebedarf massiv zunehmen.
Zeitgleich wird die Zahl der Menschen im Erwerbsalter in den kommenden 15 Jahren um bis zu 4,8 Millionen Menschen sinken. Wie viele Menschen 2070 in Deutschland leben werden, hängt maßgeblich von der Nettozuwanderung ab. Bei einer niedrigen Nettozuwanderung würde die Bevölkerungszahl von aktuell gut 84 Millionen auf etwa 75 Millionen sinken, bei einem dauerhaft hohen Wanderungssaldo würde sie auf 90 Millionen anwachsen. 

 

 

 

- IHK: Klimaziele unbürokratisch erreichen Planung für Großprojekte beschleunigen
- Wirtschafts-Studien

IHK: Klimaziele unbürokratisch erreichen Planung für Großprojekte beschleunigen
Duisburg, 23. Dezember 2022 - Wintereinbruch und Weihnachtszeit – was idyllisch klingt, bedeutet für Unternehmen häufig: Verkehrschaos, Lieferprobleme und hohe Energiekosten. Unternehmen der Region haben sich mit ihren Anliegen an die Landes-Politik gewandt. Kurz vor den Festtagen kamen NRW-Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer und Staatssekretär Viktor Haase zum Austausch in die Niederrheinische IHK.  

Corona hat die Wirtschaft gebeutelt, nun trifft die Betriebe die Energiekrise mit Wucht. Die Stimmung ist deshalb laut IHK-Konjunkturumfrage historisch schlecht. Zugleich bleibt für die Wirtschaft die Dauer-Aufgabe, den CO2-Ausstoß zu senken. „Wir alle sind dabei, neue Wege zu gehen. Viele neue Projekte laufen bereits. Die Unternehmen bekommen aber Steine in den Weg gelegt“, bemängelt IHK-Präsident Werner Schaurte-Küppers die aktuelle Lage.

Dem Standort falle es immer schwerer bei der weltweiten Konkurrenz mitzuhalten. Die gestiegenen Energiekosten und unverlässliche Verkehrswege seien dabei besonders problematisch. „Wir sollten aufpassen, dass wir unsere Klimaziele nicht durch Betriebsschließungen erzielen. Wir müssen den Beteiligten unter die Arme greifen. Da ist die Politik gefragt“, verdeutlicht Schaurte-Küppers. Wie das gehen kann, ist bekannt: Deutschland müsse Bürokratie abbauen und Verfahren beschleunigen. Das gilt besonders für Industrieprojekte, aber auch für alle anderen Infrastrukturprojekte, von Windrädern über die Schienen bis hin zu Straßen und Wasserwegen.  

 Im Gespräch bekräftigte Krischer, er wolle NRW zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas machen. Dafür möchte er die Infrastruktur da ausbauen, wo es dringend nötig ist. Das bedeute aber auch, dass die knappen Mittel und Personalkapazitäten stärker priorisiert werden müssten.  

Das reibungslose Zusammenspiel von Lkw, Binnenschiff und Bahn ist den Unternehmen wichtig. Hier stießen sie auf Zuspruch bei Minister und Staatssekretär. Besonders dringend müsse die Binnenschifffahrt gestärkt werden, das Niedrigwasser in diesem Jahr hat dies erneut verdeutlicht.  

Zu den Personen: Oliver Krischer (Bündnis 90/die Grünen) ist seit Juni 2022 Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr von NRW. Er war von 2009 bis 2022 Mitglied des Deutschen Bundestages und zuletzt Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.  
Viktor Haase ist Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr von NRW.     

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger, NRW-Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer und IHK-Präsident Werner Schaurte-Küppers (v.l.). Foto Niederrheinische IHK/Tanja Pickartz

Im Job, wenn andere feiern

Zwischen 8 und 20 Prozent aller Erwerbstätigen müssen an den Festtagen arbeiten Sie kümmern sich um Menschen in Not, sie machen Weihnachtseinkäufe in letzter Minute möglich oder bringen dringend benötigte Güter von A nach B: Ein Teil der Erwerbstätigen in Deutschland muss arbeiten, während und damit die Mehrheit der Bevölkerung Weihnachten und den Jahreswechsel feiern kann. mehr...

Bei Prüfung von Fahrzeugen, Anlagen und Produkten zahlreiche Neuerungen in 2023
Neben der technischen Sicherheit rücken Nachhaltigkeit und digitale Sicherheit in den Fokus. Der TÜV-Verband zeigt, was sich für Wirtschaft und Verbraucher:innen im kommenden Jahr ändert.
Die neue HU-Plakette ist Orange - Führerscheinumtausch geht weiter - Anlagenprüfungen
Lieferkettengesetz tritt in Kraft - Prämien für den Kauf von E-Autos und Plug-In-Hybride. mehr...


Deutsche Wirtschaft wächst 2022 um 1,8 Prozent und schrumpft 2023 um 0,3 Prozent

Der massive Anstieg der Energiepreise als Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, deutlich höhere Kosten für Lebensmittel sowie Lieferengpässe, die sich nur langsam auflösen, belasten die Konjunktur in Deutschland so stark, dass sie im Winterhalbjahr in die Rezession gerät. Doch gemessen an den enormen Herausforderungen zeigt sich die deutsche Wirtschaft robust – auch, weil die massive staatliche Entlastungspolitik in der Bundesrepublik und anderen EU-Ländern Wirkung zeigt. mehr...


Das Thems des nächsten Jahres: Immobilienexperte: Indexmieten-Deckelung
Der Hamburger Senat plant eine Bundesratsinitiative zur Deckelung von Indexmieten. Immobilienexperte Matthias Heißner hält dies für einen starken Eingriff in die Freiheiten von Vermietern.  Hamburg/Stuttgart. Ende November beschloss der rot-grüne Hamburger Senat eine Bundesratsinitiative und forderte eine Deckelung der Indexmieten für die gesamte Bundesrepublik. Konkret soll der Anstieg der Indexmieten dabei auf 3,5 Prozent pro Jahr begrenzt werden. Auch die SPD-Bundesbauministerin Klara Geywitz schließt sich diesem Vorhaben an.

Foto Shutterstock

„Indexmietverträge waren schon immer eine Wette auf die Preisentwicklung in der Zukunft“, äußerte die Ministerin gegenüber der Wirtschaftswoche. Immobilienexperte und Geschäftsführer der Vermieterwelt GmbH, Matthias Heißner, kritisiert das Vorhaben des Hamburger Senats. „Falls sich die Bundesratsinitiative durchsetzt, lohnt sich das Vermieten von Immobilien bald nicht mehr, da die Inflation, die Zinssteigerung und Reparatur- und Renovierungskosten weit über die Deckelung hinaus gehen werden“, so Heißner.

Bislang ist lediglich die erste Miete an die Mietspreisbremse gebunden. Wenn die Miete später erhöht wird, richtet sich die Mieterhöhung nach dem amtlichen Verbrauchspreisindex, der maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt. Mit der Bundesratsinitiative reagiert der Hamburger Senat auf die Entwicklung der Indexmietpreise. So war der Index zum Beispiel im Oktober 2022 um über 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat angestiegen.

Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz Anna Gallina bezeichnet die Begrenzung bei der Gestaltung der Indexmieten als „Schutzmechanismus“, der davor schützen soll, dass die Mieten weiter in die Höhe treiben.

Wasserstoffpipeline zur Versorgung des Stahlwerks von thyssenkrupp wird eingeweiht  

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur weiht am 22. Dezember von Air Liquide gebaute Wasserstoffpipeline zur Versorgung des Duisburger Stahlwerks von thyssenkrupp ein  
Das Industriegasunternehmen Air Liquide hat eine Pipeline zu thyssenkrupp Steel fertiggestellt, die grünen Wasserstoff für die Herstellung von klimafreundlichen Stahl ins Duisburger Stahlwerk transportieren wird. Zusätzlich wird Air Liquide bis Herbst 2023 in Oberhausen eine 20 MW-Wasserelektrolyseanlage fertigstellen, die, auf Basis von grünem Strom, erneuerbaren Wasserstoff über die neue Pipeline in das größte deutsche Stahlwerk liefern kann. Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Es ist ein erstes integriertes Wasserstoffprojekt für das Ruhrgebiet und zeigt, wie es gehen kann:  Ministerin Neubaur, Gilles Le Van, Vice President Larges Industries und Energy Transition für Air Liquide Central Europe und Bernhard Osburg, Vorsitzender des Vorstands von thyssenkrupp Steel, stellen das Projekt am Donnerstag 22. Dezember, um 14:30 Uhr, im BesucherCentrum von thyssenkrupp Steel vor.

Die Standorte in Duisburg (Grafik thyssenkrupp steel):


IHK-Vollversammlung: Energieangebot ausweiten und Netzausbau beschleunigen  

IHK: „Energiekrise trifft alle – vom Hotelier bis zum Stahlproduzenten“
Duisburg, 14 - 16.. Dezember 2022 - Die Vollversammlung der Niederrheinischen IHK fordert,  das Energieangebot schneller auszuweiten. Zudem soll die Politik die Unternehmen weiter entlasten. „Die Kostenexplosion bei Energie trifft vom Hotelier bis zum Stahlhersteller praktisch alle und es geht vielen an die Substanz“, beschreibt Werner Schaurte-Küppers - Foto IHK Niederrhein -, neuer Präsident der IHK, die Lage. Einige Unternehmen bangen um ihre Existenz.  Schon seit Jahren ächzen die produzierenden Betriebe unter den hohen Energiepreisen, denn in Deutschland ist der Strom europaweit mit am teuersten.

Die Gaskrise verschärft das Problem weiter. Dazu IHK-Präsident Schaurte-Küppers: „Die Preisbremsen bei Strom und Gas sind prinzipiell gut. Das hilft der Wirtschaft zu planen, so können wir über den Winter kommen. Allerdings passen die Konditionen nicht für alle Betriebe. Ein Beispiel: Wer kann in dieser Krise garantieren, 90 Prozent der Beschäftigten über die nächsten zwei Jahre halten zu können? Hier erwarten wir, dass die Politik nachsteuert, denn bei vielen Betrieben geht es um das nackte Überleben. Viele tausende Arbeitsplätze stehen auf der Kippe.“  


Wasserstoff als Energiequelle erschließen
Die IHK-Vollversammlung fordert deshalb Maßnahme, um die Kosten für Energie mittelfristig zu senken. „Wir können nicht nur auf einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien setzen, sondern müssen alle Möglichkeiten prüfen. Hierzu gehört auch, die Kernkraft befristet zu verlängern oder in die Wasserstofftechnologie einzusteigen. Selbst wenn diese Technologie aktuell noch nicht CO2-neutral hergestellt werden kann. Um unsere Klimaziele zu erreichen müssen Pipelines und große Anlagen viel schneller als bisher geplant und vor allem genehmigt werden“, so Schaurte-Küppers.  


IHK: Duisburg auf gutem Weg
IHK lobt Duisburgs Maßnahmen für die Wirtschaft, sieht aber noch Luft nach oben  
Niedrigere Steuern für Unternehmen, besseres Internet und frische Ideen für die Einkaufsstraße: Aus Duisburg waren 2022 viele positive Signale zu hören. Das kommt gut an, wie das IHK-Wirtschaftsbarometer zeigt. Probleme gibt es noch bei Genehmigungen.  

„Duisburg setzt die richtigen Zeichen für Unternehmen und Investoren. Die städtische Image-Kampagne, die neue Wirtschaftsförderung und das Engagement des Wirtschaftsdezernenten zeigen erste Erfolge“, fasst Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK, die Ergebnisse zusammen. Allerdings dauern viele Verfahren für die Betriebe immer noch zu lange und sind zu kompliziert. „Es fehlt ein Lotse durch die Verwaltung“, so Dietzfelbinger. Er setzt darauf, dass der neue Wirtschaftsdezernent Michael Rüscher eine mittelstandsfreundliche Verwaltung auf der Agenda nach oben setzt.  


Die spürbare Dynamik in der Stadt stößt vor allem beim Thema Flächen an ihre Grenzen. Es gibt nahezu keine unbelasteten und günstig gelegenen Grundstücke für Gewerbe und Industrie mehr. Der Regionalplan Ruhr schränke mit seinen engen Vorgaben die Entwicklung der Stadt sehr stark ein, so die IHK.   Ein Blick auf die Steuereinnahmen zeigt: Duisburg braucht mehr ertragsstarke Unternehmen. Hier liegt die Stadt im Vergleich zu Standorten wie Essen oder Dortmund deutlich zurück. Eine Folge davon zeigt eine neue Kennziffer im IHK-Wirtschaftsbarometer Duisburg: das Risiko von Zahlungsausfällen war 2022 in Duisburg bundesweit mit am höchsten.  

Handlungsbedarf sieht die IHK ebenfalls in der Duisburger Innenstadt: Große Leerstände wie in der Königsgalerie gefährden den positiven Trend. Die Stadt müsse die Ideen, wie Münz-, Kuh- und Königsstraße für Besucher attraktiver werden können, schnell umsetzen. „Der schlafende Riese Duisburg erwacht langsam“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer mit Blick auf die Zahlen des Wirtschaftsbarometers. „Jetzt heißt es: Dranbleiben!“.  


Das IHK-Wirtschaftsbarometer Duisburg nimmt seit 2021 die wirtschaftliche Entwicklung in der größten Stadt am Niederrhein unter die Lupe. Neben der Industrie blickt die IHK auf die Konjunktur, den Arbeits- und Ausbildungsmarkt sowie die Gewerbeflächen. Die aktuellen Zahlen sind online abrufbar unter www.ihk.de/niederrhein/wirtschaftsbarometer  

IHK: Digitaler Service zwischen Feiertagen - Außenwirtschaftsdokumente online einreichen
Zwischen Weihnachten und Neujahr bleibt die Niederrheinische IHK geschlossen. Der internationale Handel steht allerdings in dieser Zeit nicht still. Für exportorientierte Unternehmen bietet die IHK deshalb einen digitalen Dienst für Beglaubigungen im Außenwirtschaftsverkehr an.  

Vom 27. bis 30. Dezember können Unternehmen in dringenden Fällen Dokumente über das elektronische Ursprungszeugnis online einreichen. Der Service ist unter www.euz.ihk.de erreichbar. Die Betriebe müssen sich dafür im Vorhinein registrieren. Beglaubigungen für Duisburg sowie die Kreise Wesel und Kleve gibt die IHK dann digital frei. Ab dem 2. Januar 2023 sind alle Ansprechpartner und Services wieder wie gewohnt verfügbar.


Werner Schaurte-Küppers neuer IHK-Präsident
Ziel: Mehr Ausbildung und Fachkräfte

Duisburg, 07. Dezember 2022 - Familienunternehmer Werner Schaurte-Küppers ist heute an die Spitze der IHK-Führung gerückt: Die Vollversammlung der Niederrheinischen IHK wählte den 61-Jährigen am Mittwoch, 7. Dezember, zum neuen Präsidenten. Er folgt auf Burkhard Landers, der nach 13 Jahren erfolgreicher Tätigkeit sein Amt übergab.  

„Seit über einem Jahrzehnt engagiert sich Werner Schaurte-Küppers in unserem Präsidium. Er weiß, was die Wirtschaft am Niederrhein ausmacht und was sie braucht. Zugleich ist er international vernetzt und kennt vor allem unsere direkten Nachbarn, die Niederlande, gut. Das starke Votum unserer Vollversammlung zeugt von dem Vertrauen in die neue IHK-Spitze“, unterstreicht IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger die Wahl.

Der frisch gewählte Präsident erklärt: „Unsere Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen: hohe Energie- und Rohstoffpreise, gestörte Lieferketten, Inflation und Fachkräftemangel. Als Präsident unserer IHK werde ich mich dafür einsetzen, dass wir diese Themen in den Griff bekommen und diese Krise gut überstehen. Die exzellente Arbeit von Burkhard Landers ist eine sehr gute Basis, auf der wir aufbauen können.“  

Werner Schaurte-Küppers ist geschäftsführender Gesellschafter der Hülskens Holding. Das international ausgerichtete Unternehmen ist schwerpunktmäßig in den Sparten Wasserbau, Rohstoff-Gewinnung, Beton-Produktion und Logistik aktiv. Es beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter in Wesel und in Duisburg. Der 61-Jährige war bereits Präsident der deutsch-niederländischen Auslandshandelskammer und gehört dort zum geschäftsführenden Vorstand. Auch die Wissenschaft am Niederrhein und in Duisburg liegt Schaurte-Küppers am Herzen. So engagiert er sich als Vorstands- und Präsidiumsmitglied des Fördervereins der Hochschule Rhein-Waal, Präsidiumsmitglied des Fördervereins der Universität Duisburg-Essen und Kuratoriumsmitglied der FOM Wesel.  


Remy ist neues Mitglied im IHK-Präsidium
Für Schaurte-Küppers rückt Marie-Christin Remy als neue Vizepräsidentin ins Präsidium der IHK auf. Die 36-Jährige ist Geschäftsführerin bei der mittelständischen Steuerberatungskanzlei Hennecken Remy GmbH mit Niederlassungen in Kleve und Emmerich am Rhein.

Burkhard Landers (links) übergab sein Amt als Präsident der Niederrheinischen IHK an Werner Schaurte-Küppers. Foto: Niederrheinische IHK/Hendrik Grzebatzki

 

 

Trauer um Prof. Dr. Hans Georg Willers - IHK-Ehrenpräsident verstorben

Duisburg, 02. Dezember 2022 - Am 13. November ist Prof. Dr. Hans Georg Willers, langjähriger Ehrenpräsident der Niederrheinischen IHK, im Alter von 94 Jahren verstorben. Willers war über Jahrzehnte in Spitzenpositionen führender deutscher Unternehmen tätig, zuletzt als Vorstandsvorsitzender der Franz Haniel & Cie. GmbH in Duisburg.  


Über viele Jahre war Willers - Foto (c) Niederrheinische IHK - der Niederrheinischen IHK eng verbunden. So engagierte er sich seit 1985 in der Vollversammlung und wurde 1987 zum Mitglied des Präsidiums gewählt. Einstimmig beriefen ihn 1993 die Repräsentanten der niederrheinischen Wirtschaft zum IHK-Präsidenten, ein Amt, das er bis 1997 ausübte. Nach seiner aktiven Zeit stand er der IHK als Ehrenpräsident weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.  


In seiner Amtszeit setzte sich Willers mit großem Engagement und Weitblick für die Gestaltung des Strukturwandels an Rhein und Ruhr ein. Dabei war es ihm ein besonderes Anliegen, Impulse vor allem für die Förderung der beruflichen Bildung sowie der Existenzgründung zu geben.  


Des Weiteren galt sein besonderes Augenmerk der Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft. Sein Wirken fand auch durch die Ernennung zum Ehrensenator der Universität Duisburg-Essen eine entsprechende Würdigung. Für seine beruflichen, sozialen, kulturellen und ehrenamtlichen Verdienste wurde Willers das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse verliehen.

 

Breitbandausbau: Stadt Duisburg und Deutsche GigaNetz unterzeichnen Letter of Intent

Duisburg, 25. November 2022 - Die Stadt Duisburg und die Deutsche GigaNetz GmbH haben heute im Rathaus eine Vereinbarung unterzeichnet, damit eine auf moderner Glasfasertechnologie basierte Breitbandversorgung für Duisburg gewährleistet wird. Mit der Deutschen GigaNetz GmbH investiert bereits ein dritter Provider in den privatwirtschaftlichen Breitbandausbau der Stadt.

„Dank der zusätzlichen und eigenwirtschaftlichen Investitionen in den GlasfaserAusbau wird im gesamten Stadtgebiet eine zukunftsfähige Infrastruktur geschaffen. Hierdurch wird der Weg für ein umfassendes Angebot an digitalen Lösungen und Möglichkeiten freigemacht“, so Stadtdirektor und Digitalisierungsdezernent Martin Murrack.

Wie zuvor schon die beiden Provider Telekom und Westconnect zusicherten, wird auch die Deutsche GigaNetz GmbH das neue Glasfasernetz in Zukunft im sogenannten „Open-Access“ anbieten. Hierdurch wird ermöglicht, dass auch andere Provider die Netze gegen ein Entgelt nutzen können.

„Es ist von großer Bedeutung, beim eigenwirtschaftlichen Ausbau von Glasfasernetzen kooperativ die jeweiligen Stärken zu nutzen und sich zusammenzuschließen, um so allen die Teilhabe an der Digitalisierung zu gewähren“, so Soeren Wendler, Geschäftsführer der Deutsche GigaNetz GmbH. „Wir freuen uns sehr, auch in Duisburg zur Versorgung mit der zukunftssicheren Glasfasertechnologie beizutragen und den Menschen vor Ort den Anschluss an die digitale Zukunft zu ermöglichen.“

Bis zum Jahre 2030 soll das privatwirtschaftliche Glasfasernetz flächendeckend im gesamten Stadtgebiet ausbaut sein. Ergänzend dazu werden auch die „Weiße Flecken“-Förderprogramme von Bund und Land genutzt, um die unterversorgten Gebiete (mit einem Download von weniger als 30 Mbit/s), in denen kein marktgetriebener Ausbau stattfindet, ans Glasfasernetz anzubinden. Dieser Ausbau soll bis November 2024 abgeschlossen sein.

Ein Ausbau der digitalen Infrastruktur mit einem schnellem Glasfasernetz im gesamten Stadtgebiet ist nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die Privathaushalte von zunehmender Bedeutung. Eine hohe Versorgungsqualität stellt die Grundvoraussetzung für effektives Arbeiten, sei es für Homeoffice, Homeschooling oder für die Nutzung moderner Dienstleistungsangebote, dar.

Vorne v. l. Andreas Damm, Regionalleiter West Deutsche GigaNetz GmbH und Martin Murrack, Stadtdirektor und Digitalisierungsdezernent unterzeichnen den Letter of Intent. Dahinter v. l. Dennis Schiefke von der Deutsche Giganetz GmbH und Falko König von der Stabsstelle Digitalisierung


Grundstücksmarktbericht NRW 2022: gestiegene Preise und Rekordumsatz

Düsseldorf/Duisburg, 25. November 2022 - Der Grundstücksmarkt in Nordrhein-Westfalen zeigt sich 2021 insgesamt unbeeindruckt von der Corona-Pandemie und verzeichnet abermals einen enormen Preisanstieg. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Grundstücksmarktbericht für das Berichtsjahr 2021 hervor.

2021 kauften die Menschen in Nordrhein-Westfalen weniger Immobilien und Grundstücke als im Vorjahr. Insgesamt wurden 142.586 bebaute und unbebaute Grundstücke sowie Wohnungs- und Teileigentum mit einer Gesamtfläche von 192,2 Quadratkilometern erworben. Das sind etwa 2.500 Kauffälle weniger als 2020 – ein Rückgang von zwei Prozent.

Demgegenüber steht ein Rekordumsatz von 56,52 Milliarden Euro – ein Anstieg von 16 Prozent. Der hohe Gesamtumsatz hängt vor allem damit zusammen, dass die Preise über alle Teilmärkte hinweg durchschnittlich ein Plus von 14 Prozent verzeichnen. Die Preise für unbebaute Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke stiegen mit regionalen Unterschieden im Schnitt um zwölf Prozent an. Den höchsten Quadratmeterpreis gibt es in Düsseldorf.

In mittleren Wohnlagen liegt der Preis hier bei 1.150 Euro pro Quadratmeter. 2020 kostete der Quadratmeter 1.000 Euro; 2017 waren es noch 740 Euro. In acht weiteren Städten gibt es Bodenpreise ab 600 Euro pro Quadratmeter, hauptsächlich in der „Rheinschiene“. Dagegen kann in einigen ländlichen Gebieten
(z. B. Eifel, Sauer- und Siegerland, Ostwestfalen/Lippe) Bauland für einen Preis von unter 50 Euro pro Quadratmeter erworben werden.

Auch die Preise für Wohnungseigentum legten landesweit erneut mit 13 Prozent zu. Eigentumswohnungen in Köln und Düsseldorf sind mit durchschnittlich 6.410 Euro pro Quadratmeter am teuersten. Darauf folgt Münster, wo der Quadratmeter Wohnfläche 5.980 Euro kostet.

Der Obere Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Land NordrheinWestfalen erstellt jährlich den Grundstücksmarktbericht. Er ist das Ergebnis der Auswertung des Datenmaterials der örtlichen Gutachterausschüsse. Er informiert umfassend und aktuell über Umsätze, Preise und Preisentwicklungen auf allen Grundstücksteilmärkten in Nordrhein-Westfalen.

Der Grundstücksmarktbericht Nordrhein-Westfalen sowie die dem Bericht zugrundeliegenden Grundstücksmarktdaten Nordrhein-Westfalen können unter www.boris.nrw.de kostenlos heruntergeladen werden.

 


Schifferbörse: In Wasserstraßen investieren

Verein sendet deutlichen Appell an Bundesverkehrsminister Wissing
Duisburg, 19. November 2022 - Mehr Geld für die Wasserstraßen und schnellere Entscheidungen: Beim traditionellen Schiffermahl der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort ging es um die aktuellen Herausforderungen der Branche. Ehrengast Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, erklärte in seiner Festrede, warum die Wasserstraßen für den Industriestandort Deutschland wichtig sind.  


„Voraussetzung für die Stärkung des Gütertransports auf der Wasserstraße ist vor allem eine zuverlässige Infrastruktur. Das gilt für Schleusen und Wehre an den staugeregelten Wasserstraßen genauso, wie für eine ausreichende Fahrrinnentiefe am frei fließenden Rhein.
Dass wir in Folge der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses die Möglichkeit haben, die Bundeswasserstraßen mit bis zu 250 Millionen Euro aus anderen Bereichen des Einzelplans zu verstärken, ist ein wirklich gutes Signal in diesen schwierigen Zeiten mit begrenzten Haushaltsmitteln. Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass die Finanzlinie langfristig wieder deutlich steigt, denn für mich ist klar: Eine umwelt- und klimafreundliche Logistik ist ohne die Binnenschifffahrt nicht möglich.“  


Auch der Vorsitzende der Schifferbörse, Frank Wittig, warb in seinem Grußwort dafür, den Ausbau der Wasserstraßen auf der politischen Agenda weiter nach oben zu setzen: „Nach dem Niedrigwasserjahr 2018 hat die Branche ihre Hausaufgaben gemacht. So konnten die Lieferketten trotz Niedrigwasser in diesem Sommer aufrechterhalten werden“. Die Binnenschifffahrt sei Teil der Lösung für einen nachhaltigen Umbau des Verkehrssektors: „Dafür braucht sie aber dringend  mehr Unterstützung der Politik. Planungsprozesse und wichtige Bauvorhaben wie die Rheinvertiefung müssen unbedingt beschleunigt werden“, betont Wittig.

Der Rhein ist Europas wichtigste Wasserstraße und Lebensader der Industrie. Etwa 80 Prozent des deutschen Güterverkehrs über das Binnenschiff findet auf dem Rhein statt. Mehr als die Hälfte aller per Schiff transportierten Güter werden in NRW umgeschlagen. Das traditionelle Schiffermahl fand im Gemeindehaus in Duisburg-Ruhrort statt.
Vor rund 130 geladenen Gästen würdigte Wittig den Einsatz der Verlader, Partikuliere und Reedereien: Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation sowie der besonderen Herausforderungen durch den russischen Angriffskrieg und das Rekordniedrigwasser im vergangenen Sommer haben sie einen wichtigen Beitrag für die Energiesicherheit in Deutschland geleistet.  


Die Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort wurde am 31. Oktober 1901 mit dem Ziel gegründet, Frachtraum und Waren unter fairen Bedingungen zusammenzubringen. Heute ist die Hauptaufgabe der Schifferbörse die Förderung der Zusammenarbeit der am Binnenschiffsverkehr beteiligten Gruppen und die gemeinsame Interessenvertretung gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit.

Das Schiffermahl findet jährlich im November in Erinnerung an die Gründung der Schifferbörse im Jahr 1901 statt und symbolisiert die Verbindung zwischen Reedern, Partikulieren, Verladern und Spediteuren im System Wasserstraße. Eingeladen sind ausschließlich Mitglieder der Schifferbörse und Ehrengäste. ® www.schifferboerse.org


Ehrengast beim Schiffermahl war Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr (2. v. l.), hier zu sehen mit Ocke Hamann, Geschäftsführer Niederrheinische IHK (l.), Frank Wittig, Vorsitzender der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort (2. v. r.) und Werner Schaurte-Küppers, Vize-Präsident der Niederrheinischen IHK (r.) - Fotos (c) Niederrheinische IHK Jacqueline Wardeski

- Neudorfer Silberpalais: 1500 m² große Bürofläche vermittelt
- Update zum Duisburger Hauptbahnhof: Jetzt geht es am Osteingang los

Neudorfer Silberpalais: 1500 m² große Bürofläche vermittelt
Essen/Düsseldorf/Duisburg, 17. November 2022 - Das Essener Maklerunternehmen RUHR REAL hat eine 1.500 m² große Bürofläche im Duisburger Zentrum an den deutschen Technologiekonzern Rohde & Schwarz vermittelt. Die Fläche befindet sich im fünften und sechsten Stock des Bürogebäudes Silberpalais in direkter Nähe zum Duisburger Hauptbahnhof.
Entscheidend für das Objekt am Silberpalais 1 in Duisburg war die sehr zentrale Lage am Hauptbahnhof: „Das Objekt hat uns sofort zugesagt. In Duisburg gibt es wenig vergleichbare Objekte, die über so eine zentrale Lage verfügen und für unsere Unternehmensgröße geeignet sind. Dazu freuen wir uns auf die moderne Infrastruktur und die Möglichkeit unser Team hier in Duisburg mit hochqualifizierten ASIC Entwicklern weiter auszubauen“, sagt Bastian Nagel aus dem Corporate R&D Bereich von Rohde & Schwarz, der als Standortleiter in Duisburg verantwortlich für den Umzug ins Silberpalais ist.   


„Die Büroflächen im Bürogebäude Silberpalais sind für Unternehmen sehr attraktiv, da die zentrale Lage es den einzelnen Mitarbeitern ermöglicht, bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Duisburger Hauptbahnhof zu pendeln oder dank der vielen Stellplätze mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. Wir sind sehr zufrieden, dass wir somit eine große Anforderung des Kunden optimal umsetzen konnten“, so Jonas Bruckmann, Prokurist bei RUHR REAL.

Am Silberpalais 1, 47057 Duisburg: Mieter Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG Vermieter: Finanzholding aus Luxemburg Fläche: 1.500 m² Bürofläche Einzug: November 2022

Beim Technologiekonzern Rohde & Schwarz arbeiten aktuell weltweit rund 13.000 Mitarbeiter in über 70 Ländern für den Konzern, der einen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro erwirtschaftet.  


Update zum Duisburger Hauptbahnhof: Jetzt geht es am Osteingang los
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Weite Teile des Bahnsteigs 6 (Gleise 12/13) bereits zurückgebaut
• Über 5.000 Tonnen Schotter und mehr als 250 Tonnen Stahl entfernt
• Erneuerung des Osteingangs erfordert Sperrung von Ende November bis Ende Dezember

Luftaufnahme des Duisburger Hauptbahnhofs (November 2022, Quelle: DB AG)

Die Modernisierung des Duisburger Hauptbahnhofs schreitet sichtbar voran: Seit Ende August hat die DB nahezu den gesamten Bahnsteig 6 (Gleise 12/13) sowie das Bahnsteigdach zurückgebaut. Dabei haben die Baufachleute mehr als 5.000 Tonnen des alten Bahnsteigs und über 250 Tonnen Stahl des Dachs entfernt. Die Rückbauarbeiten an Bahnsteig 6 sind voraussichtlich im Dezember abgeschlossen.

Luftaufnahme des Osteingangs und Bahnsteig 6 (Quelle: DB AG)

Parallel errichtet die DB aktuell das Schutzgerüst am Osteingang. Hierfür wurden bereits seit Sommer Fertigteilfundamente in Baugruben gestellt und Stahlträger montiert. Das Schutzgerüst ist zum einen notwendig, um die Randbauten zu schützen. Zum anderen wird von dort aus die neue Glasfassade gebaut. Unterhalb der noch zu bauenden Glasfassade finden bis Jahresende Arbeiten am oberen Teil der Stützwand statt. Baufachleute entfernen dazu die bisherige Substanz und ersetzen diese durch eine Stützkonstruktion für die neue Fassade. Nach Fertigstellung der Konstruktion können die neuen Träger der Glasfassade im kommenden Jahr eingebaut werden.


Für die Dauer der Arbeiten ist die Sperrung des Osteingangs von Donnerstag, 24. November, 10 Uhr, bis Freitag, 25. November, 15 Uhr, sowie von Dienstag, 29. November, 5 Uhr, bis Dienstag, 20. Dezember, 5 Uhr, notwendig. Um zu den Bahnsteigen zu gelangen, können Reisende die Treppenaufgänge an der Landfermannstraße verwenden. Ein barrierefreier Zugang ist über den Haupteingang (Portsmouthplatz) möglich. In den kommenden Tagen stellt die DB Plakate auf, um Reisende im Vorfeld über die neue Wegeführung zu informieren. Darüber hinaus stellt die Deutsche Bahn für die Dauer der Sperrung weiteres Servicepersonal am Bahnhof bereit.

IHK: „Neubau der Karl-Lehr-Brücke ist ein Fest“

Verkehrsweg ist wichtig für Investitionen, Arbeitsplätze und Klimaschutz in Duisburg  
Duisburg, 16. November 2022 - Es geht weiter mit dem Neubau an der maroden Karl-Lehr-Brücke. Das ist ein wichtiges Signal für Unternehmen, Dienstleister wie Taxifahrer und natürlich für die Menschen in Duisburg. Aktuell werden die neuen Elemente über Ruhr und Hafenkanal bei Duisburg Ruhrort gezogen. Von Freitag bis Sonntag ist der Brückenzug deshalb für den Verkehr gesperrt. Gleichzeitig bleiben ähnlich wichtige Sanierungsprojekte bestehen wie der Ausbau der A59 mit der Berliner Brücke.


IHK-Geschäftsführer Ocke Hamann erläutert: „Dass der Neubau nun mit den beiden neuen Brückenelementen sichtbar wird, ist ein Fest. Sie markieren das seit über zehn Jahren ersehnte Ende eines Ritts auf der Rasierklinge für Europas größten Binnenhafen, Speditionen und unsere Industrie. Denn mit A40, A59 und dem Karl-Lehr-Brückenzug müssen gleichzeitig drei Hauptschlagadern unserer Logistikdrehscheibe neu gebaut werden.

Dass die Ruhrorter Brücke bald wieder befahrbar ist, kann man deshalb für Investitionen, Arbeitsplätze und den Klimaschutz nicht hoch genug bewerten. Ohne sie wäre zum Beispiel das neue Gigaterminal Duisburg Gateway (DGT), das gerade auf der ehemaligen Kohleinsel entsteht, nicht möglich. Mit Hilfe dieses Terminals werden Warenströme von nennenswertem Umfang von der Straße auf Schiff und Schiene verlagert und entlasten damit die Straßen.

Bei aller Freude über den Brückenschlag sollten wir uns nicht in Sicherheit wiegen. Wichtig für Duisburg ist, dass auch die beiden Autobahnprojekte A40 Brücke Neuenkamp und A59 Berliner Brücke schnell abgeschlossen werden.“

IMK-Konjunkturindikator: Rezessionsrisiko gesunken

Düsseldorf, 12. Noveember 2022 - Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten in eine Rezession gerät, ist gesunken, bleibt aber auf hohem Niveau. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Für den Zeitraum von November bis Ende Januar 2023 weist der Indikator ein Rezessionsrisiko von 65,3 Prozent aus. Anfang Oktober betrug die Rezessionswahrscheinlichkeit für die folgenden drei Monate noch 80,8 Prozent. Die statistische Streuung, ein Maß für die Unsicherheit von Wirtschaftsakteuren, hat sich kaum verändert und liegt aktuell bei 15,6 Prozent.

Da Rezessionswahrscheinlichkeit und Streuung zusammengenommen den Schwellenwert von 70 Prozent überschreiten, ab dem der Indikator eine akute Rezessionsgefahr ausweist, steht das nach dem Ampelsystem arbeitende Frühwarninstrument weiterhin auf „rot“. Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass der drohende wirtschaftliche Einbruch in Dauer und Ausmaß spürbar abgemildert werden könnte. Umso mehr, weil die sich abzeichnende Unterstützung von Haushalten und Wirtschaft in Form der Gaspreisbremse die Konjunktur ab der Jahreswende stützen dürfte.

Die moderate Entspannung bei der Rezessionswahrscheinlichkeit hängt stark mit Trends auf den Finanzmärkten zusammen, die in den Indikator einfließen, aber auch aus der Realwirtschaft kamen positive Impulse: Die Börsenkurse haben die Verluste des Vormonats teilweise wettgemacht und der Finanzmarktstressindex des IMK, der einen breiten Kranz von Finanzmarktindikatoren zusammenfasst, hat sich auf hohem Niveau etwas aufgehellt. Zudem haben sich die inländischen Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe stabilisiert, das gilt auch für Stimmungsindikatoren wie den ifo-Geschäftsklimaindex.


Einen stärkeren Rückgang des Rezessionsrisikos verhindert haben der spürbare Rückgang von Auftragseingängen aus dem Ausland sowie ein Anstieg der Risikoprämien für Unternehmenskredite. Als zentrale Belastung für die Konjunktur bewerten die Forschenden des IMK weiter drohende erhebliche Kaufkraftverluste bei den privaten Haushalten. Diese würden den Konsum weiter schwächen. „Nach wie vor weisen die konjunkturellen Frühindikatoren in ihrer Gesamtheit in Richtung Rezession, aber es gibt Lichtblicke“, sagt Dr. Thomas Theobald, Referatsleiter für Finanzmärkte und Konjunktur beim IMK über das aktuelle Konjunkturbild.

„Neben den umfangreichen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen kann die Tiefe der Rezession im besten Fall auch dadurch begrenzt werden, dass im Verarbeitenden Sektor bei weiter nachlassenden Lieferengpässen der hohe Auftragsbestand der Vorquartale produktionswirksam abgearbeitet wird. Ein weiterer wichtiger Beitrag zur Stabilisierung von Kaufkraft und Konjunktur sind angemessene Lohnerhöhungen.“

In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt. Der Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert. Zum IMK-Konjunkturindikator MEHR ›

100 neue Wasserstoffbusse: Stadt und DVG treiben Energiewende voran

Mehr Zuweisungen für Duisburg
Zukunftsinvestitionen in den Ausbau des ÖPNV, Kitas, Grünpflege, Baumpflanzungen, Radwege- und Fahrbahnsanierungen, Frauenhäuser sowie Steuerentlastungen

100 neue Wasserstoffbusse: Stadt Duisburg und DVG treiben Energiewende voran

Duisburg, 10./11. November 2022 - Die Stadt Duisburg treibt die Energie- und Verkehrswende gemeinsam mit der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) durch die Anschaffung alternativer und emissionsarmer Antriebe im Öffentlichen Nahverkehr weiter voran: 100 neue Brennstoffzellenbusse inklusive der dafür erforderlichen Wasserstoff-Tank- und Werkstattinfrastruktur sollen bis zum Jahr 2030 eine zukunftsfähige Mobilität etablieren. Dadurch wird die DVG ihre Busflotte komplett auf die klimaschonende Brennstoffzellen-Technologie umstellen. Voraussetzung ist die Zustimmung des Rates der Stadt Duisburg in der kommenden Sitzung am 28. November.

 „100 neue Busse mit Wasserstoff-Antrieb: Das ist zukunftsweisend, weil wir damit nicht nur das Klima schützen, sondern auch das Leben für alle in unserer Stadt sauberer und leiser machen. Mit Hilfe der Brennstoffzellentechnologie können wir die Weichen für eine grüne Zukunft in Duisburg stellen“, sagt Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg. Mit dem zur Entscheidung anstehenden Technologiewechsel bei der DVG- Busflotte soll durch die Reduzierung von Lärm und die Vermeidung von lokalen Emissionen auch ein entscheidender Beitrag geleistet werden, um die Lebensqualität in Duisburg zu verbessern.

Die Stadt Duisburg verfolgt mit diesem Weg ihr Ziel, dass durch einen attraktiven ÖPNV dessen Akzeptanz in Duisburg und damit der sogenannte Modal-Split, also die Verteilung des Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsträger oder Verkehrsmittel, zugunsten der Umwelt wesentlich gesteigert wird. In diesem Kontext sollen auch lokale Wertschöpfungsketten, wie beispielsweise die Nutzung von Strom beziehungsweise Wasserstoff aus der Region und die Einbindung von weiteren städtischen Akteuren zum Erreichen der Klimaziele beitragen. Bereits im März hatte der Rat die Anschaffung von zehn Brennstoffzellenbussen beschlossen.

Entscheidungsgrundlage bildet dabei eine Studie, in der Vor- und Nachteile von Batterie- und Brennstoffzellenbussen unter verschiedenen Aspekten gegenübergestellt wurde. Als Ergebnis zeigte sich, dass die Brennstoffzellentechnologe im Betrieb nicht nur einen Kostenvorteil aufzeigt, sondern beim Einsatz von grünem Wasserstoff auch geringere CO2-Emissionen erzielt als beim Einsatz von Grünstrom bei Batteriebussen.

Die DVG testete im August einen umweltfreundlichen Wasserstoffbus. Foto Duisburger Verkehrsgesellschaft AG

 - IHK lobt Gewerbesteuersenkung: Gutes Signal für mehr Beschäftigung  
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IHK-Weiterbildungsbroschüre erschienen -

IHK lobt Gewerbesteuersenkung: Gutes Signal für mehr Beschäftigung  
Duisburg, 11. November 2022 - Die Stadt Duisburg will in ihrer Ratssitzung am 28. November eine Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes beschließen. Der derzeitige Hebesatz von 520 Prozent soll um 5 Punkte gesenkt werden. Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK - Foto Michael Neuhaus -  lobt den Schritt des Oberbürgermeisters Sören Link als wirtschaftsfreundliches Zeichen für den Standort Duisburg.  

Die Hebesätze kannten in den letzten 45 Jahren in Duisburg nur eine Richtung. Dass sie jetzt gesenkt werden, ist ein wichtiges Signal für unsere Wirtschaft. Dabei zählt der Symbolcharakter dieser Entscheidung mehr als die tatsächliche finanzielle Entlastung. Energiekrise, Fachkräftemangel und Inflation belasten die Unternehmen aktuell massiv.

Die angekündigte Steuersenkung schafft in diesen unsicheren Zeiten Planungssicherheit. Duisburg zeigt, dass sich mit Disziplin und einer Politik, die die Bedürfnisse der Wirtschaft aktiv in den Blick nimmt, viel erreichen lässt. Das ist ein gutes Signal für Wachstum und Beschäftigung und passt gut zur Aufbruchsstimmung in unserer schönen Stadt“, so Dietzfelbinger weiter.  


IHK-Weiterbildungsbroschüre erschienen - Neues Programm für Januar bis Juni 2023  

Für Bildungshungrige aus Unternehmen und der Selbstständigkeit hat die Niederrheinischen IHK ein neues Weiterbildungsprogramm veröffentlicht. Die Veranstaltungspalette umfasst Praxisstudiengänge, Zertifikatslehrgänge, Seminare und Vorbereitungskurse für Abschlussprüfungen im ersten Halbjahr 2023.  
Neben bekannten Seminaren, Workshops und Lehrgängen gibt es zahlreiche neue Angebote. Dazu gehören unter anderem Lehrgänge zur Digitalisierung, zum Projektmanagement und zur Akquise. Auch Seminare zum Bestandsmanagement oder der Lehrgang „Geprüfte/r Fachwirt/-in für Güterverkehr und Logistik“ sind dazugekommen. Erfahrene Dozenten vermitteln die Inhalte strukturiert und praxisnah.  

In Existenzgründungsseminaren und bei Finanzierungssprechtagen unterstützt die Niederrheinische IHK Gründerinnen und Gründer. Auch für Abgeber auf der Suche nach einem Unternehmensnachfolger gibt es spezielle Informationsveranstaltungen.  Foto (c) Niederrheinische IHK. Die Weiterbildungsbroschüre und weitere Informationen bekommen Sie unter Telefon 0203 2821-0, E-Mail info@niederrhein.ihk.de und unter www.ihk.de/niederrhein

Masterplan stärkt Zusammenarbeit von Stadt und Wirtschaft dauerhaft

Duisburg, 26. September 2022 - Im Jahr 2017 gaben Stadtspitze, die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer und der Unternehmerverband den Startschuss für die Umsetzung des Masterplans Wirtschaft für Duisburg, um die Potenziale des Wirtschaftsstandorts Duisburg zu identifizieren und zu nutzen. Wachstum und Beschäftigung sollten gefördert und gemeinsam die Standortbedingungen und das Image Duisburgs optimiert werden. I

In diesem Jahr feiert der Masterplan Wirtschaft sein fünfjähriges Jubiläum. Ein guter Anlass, Zwischenbilanz zu ziehen: Welche Ziele des Masterplans sind erreicht, welche haben sich überlebt, welche neuen Themenfelder haben sich aufgetan? Per Online-Umfrage haben die Mitglieder der Lenkungs- und Arbeitskreise des damaligen Prozesses ihre Einschätzung zu den neun im Masterplan diskutierten Themenbereiche geben. Das Ergebnis ist positiv. Oberbürgermeister Sören Link freut sich: „Der Masterplan Wirtschaft hat die wirtschaftliche Entwicklung und die Kommunikation zwischen Stadt und Wirtschaft verbessert. Größtenteils sind die mittelständischen Unternehmen mit der noch andauernden Umsetzung des Masterplans zufrieden.“


62 Prozent der Teilnehmenden sagen, der Masterplan habe teils zur Verbesserung geführt, es gebe aber weitere ToDos. Ein Drittel der Befragten sah alle Ziele erreicht. Nur 6 Prozent sehen noch keine Veränderung. Viele Projekte sind seit 2017 auf den Weg gebracht worden. Die Stadt hat ein Wirtschaftsdezernat, eine Stadtmarketing-Kampagne, die Wirtschaftsförderung ist neu aufgestellt, die Start-up-Angebote werden intensiviert. Die Wasserstoffwirtschaft zentriert sich in Duisburg, das Lokale Bündnis für Familie Duisburg arbeitet und die Digitalisierung schreitet voran.


Doch seit der Unterzeichnung des Masterplans Wirtschaft 2017 hat sich die Welt weitergedreht: Rahmenbedingungen haben sich verändert, deshalb befürworten 32 Prozent der Befragten, die Ziele des Masterplans an die neuen Gegebenheiten anzupassen.
„Es wäre unrealistisch zu glauben, dass es ein Zieldatum für den Masterplan gibt“, so Link. „Die strategische Ausrichtung des Masterplans Wirtschaft war und ist immer noch richtig und wir müssen ihn angepasst an die neuen Herausforderungen weiterverfolgen. Daran arbeiten wir mit IHK und Wirtschaft für Duisburg.“

 Auch Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK und einer der Initiatoren des Masterplans, ist überzeugt, dass Stadt und Wirtschaft auf dem richtigen Weg sind: „Der Masterplan hilft uns, gemeinsam die politischen Pläne der Landesregierung für Duisburg zu übersetzen. Die Pandemie und die Energiekrise zeigen, dass es richtig war, sich frühzeitig mit guten Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu beschäftigen. Entscheidend ist jetzt, die Fachkräftesituation, den Wandel der Industrie und die Innenstadtentwicklung weiter zu begleiten“, so Dietzfelbinger.


Für Alexander Kranki, Vorstandsvorsitzender des aus dem Masterplan entstandenen Vereins Wirtschaft für Duisburg, der Teil der Unternehmerverbandsgruppe ist, ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung das wichtigste Ergebnis des Prozesses. „Der umfassende Maßnahmenkatalog aus dem Jahr 2017 war wichtig, um an die Arbeit zu gehen. Jetzt müssen wir unseren Blick aber nach vorn richten und gemeinsam die Themen konsequent angehen, die den Unternehmen – neben den verschiedenen aktuellen Krisen – nach wie vor unter den Nägeln brennen, etwa Bürokratieabbau, Gewerbeflächen oder das Image der Stadt. Wir wollen dazu beitragen, den Wirtschaftsstandort Duisburg zukunftsfest aufzustellen.“


Stadt, IHK und Wirtschaft für Duisburg wollen den Schwung des Masterplans nutzen und sehen sich nach dem guten Ergebnis der Befragung bestätigt, die Innovationsoffensive für den Wirtschaftsstandort Duisburg weiter zu befeuern. Die Strukturhilfen aus dem „5-StandorteProgramm“ erhöhen das Tempo, um Duisburg zügig zukunftsfähig aufzustellen. Dabei setzt die Stadt auf Projektideen in den Handlungsfeldern Flächenentwicklung, 5G-Ausbau und Wasserstoffnutzung. Die Fördergelder sollen wertvolle Impulse für Wirtschaft, Beschäftigung und Wertschöpfung in Duisburg und die umliegenden Regionen auslösen. Im Fokus steht vor allem die Investition der Fördergelder in neue, innovative Wirtschaftsfelder.


Dies und Das - Statistik aus der Wirtschaft

Neues IHK- Netzwerk für Kleinunternehmer  - Auftaktveranstaltung im Oktober
Duisburg/Niederrhein, 21. September 2022 - Die Niederrheinische IHK lädt Kleingewerbetreibende und Soloselbstständige am 5. Oktober um 16 Uhr zum ersten Netzwerktreffen nach Duisburg ein. Neben vielen Infos gibt es Gelegenheit zum Austausch.   Inhaber kleiner Unternehmen sind oft Einzelkämpfer und müssen sich um vieles gleichzeitig kümmern. Die Unternehmensgröße schafft zwar Flexibilität und kurze Entscheidungswege, teilweise fehlen jedoch Strukturen und Ressourcen, über die größere Betriebe verfügen.


Die Niederrheinische IHK unterstützt deshalb die Idee der Kleinunternehmer in der Region, eine eigene Austauschplattform zu gründen.  Die Auftaktveranstaltung des neuen Netzwerks findet unter dem Motto „Impulse bekommen – Austausch kultivieren – Gemeinsam gestalten“ statt. Im Mittelpunkt steht ein kurzweiliger Vortrag zur Nutzung von Unternehmensprofilen bei Google. Die Anmeldung erfolgt telefonisch bei Heike Möbius 0203-2821 388 oder Kai Hagenbruck 0203-2821 435. Anmeldeschluss ist am 28. September. 

IG BAU warnt vor Drehen an der Mietenschraube: „Zitrone nicht weiter auspressen“
Mehr Wohnungen durch Umbau und Dachaufstockung  

Duisburg wohnt auf insgesamt rund 19,7 Millionen Quadratmetern. Die verteilen sich in der Stadt auf 258.900 Wohnungen. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit. Die IG BAU beruft sich dabei auf aktuelle Daten zum Wohnungsbestand vom Statistischen Bundesamt, die vom Pestel-Institut (Hannover) für die IG BAU analysiert wurden. Demnach haben rund 10.100 Wohnungen im Stadtgebiet sieben oder sogar mehr Räume.

„Wer so eine große Wohnung hat, die ihm auch noch gehört, hat eine Sorge nicht: die Angst vor steigenden Mieten“, sagt Karina Pfau. Die Vorsitzende der IG BAU Duisburg-Niederrhein warnt die Immobilienwirtschaft davor, die Mietenspirale weiter nach oben zu drehen und damit die Inflation zusätzlich anzuheizen. Pfau fordert Privatvermieter genauso wie Wohnungsgesellschaften auf, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen. Dies bedeute, bei den Mieten Maß zu halten und auf Steigerungen weitgehend zu verzichten.

„Gerade jetzt geht es darum, eines für den Wohnungsmarkt klar auszusprechen: Es ist ungehörig, die Zitrone weiter auszupressen. Ein Großteil der Haushalte wird durch die Kostenexplosion bei den Heizkosten ohnehin schon finanziell in die Knie gezwungen. Da darf nicht auch noch die ‚Mietenkeule‘ hinterherkommen“, so Pfau. Darüber hinaus warnt die IG BAU vor einer „Lähmungsphase beim Wohnungsbau“. Angesichts der aktuell schwierigeren Neubaubedingungen – hier vor allem Materialengpässe, steigende Materialpreise, hohe Baulandpreise und anziehende Bauzinsen – sei es dringend nötig, nach alternativen Wegen zu suchen.


„Was wir jetzt brauchen, ist Flexibilität: Die Schaffung von neuem Wohnraum muss der Situation angepasst werden“, sagt die IG BAU-Bezirksvorsitzende Pfau. Vor allem Wohnungsbaugesellschaften seien jetzt gefordert, Bauvorhaben zu switchen: „Wenn der Neubau nicht realisierbar erscheint, bietet gerade das Umbauen von vorhandenen Nicht-Wohngebäuden zu Wohnungen große Chancen. Der Umbau braucht deutlich weniger Material – und ist schon deshalb der passende Weg zu mehr Wohnungen in der Krise. Allein durch den Umbau von Büros, die durch das Etablieren vom Homeoffice nicht mehr gebraucht werden, können viele neue Wohnungen entstehen. Und das deutlich kostengünstiger als im Neubau“, so die IG BAU-Bezirksvorsitzende.

Darüber hinaus biete die Dachaufstockung bei Wohnhäusern, die in der Nachkriegszeit bis zum Ende der 90er-Jahre gebaut wurden, ein enormes Potential: „Viele neue Wohnungen sind allein hier durch On-Top-Etagen möglich – und ebenfalls günstiger als jeder Neubau“, sagt Karina Pfau. Es lohne sich, eine „Dachaufstockungs- und Umbau-Offensive“ zu starten.


Projekt „Kooperative Beschäftigung“ als Sprungbrett in den ersten Arbeitsmarkt
Kaufhäuser der Diakonie qualifizieren Langzeitarbeitslose für Lagerlogistik und Spedition  

Kein Schulabschluss, keine Ausbildung, zwischenzeitlich noch nicht einmal eine Wohnung. Im Alter von 48 Jahren hat Helmut Havel schon fast alle Hoffnung aufgegeben, aus eigener Kraft einen Weg aus der Arbeitslosigkeit zu finden. Seinen letzten „richtigen“ Arbeitsplatz hatte er schon 1998 verloren. Die Teilnahme am Projekt „Kooperative Beschäftigung“ (KoBe) im Diakoniewerk Duisburg ist für ihn die Chance seines Lebens. Am 1. März 2022 hatte er seinen Arbeitsvertrag gemäß Teilhabe-chancengesetz unterschrieben und freute sich über einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz im Kaufhaus der Diakonie (KadeDi).  


Zum KoBe-Projekt kam Helmut Havel im März 2022 über eine sogenannte Arbeitsgelegenheit (AGH) für Langzeitarbeitslose des jobcenter Duisburg. Von Oktober 2021 bis Februar 2022 arbeitete er als AGH-Teilnehmer im KadeDi in der Möbelabteilung. Ziel der AGH-Maßnahme ist es, den Menschen wieder eine berufliche Perspektive zu geben und damit die Möglichkeit zu schaffen, langfristig in den ersten Arbeitsmarkt einzumünden. Das hat Helmut Havel schon fast geschafft – für sich und auch für seine 13-jährige Tochter. „Ich bin alleinerziehender Vater und möchte ein Vorbild für meine Tochter sein“, erklärt er. „Und ich wollte beweisen, dass es irgendwie möglich ist, eine Arbeit zu finden, wenn man die Hoffnung nicht aufgibt.“


„Er ist ein toller Teamplayer, dazu sehr zuverlässig und fleißig“, lobt ihn seine Bildungsbegleiterin und Jobcoach Ines Stieglitz. „Daher wurde Herr Havel direkt für das KoBe-Programm vorgeschlagen, damit er die nötigen Fachkenntnisse im Bereich Lagerlogistik und Spedition erwerben und unsere Kooperations-Betriebe kennenlernen kann.“ Die Teilnehmenden im KoBe-Projekt erhalten einen sozialversicherungs-pflichtigen Arbeitsplatz (nach dem § 16i SGB II, im Rahmen des Teilhabechancengesetzes), der mindestens drei Jahre läuft und maximal auf fünf Jahre verlängert werden kann. Das KoBe-Projekt ist auf ein Jahr befristet.  


Neu: Kooperative Beschäftigung Kooperative Beschäftigung (KoBe) ist ein Projekt, das Ende 2021 als flankierende Maßnahme für das Teilhabechancengesetz ins Leben gerufen wurde. Es wird durchgeführt mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Sozialfonds/ REACT-EU als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie. Im Fokus der Förderung stehen Kommunen, die von Langzeitarbeitslosigkeit besonders betroffen sind. Teilnehmende für das Projekt mit sogenannten „schwerwiegenden Vermittlungshemmnissen“ werden über das Jobcenter zugewiesen. Im Diakoniewerk Duisburg erhalten die KoBe-Teilnehmenden eine individuelle Förderung, ein Arbeits- und Bewerbungstraining.

Die Netzwerkkoordinatorin erstellt nach Eingangsberatung eine individualisierte Potentialanalyse und erarbeitet mit den Teilnehmenden die nötigen Handlungsfelder, Qualifikationsmöglichkeiten sowie Ziele und deren Umsetzung. Der Betriebscoach trainiert bei Bedarf gezielt Schlüsselkompetenzen wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit und kümmert sich um die Vermittlung der nötigen Fertigkeiten und Fachkenntnisse. Interessierte, die langzeitarbeitslos sind und sich eine berufliche Tätigkeit als Assistent Lagerlogistik vorstellen können, wenden sich bitte an ihre zuständigen Berater beim jobcenter Duisburg oder direkt an das Diakoniewerk Duisburg.

Helmut Havel (rechts) ist ein Teilnehmer des Projektes „Kooperative Beschäftigung“ und arbeitet im Kaufhaus der Diakonie (KadeDi) in Duisburg. Jobcoach Ines Stieglitz (links) unterstützt ihn bei seiner beruflichen Orientierung und Qualifizierung. (Foto: Diakoniewerk Duisburg)


NRW-Einzelhandel: Umsatz im Juli 2022 um 6,2 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor
Der Umsatz im nordrhein-westfälischen Einzelhandel war im Juli 2022 real – also unter Berücksichtigung der Preisentwicklung – um 6,2 Prozent niedriger als im Juli 2021; gegenüber Juli 2019 sanken die realen Umsätze um 3,4 Prozent. Wie das Statistische Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, waren die Umsätze im Juli 2022 nominal um 2,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

Eine Umsatzsteigerung gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat wurde im Juli 2022 im Versand- und Internet-Einzelhandel (+4,7 Prozent) verbucht; verglichen mit Juli 2019 stieg der Umsatz hier um 36,0 Prozent. Auch der Einzelhandelsumsatz an Verkaufsständen und Märkten (+4,5 Prozent) war höher als im entsprechenden Vorjahresmonat; verglichen mit Juli 2019 stieg der Umsatz um 9,8 Prozent. Im Einzelhandel mit Motorenkraftstoffen (Tankstellen) musste dagegen ein Umsatzrückgang (−12,8 Prozent) hingenommen werden; gegenüber Juli 2019 sank der Umsatz um 2,7 Prozent.


Für den Einzelhandel mit Verlagsprodukten, Sportausrüstungen und Spielwaren war ebenfalls ein Umsatzrückgang (−12,5 Prozent) zu konstatieren; verglichen mit Juli 2019 sank der Umsatz hier um 2,5 Prozent.

Darüber hinaus sank auch im Einzelhandel mit Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik der Umsatz (−11,8 Prozent); gegenüber Juli 2019 sank der Umsatz um 5,0 Prozent.

Für die ersten sieben Monate des Jahres 2022 ermittelten die Statistiker für den NRW-Einzelhandel einen realen Umsatzanstieg von 0,5 Prozent; nominal stieg der Umsatz gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 7,0 Prozent.

Die Zahl der Beschäftigten im Einzelhandel war im Juli 2022 um 0,5 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Die Statistiker weisen darauf hin, dass es in der aktuellen Corona-Krise – insbesondere in den Lockdownphasen – zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vorjahresmonatsvergleich kommen kann. Um einen aussagekräftigen Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird seit Berichtsmonat Juli 2021 zusätzlich ein Vergleich zu den entsprechenden Monatsergebnissen des Jahres 2019 dargestellt.


Mehr als doppelt so viele Fahrgäste im Bahnfernverkehr als im Vorjahreszeitraum, aber noch ein Fünftel weniger als vor der Pandemie
ÖPNV verzeichnet durch Wegfall von Corona-Maßnahmen und Einführung des 9-Euro- Tickets über ein Drittel mehr Fahrgäste
Im 2. Quartal 2022 sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr besonders starke Zuwächse und längere zurückgelegte Strecken je Fahrgast  

Im 1. Halbjahr 2022 waren wieder deutlich mehr Fahrgäste im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs als im Vorjahreszeitraum. Das Fahrgastaufkommen war mit fast 4,8 Milliarden Fahrgästen um mehr als ein Drittel (+36 %) höher als im 1. Halbjahr 2021. Hierzu trug neben dem Wegfall von Corona-Maßnahmen auch das im Juni gültige 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr bei. Allerdings lagen die Fahrgastzahlen im Linienverkehr immer noch rund ein Fünftel (-21 %) unter dem Niveau des 1. Halbjahres 2019, dem letzten Halbjahr vor der Corona-Pandemie. 


Bahnfernverkehr erholt sich vom coronabedingten Einbruch der Fahrgastzahlen
Besonders stark stiegen im 1. Halbjahr 2022 die Fahrgastzahlen im Linienfernverkehr, der in der Corona-Krise am stärksten zurückgegangen war: Mit 62 Millionen Personen reisten mehr als doppelt so viele Menschen in Fernzügen als im Vorjahreszeitraum (+119 %). Der Linienfernverkehr mit Bussen war im 1. Quartal 2021 fast zum Erliegen gekommen. Nun reisten wieder 2,4 Millionen Fahrgäste in Fernbussen, sieben Mal mehr als im 1. Halbjahr 2021 (+617 %).


Insgesamt lag die Zahl der Fernverkehrsreisenden aber immer noch ein Viertel (-25 %) unter dem Vorkrisenniveau des 1. Halbjahres 2019. Fahrgastaufkommen im ÖPNV vor allem in den Nahverkehrszügen deutlich gewachsen. Im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), der 99 % des Linienverkehrs ausmacht, ist das Fahrgastaufkommen im 1. Halbjahr 2022 nach vorläufigen Ergebnissen um 35 % gewachsen, blieb aber noch 21 % unter dem Vorkrisenniveau. Im Eisenbahnnahverkehr (einschließlich S-Bahnen) wuchs die Zahl der Fahrgäste gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als die Hälfte (+55 %) auf fast 1,1 Milliarden.


Mit Straßenbahnen fuhren fast 1,6 Milliarden Fahrgäste (+40 %). Die derzeit gemeldeten Daten für den Nahverkehr mit Bussen, der für das 1. Halbjahr 2022 lediglich einen Anstieg von 23 % auf 2,3 Milliarden Fahrgäste aufweist, bilden möglicherweise den tatsächlichen Zuwachs nicht vollständig ab, da nur wenige Busse über automatisierte Fahrgastzählsysteme (AFZS) verfügen, die besonders zuverlässige Angaben liefern.  Starker Fahrgastanstieg insbesondere im 2. Quartal 2022 Die für das gesamte 1. Halbjahr 2022 ermittelten Anstiege der Fahrgastzahlen sind im 2. Quartal 2022 besonders ausgeprägt.

Neben der entspannten Corona-Lage führte auch das am 1. Juni 2022 eingeführte 9-Euro-Ticket zu mehr Fahrgästen. Im Liniennahverkehr stiegen die Fahrgastzahlen gegenüber dem Vorjahresquartal um 39 %, wobei Nahverkehrszüge fast zwei Drittel (+64 %) und Busse ein Viertel (+25 %) mehr Fahrgäste beförderten. Noch höher waren die Zuwächse im Linienfernverkehr, der sich mehr als verdoppelte (+133 %), wobei in Fernzügen 125 % mehr Menschen und in Fernbussen sechsmal (+501 %) so viele Personen reisten als im 2. Quartal 2021.


Dennoch blieb die Zahl der Fahrgäste im Nah- und Fernverkehr insgesamt auch im 2. Quartal 2022 immer noch 13 % unter dem Vorkrisenniveau des 2. Quartals 2019. Menschen reisen nicht nur häufiger, sondern auch über längere Strecken Im Eisenbahnnah- und -fernverkehr waren die Menschen nicht nur häufiger, sondern auch auf längeren Strecken unterwegs. Reisten sie im Bahnnahverkehr im 1. Halbjahr 2021 noch rund 18 Kilometer weit, so waren es im 1. Halbjahr 2022 durchschnittlich 20 Kilometer, wobei im 2. Quartal mit 21 Kilometern längere Strecken als im 1. Quartal zurückgelegt wurden.


Hierzu dürfte ab dem 1. Juni auch das 9-Euro-Ticket beigetragen haben. Die Beförderungsleistung im Bahnnahverkehr, also die Summe der von allen Fahrgästen zurückgelegten Kilometer, stieg somit gegenüber den Vorjahreszeiträumen im 1. Halbjahr 2022 um 76 % und im 2. Quartal 2022 um 94 %. Im Bahnfernverkehr übersteigen die durchschnittlichen Reisedistanzen bereits seit dem 3. Quartal 2021 die 300-Kilometer-Marke und sind damit auch höher als vor der Corona-Krise.  Eine starke Zunahme des Bahnverkehrs über Distanzen ab 30 Kilometern im Gültigkeitszeitraum des 9-Euro-Tickets hatte das Statistische Bundesamt jüngst auch in einer experimentellen Sonderauswertung aggregierter und anonymisierter Mobilfunkdaten festgestellt.

Exporte in Nicht-EU-Staaten im August 2022: voraussichtlich +4,0 % zum Juli 2022
Im August 2022 sind die Exporte aus Deutschland in die Staaten außerhalb der Europäischen Union (Drittstaaten) gegenüber Juli 2022 kalender- und saisonbereinigt um 4,0 % gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, wurden im August 2022 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 60,3 Milliarden Euro exportiert.



Öffentliches Finanzvermögen 2021 um 6,1 % auf 1,1 Billionen Euro gestiegen
Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden und Gemeinde- verbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) wies gegenüber dem nicht-öffentlichen Bereich zum Jahresende 2021 ein Finanzvermögen von 1 100,3 Milliarden Euro auf. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, erhöhte sich das Finanzvermögen damit gegenüber den revidierten Ergebnissen zum Jahresende 2020 um 6,1 % oder 63,2 Milliarden Euro auf einen neuen Höchstwert.

Im Jahr 2020 war das Finanzvermögen aufgrund neu aufgenommener Kredite für Corona-Hilfen erstmals auf über 1,0 Billionen Euro gestiegen. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute und der sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland.


IHK-Präsident: Staat muss mehr für Wirtschaft tun

Duisburg/Niederrhein, 20. September 2022 - Die Betriebe am Niederrhein haben große Sorgen. Sie erwarten mehr Hilfe vom Staat. Fünf Landtagsabgeordnete von CDU und Bündnis 90/Die Grünen kamen am Montag, 19. September, zum Gespräch in die Niederrheinische IHK in Duisburg. Die Wirtschaft steht erheblich unter Druck: Finanzielle Rücklagen sind aufgebraucht, die Energiekosten explodieren, Fachkräfte fehlen, und die Lieferung wichtiger Waren bleibt gestört. Deswegen stellen die Betriebe wichtige Investitionen zurück, und auch der private Konsum schwächelt. Alle blicken mit Sorge auf den Winter.


„Jetzt ist die Zeit, zu handeln“, appelliert IHK-Präsident Burkhard Landers an die niederrheinischen Abgeordneten Dr. Günther Bergmann und Stephan Wolters von der CDU sowie Dr. Volkhard Wille und Jule Wenzel – beide vom Bündnis 90/Die Grünen. Die Landesregierung müsse sich bei den Bund-Länder- Gesprächen dafür einsetzen, dass die Entlastungspakete dem Mittelstand helfen. Besonders wichtig sei eine Deckelung der Gas- und Strompreise. „Die Hilfen in der Coronazeit haben gezeigt, wie wichtig eine gezielte Stabilisierung der Wirtschaft in der Krise ist“, so Landers. Durch die rasant steigenden Energiekosten stehen viele Betriebe vor dem Aus. Besonders kritisch sei, dass einige keine neuen Verträge für ihre Energieversorgung mehr bekämen.


„Wenn wir unsere Industrie durch diese Krise bringen wollen, dann müssen wir dafür etwas tun“, so Landers. „Nicht alles, was wir tun können, kostet Geld. Über weniger Bürokratie und schnellere Verfahren für die Genehmigung von Projekten reden wir schon viel zu lange.“ Die Stahlindustrie, Chemie und Logistik gehören zu den größten Arbeitgebern am Niederrhein. Ein Schutz der Wirtschaft bedeutet deswegen auch eine Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen.
Die Niederrheinische IHK vertritt das Gesamtinteresse von rund 70.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve.

Die Abgeordneten trugen sich ins goldene Buch der Niederrheinischen IHK ein. V.l.: IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger, Jule Wenzel, Stephan Wolters, Dr. Volkhard Wille, Dr. Günther Bergmann, IHK-Präsident Burkhard Landers. Foto: Niederrheinische IHK


Gesamte Verpflegungsbranche gerät in Schieflage

Duisburger Cateringunternehmen trotzt der Krise mit Qualität
Duisburg, 05. September 2022 - Die letzten beiden Jahre haben die Schulcateringbranche arg gebeutelt. Gigantische Einkaufspreise, ständig steigende Energiekosten, eine historisch hohe Inflationsrate und nicht zuletzt wenig Akzeptanz für qualitativ hochwertiges Schulessen bringen viele Unternehmen an ihre Grenzen. Diesem Negativtrend möchte die Frank Schwarz Gastro Group (FSGG) entschieden entgegentreten.

Die enormen Mehrkosten können derzeit nicht im vollen Umfang an die Auftraggeber weitergegeben werden. Doch wie sollen Schulcaterer in diesen Krisenzeiten reagieren? „Wir haben gültige Verträge mit Schulen und Kindertagesstätten, in denen der Preis für jedes einzelne Essen festgeschrieben ist“, sagt FSGG-Geschäftsführer Frank Schwarz.

„Diese Verträge wurden jedoch unterzeichnet, als die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen noch einigermaßen stimmten. Das hat sich jedoch in den letzten Monaten dramatisch geändert. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen stehen nun vor der alles entscheidenden Frage, ob sie ihre Qualität herunterschrauben oder die Preise entsprechend anziehen.“ Für Roger Achterath steht fest: „Wir werden auf gar keinen Fall an unserem Qualitätsversprechen rütteln“, stellt der Küchendirektor klar.

„Obwohl wir in der derzeitigen Situation so nicht weitermachen können, möchten wir weiterhin frische, abwechslungsreiche und vor allem hochwertige Mahlzeiten für die Kinder und Jugendlichen anbieten.“ Und Frank Schwarz fügt hinzu: „Also muss unsere aktuelle Kalkulation als Grundlage für den anzupassenden Preis genommen werden. Wer in diesen Krisenzeiten weiterhin erstklassiges Essen für die Kids verlangt, muss endlich den Wert der Speisen anerkennen.“

Mit einem Bioanteil von 50 bis 70 Prozent kostet ein Schulessen bei der FSGG, die jeden Tag rund 1.200 Portionen auf dem Duisburger Großmarkt frisch zubereitet, zwischen drei und 3,50 Euro. „Es müsste jedoch zwischen 3,90 und 4,50 Euro kosten, damit wir einigermaßen wirtschaftlich arbeiten können. Auch diese Kalkulation ist schon hart auf Kante genäht.“

„Der Wert unserer verarbeiteten Lebensmittel muss endlich anerkannt werden“ Frank Schwarz, FSGG-Geschäftsführer Doch was passiert bei einer unvermeidlichen Preiserhöhung? „Wenn die Preise eins zu eins an die Eltern weitergegeben würden, müssten wir mit einer Stornierungswelle rechnen“, vermutet Roger Achterath. „Ich denke da vor allem an Alleinerziehende oder Familien mit geringem Einkommen, die sich das Schul- oder Kitaessen dann nicht mehr leisten können. Dabei darf ein warmes Mittagessen nach unseren Qualitätsstandards nicht ein Privileg gutbetuchter Eltern werden.“

Daher fordert der FSGG-Geschäftsführer erneut die Politik auf, in diesem Bereich endlich tätig zu werden: „Schließlich steht das Thema der gesunden Ernährung im Koalitionsvertrag der AmpelRegierung. Wenn es die verantwortlichen Politiker damit ernst meinen, sollen sie auch umgehend und vor allem unbürokratisch handeln. Wir brauchen Instrumente für flexible Anpassung. Und für die Menschen, die sich höhere Preise nicht leisten können, eine entsprechende finanzielle Unterstützung durch den Staat.“

Der Appell an seine Kolleginnen und Kollegen lautet: Mehr Mut zu Preisanpassungen zeigen. Frank Schwarz und Roger Achterath können sich ebenso vorstellen, dass Kinder und Jugendliche ein Recht auf ein kostenfreies Mittagessen in Schule und Kita erhalten. Eine wohlhabende Gesellschaft könne sich diese Regelung durchaus leisten. In Schweden bekommt jedes Schul- und Kindergartenkind eine warme Mahlzeit pro Tag geschenkt. „Nur gesunde Kinder, die mindestens einmal am Tag ein vollwertiges Essen bekommen, können konzentriert lernen“, so die beiden Ernährungsexperten der FSGG. Hoffentlich bleibt das nicht nur ein frommer Wunsch.

Schulcatering - Foto FSGG

NRW fördert Partnerschaftsprojekte zwischen dem Ruhrgebiet und Greater Manchester

Düsseldorf/Metropole Ruhr, 02. September 2022 -  Im September 2021 haben der Regionalverband Ruhr (RVR) und die Region Greater Manchester in England eine gemeinsame Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) zu einer strategischen Partnerschaft zunächst in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft, Ausbildung und Kultur verabredet.

Beide Regionen verbindet eine Industriegeschichte, heute stehen sie vor ähnlichen Herausforderungen, wie u.a. dem Erreichen der Klimaneutralität oder der Entwicklung attraktiver Bildungslandschaften. Um die Partnerschaft zwischen den beiden Regionen weiter voranzubringen, hat das Land NRW nun finanzielle Unterstützung für konkrete Projekte zugesagt.

 Mit der "TeamUP!"-Förderung stellt das Land schon heute für kreative Austauschideen bis zu 3.500 Euro pro Projekt bereit. Europaminister Liminski betonte, dass gemeinsame Herausforderungen noch erfolgreicher bewältigt werden können, "wenn wir voneinander lernen und uns gegenseitig mit erfolgreichen Konzepten anspornen". idr

 

Rezessionsrisiko geringfügig gesunken – doch IMK-Konjunkturampel bleibt auf „rot“

Düsseldorf, 15. August 2022 -  Kaufkraftverluste durch hohe Preissteigerungen insbesondere bei Energie und Lebensmitteln als Folge des Ukraine-Kriegs, fortdauernde Lieferkettenprobleme, schwacher Euro und die zusätzliche geopolitische Unsicherheit rund um Taiwan führen dazu, dass die Rezessionswahrscheinlichkeit in Deutschland hoch bleibt. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung für den Zeitraum von August bis Ende Oktober. Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten in eine Rezession gerät, ist zwar zuletzt marginal zurückgegangen: von 58,1 Prozent Anfang Juli auf jetzt 57,8 Prozent.

Die statistische Streuung, ein Maß für die Unsicherheit von Wirtschaftsakteuren, hat sich kaum verändert und liegt aktuell bei 19,9 Prozent. Doch unter dem Strich bleibt das nach dem Ampelsystem arbeitende Frühwarninstrument auf „rot“ und signalisiert so weiterhin ein akutes Rezessionsrisiko. Der geringfügige Rückgang der Rezessionswahrscheinlichkeit beruht auf einer leichten Verbesserung einiger Finanzindikatoren.

So sind die Aktienkurse im Juli gestiegen und die Risikoprämien, die Unternehmen anhand von Kreditausfallversicherungen zugeordnet werden, leicht zurückgegangen, was für etwas verbesserte Finanzierungsbedingungen sorgt. Leicht entspannt hat sich auch der „Finanzmarktstress“, den das IMK aus einem breiten Kranz von Finanzindikatoren berechnet. Demgegenüber trübte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft und bei Verbrauchern ein, was einen nennenswerten Rückgang der Rezessionswahrscheinlichkeit verhindert.    

 „Die aktuellen Ergebnisse untermauern die Forderung an die Wirtschaftspolitik, nicht zu lange mit zielgerichteten, weiteren Entlastungen zu warten“, sagt Prof. Dr. Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des IMK. „Insbesondere die neue Umlage für Erdgas ab Oktober und das Auslaufen temporärer Maßnahmen im September werden die Inflation weiter treiben. Entsprechend stark droht auch der Kaufkraftverlust der Haushalte in der zweiten Jahreshälfte auszufallen, wenn nicht gegengesteuert wird.“

In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt. Der Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert. Zum IMK-Konjunkturindikator MEHR ›

Steigende Preise und fehlendes Personal belasten die Wirtschaft am Niederrhein  

IHK-Umfrage: Zuversicht der Unternehmen schwindet
Nederrhein/Duisburg, 3. August 2022 - Der Nervenkrieg um das Gas ist in der Wirtschaft zu spüren. Das zeigt eine Umfrage der Niederrheinischen IHK. Zusätzlich sind die Erwartungen der Unternehmer an die Geschäftsentwicklung eingetrübt, weil die Lieferketten weiterhin gestört sind, die Preise steigen und Fachkräfte fehlen. Der Konjunkturklimaindex sinkt deutlich auf 87 Punkte.   Nur noch acht Prozent der Unternehmen glauben, dass sie in den kommenden Monaten gute Geschäfte machen werden.

 „Besonders auffällig ist, dass die Bewertung der Lage und die Zukunftserwartungen deutlich auseinanderklaffen. Man sieht: die Zuversicht schwindet“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger. Ein zentraler Punkt ist die Energieversorgung und hier vor allem das Gas. Besonders für die Industrie ist die Versorgung existenziell. Entsprechend haben die meisten Betriebe bereits konkrete Maßnahmen ergriffen, um Gas zu sparen. „Unsere Unternehmen setzen verstärkt darauf, Produktionsprozesse noch energiebewusster zu steuern, ihre Energieträger zu wechseln oder erneuerbare Energien zu nutzen“, so Dietzfelbinger.

Einige haben laut Umfrage von sich aus die Produktion gedrosselt. Was fehlt, sind finanzielle Anreize um Gas zu sparen und die Möglichkeit, Energieträger rasch zu wechseln. „Wer ein altes Dieselaggregat auf dem Hof hat, kann dieses nicht ohne Weiteres nutzen, um Gas zu sparen. Auch für den sogenannten Fuel Switch – also die Umstellung von Gas auf eine andere Energiequelle – brauchen die Betriebe Genehmigungen, auf die sie oft lange warten müssen. Diese Zeit haben wir nicht.“  

Material und Know-how fehlen
Gleichzeitig steigen die Preise auch für Rohstoffe und Vorprodukte rasant. Manches wichtige Teil fehlt, weil die Lieferketten gestört sind. Das alles verteuert die Produktion und macht sie schwer kalkulierbar. Neben dem Material fehlt in vielen Betrieben zunehmend Know-how: Die Suche nach Fachkräften treibt einen Großteil der Befragten um. IHK-Chef Dietzfelbinger verdeutlicht: „Diese Krise zeigt, wie sehr unser Wohlstand von Menschen abhängt, die praktischen Tätigkeiten mit Wissen und Geschick nachgehen. Unser Appell an die Politik lautet: Wir müssen gemeinsam noch mehr für die berufsbezogene Ausbildung werben.“  

 

Aktuelle Befragung unter Betriebs- und Personalräten: Probleme bei Stellenbesetzungen

Düsseldorf/Duisburg, 04. Juli 2022 - Unattraktive Arbeitsbedingungen sind oft wichtiger Grund Viele Betriebe haben Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Auch aus Sicht von Betriebs- und Personalräten ist das ein großes Problem, zeigt eine repräsentative Befragung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.* Die Beschäftigtenvertreterinnen und -vertreter weisen aber auch auf einen wichtigen Grund hin, den Unternehmensleitungen eher selten nennen: unattraktive Arbeitsbedingungen wie niedrige Bezahlung oder ungünstige Arbeitszeiten. Je nach Qualifikationsprofil der offenen Stellen sehen ein Viertel bis ein Drittel der Befragten darin den wichtigsten Faktor für Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung in ihrem Betrieb.  

Arbeitskraft ist knapp – zumindest in bestimmten Branchen: Laut der Bundesagentur für Arbeit gibt es etwa in Bauberufen, dem Handwerk, der Pflege oder dem IT-Bereich seit geraumer Zeit einen Mangel an Fachkräften. Wie Vertreter und Vertreterinnen der Beschäftigten dieses Problem sehen, hat WSI-Forscherin Dr. Elke Ahlers zusammen mit Valeria Quispe Villalobos analysiert. Ihre neue Studie basiert auf Daten der WSI-Betriebs- und Personalrätebefragung 2021/22, an der knapp 3900 Arbeitnehmervertretungen in Betrieben und Dienststellen ab 20 Beschäftigten teilgenommen haben.

Die Befragung ist damit repräsentativ für mitbestimmte Betriebe oder Organisationen ab 20 Beschäftigten. Dass Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft verbreitet ist, bestätigen die befragten Betriebs- und Personalräte: 56,2 Prozent von ihnen geben an, dass in den vergangenen 24 Monaten nicht alle ausgeschriebenen Stellen besetzt werden konnten. Besonders hoch ist der Anteil mit 80,2 Prozent im Gesundheitswesen und mit 72,2 Prozent im Baugewerbe. Neben der Branche spielt das erforderliche Qualifikationsniveau eine wichtige Rolle: Von den Befragten, deren Betrieb von Personalnot betroffen ist, berichten 70,5 Prozent, dass Stellen für Hochqualifizierte vakant geblieben sind, bei 63,2 Prozent waren es Arbeitsplätze für Fachkräfte mit Berufsausbildung.

Probleme bei der Gewinnung von Auszubildenden geben 28,6 Prozent zu Protokoll, Personal für einfache Tätigkeiten fehlt bei 19,4 Prozent. Als Hauptgrund für die Probleme nennen die Betriebs- und Personalräte mehrheitlich den Mangel geeigneter Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt. Relevant sind aber auch schlechte Arbeitsbedingungen als „hausgemachter“ Faktor: Wenn es um fehlendes Personal für einfache Tätigkeiten geht, halten gut 32 Prozent die unattraktiven Konditionen für ausschlaggebend. Mit Blick auf Schwierigkeiten bei der Besetzung hochqualifizierter Stellen sagen das knapp 31 Prozent und bei der Gewinnung von Fachkräften mit Berufsausbildung 24 Prozent (siehe auch die Grafik in der pdf-Version dieser PM; Link unten).

In den Branchen Verkehr, Lagerei sowie Gastgewerbe ist der Anteil der Befragten, die die Arbeitsbedingungen vor Ort verantwortlich machen, sogar größer als der Anteil derjenigen, die auf den Arbeitsmarkt verweisen. Der Fachkräftemangel in Deutschland sei real und müsse zur Kenntnis genommen werden, auch wegen der negativen Folgen für Belegschaften wie Arbeitsintensivierung und Überlastung, so Ahlers. Attraktivere Arbeitsbedingungen könnten nach ihrer Einschätzung dazu beitragen, das Problem in den Griff zu bekommen.

Um insbesondere Geringqualifizierte, Ältere und Menschen mit Migrationshintergrund besser ins Arbeitsleben zu integrieren, brauche es zudem mehr Weiterbildung. Mehr Kita-Plätze, familienfreundliche Arbeitszeiten, eine gerechtere partnerschaftliche Aufteilung der Sorgearbeit und Homeoffice könnten jungen Eltern die Teilhabe am Erwerbsleben erleichtern. Zudem könnten gesundheitsverträgliche Arbeitsbedingungen und eine bessere Prävention Älteren den Verbleib im Job ermöglichen. Um ausländische Fachkräfte zu gewinnen, sollten die Kosten von Sprachkursen vom Staat oder von Unternehmen übernommen, die Anerkennung ausländischer Abschlüsse erleichtert und Anpassungsqualifizierungen ermöglicht werden.
Quelle: Ahlers, Elke; Quispe Villalobos, Valeria: Fachkräftemangel in Deutschland? WSI Report


 

Mehr als die Hälfte der Erwerbspersonen mit niedrigerem Einkommen gibt an, wegen Inflation Kauf von Lebensmitteln einzuschränken

Düsseldorf/Duisburg, 29. Juni 2022 - 52 Prozent der Erwerbspersonen in Deutschland mit einem relativ niedrigen Haushaltseinkommen bis 2000 Euro netto monatlich sehen sich genötigt, weniger Lebensmittel zu kaufen, weil die Preise so stark gestiegen sind, insbesondere für Energie. Darunter wollen rund 18 Prozent den Konsum von Nahrungsmitteln, Getränken, Tabakwaren und Ähnlichem sogar „bedeutend“ zurückfahren.

63 Prozent geben zudem an, beim Kauf von Kleidung und Schuhen inflationsbedingt kürzer treten zu wollen, darunter 28 Prozent „bedeutend“ (siehe auch Abbildung 1 in der pdf-Version dieser PM; Link unten). Das ergibt eine neue Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung auf Basis einer repräsentativen Befragung von Erwerbstätigen und Arbeitsuchenden.*

Der akute Druck, den Konsum solcher Alltagsgüter zu reduzieren, nimmt zwar mit wachsendem Einkommen ab. Gleichwohl wirkt er weit in die Gesellschaft hinein: Über alle Einkommensgruppen hinweg wollen 39 Prozent der Erwerbspersonen künftig weniger Nahrungs- und Genussmittel kaufen, darunter zehn Prozent „bedeutend weniger“. Bei Bekleidung und Schuhen wollen sich 53 Prozent einschränken, davon 18 Prozent „bedeutend“. Je nach Energieart geben überdies 62 (Warmwasser) bis 73 Prozent (Strom) aller Befragten an, ihren Verbrauch reduzieren zu wollen.

Haushalte mit niedrigen Einkommen liegen bei der Haushaltsenergie wiederum deutlich höher (Abbildungen 3 und 4). Die Befragungsdaten zeigen auch, wie groß die Lücken sind, die vor allem die Explosion der Energiepreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine in viele Haushaltsbudgets reißt: Knapp 36 Prozent der befragten Erwerbspersonen geben an, sie bräuchten aktuell monatlich 100 bis 250 Euro zusätzlich, um ihren bisherigen Lebensstandard halten zu können, weitere 25 Prozent beziffern den Bedarf auf 50 bis 100 Euro. 16 Prozent nennen sogar 250 bis 500 Euro (Abbildung 5).

Die Studie beruht auf der neuesten Panel-Welle der repräsentativen Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung. Dafür wurden Ende April und Anfang Mai 2022 gut 6.200 Erwerbstätige und Arbeitsuchende von Kantar Deutschland online zu ihrer Lebenssituation befragt. Die Befragten bilden die Erwerbspersonen in Deutschland im Hinblick auf die Merkmale Geschlecht, Alter, Bildung und Bundesland repräsentativ ab. Die Ergebnisse zeigten erstens, wie die hohe Inflation soziale Ungleichheiten verschärft, analysieren die Studienautoren Prof. Dr. Sebastian Dullien und Dr. Jan Behringer.

Den hohen Spardruck bei Erwerbspersonen mit niedrigeren Einkommen – und deren Familien – nennen der wissenschaftliche Direktor und der Verteilungsexperte des IMK „umso bedenklicher, als dass diese Haushalte in besonderem Maße Einsparungen bei Grundbedürfnissen wie Lebensmittel, Kleidung und Schuhe planen, für die nach den Daten der amtlichen Statistik in dieser Gruppe ohnehin nur begrenzte Mittel aufgewendet werden“ Zweitens drohe die sich abzeichnende Konsumzurückhaltung „die Erholung des privaten Verbrauchs nach der Corona-Pandemie zu verzögern“. Das könne die Konjunktur deutlich schwächen.         


Die Forscher konstatieren, dass die Hilfspakete der Bundesregierung zwar viele Erwerbstätige spürbar vom ersten akuten Preisschock entlasteten und bei ihnen – anders als bei Rentnern und Studierenden – auch eine gewisse soziale Balance aufwiesen. Allerdings trage die Aufsplitterung auf eine „Vielzahl von Einzelmaßnahmen“ wahrscheinlich dazu bei, dass die Entlastungspolitik, für die die Regierung bislang rund 30 Milliarden Euro aufwenden will, im Alltag weniger wahrgenommen werde, so Dullien. Zudem unterstreichen die aktuellen Umfrageergebnisse für die Wissenschaftler, dass die Entlastungen für viele Haushalte mit geringeren und mittleren Einkommen nicht ausreichend seien und noch stärker sozial fokussiert werden müssten.


„Die Politik sollte dies beim Design weiterer Entlastungspakete berücksichtigen und weitere Maßnahmen so konzipieren, dass Haushalte mit geringen Einkommen spürbar stärker entlastet werden als jene mit höheren Einkommen“, schreiben Dullien und Behringer. Entsprechende Maßnahmen hätten, ähnlich wie Kinderbonus oder Energiepreispauschale, dann auch das Potenzial, die Wirtschaftsentwicklung zu stabilisieren, argumentieren die Ökonomen auf Basis weiterer Ergebnisse aus der aktuellen Umfrage: So gaben die befragten Erwerbstätigen an, im Schnitt 48 Prozent der für den September zur Auszahlung vorgesehenen Energiepauschale unmittelbar innerhalb der kommenden 12 Monate ausgeben zu wollen. „Dies deutet darauf hin, dass die Zahlungen einen spürbaren Beitrag zur Stützung der Konsumnachfrage geben könnten“, so die IMK-Experten, „zumal frühere Befragungen nahelegen, dass bei vergleichbaren Einmalzahlungen am Ende weniger der zusätzlich erhaltenen Mittel gespart werden als ursprünglich geplant“.   

 

Juni-Statistiken

Inflationsrate im Mai 2022 bei +7,9 %
Die Inflationsrate in Deutschland − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im Mai 2022 bei +7,9 %. „Die Inflationsrate erreichte damit im dritten Monat in Folge einen neuen Höchststand im vereinigten Deutschland. Hauptursache für die hohe Inflation sind nach wie vor Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Aber wir beobachten auch Preisanstiege bei vielen anderen Gütern, besonders bei den Nahrungsmitteln“, sagt Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis).

„Eine ähnlich hohe Inflationsrate gab es zuletzt im Winter 1973/1974 im früheren Bundesgebiet, als infolge der ersten Ölkrise die Mineralölpreise stark gestiegen waren“, so Thiel weiter. Im März 2022 hatte die Inflationsrate bei +7,3 % und im April 2022 bei +7,4 % gelegen. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Mai 2022 gegenüber April 2022 um 0,9 %.


Großhandelspreise im Mai 2022: +22,9 % gegenüber Mai 2021
Die Verkaufspreise im Großhandel waren im Mai 2022 um 22,9 % höher als im Mai 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war der Anstieg der Großhandelspreise im Vorjahresvergleich damit etwas schwächer als im April 2022, als mit +23,8 % der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1962 verzeichnet worden war. Im Vormonatsvergleich stiegen die Großhandelspreise im Mai 2022 allerdings um 1,0 %. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Großhandelspreise sind wie bereits im April auch im Mai 2022 besonders im Großhandel mit Rohstoffen und Energieträgern, aber auch mit Lebensmitteln zu beobachten.

8,4 % mehr beantragte Regelinsolvenzen im Mai 2022 als im Vormonat
• Unternehmensinsolvenzen 1. Quartal 2022: -7,4 % zum Vorjahresquartal
• Verbraucherinsolvenzen 1. Quartal 2022: -24,9 % zum Vorjahresquartal
Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Mai 2022 um 8,4 % gegenüber April 2022 gestiegen. Der im April beobachtete Rückgang (-20,8 % gegenüber März 2022) hat sich somit nicht fortgesetzt. Die Insolvenzzahlen waren im Verlauf der Corona-Pandemie durch gesetzliche Sonderregelungen und Wirtschaftshilfen zeitweise deutlich zurückgegangen; seit Mai 2021 sind keine Sonderregeln aufgrund der Corona-Pandemie mehr in Kraft.


NRW-Handwerk: 16,4 Prozent mehr Umsatz im ersten Quartal 2022

Im ersten Quartal 2022 war der Umsatz der Handwerksunternehmen im zulassungspflichtigen Handwerk in Nordrhein-Westfalen nominal – also ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung – um 16,4 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, lag die Beschäftigtenzahl in etwa auf dem Niveau des ersten Vierteljahres 2021 (−0,2 Prozent). Für alle sieben Gewerbegruppen des nordrhein-westfälischen Handwerks ermittelten die Statistiker nominale Umsatzsteigerungen:
Die höchsten Zuwächse verzeichneten Handwerksunternehmen für den privaten Bedarf (+39,1 Prozent) und im Bauhauptgewerbe (+24,9 Prozent). Die Zahl der Beschäftigten verringerte sich im ersten Quartal 2022 in vier der sieben Gewerbegruppen. Den höchsten Rückgang mussten hier die Handwerke für den privaten Bedarf (−5,3 Prozent) hinnehmen.

Den höchsten Zuwachs erzielte das Lebensmittelgewerbe (+1,5 Prozent). Bei den vorliegenden Ergebnissen handelt es sich um Daten zum zulassungspflichtigen Handwerk aus der vierteljährlichen Handwerksberichterstattung. Die Ergebnisse werden auf der Grundlage von Beschäftigtenzahlen der Bundesagentur für Arbeit und Umsatzzahlen der Finanzverwaltung ermittelt. Aufgrund der Änderung der Handwerksordnung im Februar 2020 und den damit einhergehenden Änderungen in den Gewerbegruppen werden ab dem Berichtsjahr 2021 die Ergebnisse auf die neue Basis 2020 umgestellt. Vergleiche mit früheren Ergebnissen sind daher nur eingeschränkt möglich. (IT.NRW)





 

Wasserstoffausbau für Wirtschaftsentscheider wichtigste energiepolitische Reaktion auf Ukraine-Krieg

Umfrage
Essen/Duisburg, 10. Juni 2022 - Ein schneller Ausbau der Wasserstoffwirtschaft ist für die meisten deutschen Unternehmensentscheider die wichtigste energiepolitische Antwort auf den Krieg in der Ukraine. Dies zeigen die Ergebnisse des nationalen Wasserstoffmonitors von der Standortmarketing-Kampagne Metropole Ruhr des Regionalverbandes Ruhr (RVR) sowie von RWE und Thyssenkrupp. 63 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Deutschland wegen des Kriegs die Nutzung von Wasserstoff mit Priorität vorantreiben sollte, um so die Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten zu reduzieren.

Damit ist Wasserstoff für Unternehmenslenker energiepolitisch wichtiger als eine längere Atomkraftnutzung (56,9 Prozent) und der Ausbau von Solar- sowie Windenergie an Land und auf See (48,9 bzw. 35,7 Prozent). Dahinter folgen Energiesparen (26,8 Prozent), Fracking (26,5 Prozent), der Ausbau der Biogasnutzung (12,3 Prozent) sowie das Festhalten am Kohleausstieg im Jahr 2038 (12,5 Prozent). Zwiegespalten sind die Befragten in der Frage, ob die deutsche Industrie langfristig ohne russische Energieimporte auskommen kann, wenn mehr grüner Wasserstoff importiert und regenerativer Strom erzeugt wird. 43,2 Prozent beantworten diese Frage mit "Ja, auf jeden Fall" oder "Eher ja"; 44,5 Prozent der Befragten meinen hingegen "Nein, auf keinen Fall" oder "Eher nein".

Der nationale Wasserstoffmonitor zeigt darüber hinaus: Die Industrie ist für Entscheider der mit Abstand wichtigste Anwendungsbereich für Wasserstoff, wenn es darum geht, die Versorgungssicherheit und den Klimaschutz zu stärken. 56,1 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass Wasserstoff in diesem Segment vorrangig zum Einsatz kommen sollte. Nach den industriellen Anwendungen hat die Wasserstoffnutzung in Lkw für Entscheider das meiste Potenzial (42,1 Prozent). Es folgen die Anwendungsbereiche Stromspeicherung und Schifffahrt (beide 34,2 Prozent) sowie Wärmeerzeugung zum Heizen (30,9 Prozent). 26,6 Prozent weisen dem Einsatz von Wasserstoff in Pkw eine wichtige Rolle zu. Alle Zahlen zur aktuellen Erhebung:
https://metropole.ruhr/wasserstoffmonitor  idr



 

Umsetzung für Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff kann auch in Duisburg los gehen

Machbarkeitsstudie kommt zu positivem Ergebnis  
Berlin/Duisburg, 25. Mai 2022 - Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Wasserstoff ist die Chance, weite Teile der Mobilität und der Wirtschaft klimaneutral zu gestalten. Bis wir Wasserstoff als Energieträger optimal nutzen können, müssen wir noch sehr viel in Forschung und Entwicklung investieren. Das tun wir. Die Machbarkeitsstudie für ein Innovations- und Technologiezentrum bestätigt den Ansatz des BMDV. Damit können wir jetzt an die Umsetzung gehen. Als Anschubfinanzierung des BMDV für die insgesamt vier Standorte sind bis zu 290 Millionen Euro vorgesehen und die Länder wollen den Zentren zusätzlich unter die Arme greifen.

Im Kampf gegen den Klimawandel setzen wir auf Innovationen, Wissenschaft und Technologieoffenheit.“   Mit dem Innovations- und Technologiezentrum für Wasserstoff (ITZ) sollen künftig Unternehmen bei ihren Entwicklungsaktivitäten im Verkehrsbereich unterstützt werden. Dabei geht es insbesondere um Angebote im hoch spezialisierten Bereich der Prüfung und Zertifizierung, die derzeit noch nicht am Markt verfügbar sind. Auch soll das Zentrum mit seinen Leistungen eine internationale Zusammenarbeit zur Setzung von Standards unterstützen sowie insbesondere kleinen und mittelständigen Unternehmen eine Entwicklungsumgebung bieten, um sich für einen internationalen Wettbewerb aufzustellen.  

Das ITZ soll an den vier Standorten Chemnitz, Duisburg, Pfeffenhausen und einem norddeutschen Cluster für Schiff- und Luftfahrtanwendungen (Bremen/ Bremerhaven, Hamburg und Stade) entstehen. Dafür stellt das BMDV insgesamt eine Anschubfinanzierung mit bis zu 290 Millionen Euro zur Verfügung.  Die Ergebnisse der Studie: www.bmdv.bund.de/machbarkeitsstudie-wasserstofftechnologien

Familien mit niedrigem Einkommen haben aktuell höchste Inflationsrate: 8 Prozent

Kaum Entlastung für Rentnerhaushalte
Hans-Böckler-Stiftung - Düsseldorf/Duisburg, 19. Mai 2022 - Familien mit niedrigem Einkommen tragen aktuell die höchste Inflationsbelastung, Singles mit hohem Einkommen die geringste – und die Differenz ist weiterhin erheblich: Gemessen an den für diese Haushaltstypen repräsentativen Warenkörben sind die Preise im April 2022 um 8,0 Prozent bzw. um 6,2 Prozent gestiegen, während der Wert über alle Haushalte hinweg bei 7,4 Prozent lag. Auch für Alleinlebende mit niedrigen, höheren und mittleren Einkommen lagen die Raten mit 6,9 bis 7,2 Prozent im April etwas unterhalb der allgemeinen Preissteigerung.

Dagegen sind auch Alleinerziehende und Familien mit zwei Kindern und jeweils mittleren Einkommen etwas überdurchschnittlich von der Teuerung belastet: Für diese Haushalte beträgt die Inflationsrate 7,6 bzw. 7,5 Prozent. Bei Familien mit höherem Einkommen verteuerte sich der haushaltsspezifische Warenkorb weniger stark – um 7,1 Prozent. Die haushaltsspezifische Inflationsrate für kinderlose Paare mit mittlerem Einkommen liegt aktuell bei 7,5 Prozent (siehe auch die Abbildung in der pdf-Version dieser PM und die Informationen zur Methode unten).

Das ergibt der IMK Inflationsmonitor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, der monatlich die spezifischen Teuerungsraten für neun repräsentative Haushaltstypen liefert.* Die Entlastungspakete der Bundesregierung haben nach Analyse der Forschenden zwar durchaus eine soziale Komponente, aber längst nicht in jeder Konstellation: Sie dürften zwar erst einmal den absehbaren Effekt der starken Teuerung für „Erwerbstätigen-Haushalte mit niedrigen bis mittleren Einkommen und insbesondere Familien substanziell“ lindern, schreiben die Studienautoren Prof. Dr. Sebastian Dullien und Dr. Silke Tober.

Sie veranschlagen beispielsweise für eine typische vierköpfige Familie mit zwei Erwerbstätigen und niedrigem Haushaltseinkommen für das Gesamtjahr 2022 eine Entlastung um 1006 Euro, während diese Familie durch die Preisexplosion von Januar bis April insgesamt 398 zusätzlich für Haushaltsenergie, Kraftstoffe und Lebensmittel ausgeben musste.

Schwächer fällt die Entlastungswirkung bei Alleinerziehenden und Familien aus, in denen nur ein Elternteil erwerbstätig ist. Eine gravierende Lücke zeigt sich insbesondere bei Rentnerinnen und Rentnern, auch mit niedrigen Einkommen: Deren Belastung durch stark gestiegene Energie- und Nahrungsmittelpreise war bereits im Vier-Monatszeitraum von Januar bis April mehr als drei Mal so hoch wie die für das Gesamtjahr vorgesehene Entlastung (151 Euro gegenüber 46 Euro; siehe auch die Tabelle in der pdf-Version dieser PM; Link unten).

„Hier muss nachgesteuert werden, um soziale Härten und eine weitere Spreizung der sozialen Schere zu verhindern“, mahnen Dullien und Tober. Und ergänzen: „Je nach Verlauf der Pandemie und des Ukrainekrieges muss zudem insgesamt bei der Unterstützung von Haushalten mit geringem Einkommen nachgelegt werden.“ In Folge des Ukrainekriegs und von weiterhin durch die Corona-Pandemie angespannten Lieferketten stiegen die Verbraucherpreise für alle Haushalte im April so stark wie seit rund 40 Jahren nicht mehr.

Dabei sind die Unterschiede je nach Haushaltskonstellation und Einkommen erheblich, zeigt der IMK Inflationsmonitor: Mit 1,8 Prozentpunkten zwischen ärmeren Familien und wohlhabenden Alleinlebenden lag die Differenz im April fast so hoch wie im März und mehr als doppelt so hoch wie im Februar. Das liegt daran, dass die aktuell stärksten Preistreiber – Haushaltsenergie, Kraftstoffe und Lebensmittel – unterschiedlich stark durchschlagen: Bei Familien mit zwei Kindern und niedrigem Einkommen machen diese drei Komponenten 5,8 Prozentpunkte der haushaltsspezifischen Inflationsrate von 8,0 Prozent aus.

Bei Alleinstehenden mit hohem Einkommen entfallen darauf hingegen 3,1 Prozentpunkte von insgesamt 6,2 Prozent haushaltsspezifischer Teuerung. „Die haushaltsspezifischen Inflationsraten zeigen, dass Haushalte mit geringeren Einkommen durch den Preisanstieg bei Haushaltsenergie überproportional belastet sind und sich auch die Verteuerung der Nahrungsmittel stärker niederschlägt“, schreiben IMK-Direktor Dullien und Inflationsexpertin Tober. Dieser Trend könnte sich nach Analyse des IMK in den kommenden Monaten weiter verschärfen, da bisher noch nicht alle Preissteigerungen von Haushaltsenergie im Großhandel an die Privathaushalte weitergegeben wurden.

Erschwerend kommt hinzu, dass Gas, Strom, Heizöl und Nahrungsmittel als Waren des Grundbedarfs bei den Ausgaben ärmerer Haushalte sehr stark ins Gewicht fallen, während sie bei Haushalten mit hohem Einkommen und insbesondere bei wohlhabenden Alleinlebenden einen deutlich kleineren Anteil des Warenkorbs ausmachen. Bei Familien mit Kindern und niedrigem bis mittlerem Einkommen schlagen aktuell zudem die hohen Preise für Kraftstoffe relativ stark zu Buche. Die Inflationsrate bei Paaren ohne Kinder mit mittlerem Einkommen sowie bei einkommensstarken Singles wird wiederum auch davon beeinflusst, dass die Preise für Ausgabenposten wie Wohnungsinstandhaltung oder Reisen ebenfalls weiter angezogen haben.


Krieg treibt globale Nahrungsmittelpreise in die Höhe

Ausschlaggebend für die hohe Inflation sind weiterhin die Energiepreise mit einem Inflationsbeitrag von 3,6 Prozentpunkten. Aber auch die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke zogen deutlich an, und zwar so stark wie zuletzt in der internationalen Finanzkrise 2008. Sie schlugen sich mit 1 Prozentpunkt im Anstieg des Verbraucherpreisindex nieder. Durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine ist eine Beruhigung bei den Preisen bisher ausgeblieben. Zudem verursacht auch die Pandemie weiterhin Lieferschwierigkeiten wie zuletzt durch die quarantänebedingten Verzögerungen im wichtigsten Containerhafen Chinas in Shanghai.

Durch die moderate Lohnentwicklung besteht allerdings bisher nicht die Gefahr einer LohnPreis-Spirale und die Inflation dürfte in dem Maße abebben, indem sich der Ukrainekrieg entschärft und die Pandemiefolgen abklingen. Abbildung 2: Inflation und Kerninflation in Deutschland, Januar 1999 - April 2022 Veränderungen der Indizes gegenüber Vorjahresmonat in % Quelle: Statistisches Bundesamt. Unter den Nahrungsmitteln gehörten Tomaten und Gurken mit 39,4 % bzw. 31,2 % im April 2022 wie bereits im März 2022 zu den Spitzenreitern bei den Preissteigerungen gegenüber April 2021.

Hier dürften noch die stark gestiegenen Energiekosten für den Betrieb von Gewächshäusern eine Rolle gespielt haben. Die Verteuerung von Sonnenblumenöl, Rapsöl und ähnlichen Ölen um mittlerweile 36,7 % steht ebenfalls in direktem Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg, da die Ukraine zu den wichtigsten Lieferanten von Sonnenblumenöl gehört. Das Gleiche gilt für Weizenmehl, das einen Preissprung um 21,4 % verzeichnete.


Üblicherweise kann bei Nahrungsmittelpreisen kurzfristig einfacher substituiert werden als bei Haushaltsenergie und zu einem gewissen Grad ist das auch aktuell der Fall. So ist zwar mittlerweile auch Reis um 6,5 % im Preis gestiegen, aber Blumenkohl und anderer Kohl sind um 11,3 % im Preis gesunken, Möhren haben sich um 10 % verbilligt und Kopfsalat, tiefgefrorener Spinat sowie Süßwaren wie Marmelade und Honig haben sich lediglich um 1,7 %, 0,8 % bzw. 0,5 % verteuert. Allerdings hat die kombinierte Wirkung des Energiepreisschubs und des Ausfalls von Lieferungen aus Russland und der Ukraine mittlerweile die Substitutionsmöglichkeiten erheblich verringert.

 


 

Abrupter Stopp russischer Erdgaslieferungen würde deutsche Produktion um bis zu acht Prozent des BIP einbrechen lassen

Neue Studie von Prof. Tom Krebs  - Tabellen
Düsseldorf/Duisburg, 10. Mai 2022 - Ein abrupter Versorgungsstopp mit russischem Erdgas – sei es durch ein Embargo von EU- oder russischer Seite – würde die Produktion in Deutschland in den ersten 12 Monaten um 114 bis 286 Milliarden Euro einbrechen lassen. Das entspräche einem Verlust von rund 3 bis 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Zusätzlich zu diesen angebotsseitigen Effekten wäre mit einem nachfragebedingten Rückgang des BIP aufgrund höherer Energiepreise zu rechnen: Wenn etwa Verbraucherinnen und Verbraucher weniger für andere Güter ausgeben können und die Unsicherheit zunimmt, dürfte das die Wirtschaftsleistung um weitere 2 bis 4 Prozent reduzieren.

Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Prof. Dr. Tom Krebs von der Universität Mannheim, die das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung gefördert hat.* Damit wäre durch ein kurzfristiges Erdgas-Embargo ein wirtschaftlicher Einbruch auf dem Niveau des Corona-Jahres 2020 oder der Finanzkrise im Jahr 2009 zu erwarten, schreibt der Professor für Volkswirtschaftslehre. Es „könnte jedoch auch zu einer Wirtschaftskrise führen, wie sie (West)Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg nicht erlebt hat“, warnt Krebs.

Die sozialen Folgen einer derart zugespitzten Energie-Krise wären mit hoher Wahrscheinlichkeit gravierender als 2009 oder 2020, schätzt der Ökonom, der heute Nachmittag auch als Sachverständiger im Deutschen Bundestag angehört wird. Denn erstens stehe die deutsche Wirtschaft nach zwei Pandemie-Jahren, durch globale Lieferkettenprobleme sowie den Transformationsdruck im Zeichen des Klimawandels ohnehin unter Stress. Das könnte zu vermehrten Insolvenzen oder Produktionsverlagerungen führen und zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Die Möglichkeiten der Wirtschafts- und Geldpolitik, gegenzusteuern seien dagegen angesichts schon stark erhöhter Ausgaben zur Abfederung der Corona-Krise und angesichts der hohen Inflation sehr eingeschränkt. Die Preisschocks bei Energie und Nahrungsmitteln träfen zudem „überwiegend die unteren und mittleren Einkommen, so dass soziale Spannungen verschärft werden.“   

„Kaskadeneffekte“ im Fokus
Krebs leuchtet in seiner Untersuchung insbesondere so genannte „Kaskaden-“ oder „Zweitrundeneffekte“ eines „Erdgasschocks“ durch kurzfristige Lieferstopps aus. Diese Effekte ergeben sich, wenn Schlüsselindustrien ihre Produktion auf breiter Linie herunterfahren oder ganz einstellen müssen und anderen Branchen dann zentrale Vorprodukte fehlen, was den volkswirtschaftlichen Schaden drastisch erhöht. Derartige Zusammenhänge sind quantitativ schwer abzuschätzen, weil sie in den letzten Jahrzehnten nur in sehr seltenen Extremsituationen zu beobachten waren – nach Krebs‘ Analyse eine Schwachstelle vieler Modellierungen zu den Auswirkungen eines Energieembargos.


Um sich den Effekten wissenschaftlich fundiert annähern zu können, nutzt der VWL-Professor unter anderem Studienergebnisse zu Produktionsunterbrechungen nach der Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan 2011. Trotz breiter Bezüge zur aktuellen Forschungsliteratur und tendenziell vorsichtiger Annahmen seien die Ergebnisse seiner Untersuchung, wie alle vergleichbaren Studien, „mit großer Unsicherheit verbunden“, betont der Forscher. Allerdings stünde die Resultate je nach Szenario durchaus im Einklang mit aktuellen Modellrechnungen, welche die Bundesbank und die Forschungsinstitute der Gemeinschaftsdiagnose (GD) angestellt haben.  

Krebs nimmt seine Analyse in vier Schritten vor. Als Rahmenannahme geht er von einem vollständigen Import- bzw. Lieferstopp von Erdgas zwischen der EU und Russland zwischen Anfang Mai 2022 und Ende April 2023 aus. Der Ökonom kalkuliert sowohl ein Basisszenario als auch ein optimistischeres Alternativszenario, bei dem kurzfristig deutlich mehr russisches Erdgas durch Lieferungen aus anderen Ländern ersetzt werden kann als in den aktuellen Krisenplänen von Bundesregierung und EU erwartet. Im ersten Schritt schätzt Krebs ab, wie stark das Erdgasangebot in Deutschland sinkt, wenn Importe aus Russland kurzfristig enden.

Diese machten 2021 rund 430 Terawattstunden (TWh) aus; das entsprach knapp der Hälfte des Gesamtverbrauchs in Deutschland. Im Basisszenario, das den aktuellen Krisenplänen von EU und Bundesregierung folgt, lassen sich von diesem Verlust 140 TWh Erdgas kurzfristig durch zusätzliche Importe aus dem nicht-russischen Ausland ersetzen. Es verbleibt also ein Nettorückgang von 290 TWh oder 32 Prozent des gesamten Verbrauchs im Jahr 2021. Im alternativen Szenario wird die Annahme getroffen, dass die Regierungspläne übererfüllt werden. Konkret können im Alternativszenario kurzfristig 190 TWh Erdgas zusätzlich aus dem nicht-russischem Ausland importiert werden, so dass das effektive Erdgasangebot in Deutschland „nur“ um 240 TWh oder 27 Prozent des Verbrauchs von 2021 zurückgehen würde (siehe auch Tabelle 1 in der pdf-Version dieser PM; Link unten). Tabellen

Ähnliche Annahmen hatten auch die GD-Institute getroffen. In einem zweiten Schritt der Analyse schätzt Krebs auf Basis der aktuellen Forschungslage ab, wie sich der negative Erdgasschock auf die verschiedenen Bereiche der deutschen Volkswirtschaft verteilen würde. Nach aktuellen Berechnungen, etwa der Fachleute von Agora Energiewende, kann die Energiewirtschaft kurzfristig bis zu 105 TWh Erdgas einsparen bzw. ersetzen, ohne die Energieversorgung zu gefährden. Zudem kann der Erdgasverbrauch im Gebäudebereich um rund 55 TWh reduziert werden.

Allerdings müssten dazu alle privaten Haushalte ihr Verhalten ändern und weniger heizen. Zudem müssten flächendeckend Betriebseinstellungen verbessert werden (z.B. durch wassersparende Armaturen) und in einem substanziellen Teil der Haushalte investive Maßnahmen getätigt werden (z.B. durch Einbau von Wärmepumpen). Gelänge dies, verbleibt eine Lücke von 130 TWh im Basisszenario bzw. 80 TWh im alternativen Szenario, die durch eine Reduktion des Erdgasverbrauchs in der Industrie ausgeglichen werden muss (Tabelle 1). Konkret müsste die Industrie im Basisszenario dazu ihren Erdgasverbrauch gegenüber 2021 um 53 Prozent senken, im alternativen Szenario um 33 Prozent (siehe auch Tabelle 2 in der pdf-Version).

Dieser Korridor definiert für Krebs den „negativen Erdgasschock“, der das Verarbeitende Gewerbe treffen würde. Ein Teil dieses Erdgasschocks kann dabei laut Krebs durch Substitution mit anderen Energieträgern aufgefangen werden, es verbliebe aber eine Lücke von 41 Prozent des industriellen Gasverbrauchs im Basisszenario und 16 Prozent im Alternativszenario, die nur durch ein Zurückfahren der Produktion geschlossen werden kann.     

Sechs Industriezweige sind stark abhängig von Erdgas – und stellen Schlüsselprodukte her
Im dritten Schritt berechnet der Mannheimer Wirtschaftsprofessor den Produktionsrückgang in der erdgasgasintensiven Industrie, der als Folge der Verknappung des Erdgasangebots zu erwarten ist. In der deutschen Industrie wird Erdgas hauptsächlich in sechs erdgasintensiven Zweigen genutzt: Chemie, insbesondere Grundstoffchemie, Metallerzeugung und -bearbeitung sowie Gießerei, Glas und Keramik, Steine und Erden, Ernährung, das Papiergewerbe und der Maschinen- und Fahrzeugbau. „Für diese Industriezweige ist Erdgas ein essentieller und schwer ersetzbarer Inputfaktor im Produktionsprozess“, schreibt Krebs. Gleichwohl klammert er bei der weiteren Berechnung der Folgen auch für diese Branchen einen erheblichen Teil der Produktionsprozesse und der Wertschöpfung aus, die sich wahrscheinlich irgendwie umstellen ließen.

 Im Basisszenario führt ein Erdgasembargo unter diesen Umständen zu einem Produktionsverlust in der erdgasintensiven Industrie, der einem Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung um 1,6 Prozent des deutschen BIPs entspricht. Im alternativen Szenario ergibt sich ein Verlust der Bruttowertschöpfung von 0,6 Prozent des BIPs in den erdgasintensiven Industriezweigen. So groß fällt nach Krebs´ Abgrenzung also der ökonomische „Erstrundeneffekt“ eines Erdgasembargos aus.

Im vierten und letzten Schritt berechnet der Forscher die gesamtwirtschaftlichen Folgen eines sofortigen Stopps russischer Gasimporte auf die Produktion, also inklusive der „Zweitrunden-“ und „Kaskadeneffekte“. Dazu schätzt er ab, inwieweit sich der Produktionsrückgang in den erdgasintensiven Industriezweigen über Produktionsverflechtungen ausbreitet und verstärkt. Die erdgasintensive Industrie in Deutschland steht größtenteils am Anfang einer komplexen Wertschöpfungskette und produziert spezialisierte Vorprodukte. Ein Produktionsrückgang bzw. Stillstand etwa in der Grundstoff- oder Metallindustrie würde also zu Unterbrechungen in den nachgelagerten Produktionsketten führen und so auf die gesamte Wirtschaft ausstrahlen.

Erfahrungen mit den Folgen von Erdbeben und Reaktorkatastrophe in Japan
Auf Basis der Studienergebnisse zu den Folgen des Erdbebens und der Reaktorkatastrophe von Fukushima für die Industrieproduktion in Japan 2011 kommt Krebs zu der Einschätzung, dass sich der ursprüngliche Produktionsrückgang in der erdgasintensiven Industrie über die Unterbrechung von Wertschöpfungsketten kurzfristig auf das fünffache verstärken dürfte. Ein verstärkter Import von Vorprodukten, den manche Forscher für einen Ausweg halten, kann nach Krebs´ Analyse „Kaskadeneffekte“ kaum dämpfen. Zwei zentrale Gründe sprechen gegen einen starken Dämpfungseffekt: Die energieintensiven Industriezweige stellten zu großen Teilen Spezialprodukte her, die, so Krebs, „kurzfristig kaum zu ersetzen sind und auch nicht auf einem ‚Weltmarkt‘ gehandelt werden“.

Darüber hinaus sei zu beachten, dass die genannten Studienergebnisse zu den Folgen des Erdbebens in Japan 2011 bereits solche Substitutionsmöglichkeiten berücksichtigen. Damit ergibt sich für das Basisszenario ein Einbruch der gesamtwirtschaftlichen Produktion durch angebotsseitige Effekte um bis zu 8 Prozent des BIPs und im alternativen Szenario um bis zu 3 Prozent, rechnet der Ökonom vor. Doch damit wären die negativen Effekte eines Embargos noch nicht vollständig erfasst. Denn eine abrupte Verknappung des Gasangebots beeinflusst zusätzlich auch die gesamtwirtschaftliche Nachfrage, weil Energiepreise steigen, Verbraucher weniger für andere Güter ausgeben können und die Unsicherheit zunimmt.

Gestützt auf Simulationsanalysen der Bundesbank, des Sachverständigenrats und des IMK veranschlagt Krebs diesen zusätzlichen nachfrageseitigen Produktionsrückgang auf 2 bis 4 Prozent des BIPs. Der Gesamteffekt eines abrupten Stopps der Versorgung mit russischem Erdgas ergibt sich annährend aus der Summe der Nachfrage- und Angebotseffekte. Im Basisszenario ist also damit zu rechnen, dass das Bruttoinlandsprodukt in den 12 Monaten nach Einsetzen des Lieferstopps bis zu 12 Prozent niedriger ausfallen würde, als es bei ununterbrochener Weiterlieferung von Gas der Fall wäre, während im alternativen Szenario das BIP bis zu 7 Prozent unter der sonst zu erwartenden Entwicklung liegen würde. Dabei erwarten die meisten Forschungsinstitute für dieses Jahr ohne Erdgasembargo ein BIP-Wachstum von rund 2 Prozent.

Abschied von russischem Erdgas: Abrupt hoch riskant, über drei Jahre deutlich einfacher
Wichtig ist dem Mannheimer Ökonomen aber auch eine andere Botschaft: Ein abruptes Ende von russischen Erdgaslieferungen ist nach seinen Berechnungen aktuell volkswirtschaftlich hoch riskant. Sich in einem überschaubaren Zeitraum bis 2025 aus der Abhängigkeit von russischen Erdgasimporte zu befreien, wie es die Bundesregierung vorhat, sei dagegen weitaus leichter. „Wenn es um Erdgas geht, besteht ein erheblicher Unterschied zwischen einem Anpassungszeitraum von maximal einem Jahr und einem dreijährigen Anpassungszeitraum“, schreibt Krebs. Dies gelte „sowohl hinsichtlich der Möglichkeiten, russische Erdgasimporte durch Importe aus anderen Ländern zu ersetzen, als auch hinsichtlich der Möglichkeiten, in der Produktion Erdgas durch alternative Energieträger (Öl, Kohle, Strom) zu ersetzen“.

Tabellen


 

Grundsteinlegung Startschuss für das neue Straßenverkehrsamt in Duisburg-Neumühl

   Fertigstellung im dritten Quartal 2023 geplant
  Modernes Arbeitsumfeld auf drei Etagen
  Bürgerinnen und Bürger können verschiedene Anliegen an einem Ort erledigen
 
Duisburg, 6. Mai 2022 - Auftraggeber des neuen Bauprojekts ist das Immobilien-Management Duisburg (IMD). Dieses hat die dig im November 2021 offiziell mit der Durchführung der Baumaßnahme beauftragt. „Die Grundsteinlegung für den Neubau des Straßenverkehrsamtes ist ein wichtiger Meilenstein, um die verschiedenen Behörden endlich wieder an einem gemeinsamen Standort unterzubringen. Duisburgerinnen und Duisburger können ihre Anliegen schnell an einem Ort erledigen und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten ein neues, angenehmes Arbeitsumfeld mit moderner Ausstattung“, sagte Oberbürgermeister Sören Link anlässlich der Veranstaltung.  

„Bei der Überarbeitung des ersten Entwurfes haben wir festgestellt, dass der tatsächliche Flächenbedarf etwa 1.650 Quadratmeter größer ist, als zuvor berücksichtigt wurde. Im Rahmen der sehr konstruktiven Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen, sowohl bei der Verwaltung als auch bei IMD, konnten wir in der Überarbeitung das Konzept optimieren und darüber hinaus rund 300 Quadratmeter Funktionsflächen wieder einsparen. Auch bei der sogenannten Baubeschreibung konnten viele preisgünstigere Alternativen gefunden werden. So ist es gelungen, ein zukunftsorientiertes, variables und nachhaltiges Konzept zu entwickeln und dies trotz der aktuell sehr hohen Baupreise zu einem mehr als vertretbaren Gesamtpreis am Markt zu beauftragen“, so dig-Geschäftsführer Prof. Thomas Schlipköther.  

Visualisierung Straßenverkehrsamt: So soll das künftige Straßenverkehrsamt in Duisburg-Neumühl aussehen. © duisport


„In der konstruktiven, vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Bauherrn, der Verwaltung, Planern und Unternehmen sowie dank schneller pragmatischer Entscheidungen aller Beteiligten haben wir ein Projekt aus der Konzeptphase in die Realisierung umgesetzt. Das ist der richtige Weg, so können wir alle ein Stück ‚Zukunft‘ bauen“, ergänzt Matthias Palapys, dig-Geschäftsführer.  

Begrüntes Dach mit Photovoltaikanlage
Das Grundstück des neuen Straßenverkehrsamts hat eine Größe von rund 8.400 Quadratmetern. Das dreigeschossige Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von ca. 4.350 Quadratmetern wird zum Teil über regenerative Energiequellen versorgt. So wird auf dem begrünten Dach eine Photovoltaikanlage installiert. Im Außenbereich ist eine Parkfläche für 137 Pkw und 75 Fahrräder vorgesehen, wobei ein Teil der Parkplätze mit E-Ladesäulen ausgestattet sein wird.  

Der erste Entwurf eines externen Architekten hatte eine Bruttogeschossfläche von ca. 3.250 Quadratmetern vorgesehen. Bei der Überarbeitung dieses älteren Entwurfes mit den neuen Flächenanforderungen, unter anderem für zukünftige Pandemieereignisse, ergibt sich heute eine Gesamtfläche von ca. 4.350 Quadratmetern, also ca. 1.100 Quadratmeter oder 35 Prozent mehr Flächenbedarf.  

Richtigerweise sind die in der Ratssitzung im Dezember 2019 verabschiedeten Herstellkosten von brutto 11 Millionen Euro auf brutto rund 16,8 Millionen Euro gestiegen. Unter Berücksichtigung der Mehrflächen, der Umsetzung neuer gesetzlicher Bestimmungen wie Investitionen in die Lüftungstechnik, Sicherheitseinrichtungen und neueste Auflagen aus der Energieeinsparordnung sowie der aktuell hohen Baupreise ein mehr als erfreuliches Ergebnis.
Selbstredend werden in dem neuen Gebäude auch alle Anforderungen an die Barrierefreiheit umgesetzt. Der Neubau soll im dritten Quartal 2023 bezugsfertig sein. Dann werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes aus den Bereichen Zulassungsbehörde, Personen- und Güterverkehr und Fahrerlaubnisbehörde am neuen Standort Theodor-Heuss-Straße in Neumühl arbeiten.

Feierliche Grundscheinlegung Straßenverkehrsamt: Sören Link (Oberbürgermeister der Stadt Duisburg), Prof. Thomas Schlipköther (dig-Geschäftsführer) und Matthias Palapys (dig-Geschäftsführer) beim vergraben der Zeitkapsel. © krischerfotografie  

 

Verkehrsprojekte am Niederrhein Unternehmergespräch mit Vertretern des Bundestags

Duisburg, 5. Mai 2022 - Speditionen und Logistiker prägen Duisburg und den Niederrhein. Sie stellen viele tausend Arbeitsplätze. Neue Terminals, allein fahrende Binnenschiffe oder Wasserstoff-Lkw – all das gibt es schon an Rhein und Ruhr. Das liegt daran, dass hier die Universitäten und die Unternehmen gut zusammenarbeiten und gemeinsam neue Ideen umsetzen. Solche Projekte können aber nur funktionieren, wenn die Bundesregierung die Grundlagen dafür schafft. Das machen Unternehmer im Gespräch mit Mahmut Özdemir (SPD), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat, und Bernd Reuther, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion deutlich.  


Ohne intakte Straßen, Schienen, Brücken oder Schleusen wird ein moderner Logistikstandort Niederrhein nicht möglich sein. „Die marode Infrastruktur bringt große Risiken für unsere Unternehmen mit sich“, betont Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen IHK. Sein Vorschlag: Infrastrukturprojekte sollten schneller geplant und genehmigt werden. „Gesperrte Straßen und kaputte Brücken führen zu Staus und  Zeitverlust. Das macht die Planung für unsere Unternehmen sehr schwer und kostet sie sehr viel Geld“, so Landers.  


Der IHK-Präsident nennt als positives Beispiel die A40-Brücke. 2014 begann die Planung des Neubaus. 2026 soll dieser fertig sein. Die Baumaßnahme liegt im vorgesehenen Zeitplan und gilt als Vorbild. „Es geht zügiger voran als bei vielen anderen Projekten. Aber es ist noch lange nicht schnell genug, besonders, wenn wir bestehende Brücken ersetzen müssen. Wir sollten uns mehr an der Brücke in Genua orientieren, diese wurde in nur zwei Jahren neu gebaut“, erklärt Burkhard Landers. Das gelte am Niederrhein zum Beispiel für die Berliner Brücke (A59) oder die Uerdinger Brücke (B288). Auch die Vertiefung des Rheins gehe zu langsam voran. „Hier haben wir noch nicht einmal angefangen. Wir wünschen uns mehr Tempo!“, so Landers.  

Schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren Özdemir und Reuther machen deutlich, dass eine leistungsfähige Infrastruktur eine der großen Zukunftsaufgaben sei, die die Bundesregierung mit Hochdruck vorantreibe. „Nur mit moderner Infrastruktur kann sichere, saubere und bezahlbare Mobilität für alle gewährleistet werden“, erklärt Reuther. Alle Beteiligten sind sich einig, dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland schneller werden müssen. 


Dazu Özdemir: „Der Koalitionsvertrag sieht an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik als eines der zentralen Vorhaben vor, dass wir das Planungsbeschleunigungsgesetz vorantreiben. Dahingehend müssen wir zusehen, dass wir bei aller Würdigung der Rechte der Bürger und Bürgerinnen die Planungs-, Genehmigungs- und Bauzeiten für nationalrelevante Projekte minimieren, damit wir den Wohlstand unseres Landes auch weiterhin schützen können." Mit dem Zukunftspaket ‚Leistungsfähige Autobahnbrücken‘ wurden bereits konkrete Schritte angestoßen, die auch den Projekten in der Region Niederrhein zugutekommen werden.    


NRWs erstes Wasserstofftaxi des Voerder Unternehmers Michael Dickmann (l.) bestaunten Mahmut Özdemir (2. vl. l.), parlamentarischer Staatssekretär (SPD), Bernd Reuhter (2. v. r.), Mitglied des Deutschen Bundestags (FDP), und Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen IHK. Foto: Niederrheinische IHK/Hendrik Grzebatzki

 

TARGOBANK Duisburg wächst trotz schwieriger Marktlage

- Kreditnachfrage und Anlagegeschäft legten zu 
- Filialen unverändert der bedeutendste Vertriebsweg 
- Aber: Online-Kreditvergabe auch im zweiten Corona-Jahr sehr gefragt 

Duisburg, 5. Mai 2022 – Allem voran die Corona-Pandemie, aber auch Lieferengpässe und die steigende Inflation haben 2021 erneut für erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen gesorgt. Die TARGOBANK in Duisburg blickt trotz der andauernden Ausnahmesituation auf ein erfolgreiches Jahr zurück. „War der Start ins Jahr 2021 noch stark von der Pandemie belastet, erholte sich die Geschäftstätigkeit ab der Jahresmitte in breitem Umfang“, resümiert Dirk Volk, Vertriebsdirektor in Duisburg.

Die Filiale mit der Möglichkeit des persönlichen Kontakts und der Vor-Ort-Beratung blieb dabei der bedeutendste Vertriebsweg für die Bank. Möglich war dies durch ein konsequentes Schutz- und Hygienekonzept, mit dem die TARGOBANK der Gesundheit von Kundschaft und Mitarbeitenden auch 2021 höchste Priorität einräumte. „Großer Dank gilt unseren Kundinnen und Kunden, die unsere Auflagen mit Umsicht und großem Verständnis mitgetragen haben“, so Volk. 

Filialvertrieb durch starkes Online-Angebot ergänzt 
Ergänzend zum Filialvertrieb hat die TARGOBANK bereits lange vor der Pandemie die Online-Kreditvergabe sowie die telefonische Beratung als weitere Standbeine fortentwickelt. Die gut etablierten papierlosen Prozesse konnten so Lücken schließen, die durch die zeitweisen Einschränkungen der persönlichen Kontakte im Filialbetrieb entstanden waren. Dirk Volk: „Uns ist es wichtig überall da zu sein, wo unsere Kundinnen und Kunden mit uns in Kontakt treten möchten. Deshalb kombinieren wir die Vorteile einer Digitalbank mit der persönlichen Beratung vor Ort oder bei unseren Kundinnen und Kunden zuhause.“ 

Wachstum bei Krediten und im Wertpapiergeschäft 
Als stabil erwies sich im Geschäftsjahr 2021 insbesondere das Kreditgeschäft. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 belief sich das Kreditvolumen in Duisburg auf 179 Millionen Euro. Auch im Wertpapiergeschäft setzte sich der Wachstumstrend des Vorjahres fort und sorgte für einen Anstieg des Depotvolumens auf 128 Millionen Euro. Zu beobachten war auch ein steigendes Interesse an nachhaltigen Fonds, also an Wertpapieren, die nicht nur Rendite bringen, sondern auch ökologischen und sozialen Werten Rechnung tragen. In Duisburg betreute die TARGOBANK zum 31. Dezember insgesamt 45.400 Kundinnen und Kunden. 

Die TARGOBANK als Arbeitgeberin  Unterm Strich blickt die TARGOBANK auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. Um diese Entwicklung auch für die Zukunft zu sichern, sucht die TARGOBANK entgegen dem Branchentrend bundesweit Mitarbeitende für den Filialvertrieb sowie für die mobile Beratung. Auch Quereinsteiger*innen sind herzlich willkommen. Für ihren Einsatz für Mitarbeitende ist die Bank im vergangenen Jahr zum 15. Mal in Folge als Top-Arbeitgeber ausgezeichnet worden.   

 

- Wirtschaft gegen Gas-Stopp - NRW-Staatssekretär Dammermann bei IHK
- Grünes Licht für den Doppelhaushalt Duisburg  

Wirtschaft gegen Gas-Stopp - NRW-Staatssekretär Dammermann bei IHK
Duisburg, 22. April 2022 - Was passiert, wenn der Gashahn zugedreht wird? Wie handelt die Politik auf mittlere Sicht? Wie können die Unternehmen mit den hohen Preisen für Energie und Rohstoffe umgehen? Vertreter der Industrie haben das bei der IHK mit Christoph Dammermann, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalens, diskutiert.  

Chemie-, Stahl- und Kupferfirmen warnten vor einem Lieferstopp für russisches Erdgas: „Der Krieg in der Ukraine bringt auch einen Wirtschaftskrieg mit sich. Die Folgen sind bei uns am Niederrhein zu spüren: Die Preise gehen durch die Decke und einzelne Produkte sind schwer zu bekommen. Die Sorgen um einen Lieferstopp für russisches Gas sind groß. Im schlimmsten Fall müssten viele unserer Unternehmen die Produktion stillgelegen“, erläutert IHK-Präsident Burkhard Landers.

Ein Einbruch der Wirtschaft, eine steigende Inflation und ein dauerhafter Verlust wichtiger Wirtschaftszweige wären die Folge. „Ein Ausfall des russischen Gases hätte Auswirkungen auf rund 90 Prozent unserer Betriebe, wir sind hier besonders von der Energie abhängig“, so Landers weiter.
„Es ist deshalb wichtig, dass die NRW-Landesregierung die Lage der Wirtschaft gut im Auge behält – auch in dieser weltpolitischen Krise“, so der IHK-Präsident. Auch das nordrhein-westfälische Wirtschafts- und Energieministerium beobachtet die Situation aufmerksam und im engen Austausch mit Industrie und Mittelstand.


Zur aktuellen Situation sagte Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsstaatssekretär Christoph Dammermann: „Wir sprechen uns gegen ein Embargo auf russische Gaslieferungen aus, so schwer es uns auch angesichts der brutalen Kriegshandlungen Russlands fällt. Sanktionen sind dann sinnvoll, wenn sie denjenigen treffen, der sanktioniert werden soll und nicht primär das eigene Land. Mögliche wirtschaftliche Schäden und Dominoeffekte bei einem Lieferstopp wiegen schwer.
Das Land Nordrhein-Westfalen stimmt sich in der aktuellen Frühwarnstufe des Notfallplans Gas eng und vertrauensvoll mit Bund und Ländern ab. Unser Ziel ist, die Versorgung für die heimische Wirtschaft zu sichern und auf eine mögliche Gasmangellage bestmöglich vorbereitet zu sein. Unabhängig davon stehen wir hinter den bereits verhängten Sanktionen, die den russischen Aggressor wirtschaftlich und politisch treffen sollen und schon Wirkung zeigen.“  

„Das Gespräch hat gezeigt, dass unsere Unternehmen Verständnis für die harten Sanktionen gegenüber Russland haben. Ein Gas-Embargo schwächt uns aber so erheblich, dass wir es auf jeden Fall vermeiden sollten“, betont der Präsident der Niederrheinischen IHK.    

IHK-Präsident Burkhard Landers (r.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger (l.) im Austausch mit  Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsstaatssekretär Christoph Dammermann (M.).
Foto: Niederrheinische IHK/Hendrik Grzebatzki


Grünes Licht für den Doppelhaushalt Duisburg  
Der Regierungsvizepräsident Roland Schlapka hat den Duisburger Doppelhaushalt 2022/2023 genehmigt. „Die Stadt Duisburg hat als Teilnehmerin am Stärkungspakt Stadtfinanzen seit 2012 kontinuierlich und strukturiert an der Verbesserung ihres Haushaltes gearbeitet. Umso mehr freue ich mich für die Duisburgerinnen und Duisburger, dass sie nach der erfolgreich beendeten Stärkungspakt-Teilnahme zum Jahresende 2021 nun mit dem Doppelhaushalt 2022/2023 die Weichen für eine positive Entwicklung in sicherlich schwierigen Zeiten stellen können“, erklärt Schlapka. 

Denn wie auch die anderen Kommunen des Landes belasten die andauernden Corona-Folgen und der erschütternde Krieg in der Ukraine die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung auf lokaler sowie regionaler Ebene.  
Der Vorläufer des aktuellen Doppelhaushaltes ist der Doppelhaushalt für die Jahre 2020 und 2021, dessen Planung aus dem Jahr 2019 stammt. Seitdem hat die beschriebene wirtschaftliche Entwicklung viele der damaligen Erwartungen überholt. „Die Stadt Duisburg hat die zu beobachtenden Entwicklungen mit einem nach unserem heutigen Wissensstand realistischen Blick auf die Ertrags- und Aufwandsseite aufgegriffen“, sagt der Regierungsvizepräsident.  

Haushaltsziel der Stadt bleibt die vollständige Überwindung der bilanziellen Überschuldung, gestützt durch ein ebenfalls vom Rat beschlossenes und von der Bezirksregierung Düsseldorf genehmigtes Maßnahmenkonzept. Die Überschuldung konnte bereits von -446,6 Mio. Euro im Jahr 2014 auf -176 Mio. Euro zum 31.12.2020 zurückgeführt werden und wird durch das erwartete positive Jahresergebnis 2021 voraussichtlich weiter abgebaut. Roland Schlapka begrüßt zudem die Anstrengungen zum Wiederaufbau von Eigenkapital, welches der Stadt künftig wieder einen vergrößerten Spielraum bei der Haushaltsplanung schaffen würde.  

Eine weitere Herausforderung wartet ab 2025 auf Duisburg und die anderen Kommunen des Landes NRW: Ab dann müssen die Verschlechterungen, welche die Corona-Pandemie verursacht hat, in jährlichen Anteilen wieder aufgeholt werden. Schlapka macht Mut: „Gerade angesichts der nicht abzusehenden wirtschaftlichen Entwicklung sind Haushaltsdisziplin und eine dauerhaft reflektierte Analyse der eigenen Situation wichtig. So bleiben unsere Kommunen handlungsfähig. Dabei unterstützen wir als Bezirksregierung sie in vertrauensvoller Zusammenarbeit.“  

 

Familien mit niedrigem Einkommen leiden aktuell am stärksten unter Inflation

Düsseldorf/Duisburg, 20. April 2022 - Familien mit niedrigem Einkommen tragen aktuell die höchste Inflationsbelastung, Singles mit hohem Einkommen die geringste – und die Differenz ist deutlich größer als in den Vormonaten: Gemessen an den für diese Haushaltstypen repräsentativen Warenkörben sind die Preise im März 2022 um 7,9 Prozent bzw. um 6,0 Prozent gestiegen, während der Wert über alle Haushalte hinweg bei 7,3 Prozent lag. Auch für Alleinlebende mit niedrigen, höheren und mittleren Einkommen lagen die Raten mit 6,7 bis 7,0 Prozent im März etwas unterhalb der allgemeinen Preissteigerung.

 Dagegen sind auch Familien und Alleinerziehende mit zwei Kindern und mittleren Einkommen etwas überdurchschnittlich von der Teuerung belastet: Für diese Haushalte beträgt die Inflationsrate je 7,4 Prozent. Bei Familien mit höherem Einkommen verteuerte sich der haushaltsspezifische Warenkorb weniger stark - um 6,8 Prozent. Die haushaltsspezifische Inflationsrate für kinderlose Paare mit mittlerem Einkommen liegt bei 7,2 Prozent (siehe auch die Abbildung in der pdf-Version dieser PM, Link unten, und die Informationen zur Methode). Das ergibt der IMK Inflationsmonitor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.* Er liefert monatlich die spezifischen Teuerungsraten für neun repräsentative Haushaltstypen, die sich nach Personenzahl und Einkommen unterscheiden.

In Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und von weiterhin durch die Corona-Pandemie angespannten Lieferketten stiegen die Verbraucherpreise für alle Haushalte im März so stark wie seit rund 40 Jahren nicht mehr. Der Preisanstieg hat sich zuletzt nicht nur bei den Preistreibern der Vormonate, Haushaltsenergie und Kraftstoffen, sondern  auch bei Nahrungsmitteln spürbar beschleunigt. Dabei sind die Unterschiede je nach Haushaltskonstellation und Einkommen erheblich, zeigt der IMK Inflationsmonitor, und sie haben zuletzt deutlich zugenommen: Lag die Differenz im März bei 1,9 Prozentpunkten, waren es im Februar 0,8 Prozentpunkte.

Das liegt daran, dass die aktuell stärksten Preistreiber – Haushaltsenergie, Kraftstoffe und Lebensmittel – unterschiedlich stark durchschlagen: Bei Familien mit zwei Kindern und niedrigem Einkommen machen diese drei Komponenten 5,9 Prozentpunkte der haushaltsspezifischen Inflationsrate von 7,9 Prozent aus. Bei Alleinstehenden mit hohem Einkommen entfallen darauf hingegen 3,3 Prozentpunkte von insgesamt 6 Prozent haushaltsspezifischer Teuerung, zeigt die neue Auswertung von IMK-Inflationsexpertin Dr. Silke Tober und Prof. Dr. Sebastian Dullien, dem wissenschaftlichen Direktor des IMK. „Zusammenfassend lässt sich schlussfolgern, dass Haushalte mit geringeren Einkommen durch den Preisanstieg bei Haushaltsenergie überproportional belastet sind und auch die Verteuerung der Nahrungsmittel stärker spüren“, schreiben die Forschenden.

Dieser Trend dürfte sich weiter verschärfen, da bisher noch nicht alle Preissteigerungen von Haushaltsenergie im Großhandel an die Privathaushalte weitergegeben wurden und zudem die Nahrungsmittelpreise auf den Weltmärkten zuletzt noch weiter kräftig gestiegen sind. Erschwerend kommt hinzu, dass Gas, Strom, Heizöl und Nahrungsmittel als Waren des Grundbedarfs bei den Ausgaben ärmerer Haushalte sehr stark ins Gewicht fallen, während sie bei Haushalten mit hohem Einkommen und insbesondere bei wohlhabenden Alleinlebenden einen deutlich kleineren Anteil des Warenkorbs ausmachen.
Bei Familien mit Kindern und niedrigem bis mittlerem Einkommen schlagen aktuell zudem die hohen Preise für Kraftstoffe relativ stark zu Buche. Die Inflationsrate bei Paaren ohne Kinder und mittlerem Einkommen wird wiederum auch davon beeinflusst, dass die Preise für Ausgabenposten wie Wohnungsinstandhaltung oder Reisen ebenfalls weiter angezogen haben.

Die haushaltsspezifische Inflationsrate bei Alleinlebenden mit geringem Einkommen ist nach der Analyse von Dullien und Tober deshalb noch unterdurchschnittlich, weil solche Güterarten sowie Ausgaben für Kraftstoffe oder Fahrzeugkauf mangels finanzieller Möglichkeiten bei ihnen kaum ins Gewicht fallen. Eine fortgesetzte Preisexplosion bei der Haushaltsenergie werde aber gerade auch ärmere Alleinstehende empfindlich treffen.
Hinzu kommt: Grundsätzlich haben Haushalte mit niedrigem Einkommen ein besonderes Problem mit starker Teuerung, weil sie vor allem unverzichtbare Alltagsgüter kaufen und kaum Spielräume besitzen, ihr Konsumniveau durch Rückgriff auf Erspartes aufrecht zu erhalten. Die Europäische Zentralbank (EZB), unter normalen Umständen erste Instanz bei der Kontrolle der Preisentwicklung, sei in der aktuellen Situation, in der fortgesetzte Energiepreisschocks die Inflation treiben, machtlos, betonen die Forschenden.

Es sei daher richtig, dass die EZB „an ihrem bedachten Kurs“ festhalte und die Leitzinsen frühestens zum Jahresende etwas erhöhen dürfte. „Damit verhindert sie, dass die Belastung der Preisschübe zusätzlich durch einen Anstieg der Arbeitslosigkeit erhöht wird“, schreiben Dullien und Tober. Die Bundesregierung habe in dieser Situation mit ihren beiden Entlastungspaketen Schritte in die richtige Richtung gemacht, attestieren die Forschenden des IMK. Sie dürften „die zu erwartenden Belastungen durch die über dem Inflationsziel der EZB liegende Teuerung weitgehend sozial ausgewogen und zu einem erheblichen Teil“ auffangen.


Eine kurz vor Ostern vorgestellte Studie des IMK beziffert die Effekte**: Erwerbstätigen-Haushalte mit niedrigen bis mittleren Einkommen und insbesondere Familien werden danach durch die Pakete substanziell von den Zusatzausgaben für Energie entlastet – und im Verhältnis auch stärker als reichere Haushalte. So summieren sich die Entlastungen bei einer Familie mit zwei erwerbstätigen Erwachsenen, zwei Kindern und einem unterdurchschnittlichen monatlichen Einkommen auf rund 90 Prozent der zusätzlichen Belastungen durch die gestiegenen Energiekosten. Bei einer vergleichbaren Familie mit einem mittleren Einkommen sind es 77 Prozent. Bei Alleinerziehenden mit zwei Kindern und einem mittleren Einkommen werden 70 Prozent der zusätzlichen Energieausgaben aufgefangen.


 Bei alleinlebenden Erwerbstägigen mit niedrigen Nettoeinkommen von bis zu 900 Euro werden die Mehrbelastungen durch teurere Energie zu rund 76 Prozent ausgeglichen, bei jenen mit hohen Einkommen von mehr als 5000 Euro zu 44 Prozent. Generell spürbar geringer fällt allerdings die Entlastung bei Familien aus, in denen nur ein Elternteil erwerbstätig ist. Und Rentnerinnen und Rentner profitieren von den Entlastungspaketen kaum, auch wenn sie sehr niedrige Einkommen haben.

Wie aus dem aktuellen Inflationsmonitor nun hervorgeht, steht der Großteil der Belastungen in diesem Jahr den Haushalten noch bevor. Im Januar und Februar waren die Zusatzbelastungen aus gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreisen noch vergleichsweise gering, sind aber im März deutlich gestiegen. Für die kommenden Monate werden von Dullien und Tober – trotz einer prognostizierten leichten Entspannung bei den Inflationsraten – weiter hohe Zusatzbelastungen erwartet.  


Trotz der insgesamt positiven Einschätzung der Regierungsbeschlüsse sieht das IMK daher weiteren Handlungsbedarf, insbesondere im Falle weiterer Preisschocks: Bei etlichen Haushalten mit geringeren Einkommen bleibe eine spürbare Lücke, betonen die Forschenden, die Politik müsse deshalb bereit sein, noch mehr zu tun, auch damit die soziale Schere nicht noch weiter auseinandergeht. Informationen zum Inflationsmonitor Für den IMK Inflationsmonitor werden auf Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamts die für unterschiedliche Haushalte typischen Konsummuster ermittelt. So lässt sich gewichten, wer für zahlreiche verschiedene Güter und Dienstleistungen – von Lebensmitteln über Mieten, Energie und Kleidung bis hin zu Kulturveranstaltungen und Pauschalreisen – wie viel ausgibt und daraus die haushaltsspezifische Preisentwicklung errechnen.


Die Daten zu den Haushaltseinkommen stammen ebenfalls aus der EVS. Im Inflationsmonitor werden neun repräsentative Haushaltstypen betrachtet: Paarhaushalte mit zwei Kindern und niedrigem (2000-2600 Euro), mittlerem (3600-5000 Euro), höherem (mehr als 5000 Euro) monatlichem Haushaltsnettoeinkommen; Haushalte von Alleinerziehenden mit einem Kind und mittlerem (2000-2600 Euro) Nettoeinkommen; Singlehaushalte mit niedrigem (unter 900 Euro), mittlerem (1500-2000 Euro), höherem (2000-2600 Euro) und hohem (mehr als 5000 Euro) Haushaltsnettoeinkommen sowie Paarhaushalte ohne Kinder mit mittlerem Haushaltsnettoeinkommen zwischen 3600 und 5000 Euro monatlich.

 

In Duisburg soll das erste H2-Bildungszentrum entstehen

Duisburg, 19. April 2022 - Nur einen Steinwurf entfernt vom Technologie- und Innovationszentrum Wasserstoff, das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr und dem NRW-Wirtschaftsministerium gefördert werden soll, soll ein Bildungszentrum für die Wasserstofftechnologie auf einem Grundstück des Duisburger Hafens entstehen. Gemeinsam mit dem Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT) und der Kraftwerksschule Essen (KWS) wollen Stadt und Hafen das Vorhaben umsetzen.


„Wir sehen den Bedarf von Unternehmen und Beschäftigten hier in Duisburg und der Region“, erklärt Oberbürgermeister Sören Link. „Viele Unternehmen planen den Einsatz von Wasserstoff in ihren Prozessen. Aber die Beschäftigten müssen auch die Möglichkeit haben, zu erlernen, wie die neue Technologie angewandt wird.“ Deshalb möchten die Beteiligten das Vorhaben so schnell wie möglich mit der Anschubfinanzierung aus dem 5- Standorte-Programm für den Kohleausstieg angehen und den Bau des H2- Bildungszentrums bis Ende 2024 schaffen.

Markus Bangen, CEO von duisport, sagt: „duisport setzt sich seit Jahren für die Etablierung klimaneutraler Verkehrsstrukturen und die aktive Gestaltung der Energiewende im Transport- und Logistiksektor der Region ein. Wasserstoff nimmt in der Zukunft eine zentrale Rolle ein. Umso wichtiger ist es hier am Standort Fachpersonal zu schulen. Wir freuen uns daher sehr, das Grundstück für das neue H2-Bildungszentrum zur Verfügung stellen und so einen Beitrag zur Entwicklung des Standortes als zentralen Wasserstoffstandort in Deutschland und NRW leisten zu können“.


„Schon jetzt fragen uns Unternehmen aus unterschiedlichsten Industriezweigen, wie sie ihre jetzigen Beschäftigten und die Fachkräfte von morgen auf die vielen Transformationsprozesse vorbereiten können. Wir erwarten in allen Sektoren eine stark wachsende Nachfrage zu Ausbildungs- und Qualifizierungsangeboten entlang der gesamten H2-Wertschöpfungskette“, führt Monika Bartels, Vorstand der KWS, aus. Deshalb solle im H2- Bildungszentrum das gesamte Spektrum angeboten werden – von den klassischen und neuen Ausbildungsberufen bis hin zur Weiterbildung auf Ingenieursniveau.

„Wir möchten die Ausbildungsprogramme für die neuen Technologien wie Wasserstoff- und Brennstoffzelle weiterentwickeln, Fortbildungen für unterschiedliche Interessensgruppen anbieten und an den Universitäten und Hochschulen die Studiengänge in Richtung Wasserstofftechnik und elektrochemische Wandler weiter ausbauen“, ergänzt Peter Beckhaus, Geschäftsführer des ZBT.

v.l..: Dr. Peter Beckhaus, Geschäftsführer ZBT - Zentrum für Brennstoffzellen-Technik GmbH, Markus Bangen, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG, Monika Bartels, Vorstand Kraftwerkschule Essen, Oberbürgermeister Sören Link (Foto: Uwe Köppen / Stadt Duisburg)

- Industrie-Umsatz im Ruhrgebiet lag im letzten Jahr bei 62,3 Milliarden Euro
- Starker Anstieg des Rezessionsrisikos – IMK-Konjunkturampel schaltet auf „rot“

Industrie-Umsatz im Ruhrgebiet lag im letzten Jahr bei 62,3 Milliarden Euro
Düsseldorf/Essen/Duisburg, 18. April 2022 - Die Industriebetriebe in der Metropole erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Umsatz von mehr als 62,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich nur eine geringfügige Steigerung von 0,1 Prozent, bei den Auslandsumsätzen erwirtschafteten sie ein Umsatzplus von 0,2 Prozent. Die Zahl der Betriebe blieb nahezu unverändert. Das geht aus aktuellen Daten des Landesamtes IT.NRW hervor. NRW-weit stieg der Industrie-Umsatz im Jahresvergleich um 10,9 Prozent auf 356,9 Milliarden Euro. idr


Starker Anstieg des Rezessionsrisikos – IMK-Konjunkturampel schaltet auf „rot“
Die wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, aber auch die Omikron-Welle in China, lassen die Rezessionswahrscheinlichkeit in Deutschland sehr stark ansteigen. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten eine Rezession durchläuft, hat sich in den vergangenen Wochen fast verdreifacht: Es ist von 23,9 Prozent Anfang März auf jetzt 65,4 Prozent gestiegen. Das ist der höchste Wert seit März 2020.

Damals mussten in der ersten Corona-Welle viele Wirtschaftsaktivitäten heruntergefahren werden. Zudem weist das Frühwarnsystem, das die aktuell verfügbaren Wirtschaftsdaten bündelt, für das zweite Quartal von April bis Ende Juni auch eine höhere statistische Streuung aus. Dieses Maß für die Unsicherheit von Wirtschaftsakteuren hat von 16,2 Prozent auf 26,2 Prozent zugenommen. In der Summe überschreiten Rezessionsrisiko und Unsicherheit deutlich den Schwellenwert von 70 Prozent für eine akute Rezessionsgefahr. Daher schaltet der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator von „gelbrot“ auf „rot“.

Die starke Zunahme der Rezessionswahrscheinlichkeit beruht auf diversen konjunkturellen Frühindikatoren, die sich in letzter Zeit negativ entwickelt haben. Großen Einfluss haben derzeit schlechtere Finanzmarktdaten und Stimmungsindikatoren. So ist der IMK „Finanzmarktstressindex“, der einen breiten Kranz von Indikatoren zusammenfasst, weiter gestiegen. Eine Ursache dafür sind höhere Prämien für Kreditrisikoversicherungen. Eine andere die deutlichen Zinsaufschläge, die Unternehmen für ihre Anleihen gegenüber Staatspapieren zahlen müssen, was für verschlechterte Finanzierungsbedingungen sorgt. Zudem ist der ifo-Geschäftsklimaindex im März 2022 stark eingebrochen.

Als weitere Faktoren für die Eintrübung der Konjunkturaussichten nennt IMK-Konjunkturexperte Dr. Thomas Theobald die durch die Energiepreisschocks drastisch gestiegene Inflation sowie erneut verschärfte Lieferengpässe durch den Lockdown in chinesischen Industrie- und Hafenmetropolen wie Shanghai. Angespannte Lieferketten und hohe Transportkosten träfen besonders die Industrie. Die Probleme spiegelten sich wider in ersten Rückgängen beim Auftragsbestand, nachdem dieser 2021 ein historisches Rekordniveau erreicht hatte.   

Das IMK rechnet in seiner aktuellen Konjunkturprognose für das erste Halbjahr 2022 mit einer Stagnation des Bruttoinlandproduktes (BIP). Die aktuellen Ergebnisse des Konjunkturindikators stünden im Einklang mit dieser Prognose, erklärt Konjunkturforscher Theobald. Die bisher verfügbaren Daten zur Produktion im Produzierenden Gewerbe sowie zu den Umsätzen im Einzelhandel ließen vermuten, dass das Wachstum der Wirtschaftsaktivität im ersten Quartal des Jahres allenfalls eine schwarze Null erreicht hat. Im aktuellen zweiten Quartal dürften der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden erwähnten wirtschaftlichen Belastungen dann noch stärker durchschlagen.  


 „Mit den vorliegenden Ergebnissen mehren sich die Indizien auch dafür, dass die deutsche Wirtschaft bis zur zweiten Jahreshälfte zwei aufeinanderfolgende Quartale mit BIP-Rückgängen und somit nach landläufiger Definition eine leichte Rezession erleben könnte“, sagt der Ökonom. „Die Wirtschaftspolitik hat in Form der Energie-Entlastungspakete für Haushalte sowie des Hilfspakets für Unternehmen, die besonders unter den Folgen des Ukraine-Kriegs leiden, schnell reagiert. Das wird die Wachstumsverluste mildern, allerdings dürfte das nicht alle sozialen Härten, unter anderem bei Rentnerinnen und Rentnern, auffangen. Die Politik sollte also bereit sein, noch mehr zu tun.“

 

Wirtschaft in großer Sorge wegen Gas-Embargo

IHK fordert abgestimmtes Vorgehen
Duisburg, 07. April 2022 –  Der Angriff auf die Ukraine, die schrecklichen Verbrechen dort und die Drohungen Putins lassen ein Gas-Embargo befürchten. Für die Wirtschaft an Rhein und Ruhr wäre ein solcher Schritt dramatisch, oft sogar existenzbedrohend. Das zeigt eine Umfrage der Niederrheinischen IHK. In der Region wären 87 Prozent der Unternehmen direkt oder indirekt betroffen. Umso wichtiger sei es, dass Politik und Verwaltung die Betriebe frühzeitig in die Planungen einbeziehen. Nur so können sie sich auf den Notfall vorbereiten.  


„Bei uns in Duisburg und am Niederrhein verbrauchen die Unternehmen rund neun Prozent der in Deutschland gewerblich genutzten Energie. Unsere Wirtschaft ist also besonders auf Gas, Strom und Kohle angewiesen. Wenn die Produktion bei uns ins Stocken gerät, bekommen wir bundesweit ein Problem, denn viele unserer Grundstoffe, etwa Chemie- und Stahlerzeugnisse, stecken in vielen anderen Produkten“, betont IHK-Präsident Burkhard Landers.  

Nach zwei Jahren Pandemie ist die konjunkturelle Lage ohnehin angespannt. Nur 13 Prozent der Unternehmen blicken optimistisch auf die Geschäftsentwicklung. Zu Jahresbeginn waren es noch 21 Prozent. Ein Lieferstopp träfe insbesondere Industriebetriebe, die Gas als Prozesswärme oder Rohstoff in großen Mengen benötigen. Mittelständler und Dienstleister fürchten vor allem die indirekten Effekte eines Lieferstopps. „Wenn nur ein einziges Teil fehlt, sind die Lieferketten bereits gestört. Diesen Effekt haben wir alle schon in der Corona-Zeit erlebt“, erinnert Landers.  


Laut IHK sehen 14 Prozent der Befragten ein Gas-Embargo als existenzgefährdend an. „Viele Anlagen können nicht beliebig hoch- und heruntergefahren werden. Reicht die Gasmenge nicht aus, geht die Anlage kaputt. Große Industriebetriebe sind deshalb aktuell sehr besorgt“, erläutert Dr. Stefan Dietzfelbinger, IHK-Hauptgeschäftsführer. „Hinzu kommt, dass viele ihre Fertigung bei den hohen Energiepreisen drosseln oder sogar ganz herunterfahren müssen. Es lohnt sich dann nicht mehr“, so Dietzfelbinger weiter.  


 47 Prozent der befragten Betriebe haben bereits Maßnahmen ergriffen, um Gas einzusparen. „Unsere Unternehmen unterstützen die Politik der Bundesregierung. Aber wenn Putin oder die Bundesregierung den Gashahn zudrehen, wird es nicht reichen, die Wohnung, das Büro oder das Schwimmbad weniger zu heizen. Wir brauchen dann ein umfassendes Energie-Krisenpaket. Das kürzlich verabschiedete Gesetzespaket zum Ausbau erneuerbarer Energien ist ein richtiger Impuls für mehr Unabhängigkeit “, so Landers.
Seine Forderungen: Geplante Projekte durch Vorab-Genehmigungen ermöglichen, alternative Energieträger nutzen, Laufzeiten bestehender Technologien verlängern oder sogar bestehende Regeln temporär aussetzen. Aktuell bezieht Deutschland 55 Prozent seines Erdgasbedarfes aus Russland. Knapp 40 Prozent des Erdgases werden in der Industrie verwendet. Viele Prozesse sind eng miteinander verzahnt. Am Niederrhein sind zum Beispiel auch viele Wohnungen von der Industrieproduktion abhängig: Sie werden mit der Prozesswärme über Fernwärmeleitungen beheizt.  

  

 

Erfolgreiches Jahr 2021 für Volksbank Rhein-Ruhr

Neben Top Ergebnis, Auszeichnung für die Volksbank Rhein-Ruhr zur „BESTEN BANK“ vor Ort!

Duisburg, 06. April 2022 – Die wichtigsten Zahlen zur Geschäftsentwicklung. Die Coronapandemie und die damit verbundenen Rahmenbedingungen prägten auch das Geschäftsjahr 2021. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland zeigte sich von dem durch die Coronapandemie ausgelösten Konjunktureinbruch des Jahres 2020 gut erholt. Das Wirtschaftswachstum hätte allerdings noch deutlich höher ausfallen können, wenn es nicht durch neue Coronawellen sowie steigende Rohstoffpreise und Materialknappheit gedämpft worden wäre. Die Volksbank Rhein-Ruhr konnte dennoch ein TOP-Ergebnis erzielen.

Die Volksbank Rhein-Ruhr erreichte trotz der beschriebenen Umstände im vergangenen Geschäftsjahr ein Betriebsergebnis nach Bewertung in Höhe von 14,8 Millionen Euro, dies ermöglicht eine weitere Stärkung der Eigenkapitalbasis um ca. 11 Mio. Euro. Die Bilanzsumme der Bank ist um 11 % von 1.959 Mio. Euro auf 2.171 Mio. Euro gestiegen. Die Kundenvolumina sind ebenfalls weiter gestiegen. Am Jahresende verzeichnete die Bank einen Gesamtbestand von 3.891 Mio. Euro – dies bedeutet einen Anstieg von 10 %.

Mit dem Wachstum im Fondsgeschäft von fast 58 Mio. Euro zeigt sich der Vorstand der Bank mehr als zufrieden, im Vergleich dazu wurden in 2020 „nur“ knapp 17 Mio. Euro abgesetzt. Im Gegensatz dazu verzeichneten die Einlagen der Bank ein Plus von 6 % auf insgesamt 1.514 Mio. Euro. Im Jahr 2021 vergab die Bank 7,6 % mehr Kundenkredite als im Vorjahr. So wurden im vergangenen Jahr 342 Mio. Euro an Neukrediten an Privat- und Firmenkunden aus der Region vergeben. Mit rund 298 Mio. Euro Baufinanzierungsgeschäft konnten viele Wohnträume in der Region realisiert werden. Eine Entwicklung, die das Vertrauen in das Geschäftsmodell bestätigt.
„In den schweren Zeiten der Pandemie spüren wir eine deutliche Bestätigung durch unsere Mitglieder und Kunden, das macht uns zutiefst stolz.“ betont Thomas Diederichs, Sprecher des Vorstandes der Volksbank Rhein-Ruhr.


Beste Bank in Duisburg und Mülheim an der Ruhr!
Diese Bestätigung hat die Volksbank Rhein-Ruhr nicht nur von ihren Kunden*innen bekommen: Die Gesellschaft für Qualitätsprüfung mbH – eine unabhängige Gesellschaft zur Qualitätsmessung in Banken – führte den verbraucherschutzorientierten Bankentest „BESTE BANK vor Ort“ auch im vergangenen Jahr in über 200 Standorten durch. Seit vielen Jahren beschäftigt sich diese Institution mit den Themen Beratungsqualität und Servicequalität in Filialbanken und führt den einzigen Bankentest durch, der sich bereits seit 2016 an den DIN-Standards orientiert.


Die Volksbank Rhein-Ruhr eG holte sich den Sieg in Duisburg und in Mülheim an der Ruhr in Deutschlands größtem und einzigen Bankentest mit dem Prädikat „Geprüfter Verbraucherschutz“. „Ich bin unfassbar stolz auf diese Auszeichnung – eine Wertschätzung an die gute Leistung aller Kolleginnen und Kollegen, die für die Erfüllung der Kundenwünsche in unserer Bank zuständig sind“ äußert sich Thomas Diederichs, Sprecher des Vorstandes, zu dieser Auszeichnung der Volksbank. „Die ganzheitliche genossenschaftliche Beratung bildet in unserer Bank das Fundament einer funktionierenden Kunde/Bank-Beziehung. Daher ist es umso erfreulicher, dass unsere Beratungsleistung im Test nicht nur vor Ort, sondern auch digital so gut abgeschnitten hat“, betont Thomas Diederichs.

Digital und persönlich – ein Spagat, der bei der Genossenschaftsbank funktioniert. Seit Beginn der Pandemie spüren Banken deutlich, dass digitale Angebote stärker nachgefragt werden. Bei der Volksbank Rhein-Ruhr bedeutet dies in Zahlen, dass mehr als 155.000 Anrufe in 2021 im Kunden-Service-Center der Bank angekommen sind, rund 21.000 Besucher pro Monat das Leistungsangebot auf der Website besuchen und mehr als 4.500 Video-Meetings stattgefunden haben – ob für interne Meetings oder Beratungsgespräche. Trotz der abnehmenden Bargeldnutzung wurde immerhin 895.413 Auszahlungen an den bankeigenen Automaten getätigt und somit mehr als 282 Mio. Euro in Umlauf gebracht (Zum Vergleich in 2020: 976.858 Auszahlungen mit rund 276 Mio. Euro).

„Diese Zahlen bestätigen, dass die letzten Jahre dazu beigetragen haben, dass das Thema Digitalisierung ordentlich Fahrt aufgenommen hat. Von unseren 309 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiteten zum 31.12.2021 rund 120 mobil. Im Jahr 2022 ist es das Ziel, alle mit einem mobilen Arbeitsplatz auszustatten“, sagt Diederichs.

Immobilien – Investment und Zukunftsvisionen.
 Die Volksbank Rhein-Ruhr ist als regionale Genossenschaftsbank interessiert an der infrastrukturellen Entwicklung in der Region und strebt den Erhalt sowie die Weiterentwicklungen von interessanten Immobilien an. Bereits mit dem Erwerb des TZU in Oberhausen und einem Gewerbeobjekt auf der Essener Straße zeigt die Genossenschaftsbank, dass sie ihre Stärke und Verlässlichkeit auch mit der Immobilientochter bestätigt. Neben diesen Gewerbeimmobilien erweitert die Bank ihren Bestand auch mit Neubaumaßnahmen.

„Mit dem Erwerb eines großen Areals auf der Straßburger Allee in Mülheim Saarn schaffen wir uns die Möglichkeit eine Immobilie zu errichten, die zur Infrastruktur unserer Region positiv beiträgt. Attraktive Stadteile, wie Mülheim-Saarn, werden so weiter aufgewertet und bieten uns Planungssicherheit für einen möglichen zeitgemäßen Standort einer zentralen Geschäftsstelle für Mülheim,“ erklärt Diederichs den Erwerb der Immobilie und zeigt erste Pläne und Ideen für die Flächennutzung.


Soziales Engagement – 661.867 Euro wurden vergeben.
Im vergangenen Jahr vergab die Bank rund 661.867 Euro an Spenden – in der Region aber auch an die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal. Thomas Diederichs erklärt: „Dass wir uns unserem Förderauftrag verpflichtet fühlen, brauche ich nicht zu betonen. Für uns steht es außer Frage, da zu helfen wo Hilfe benötigt wird! Die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr zeigte wie eng Menschen in der Not zusammenrücken können. So hat mich auch das mit Stolz erfüllt: Neben diversen Sachspenden - die wir selbst zu einer befreundeten Bank zur weiteren Verteilung ins Ahrtal gebracht haben - konnten wir 50.000 Euro für den Wiederaufbau spenden. Denn eins ist klar: Genossenschaften halten zusammen.“

Volksbank Rhein-Ruhr als Arbeitgeber – Herausforderungen und Zukunftsperspektiven.
Die Veränderungen am Arbeitsmarkt und die deutlichen Herausforderungen im Bankensektor gehen auch an der Genossenschaftsbank nicht spurlos vorbei.
Mit rund 309 Mitarbeiter*innen, davon 21 Auszubildenden ist die Volksbank Rhein-Ruhr gut gerüstet für die Zukunft. Dennoch steht auch die regionale Bank immer wieder vor der Herausforderung offene Stellen und Ausbildungsplätze zu besetzen.


Thomas Diederichs dazu: „Derzeit haben wir circa 14 offene Stellen. Wir spüren leider deutlich, dass das Image der Banken in den letzten Jahren gelitten hat und junge Menschen es nicht als erste Wahl sehen, sich auf eine Stelle bei einer Genossenschaftsbank zu bewerben. Ich kann nur jeden motivieren und dazu auffordern, einfach mal einen Blick auf die offenen Stellen unserer Bank auf unserer Website zu werfen. Denn eines ist mal klar: Wir sind nicht die Modernsten und Hippsten, aber ein gutes Fundament und eine wirtschaftliche Stärke sind für uns auf jeden Fall ein gutes Gerüst, um in der Zukunft erfolgreich und selbstbewusst zu agieren.“

 

 Sorge um Ukraine und die Folgen - Bundestagspräsidentin Bärbel Bas besucht IHK

Duisburg, 01. April 2022 - Der Angriffskrieg auf die Ukraine, Corona-Management und Klimawandel – der Deutsche Bundestag ist die Schaltzentrale für das politische Krisenmanagement. An dessen Spitze steht seit Oktober 2021 die Duisburger SPD-Politikerin Bärbel Bas. Werner Schaurte-Küppers, Vizepräsident der Niederrheinischen IHK, und Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger sprachen mit der Parlamentspräsidentin über die Sorgen der Unternehmen am Niederrhein.  

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas unterstrich dabei, dass die Unternehmen in Duisburg und am gesamten Niederrhein vor großen Herausforderungen aber auch Chancen stünden. Es sei an der Zeit, jetzt die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen, etwa mit Blick auf das Thema Wasserstoff. Zur aktuellen Situation sagte sie: „An erster Stelle steht für uns natürlich die Unterstützung der Ukraine. Aber natürlich stehen auch die Unternehmerinnen und Unternehmer am Niederrhein in Folge des russischen Angriffskrieges vor zusätzlichen Herausforderungen. Um hierauf die richtigen Antworten zu geben, ist der gemeinsame Austausch zwischen Politik und Wirtschaft besonders wichtig, zum Wohl der Menschen in Duisburg, in der Region und unserem Land. Ich freue mich daher, dass es heute mit dem Gespräch mit Werner Schaurte-Küppers und Stefan Dietzfelbinger geklappt hat.“    


Preissprünge bei Energie gefährden Industrie Der Krieg in der Ukraine gehörte zu den zentralen Themen des gemeinsamen Austausches: „Das Leid der Menschen in der Ukraine berührt unsere Unternehmer. Viele engagieren sich für die humanitäre Hilfe und kümmern sich um ihre Mitarbeiter vor Ort. Die Wirtschaft unterstützt die Politik ohne Wenn und Aber. Zugleich treffen die Kriegsfolgen und die Sanktionen gegen Russland die Betriebe mit voller Wucht“, so Schaurte-Küppers. Laut einer IHK-Umfrage hat etwa jedes dritte Unternehmen kriegsbedingt direkte Geschäftskontakte verloren, jedes fünfte Unternehmen spürt die Folgen der Sanktionen.  

Die IHK warnte vor einem sofortigen deutschen Stopp von russischen Energie- und Rohstoffimporten. Dadurch würde der industrielle Kern an Rhein und Ruhr massiv geschädigt. Schon vor Kriegsbeginn hatte der sprunghafte Anstieg der Preise für Energie und Rohstoffe die Unternehmen empfindlich getroffen. „Stehen die Förderbänder still, werden wir große Probleme haben, sie wieder in Gang zu bekommen. Wichtige Innovationen wie der Wasserstoffeinsatz in der Industrie könnten dann kippen. Den Preis zahlen die Unternehmen, die Beschäftigten und schließlich auch das Klima“, erläuterte Dietzfelbinger.  

Auch als Bundestagspräsidentin ist Bärbel Bas ihrer Heimatstadt Duisburg und dem Wirtschaftsstandort Niederrhein sehr verbunden. Beide Seiten verabredeten die Fortsetzung ihres Austauschs.  
Beim Eintrag ins Goldene Buch der IHK v.l.: IHK-Vizepräsident Werner Schaurte-Küppers, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger. Foto: Niederrheinische IHK/Jacqueline Wardeski  
 

 

 HAMBORNER REIT AG erwirbt großflächiges Einzelhandelsobjekt in Kempten

Duisburg, 30. März 2022 - Die HAMBORNER REIT AG hat den Kaufvertrag für einen modernen Baumarkt mit Gartencenter an einem etablierten Gewerbestandort in Kempten unterzeichnet. Die bayerische Stadt Kempten (Allgäu) zeichnet sich durch eine hohe Attraktivität hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung, eine hohe Zentralität sowie gute Zukunftsperspektiven aus. Das Ankaufsobjekt befindet sich an einem verkehrsgünstig gelegenen Standort, welcher von seiner ausgeprägten Visibilität, einem hohen Parkplatzangebot sowie einem direkten Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr profitiert.


Hauptmieter des rund 17.400 m² großen Objekts ist die TOOM Baumarkt GmbH, eine Tochtergesellschaft der REWE-Gruppe, welche sich mit einem langfristigen Mietvertrag bis zum Jahr 2034 an den Standort gebunden hat. Das Objekt ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt voll vermietet, wobei sich die gewichtete Restlaufzeit der Mietverträge auf 11,2 Jahre beläuft. Das Gebäude verfügt über vergleichsweise hohe energetische Standards und ist unter anderem mit einer modernen Pelletsheizung sowie einer großflächigen Photovoltaikanlage ausgestattet. Darüber hinaus verfügt die Immobilie über eine Erweiterungs- bzw. Umnutzungsmöglichkeit, welche bei entsprechender Nachfrage ggf. zeitnah durch den Verkäufer umgesetzt werden und eine Erhöhung der annualisierten Mieteinnahmen sowie eine nachträgliche Anpassung des Kaufpreises nach sich ziehen könnte.

Die Bruttoanfangsrendite beläuft sich auf 5,1 %. Bezüglich weiterer Details haben die Transaktionspartner Stillschweigen vereinbart. Die Immobilie wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2022 in das HAMBORNER-Portfolio übergehen. Verkäufer der Immobilie ist die Seyband Gruppe, welche im Rahmen der Transaktion durch GreenHill Properties beraten wurde.


Die HAMBORNER REIT AG ist eine im SDAX gelistete Aktiengesellschaft, die ausschließlich im Immobiliensektor tätig ist und sich als Bestandshalter für renditestarke Gewerbeimmobilien positioniert. Das Unternehmen verfügt als Basis nachhaltiger Mieterträge über ein bundesweit gestreutes diversifiziertes Immobilienportfolio mit einem Gesamtwert von rd. 1,6 Mrd. Euro. Den Schwerpunkt des Bestandes bilden moderne Büroobjekte an etablierten Standorten sowie attraktive Nahversorgungsimmobilien wie großflächige Einzelhandelsobjekte, Fachmarktzentren und Baumärkte in zentralen Innenstadtlagen, Stadtteilzentren oder stark frequentierten Stadtrandlagen deutscher Groß- und Mittelstädte.

 

 

NRW-Binnenhäfen: Güterumschlag im Jahr 2021 um 5,2 Prozent gestiegen

Düsseldorf/Duisburg, 24. März 2022 - In den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen wurden im Jahr 2021 insgesamt rund 112,1 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, lag der Güterumschlag damit um 5,2 Prozent über dem Ergebnis des Jahres 2020. Bei gut einem Viertel (26,8 Prozent) der im Jahr 2021 beförderten Tonnage handelte es sich um Gefahrgut. Die wichtigste Binnenwasserstraße in Nordrhein-Westfalen ist der Rhein.


Drei Viertel (75,6 Prozent) der Güter wurden im vergangenen Jahr in den Häfen auf dieser Wasserstraße umgeschlagen. In den Jahren von 2018 bis 2021 waren die Umschlagmengen der Binnenschifffahrt in NRW niedriger als von 2015 bis 2017. Die Rückgänge gingen insbesondere auf niedrigere Tonnagen in den Güterabteilungen „Erze, Steine und Erden, sonstige Bergbauerzeugnisse” und „Kohle, rohes Erdöl und Erdgas” zurück. Im Jahr 2021 waren die Tonnagen – außer bei chemischen Erzeugnissen – höher als ein Jahr zuvor.


Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, war beim Containerumschlag im Jahr 2021 ein Zuwachs von 1,0 Prozent auf rund 1 126 100 TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) zu verzeichnen: Der Empfang von Containern (527 600 TEU) war dabei um 0,3 Prozent höher, der Containerversand (598 500 TEU) um 1,5 Prozent höher als der entsprechende Vorjahreswert. Die Menge der in Containern beförderten Tonnage stieg um 7,2 Prozent auf 8,1 Millionen Tonnen. Die beförderte Zahl an Containern wird in sog. TEU gemessen. Ein TEU entspricht einem ISO-Container, der 6,058 Meter lang, 2,438 Meter breit und 2,591 Meter hoch ist. (IT.NRW)

 

 
Bundesverkehrsministerium fördert Lehrprojekt für Binnenschifffahrt

Ruhrorter Schifferbörse erhält rund 300.000 Euro für Lehr- und Unterrichtsmaterialien  
Duisburg, 23. März 2022 - Innovatives Lehr- und Lernmaterial entwickeln und dieses mit wenigen Klicks deutschlandweit zugänglich machen – darum geht es bei Quinwalo Plus, einem Projekt der Duisburger Schifferbörse. Ziel ist es, junge Menschen für das System Wasserstraße zu begeistern, damit mehr Güter über die Wasserstraße transportiert werden können. Unterstützung gibt es dafür vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV): Verkehrsminister Dr. Volker Wissing überreichte Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen IHK, und Frank Wittig, Vorsitzender der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e.V., am Mittwoch, 23. März, in Berlin einen Förderbescheid in Höhe von 305.600 Euro.  


Ein Binnenschiff ersetzt rund 150 Lkws und spielt für die Versorgung der großen Industrieanlagen entlang des Rheins eine herausragende Rolle. Der Gütertransport auf dem Wasser ist daher nicht nur effizient, er ist auch vergleichsweise umweltfreundlich und entlastet die Straßen. Die regulären Lehrpläne der allgemeinen- und berufsbildenden Schulen fokussieren sich jedoch vor allem auf den Landtransport – die Bedeutung und die Chancen der Wasserstraße finden kaum Beachtung.


Genau hier setzt die Schifferbörse mit ihrem Projekt an: „Wir haben Experten-Workshops mit Auszubildenden und Schülern durchgeführt und dabei festgestellt, dass die Wissenslücken beim Thema Binnenschifffahrt groß sind. Industrie und Logistik haben großes Interesse daran, dass die Fachkräfte von morgen frühzeitig den Kombinierten Verkehr kennen lernen. Aus dieser Erkenntnis heraus haben wir die Idee für Quinwalo Plus entwickelt“, so Frank Wittig, Vorsitzender der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort.  


Ziel ist es, Wissen didaktisch hochwertig und ansprechend zu vermitteln und auf diese Weise die Fach- und Führungskräfte von morgen für die Binnenschifffahrt zu begeistern. Der Verein nutzt hier die Fachkenntnisse seiner Mitglieder, um zielgruppenspezifische Lehrmaterialien sowie digitale Tools zu erstellen. Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland erhalten so die Möglichkeit, sich interaktiv Wissen über Wasserstraßen, Häfen, den Alltag an Deck sowie zu rechtlichen Fragestellungen anzueignen. Es wird ein Modulbaukasten aus Lehrmitteln entwickelt, der in allen Bundesländern und unterschiedlichen Jahrgangsstufen eingesetzt werden kann.

Mit dem Projekt Quinwalo Plus möchte die Schifferbörse dem Fachkräftemangel auf diesem Gebiet aktiv entgegenwirken. Das Projekt, das im Rahmen des Masterplans Binnenschifffahrt bewilligt wurde, läuft bis Dezember 2024.   Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Unsere Wasserstraßen haben gerade im Güterverkehr ein enormes Potential. Das muss von Herstellern, Verladern und von der Logistikbranche erkannt und stärker genutzt werden. Deshalb sind Projekte wie dieses bedeutsam, um das Wissen über die Leistungsfähigkeit des Systems Wasserstraße weiterzutragen."  


„Als Niederrheinische IHK engagieren wir uns gemeinsam mit der Schifferbörse für unseren Logistikstandort und die Ausbildung von jungen Menschen in der Binnenschifffahrt. Dass das Engagement der Schifferbörse nun auch in Berlin durch die finanzielle Förderung von Quinwalo Plus anerkannt wird, zeigt uns: Wir sind auf einem richtigen Weg!“, betont der Präsident der Niederrheinischen IHK, Burkhard Landers, bei der die Schifferbörse seit ihrer Gründung 1901 angesiedelt ist.  


„Dank der Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums können wir nun gemeinsam daran arbeiten, attraktive und moderne Lernmaterialien für unsere Schulen zu erstellen, um noch mehr junge Menschen für die Wasserstraße zu begeistern. Denn: Das System Wasserstraße und das Binnenschiff verdienen mehr Beachtung“, hebt Frank Wittig, Vorsitzender der Schifferbörse, hervor. Das Projekt „Quinwalo Plus“ wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen des Masterplans Binnenschifffahrt gefördert.  


Burkhard Landers (Präsident der Niederrheinischen IHK), Frank Wittig (Vorsitzender der Schifferbörse), Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing, Bernd Reuther (verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion) und Ocke Hamann (Geschäftsführer Niederrheinische IHK). Quelle: BMDV / Sebastian Wöhl.

 

- Ukraine-Krieg: Gezielte Entlastung für Unternehmen gefordert
- Fassadenwettbewerb „Make Up Duisburg“

Ukraine-Krieg: Gezielte Entlastung für Unternehmen gefordert

Duisburg, 18. März 2022 - IHK-Umfrage zeigt: Kostensteigerungen und Sanktionen treffen die Wirtschaft in der Breite Rund drei Wochen nach Beginn des Krieges in der Ukraine sind die wirtschaftlichen Auswirkungen am Niederrhein zu spüren. Explodierende Energiekosten, gestörte Lieferketten, steigende Einkaufspreise und vermehrte Cyberattacken treffen die Betriebe in einer ohnehin angespannten konjunkturellen Lage.

Gleichzeitig zeigen die Unternehmer große Solidarität und Hilfsbereitschaft für die Menschen in der Ukraine. Das zeigt eine Umfrage der Niederrheinischen IHK. Mehr als 80 Prozent der Unternehmen am Niederrhein geben an, dass sie wirtschaftliche Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland und Belarus spüren. Insbesondere weiter steigende Energie- und Treibstoffkosten werden als Risiko gesehen.

„Einigen Unternehmen drohen Verluste durch massive Preissteigerungen, die sie nicht an die Kunden weitergeben können. Das trifft die Betriebe hart, die noch von Corona gebeutelt sind“, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger. „Unsere Betriebe unterstützen die RusslandSanktionen ohne Wenn und Aber. Sie erwarten allerdings Entlastung, wenn die Märkte dadurch komplett durcheinander geraten, wie jetzt“. Kraftstoff: niederländischem Beispiel folgen Während die Bundesregierung noch über eine Entlastung bei den Benzin- und Dieselpreisen debattiert, haben die Niederlande bereits Fakten geschaffen: Zum 1. April sinken die Preise für Kraftstoff dort deutlich. „Unsere niederländischen Nachbarn machen vor, wie es geht. Diesem Beispiel sollten wir so schnell wie möglich folgen, zumal wir in einer Grenzregion leben“, unterstützt Dietzfelbinger den Vorschlag von Bundesfinanzminister Christian Lindner.


Gerade für die Großindustrie in Duisburg ist es wichtig, neben dem russischem Gas neue Energiequellen zu erschließen. Dafür müssen auch die erneuerbaren Energien zügig ausgebaut und die Versorgung mit Wasserstoff gesichert werden. „Die Absicht der Bundesregierung, Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich zu verkürzen, ist wichtiger denn je. Die Wirtschaft wartet dringend auf die Umsetzung“, betont der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Nachholbedarf bei IT-Sicherheit
Die IHK-Umfrage lässt weiterhin erwarten, dass sich die Konjunktur abkühlen wird. Rund 70 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass die Lieferkettenprobleme weiter zunehmen und sich die Schwierigkeiten verschärfen. Auch in punkto Cybersicherheit zeigt die IHK-Umfrage Nachholbedarf. Vermehrte Attacken auf die IT-Systeme veranlassen die Betriebe, die Sicherheitsarchitektur anzupassen.


Fassadenwettbewerb „Make Up Duisburg“

Anmeldung zum Fassadenwettbewerb ist noch bis zum 31.03.2022 möglich. Der Fassadenwettbewerb „Make Up Duisburg“ geht in die nächste Runde. Auch diesmal locken wieder attraktive Preise für die Teilnehmer mit den schönsten Fassaden. Bis zum 31.03.2022 haben Eigentümer*innen und Malerbetriebe noch die Möglichkeit, die in 2021 renovierten Gebäude zum 49. Fassadenwettbewerb anzumelden.

Uwe Kluge, Geschäftsführer der Duisburg Kontor GmbH, ist gespannt: „Seit 1973 werden von Jahr zu Jahr beim Fassadenwettbewerb außergewöhnlich renovierte Gebäude verschiedenster Klassifizierungen angemeldet. Schon allein deswegen freue ich mich sehr auf den diesjährigen Wettbewerb und bin sehr auf die Anmeldungen gespannt.“ Auch Dr. Frank Bruxmeier, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft betont die Wichtigkeit des Wettbewerbs: „Bürgerinnen und Bürger leisten mit ihrer Teilnahme am Fassadenwettbewerb Make Up Duisburg einen enormen Beitrag zur Stadtbildverschönerung Duisburgs. Darüber hinaus bin ich sehr stolz, mit wieviel Leistungskraft und Herzblut die Malerbetriebe ihr Handwerk ausüben.“


Das Einreichen der Anmeldung ist wie folgt möglich:
• online auf www.duisburgkontor.de/make-up/,
• via E-Mail an marketing@duisburgkontor.de,
• oder mittels der Anmeldekarte inklusive der Einsendung von zwei Fotos an: Duisburg Kontor GmbH, Landfermannstr. 6, 47051 Duisburg
Die Anmeldekarten sind in der Tourist Information (Königstraße 86, 47051 Duisburg), bei der Maler- und Lackierer-Innung (Düsseldorfer Str. 166, 47053 Duisburg) in der Hauptstelle der Sparkasse Duisburg (Königstraße 23–25, 47051 Duisburg) und in den Bürgerbüros der Bezirksämter sowie im Stadthaus und im Duisburger Rathaus erhältlich.
Detaillierte Informationen zum Fassadenwettbewerb Make Up Duisburg erhalten alle Interessenten auf www.duisburgkontor.de/make-up/ oder telefonisch bei der Kreishandwerkerschaft Duisburg unter +49 (0)203 996340.

1. Platz der Klassifizierung ‚Gebäude mit Stuck‘ des 48. Fassadenwettbewerbs, Mecklenburger Str. 6-8, 47169 Duisburg Hamborn - Foto Gundhild Krüger





Neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt: Berufserfahrung auch ohne Ausbildung anerkennen
Ohne formellen Abschluss gelten Arbeitnehmer als ungelernt. Sie haben deshalb kaum Chancen aufzusteigen und verdienen häufig weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen, die einen Abschluss vorweisen können. Viele können dennoch eine langjährige Berufserfahrung nachweisen. Mithilfe des Projekts Valikom Transfer zertifiziert die Niederrheinische IHK dieses berufliche Können. Interessierte können ihre individuelle Situation unkompliziert und vertraulich bei der Telefonhotline besprechen: am Freitag, 25. März, von 10 bis 15 Uhr.    

Das Validierungsverfahren bietet Personen ab 25 Jahren die Möglichkeit, sich ihr berufliches Können bescheinigen zu lassen. Voraussetzung ist, dass sie über einschlägige Berufserfahrung verfügen, jedoch keinen formalen Berufsabschluss haben. Im Fokus stehen neben den Berufen der Hotel- und Gastronomie-Branche sowie des Lager und Logistik-Bereichs auch folgende Berufe: Kaufleute für Büromanagement, Verkäufer/in und Kaufleute im Einzelhandel, Fachinformatiker/in-Systemintegration sowie IT-Systemelektroniker/in, Fachkraft für Metalltechnik, Mediengestalter/in Digital und Print (Konzeption und Visualisierung) und Maschinen und Anlagenführer/in.


Für Fragen und Informationen steht IHK-Projektkoordinatorin Clarissa Blaß unter der Rufnummer 0203 2821-457 zur Verfügung. Beratungen werden aktuell auch über E-Mail oder Videoanruf angeboten.   Valikom Transfer wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.  

Auch Mitarbeiter der Hotel- und Gastronomie-Branche können ihr Fachwissen prüfen und anerkennen lassen.  Foto: IHK/Hendrik Grzebatzki

 


Duisburger Immobilienmarkt bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten

Duisburg, 16. März 2022 -  Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Duisburg hat in seiner Jahressitzung am 15.03.2022 Bodenrichtwerte und für die Wertermittlung erforderliche Daten zum Stichtag 01.01.2022 als Übersicht über den Grundstücksmarkt in der Stadt Duisburg ermittelt. Grundlage bilden 4.059 ausgewerteten Grundstückskaufverträge des Zeitraums 01.01. bis 31.12.2021 aus der gemäß § 195 Baugesetzbuch (BauGB) geführten Kaufpreissammlung.


Rückblickend auf das Jahr 2021 und als Prognose für die nächsten Jahre lässt sich nach Aussage von Herrn Bernt, Vorsitzender des Gutachterausschusses sagen, dass der Duisburger Immobilienmarkt eine Vielzahl an Möglichkeiten bietet sich in seinen eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Durch den gelungenen Strukturwandel ist Duisburg nicht nur ein beliebter Stahl- und Industriestandort sondern gewinnt auch immer mehr an Attraktivität, wenn es um das Thema Wohnen geht. Besonders hier zeigt sich der Duisburger Immobilienmarkt facettenreich.


Neben exzellenten Wohnlagen, in denen man sich mit seinem Eigenheim, ob in Form eines freistehenden Einfamilienhauses oder in Form einer Eigentumswohnung, verwirklichen kann, gibt es in Duisburg auch eine Vielzahl gut erhaltener, renovierter Bestandsobjekte in guten Lagen. Die unterschiedlichen Stadtteile punkten sowohl mit ruhigen Lagen im Grünen, Naherholungsgebieten oder auch zentral gelegenen Innenstadtgebieten.

Im Vergleich zu seinen direkten Nachbarn sind die Preise vergleichsweise moderat. GRUNDSTÜCKSPREISE FÜR BAUGRUNDSTÜCKE STEIGEN! Käufer mussten für Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke in 2022 erneut mehr bezahlen. In diesem Teilmarkt wurden in guten und sehr guten Lagen die Bodenrichtwerte vereinzelt um 27 % angehoben. „Das höchste Bodenrichtwertniveau ist in Duisburg-Huckingen zu finden, dort beschloss der Gutachterausschuss für Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke erstmalig gleich zwei Bodenrichtwert mit 800 €/m²“, erklärt Herr Alexander Bernt, Vorsitzender des Gutachterausschusses.


TROTZ WENIGER VERKÄUFE HÖHERER UMSATZ
Im Jahr 2021 hat der Gutachterausschuss insgesamt 4.059 Kaufverträge (5 Prozent weniger als im Vorjahr) über Verkäufe von Grundstücken, Häusern und Wohnungen ausgewertet. Im Rahmen dieser ausgewerteten Vorgänge wurden im Duisburger Stadtgebiet rund 1,57 Milliarden Euro umgesetzt. Dies entspricht einer Steigerung des Umsatzes von 12 % Ein Blick auf die Teilmärkte zeigt, folgende Entwicklungen gegenüber dem Vorjahr: - Kaufverträge über unbebaute Grundstücke: In 2021 sind bei einer steigenden Preisentwicklung mit 101 Kauffällen rd. 50 % mehr unbebaute Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke registriert worden.

Bei den Grundstücken für eine Mehrfamilienhausbebauung konnte eine leicht steigende Preisentwicklung festgestellt werden. - Kaufverträge über bebaute Grundstücke: Dieser Teilmarkt ist mit einer Anzahl von 1.692 Kaufverträge mit rd. 7 % unter dem Niveau der Vorjahre. Trotz sinkender Verkaufszahlen zeichnete sich im Stadtgebiet für bebaute Grundstücke insgesamt eine steigende Preisentwicklung ab. Dies betrifft sowohl Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser als auch Renditeobjekte. So liegt der Durchschnittspreis für neuerstellte Ein- und Zweifamilienhäuser im Stadtgebiet mit rd. 657.000 Euro um rd. 50 % höher als im Vorjahr.

Diese deutliche Steigerung ist teilweise auf die Vermarktung von Einfamilienhäusern im Neubaugebiet „Am Alten Angerbach“ zurückzuführen. Dort werden für neuerstellte Einfamilienhäuser (Bauträgerobjekte) in der Spitze bis zu 1,4 Mio. Euro gezahlt. Besonders deutlich ist der Umsatzanstieg ebenfalls bei den Wohn- /Geschäftshäusern zu sehen, wo bei einer Steigerung der Anzahl der Kauffälle um rd. 12 % auf 209 eine Umsatzsteigerung von rd. 78% gegenübersteht. - Kaufverträge über Wohnungseigentume und Teileigentum: In diesem Bereich ist die Anzahl der Verträge gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben.
Der Umsatz ist dabei um rd. 22 % gestiegen. Die erhöhte Nachfrage zeigt sich auch in einer steigenden Preisentwicklung im Bereich der gebrauchten Eigentumswohnungen (Weiterverkäufe) mit einem Plus von rd. 18 %.

AUSWIRKUNGEN CORONA-PANDEMIE
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben den Duisburger Grundstücksmarkt in 2021 nicht belastet. Der Rückgang der Verkaufsfälle kann nicht auf die Pandemie zurückgeführt werden. Stattdessen zeigte sich der Duisburger Grundstücksmarkt sehr robust.

BODENRICHTWERTE UND GRUNDSTÜCKSMARKTDATEN 2022
Die in Duisburg gezahlten Durchschnittspreise für unbebautes, baureifes Land wurden zum Stichtag 01.01.2022 als sogenannte zonale Bodenrichtwerte fortgeschrieben
Die Bodenrichtwerte wurden auf Basis der bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses geführten Kaufpreissammlung einer detaillierten Analyse unterzogen und hinsichtlich ihrer Abgrenzung, der wertbestimmenden Merkmale sowie dem Wert zum Stichtag untersucht.


Zum Stichtag 01.01.2022 konnten im gesamten Stadtgebiet bei den Wohnbaugrundstücken eine steigende Preisentwicklung festgestellt werden. Entwicklungen individueller Lagen können dabei nicht mit hinreichender Genauigkeit angegeben werden. Die Bodenrichtwerte für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie für Mehrfamilienhäuser sind in einer Spanne von 5 bis 70 Euro/m² angehoben worden. Die Bodenrichtwerte stehen kostenfrei im zentralen Informationssystem der Gutachterausschüsse und des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Land Nordrhein-Westfalen unter www.BORIS.nrw.de zur Verfügung.

Unter der Internetadresse kann auch der Grundstücksmarktbericht, der einen umfassenden Überblick über den Grundstücksmarkt in Duisburg gibt, voraussichtlich ab Ende März 2022 kostenfrei abgerufen werden. Neben den aktuellen Daten können unter der Internetadresse auch alle Bodenrichtwerte ab 2011 und Grundstücksmarktberichte ab dem Jahr 2005 kostenfrei abgerufen werden

 

- Fünf kommunale Versorger und Fraunhofer gründen Allianz für Geothermie
- Straßenbau-Anliegerbeiträge sollen wegfallen

Zusammenschluss will Wärmewende in Nordrhein-Westfalen voranbringen  
Duisburg, 15. März 2022 - Wärme ist die halbe Energiewende. Die Wärmeversorgung in Nordrhein-Westfalen emissionsfrei zu gestalten und damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu leisten, das wollen fünf kommunale Versorgungsunternehmen in NRW mit Hilfe von Geothermie erreichen. Im Februar gründeten die Aachener STAWAG, die Stadtwerke Bochum, die Stadtwerke Duisburg, die Stadtwerke Düsseldorf und die Stadtwerke Münster gemeinsam mit der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) die „Allianz für Geothermie“.  


Geothermie ist eine effiziente und wirtschaftliche Wärmequelle und hat schon vielerorts ihr Potenzial bewiesen. Beispiele sind die geothermischen Fernwärmesysteme von München und Paris. Sie ist kommunal verfügbar und schützt das Klima. Vor Ort gewonnen und in vorhandene Wärmenetze eingespeist, liefert Erdwärme CO2-neutral rund um die Uhr das ganze Jahr verlässlich Wärme. Sie bietet die Chance, die hiesige Wärmeversorgung unabhängiger von geopolitischen Risiken und volatilen Weltmarktpreisen zu machen.  


Trotz guter geologischer Voraussetzungen und aufgrund seiner Kohletradition wird im bevölkerungsreichsten Bundesland bisher noch wenig Heizwärme aus tiefen Gesteinsschichten gefördert. Ob in den Gruben stillgelegter Steinkohlebergwerke des Ruhrgebiets, in den Karbonatgesteinen des Münsterlands oder in Gebieten mit tiefliegenden Thermalwasservorkommen – im Untergrund von Nordrhein-Westfalen schlummert ein geothermischer Schatz, der die Wärmewende weit voranbringen kann.  


Dieses Potenzial wollen die fünf kommunalen Versorger und ihr Forschungspartner in Nordrhein-Westfalen heben. Auch das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium setzt auf Geothermie für die Wärmewende und förderte im vergangenen Jahr im Auftrag des Landesparlamentes eine seismische Landesaufnahme und Machbarkeitsstudien.  

„Wir sehen uns dem gesellschaftlichen Auftrag der Wärmewende vor dem Hintergrund der Klimakrise verpflichtet und sind fest entschlossen, die Tiefengeothermie gemeinsam voranzubringen“, betonen die Vertreter der fünf Kommunalversorger. Einsetzen will sich die Allianz für Geothermie für verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen und schnelle Verwaltungsprozesse für Geothermieprojekte im bevölkerungsreichsten Bundesland.

Auf der Agenda der Allianz steht der Umgang mit der geologischen Prognoseunsicherheit bei der Aufsuchung (dem sogenannten Fündigkeitsrisiko) und die Absicherung von Investitionen in geothermische Anlagen. Fachlich und technisch begleitet wird die Allianz vom Fraunhofer IEG, einer einschlägigen Forschungsinstitution für Geothermie und verwandte Technologiefelder mit vier Standorten in NRW. Das Fraunhofer IEG wurde gegründet, um in den Kohleregionen Deutschlands, d.h. dem Rheinland, dem Ruhrgebiet und der Lausitz, die Dekarbonisierung der kommunalen Energiesysteme zu begleiten.    

„Wärmewende-Experten im virtuellen Austausch: Fünf kommunale Wärmeversorger und das Fraunhofer-Institut wollen die Wärmeversorgung in NRW mit Hilfe von Geothermie unabhängiger und klimaneutral gestalten. Abgebildet sind (v.l.n.r.): Markus Bieder, Leiter Wärme- + Stromerzeugung + Erneuerbare Wärme (Stadtwerke Münster), Prof. Dr. Rolf Bracke (Leiter Fraunhofer IEG), Dr. Michael Arnold, Hauptabteilungsleiter Strom- und Fernwärmeerzeugung (Stadtwerke Duisburg), Dr. Ralf Schramedei, Konzeptentwicklung & Neue Produkte (Stadtwerke Düsseldorf), Frank Brösse, Geschäftsführer (STAWAG Energie) und Dr. Frank Peper Hauptabteilungsleiter Fernwärme, Wasser und Energieprojekte (Stadtwerke Bochum).“ Quelle: Allianz für Geothermie  


Straßenbau-Anliegerbeiträge sollen wegfallen
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat ein landeseigenes Förderprogramm ins Leben gerufen, das über 65 Millionen Euro zur Entlastung der Grundstückseigentümerinnen und –eigentümer sowie Erbbauberechtigten bei Straßenausbaubeitragsforderungen bereitstellt. Antragsberechtigt sind alle Gemeinden und Gemeindeverbände in Nordrhein-Westfalen. Gefördert werden Maßnahmen für im Land Nordrhein-Westfalen vorgenommene beitragspflichtige Straßenausbaumaßnahmen. Dabei übernimmt das Land die Hälfte der kommunalen Straßenausbaubeiträge in Nordrhein-Westfalen, sagte Landesministerin Ina Scharrenbach den Medien.
Die Förderhöhe beträgt 50 Prozent des umlagefähigen Aufwands. Das Verfahren zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger ist wie folgt geregelt: Hat die Kommune eine Straßenausbaumaßnahme abgeschlossen und den Anteil der Kosten, den die Bürgerinnen und Bürger übernehmen müssen, ermittelt, wird ein Antrag auf Förderung gestellt. Anträge sind über die landeseigene NRW.BANK zu stellen.

Montano erwirbt von Aurelis das Duisburg Central Office auf die eigene Bilanz

Core-Immobilie in zentraler Lage am Duisburger Hauptbahnhof
Transaktionsvolumen im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich  

Duisburg, 10. März 2022 - Die Montano Real Estate GmbH (Montano), ein unabhängiger Investment-Spezialist für deutsche Gewerbeimmobilien, hat das Duisburg Central Office (DCO) im Quartier 1 als Forward Deal von Aurelis Real Estate erworben. Das Transaktionsvolumen liegt im hohen zweistelligen Millionen-Bereich.   Aurelis plant, das Gebäude bis zum vierten Quartal 2022 fertigzustellen. Bis dahin entsteht ein fünfgeschossiges Objekt mit einer Mietfläche von rund 11.400 Quadratmetern und rund 50 eigenen Tiefgaragenplätzen.

Die Immobilie ist bereits komplett und langfristig an den Finanzdienstleister Consors Finanz, eine Tochter der BNP Paribas Bank, vermietet. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses hochkarätige Objekt als erstes eigenes Objekt auf die Montano-Bilanz erwerben konnten. Die Vergrößerung unseres eigenen Investment-portfolios und die direkte Beteiligung an aussichtsreichen Investitionen ist für uns der Schritt in eine neue Größenordnung“, so Montano-Gründer und Managing Partner Ramin Rabeian.  


Das DCO liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Duisburger Hauptbahnhof und zur Innenstadt und verfügt über eine gute Anbindung an den ÖPNV und mehrere Autobahnen. Das A-förmige Gebäude gliedert sich in einen westlichen und einen östlichen Teil, die über einen gläsern geschuppten Erschließungskern miteinander verbunden sind. Der Eingangsbereich wird von einer großzügigen Glaskonstruktion geprägt, während sich die beiden Gebäudeteile durch bodentiefe Fenster sowie eine komplette Klinkerfassade auszeichnen. Die Büroflächen sind vorwiegend als Großraumbüros konzipiert und bieten neben Hohlraumböden eine effiziente Lüftungsanlage und Heiz-Kühldeckensegel. Für das Objekt wird das Nachhaltigkeits-zertifikat der DGNB mit mindestens dem Prädikat Gold angestrebt.  

Die Transaktion wurde vermittelt von BNP Paribas Real Estate GmbH. Die rechtliche Begleitung erfolgte durch McDermott Will & Emery Rechtsanwälte Steuerberater LLP, die technische Prüfung durch ChandlerKBS und Tauw. Die Münchener Hypothekenbank begleitet das Objekt mit einer langfristigen Finanzierung.  
„Duisburg hat sich zu einem B-Standort entwickelt, an dem großvolumige Investitionen möglich sind. Die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniert sehr gut, die Nachfrage von Unternehmen nach Mietflächen ist groß und auch Investoren sind inzwischen an hochwertigen, gut vermieteten Büroneubauten interessiert“, resümiert Michael Buchholz, Leiter der Aurelis Region West.

Aurelis DCO Duisburg - Copyright HH Vision Koeln

 

Deutsche Post DHL Group schließt 2021 mit Rekordergebnis ab

- Profitabler Wachstumskurs in allen Divisionen fortgesetzt: Konzernumsatz steigt im Geschäftsjahr 2021 auf 81,7 Milliarden Euro
- Operatives Ergebnis um 65 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro verbessert
- Free Cashflow auf 4,1 Milliarden Euro nahezu verdoppelt
- Anhebung der Dividende auf 1,80 Euro pro Aktie vorgeschlagen; neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu 2 Milliarden Euro beschlossen

Bonn, 9. März 2022 - CEO Frank Appel: „In einem herausfordernden Jahr haben wir das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt.”  Der weltweit führende Logistikkonzern Deutsche Post DHL Group ist im abgelaufenen Geschäftsjahr profitabel gewachsen. Der Umsatz des Konzerns konnte im Vergleich zum Vorjahr um 22,5 Prozent auf 81,7 Milliarden Euro gesteigert werden. Damit erzielte das Unternehmen den höchsten Umsatz der Konzerngeschichte. Alle fünf Geschäftsbereiche haben zur besten Geschäftsentwicklung aller Zeiten beigetragen. Die Nachfrage nach Logistiklösungen des Konzerns erreichte letztes Jahr ein neues Allzeithoch.

Treiber waren der signifikant angestiegene Welthandel und der anhaltend starke Onlinehandel mit weiter wachsenden Sendungsmengen. In Folge konnten die Netzwerkkapazitäten noch effizienter ausgelastet werden. Die dynamische Entwicklung führte zu einem Rekordergebnis von 8,0 Milliarden Euro (2020: 4,8 Milliarden Euro) und einer EBIT-Marge von 9,8 Prozent (2020: 7,3 Prozent). Der Konzern war damit so profitabel wie nie zuvor.

„Wir haben in herausfordernden Zeiten unsere volle Stärke bewiesen und eine neue Bestmarke bei Umsatz und Ergebnis erzielt. Nie zuvor hat Deutsche Post DHL Group weltweit so viele Frachtgüter, Expresssendungen und Pakete transportiert. Mit der Impfstofflogistik leisten wir zudem einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Unser Dank gebührt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr außerordentliches Engagement in einem anspruchsvollen Jahr“, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL Group. 

Prognose 2022: Fortsetzung des profitablen Wachstumskurses erwartet
Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet der Konzern ein EBIT von 8,0 Milliarden Euro mit einer Abweichung von + / – 5 Prozent. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass der Onlinehandel seine Stärke beibehält und nach einer Normalisierungsphase sein strukturelles Wachstum fortsetzen wird. Nach der dynamischen Erholung des Welthandels im Verlauf des Jahres 2021 sollte sich das Wachstum in den globalen Logistikaktivitäten mit geringerer Geschwindigkeit weiter fortsetzen.

Eine Entspannung bei den interkontinentalen Transportkapazitäten wird frühestens im zweiten Halbjahr 2022 erwartet. „In unserer Prognose sind die derzeitig schwer abschätzbaren Auswirkungen des Konflikts in Osteuropa auf das globale Wirtschaftswachstum und die weltweiten Transportmärkte nicht enthalten. Jetzt geht es zunächst darum, den Menschen im Kriegsgebiet zu helfen, die Sicherheit aller unserer Beschäftigten zu gewährleisten und die globalen Lieferketten am Laufen zu halten“, so Frank Appel.

Hohe Investitionen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit 
Im zurückliegenden Geschäftsjahr investierte der Konzern eine Rekordsumme von 3,9 Milliarden Euro (2020: 3,0 Milliarden Euro) in sein operatives Geschäft, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Die meisten Investitionen flossen in die Modernisierung der Flugzeugflotte der Division Express sowie in den Ausbau der nationalen und internationalen Paket-Infrastruktur, um die effiziente Abwicklung einer deutlich höheren Transportnachfrage sicherzustellen.


Deutsche Post DHL Group machte 2021 erneut starke Fortschritte bei der Cash-Generierung. So verbesserte sich der Free Cashflow trotz der höheren Investitionstätigkeit deutlich auf 4,1 Milliarden Euro (2020: 2,5 Milliarden Euro).  Für 2022 prognostiziert das Unternehmen ohne Berücksichtigung von Akquisitionen, wie der geplanten Übernahme von Hillebrand, einen Free Cashflow von 3,6 Milliarden Euro mit einer Abweichung von maximal + / – 5 Prozent und Brutto-Investitionen von rund 4,2 Milliarden Euro.
Diese Investitionen konzentrieren sich unverändert auf den Ausbau von Transport- und Sortierkapazitäten für die weiter steigenden Sendungsmengen sowie die digitale Transformation, die das Unternehmen weiter vorantreibt.


Mittelfristziele veröffentlicht: weiteres EBIT-Wachstum bis 2024 prognostiziert
Mit Vorlage des Geschäftsberichts hat der Konzern seine mittelfristigen Finanzziele bis zum Jahr 2024 vorgestellt. Das EBIT soll auf rund 8,5 Milliarden Euro im Jahr 2024 steigen. Ohne Berücksichtigung von Akquisitionen, wie der geplanten Übernahme von Hillebrand, erwartet der Konzern im Zeitraum von 2022 bis 2024 einen kumulierten Free Cashflow von rund 11 Milliarden Euro. Im selben Zeitraum prognostiziert das Unternehmen kumulierte Investitionen (Capex) von rund 12 Milliarden Euro. 


„Ich freue mich sehr, dass wir das dritte Geschäftsjahr in Folge mit einem Rekordergebnis abschließen konnten. Wir haben die Finanzkraft des Konzerns mit einem massiven Wachstumssprung in allen finanziellen Dimensionen fundamental verbessert. Das stärkt unsere Ausschüttungsfähigkeit und schafft Freiräume für die Verwendung des verbleibenden Free Cashflow“, sagte Finanzvorstand Melanie Kreis.

Das Rekordergebnis spiegelt sich auch in einem signifikant höheren Jahresüberschuss wider. Der Konzerngewinn nach nicht beherrschenden Anteilen konnte mit 5,1 Milliarden Euro (2020: 3,0 Milliarden Euro) deutlich gesteigert werden. Damit betrug das unverwässerte Ergebnis je Aktie 4,10 Euro (2019: 2,41 Euro). 

Dividendenvorschlag stark erhöht; erneuter Aktienrückkauf beschlossen
Vor dem Hintergrund der positiven Ergebnisentwicklung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 6. Mai 2022 vor, die Dividende von 1,35 Euro je Aktie im Vorjahr auf 1,80 Euro je Aktie in diesem Jahr anzuheben. Damit würde der Konzern – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Anteilseigner – eine Gesamtsumme von 2,2 Milliarden Euro ausschütten. Die bereinigte Ausschüttungsquote läge auf Basis des Dividendenvorschlags bei 43 Prozent. Darüber hinaus haben Vorstand und Aufsichtsrat vor dem Hintergrund der positiven Geschäftsentwicklung ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von bis zu 2 Milliarden Euro beschlossen. 

Nachhaltigkeitsfahrplan operationalisiert, Mitarbeiterzufriedenheit erneut gesteigert
Im vergangenen Jahr hat Deutsche Post DHL Group ihren Nachhaltigkeitsfahrplan operationalisiert und messbare nicht-finanzielle Ziele für das Geschäftsjahr 2022 festgelegt, die zukünftig bei der Berechnung der Vorstandsvergütung herangezogen werden: Umwelt: Gemäß seinem beschleunigten Fahrplan zur Dekarbonisierung strebt der Konzern eine absolute Reduktion seiner Treibhausgasemissionen bis 2030 im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen auf unter 29 Millionen Tonnen an. Auf diesem Weg sollen im Geschäftsjahr 2022 gezielte Maßnahmen für die Einsparung von rund 1 Million Tonnen CO2 realisiert werden. 

Soziales
Der Konzern ist davon überzeugt, dass eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens ist. Entsprechend findet die Entwicklung des „Mitarbeiter-Engagements“ weiterhin Anwendung auf die Vorstandsvergütung und soll über 80 Prozent betragen. Governance: Der Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, weltweit höchste Governance-Standards einzuhalten. Der Fortschritt wird anhand einer Zertifizierungsquote für Compliance-Trainings im mittleren und oberen Management gemessen. Diese soll 2022 mindestens 95 Prozent betragen. 

Im Jahr 2021 investierte der Konzern 156 Millionen Euro in Dekarbonisierungsmaßnahmen, festigte seine Stellung als einer der weltweit besten Arbeitgeber und steigerte das Mitarbeiter-Engagement auf 84 Prozent sowie den Anteil von Frauen im mittleren und oberen Management auf 25,1 Prozent. Weitere Informationen über Fortschritte und Maßnahmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance sind im 
Geschäftsbericht aufgeführt.

Alle Divisionen verzeichnen deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum Express: Umsatz und Ergebnis des Geschäftsbereichs Express entwickelten sich 2021 außerordentlich positiv.  Das EBIT stieg um 53,4 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Der Umsatz lag mit 24,2 Milliarden Euro (2020: 19,1 Milliarden Euro) deutlich über dem des Vorjahres. Maßgeblich dafür war das Wachstum der internationalen zeitgenauen Express-Sendungen (TDI) von 10,3 Prozent sowie eine Zunahme des durchschnittlichen Gewichts pro Sendung.
Die Netzwerkkapazitäten konnten im Jahresverlauf konstant hoch ausgelastet und damit die Effizienz der Sendungsabwicklung im weltumspannenden Netzwerk weiter verbessert werden. Dies führte zu einer weiteren Steigerung der Profitabilität.

Express erzielte eine Rekord-EBIT-Marge von 17,4 Prozent (2020: 14,4 Prozent).
Global Forwarding, Freight (GFF): Die Division meisterte die unverändert herausfordernden Bedingungen an den internationalen Transportmärkten äußerst erfolgreich. Das EBIT hat sich mehr als verdoppelt auf 1,3 Milliarden Euro (2020: 0,6 Milliarden Euro). Der Umsatz stieg dynamisch auf 22,8 Milliarden Euro (2020: 15,8 Milliarden Euro). Die weiterhin stark reduzierten Transportkapazitäten trafen 2021 auf eine deutlich höhere Nachfrage – Treiber war der wieder in Schwung gekommene Welthandel. Das führte zu einer entsprechenden Preis- und Margendynamik im Wettbewerb um verfügbare Transportkapazitäten.

Dank seines internationalen Netzwerks sowie der marktführenden Position in der Luft- und Seefracht konnte GFF seinen Kunden den nötigen Zugriff ermöglichen. Die Volumina in der Luft- und Seefracht stiegen um 25,7 Prozent bzw. 8,7 Prozent. Auch die Sendungsmengen in der Straßenfracht wuchsen um 7,8 Prozent. Die EBIT-Marge der Division verbesserte sich auf 5,7 Prozent (2020: 3,7 Prozent).

Supply Chain: Zuverlässige Lieferketten waren im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr gefragt. Der Unternehmensbereich realisierte einen deutlichen Ergebnissprung auf 705 Millionen Euro (2020: 424 Millionen Euro). Basis waren eine Umsatzsteigerung auf 13,9 Milliarden Euro (2020: 12,5 Milliarden Euro) und fortgesetzte Effizienzverbesserungen. Die Division konnte ihr standardisiertes Geschäftsmodell dank signifikantem Neugeschäft erfolgreich skalieren. 

Mit dem fortgesetzten Aufbau spezieller E-Fulfillment-Standorte, die sich der Abwicklung von Onlinebestellungen widmen, stärkte die Division ihre Position im Onlinehandel. Gezielte Digitalisierungs- und Automatisierungsprojekte sowie ein erfolgreiches Kostenmanagement ließen die EBIT-Marge auf 5,1 Prozent steigen (2020: 3,4 Prozent). 

eCommerce Solutions: Im Geschäftsjahr 2021 konnte die Division unter der exzellenten Führung von Ken Allen ihr Ergebnis mehr als verdoppeln. Das EBIT betrug 417 Millionen Euro (2020: 158 Millionen Euro). Maßgeblich dazu beigetragen hat das dynamische Wachstum der Sendungsvolumina im Onlinehandel. Nahezu alle Regionen konnten zweistellige Zuwachsraten erzielen. Besonders stark entwickelte sich das Geschäftsvolumen in den Niederlanden und Indien. Auch die Sendungsmengen im grenzüberschreitenden Transport in Europa legten um 21,6 Prozent zu.

Das ungebremst starke Wachstum im internationalen Paketgeschäft machte eine effizientere Auslastung der Netzwerke möglich. Nachdem die Division im Vorjahr erstmals eine positive EBIT-Marge erzielte, lag diese 2021 bei bemerkenswerten 7,0 Prozent (2020: 3,3 Prozent). Mit dem Eintritt von Ken Allen in den Ruhestand am 31. Juli 2022 zieht Pablo Ciano als Leiter des Unternehmensbereichs DHL eCommerce Solutions am 1. August 2022 in den Konzernvorstand ein. 

Post & Paket Deutschland: Der Unternehmensbereich steigerte erfolgreich Ergebnis und Umsatz. Das EBIT konnte deutlich auf 1,75 Milliarden Euro (2020: 1,6 Milliarden Euro) zulegen. Die Division transportierte 2021 eine Rekordmenge von über 1,8 Milliarden Paketen (2020: 1,6 Milliarden Pakete). Entsprechend positiv entwickelte sich der Umsatz auf 17,4 Milliarden Euro (2020: 16,5 Milliarden Euro) bei nahezu unveränderten Volumina im Geschäftsfeld Post Deutschland mit 14,2 Milliarden Briefen. Die EBIT-Marge lag mit 10,0 Prozent (2020: 9,7 Prozent) stabil auf Vorjahresniveau.

 

NRW: 9,3 Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen und 102,1 Prozent mehr Verbraucherinsolvenzen im Jahr 2021
Im Jahr 2021 wurden bei den Amtsgerichten in Nordrhein-Westfalen 30 011 Anträge auf Eröffnung von Insolvenzverfahren gestellt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 68,0 Prozent mehr als im Jahr 2020 (damals: 17 866 Verfahren). Die Zahl der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen entwickelte sich allerdings gegenläufig: 3 950 der beantragten Insolvenzverfahren betrafen Unternehmen. Das waren 9,3 Prozent weniger als im Jahr 2020 (4 353 Verfahren).

Von den im Jahr 2021 beantragten Unternehmensinsolvenzen waren zum Zeitpunkt der Antragstellung 14 681 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen. Das waren 80,1 Prozent weniger als im Jahr 2020 (damals: 73 703). Die voraussichtlichen Forderungen der Unternehmensinsolvenzen waren im Jahr 2021 mit 5,82 Milliarden Euro um 26,8 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor (damals: 7,94 Milliarden Euro).


Trotz der wirtschaftlichen Krise im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie lag die Zahl der beantragten Unternehmensinsolvenzen mit 3 950 unter dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019 (2019: 5 351 Verfahren; 2020: 4 353 Verfahren). Ein Grund dafür könnte u. a. sein, dass die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen zu Beginn des Jahres 2021 teilweise ausgesetzt war. Hinzu kommen die besonderen staatlichen Konjunkturhilfen für Unternehmen. In den von den Maßnahmen aufgrund der Covid-19-Pandemie besonders betroffenen Wirtschaftszweigen waren die Entwicklungen unterschiedlich: So lagen die Insolvenzzahlen des Jahres 2021 im Vergleich zu den Werten der Jahre 2019 und 2020 in der Beherbergung (z. B. Hotels, Ferienwohnungen, Campingplätze) über dem Vorkrisenniveau.


In der Gastronomie, im Einzelhandel, bei Reisebüros und bei Reiseveranstaltern und im Wirtschaftszweig „Kreative, künstlerische und unterhaltende Tätigkeit” lagen sie unter dem Niveau der Jahre 2019 und 2020. Der Zuwachs bei den Insolvenzverfahren insgesamt ist auf die gegenüber dem Vorjahr erhöhte Zahl von Verbraucherinsolvenzen und ehemals selbstständig Tätigen mit vereinfachtem Verfahren (Schuldner ohne Forderungen aus Arbeitsverhältnissen und mit weniger als 20 Gläubigern) zurückzuführen.


Dabei handelte es sich in 20 506 Fällen um Insolvenzen von Verbrauchern (dazu zählen Arbeitnehmer, Rentner oder Erwerbslose); diese waren damit mehr als doppelt so hoch (+102,1 Prozent) wie im Jahr 2020 (damals: 10 147 Fälle). Die Zahl der Insolvenzverfahren von den genannten ehemals selbstständig Tätigen stieg gegenüber dem Vorjahr um 120,2 Prozent auf 2 303 (2020: 1 046). Eine mögliche Ursache für den Anstieg könnte das Ende 2020 beschlossene Gesetz zur weiteren Verkürzung der Restschuldbefreiung sein. Infolge dessen könnten die Schuldner ihre Insolvenzanträge zurückgestellt und diese erst im Jahr 2021 gestellt haben. Ferner beantragten noch 3 252 weitere Schuldner die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. (IT.NRW)


 

- 9,3 Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen
- In einem Jahr zum Abschluss Für Wirtschaftsfachwirte und Personalfachkaufleute

NRW: 9,3 Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen und 102,1 Prozent mehr Verbraucherinsolvenzen im Jahr 2021
Düsseldorf/Duisburg, 08. März 2022 - Im Jahr 2021 wurden bei den Amtsgerichten in Nordrhein-Westfalen 30 011 Anträge auf Eröffnung von Insolvenzverfahren gestellt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 68,0 Prozent mehr als im Jahr 2020 (damals: 17 866 Verfahren). Die Zahl der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen entwickelte sich allerdings gegenläufig: 3 950 der beantragten Insolvenzverfahren betrafen Unternehmen. Das waren 9,3 Prozent weniger als im Jahr 2020 (4 353 Verfahren).

Von den im Jahr 2021 beantragten Unternehmensinsolvenzen waren zum Zeitpunkt der Antragstellung 14 681 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen. Das waren 80,1 Prozent weniger als im Jahr 2020 (damals: 73 703). Die voraussichtlichen Forderungen der Unternehmensinsolvenzen waren im Jahr 2021 mit 5,82 Milliarden Euro um 26,8 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor (damals: 7,94 Milliarden Euro).


Trotz der wirtschaftlichen Krise im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie lag die Zahl der beantragten Unternehmensinsolvenzen mit 3 950 unter dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019 (2019: 5 351 Verfahren; 2020: 4 353 Verfahren). Ein Grund dafür könnte u. a. sein, dass die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen zu Beginn des Jahres 2021 teilweise ausgesetzt war. Hinzu kommen die besonderen staatlichen Konjunkturhilfen für Unternehmen. In den von den Maßnahmen aufgrund der Covid-19-Pandemie besonders betroffenen Wirtschaftszweigen waren die Entwicklungen unterschiedlich: So lagen die Insolvenzzahlen des Jahres 2021 im Vergleich zu den Werten der Jahre 2019 und 2020 in der Beherbergung (z. B. Hotels, Ferienwohnungen, Campingplätze) über dem Vorkrisenniveau.


In der Gastronomie, im Einzelhandel, bei Reisebüros und bei Reiseveranstaltern und im Wirtschaftszweig „Kreative, künstlerische und unterhaltende Tätigkeit” lagen sie unter dem Niveau der Jahre 2019 und 2020. Der Zuwachs bei den Insolvenzverfahren insgesamt ist auf die gegenüber dem Vorjahr erhöhte Zahl von Verbraucherinsolvenzen und ehemals selbstständig Tätigen mit vereinfachtem Verfahren (Schuldner ohne Forderungen aus Arbeitsverhältnissen und mit weniger als 20 Gläubigern) zurückzuführen.


Dabei handelte es sich in 20 506 Fällen um Insolvenzen von Verbrauchern (dazu zählen Arbeitnehmer, Rentner oder Erwerbslose); diese waren damit mehr als doppelt so hoch (+102,1 Prozent) wie im Jahr 2020 (damals: 10 147 Fälle). Die Zahl der Insolvenzverfahren von den genannten ehemals selbstständig Tätigen stieg gegenüber dem Vorjahr um 120,2 Prozent auf 2 303 (2020: 1 046). Eine mögliche Ursache für den Anstieg könnte das Ende 2020 beschlossene Gesetz zur weiteren Verkürzung der Restschuldbefreiung sein. Infolge dessen könnten die Schuldner ihre Insolvenzanträge zurückgestellt und diese erst im Jahr 2021 gestellt haben. Ferner beantragten noch 3 252 weitere Schuldner die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. (IT.NRW)

 


In einem Jahr zum Abschluss Für Wirtschaftsfachwirte und Personalfachkaufleute  
Berufsbegleitend können sich Personen in kaufmännischen Berufen sowie Personalverantwortliche für einen Karrieresprung qualifizieren. Ab April bietet die Niederrheinische IHK erneut Praxisstudiengänge an: für Wirtschaftsfachwirte und Personalfachkaufleute. Die Lehrgänge finden teils online, teils in Präsenz statt.  


Mit den Lehrgängen „Geprüfte Wirtschaftsfachwirte“ und „Geprüfte Personalfachkaufleute“ erhalten Interessierte eine Weiterbildung mit hohem Praxisbezug. Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme ist eine entsprechende berufliche Vorbildung. Die Abschlüsse entsprechen nach EU-Vorgaben dem Bachelorniveau.  


Qualifikation für Wirtschaftsfachwirte
Der Wirtschaftsfachwirt ist der Allrounder unter den Fachwirten und eine gute Wahl für Kaufleute oder kaufmännische Mitarbeiter mit Berufserfahrung. Ob es um neue berufliche Herausforderungen geht oder komplexeren Aufgaben, Absolventen qualifizieren sich durch breitgefächertes betriebswirtschaftliches Wissen für viele neue Felder. Sie werden auf anspruchsvolle Tätigkeiten im Management von Unternehmen oder Wirtschaftsorganisationen unterschiedlicher Größen und Branchen vorbereitet. Der Lehrgang beginnt am 3. Mai.    

Qualifikation für Personalfachkaufleute
Für Mitarbeiter des Personalwesens, die ihre Karriere weiterentwickeln und innerbetriebliche Verantwortung übernehmen wollen, passt der Praxisstudiengang für geprüfte Personalfachkaufleute. Im Lehrgang werden umfassende Kenntnisse in der Personalpolitik und -planung, sowie im Marketing und Controlling vermittelt. Absolventen bereiten sich auf Fach- und Führungspositionen vor. Auch Personalberatung, Projekte und Prozesse in der Personal- und Organisationsentwicklung sind Teil des Kurses. Dieser beginnt am 27. April.    

Beide Praxisstudiengänge finden im Blended-Learning-Format, einer Mischung aus Online- und Präsenzunterricht statt. Innerhalb von etwa zwölf Monaten findet der Unterricht jeweils zwei Mal wöchentlich von 18 bis 21:15 Uhr online und ca. 14-tägig samstags von 8 bis 15 Uhr in Präsenz statt. Eine staatliche Förderung mittels Aufstiegs-BAföG ist möglich. Hierbei profitieren die Teilnehmer von einer einkommens- und altersunabhängigen finanziellen Unterstützung.  

Weitere Informationen zu den Inhalten, Zulassungsvoraussetzungen, Kosten und Fördermöglichkeiten stehen unter www.ihk-niederrhein.de/praxisstudium. Dort finden Sie auch das Online-Anmeldeformular. Ihre Ansprechpartnerin ist Johanna Siebers, Telefon 0203 2821-288, E-Mail siebers@niederrhein.ihk.de.


„Duisburger Zukunftsgespräche“: „Wir müssen den Pioniermut beibehalten“ - Tschüss Kohle, Hy, Wasserstoff!

 Duisburg, 28. Februar 2022 - Unter diesem Motto starteten jetzt die „1. Duisburger Zukunftsgespräche“ des Vereins Hy.Region.Rhein.Ruhr mit einem prominenten Podium im Fraunhofer-inHaus-Forschungszentrum. Das neue Grubengold soll Industrie und Logistik in der Region in die CO₂-freie Zukunft führen.


 Welche Rolle die Politik dabei spielen kann, machte Oberbürgermeister Sören Link bei der Auftaktveranstaltung deutlich: „Duisburg kann, Duisburg soll, Duisburg will eine zentrale Rolle in der deutschen Energiewende spielen. Wenn wir in Zukunft die Arbeitsplätze erhalten wollen, ist das Thema Umrüstung auf Wasserstoff eine nahezu zwangsläufige Entwicklung. Wir benötigen aber auch die politischen Leitplanken. Wir brauchen Tempo bei den Planungs- und Genehmigungsverfahren, denn die Zeit drängt und die Konkurrenz schläft nicht.“

Thomas Patermann, 1. Vorsitzender des Vereins Hy.Region.Rhein.Ruhr: „Wir haben eine extrem große Chance, etwas für die Klimawende zu leisten. Dass sich die Transformation lohnt, zeigt sich auch daran, dass Duisburg 44 Prozent der Emissionen verantwortet in Bezug auf das ganze Ruhrgebiet und wir diese mit dem Einsatz von Wasserstoff zu einem großen Teil vermeiden können. Wenn es am größten Stahlstandort nicht gelingt, gelingt es nirgendwo, davon bin ich zutiefst überzeugt. Wir müssen unseren Pioniermut unbedingt beibehalten.“


Rasmus C. Beck, Geschäftsführer Duisburg Business & Innovation: „Der Stahl aus Duisburg wird in Deutschland für die Industrie dringend gebraucht, ohne ihn stehen die Bänder still. Corona und der Krieg in der Ukraine zeigen uns, wie wichtig eine krisenfeste, regionale Versorgung mit für unsere Volkswirtschaft wichtigen Gütern und Grundstoffen ist. Der Stahl zählt zweifelsfrei dazu, man kann ihn nicht in China, den USA oder Russland „bestellen“, ohne große Risiken für die eigene Versorgungssicherheit einzugehen. Deshalb muss die Transformation in Duisburg gelingen. Ist dies der Fall, kann das Know-how einer grünen Stahlindustrie auch zu einem Exportschlager werden.“


 Dirk Jansen, Mitglied des Vorstands des KlimaDiskurs.NRW e.V.: „Wir haben eine große Herausforderung, diese sozial-ökonomische Transformation zu meistern. Und das müssen wir bei aller Gegensätzlichkeit der Positionen – von der chemischen Industrie bis zum BUND – gemeinsam hinbekommen. Das Ziel steht, die Wege sind noch ein wenig gegabelt. Deswegen werbe ich weiter für den Dialog, solche Lösungswege zu entwickeln.“


MdL Sarah Philipp, Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion NRW: „Aus Stahl wird Fortschritt gemacht – und er wird in Duisburg gemacht. Ohne das Wissen und das Können der IngenieurInnen und FacharbeiterInnen in Duisburg wird Deutschland seine ökologischen Transformationsziele nicht erreichen. Deshalb braucht es eine aktive Industriepolitik: mit öffentlichen Investitionen in Wasserstoffproduktion und -leitungen, mit strategischen Unternehmensbeteiligungen und nicht zuletzt mit staatlichen Entwicklungszentren an den Industriestandorten. Duisburg bietet dafür die besten Voraussetzungen.“


 MdEP Dennis Radtke, Mitglied des Europaparlaments, CDU: „Mit dem Ausbau der Wasserstoffwirtschaft gehen neue Perspektiven für das Ruhrgebiet sowie auch für das Rheinische Revier einher. Dazu müssen die Möglichkeiten zur Schaffung neuer Arbeitsplätze sowie Berufsbilder genutzt werden. Für spitzenmäßige Forschung sind Fördermittel durch die öffentlichen Haushalte zur Verfügung zu stellen. Weiter sollen im Ruhrgebiet zusätzliche Reallabore mit der Anwendung der Wasserstofftechnik wie am ThyssenKrupp-Standort in Duisburg etabliert werden.“

MdB Felix Banaszak, ordentliches Mitglied in den Ausschüssen für Wirtschaft und Haushalt, Bündnis 90/Die Grünen: „Duisburg kennt Wandel, Duisburg kann Wandel. Aber die Duisburger*innen haben nicht nur Erfahrung mit erfolgreichem Strukturwandel, sondern auch mit Strukturbrüchen gemacht. Deshalb sind die gesellschaftlichen Perspektiven der Transformation zentral zu berücksichtigen. Letztlich gibt es einen klimapolitischen Imperativ: Produziere so, dass deine Großenkel noch einen lebenswerten Planeten vorfinden können. Es geht um die Zukunft unserer Zivilisation.“

Die „Duisburger Zukunftsgespräche“ sind eine neue Veranstaltungsreihe des Vereins Hy.Region.Rhein.Ruhr, beim nächsten Mal dreht sich alles ums Thema Wasserstoff und Industrie. Mitveranstalter der „Duisburger Zukunftsgespräche“ sind der KlimaDiskurs.NRW sowie die Stiftung Mercator. Organisator ist Duisburg Business & Innovation.

1. Duisburger Zukunftsgespräche - Foto Duisburg Business & Innovation GmbH (DBI)


Fachkräftesicherung mit „Women in Tech“ – Fördergelder beantragen

Stabsstelle für Wirtschafts-, Europa- und Fördermittelangelegenheiten informiert: Fachkräftesicherung mit „Women in Tech“ – Fördergelder beantragen
Duisburg, 16. Februar 2022 - Mittelständische technische Unternehmen können sich noch bis zu den Stichtagen Ende Februar bzw. Ende August 80 prozentige Förderzuschüsse sichern, um den Anteil an Frauen in ihren Betrieben zu erhöhen. Die Förderanträge zu „Women in Tech“ können bei den Erstberatungsstellen der Förderprogrammlinie von „unternehmensWert:Mensch“ beantragt werden.


„Es werden bis zu 15 Beratungstage über das Bundesprogramm des Europäischen Sozialfonds gefördert für den Aufbau eines gleichstellungsund diversitätsorientierten Human Ressource Managements und einer entsprechenden Unternehmenskultur. Bei einer Förderquote von 80 Prozent zahlen Unternehmen also nur 200 Euro pro Tag für eine qualifizierte Unterstützung“, so Karin Schillings, Leiterin der Beratungsstelle bei der Stadt Duisburg.


Der Fachkräftemangel trifft alle Unternehmen, besonders aber die aus technischen Branchen. Wenn es dann darum geht, Frauen oder diverse Menschen einzustellen und als Mitarbeitende langfristig zu binden, sehen viele Unternehmen hohe Hürden, die sie alleine nicht stemmen können. Wie gut, dass es Förderzuschüsse gibt, um sich von erfahrenen Prozessberaterinnen und -beratern begleiten zu lassen.

In zwei kostenlosen Online-Informationsveranstaltungen der Stabsstelle für Wirtschafts-, Europa- und Fördermittelangelegenheiten am Dienstag 22. Februar, um 15 Uhr sowie am Dienstag, 15. März, um 17 Uhr können interessierte Unternehmen mehr Informationen über das Thema Fachkräftesicherung und die Beantragung von Fördergeldern erhalten. Anmeldungen sind ab sofort per E-Mail an k.schillings@stadt-duisburg.de oder telefonisch unter (0203) 283-2249 möglich.


Mit dem VHS-Zertifikatskurs „klimafit“ das Klima schützen

Wie sich jeder für den Klimaschutz einbringen kann, ist das Thema des Zertifikatskurs „klimafit – Klimawandel vor der Haustür“, der ab Sonntag, 20. März, an vier Terminen im Stadtfenster in der Innenstadt, Steinsche Gasse 26, stattfindet. Weitere Präsenztermine sind Sonntag, 3. April, sowie samstags am 7. Mai und 11. Juni, jeweils von 10 bis 13 Uhr. Zusätzlich finden noch zwei Online-Termine am Donnerstag, 28. April, und Mittwoch, 18. Mai, jeweils von 18 bis 19.30 Uhr statt.

Im März beginnt der vom WWF Deutschland und dem HelmholtzForschungsverbund Regionale Klimaänderungen und Mensch (REKLIM) entwickelte Kurs bundesweit in 128 Kommunen, so auch in der Duisburger VHS. Die Fortbildung richtet sich an alle engagierten Bürgerinnen und Bürger, die mithelfen möchten, Duisburg klimafreundlich zu gestalten. Die Teilnehmenden erfahren, welche Ursachen und Folgen die Klimakrise hat, welches die Treiber sind und wie das Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept in Duisburg aussieht. Dabei haben sie die Möglichkeit, mit führenden Klimawissenschaftlern, regionalen und lokalen Expertinnen und Experten sowie Initiativen zu sprechen.


Nach erfolgreicher Teilnahme erhalten sie ihr „klimafit“-Zertifikat, das sie als Multiplikatoren für den kommunalen Klimaschutz auszeichnet. Der Kurs unter der Leitung von Christina Frink entsteht in Kooperation mit dem Umweltamt, der Stabstelle Klimaschutz und den Stadtwerken Duisburg. Unterstützt wird sie durch weitere beteiligte Akteure in Duisburg, nämlich Melissa Metzner, Sarah Sticksel, Florian Jacobi und Marissa Turac.

Die Teilnahme kostet 20 Euro. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Weitere Informationen und Beratung gibt es telefonisch bei der VHS, Marissa Turac, unter 0203/283-3220 oder per E-Mail unter m.turac@stadt-duisburg.


Den Kurs „klimafit“ haben der WWF Deutschland und der HelmholtzForschungsverbund „Regionale Klimaänderungen und Mensch" (REKLIM) 2017 gemeinsam entwickelt. Als dritter Projektpartner im Konsortium führt die Universität Hamburg die Begleitforschung zum Projekt durch. Lokale Klimaschutzverantwortliche, wie die Stabstelle Klimaschutz der Stadt Duisburg, das Umweltamt, die Stadtwerke Duisburg sowie diverse Duisburger Initiativen unterstützen die Kurse mit Fachbeiträgen.


Das Projekt wird durch regionale Partner verstärkt, darunter ecolo – Agentur für Ökologie und Kommunikation, LIFE Bildung Umwelt Chancengleichheit e.V., Verein Zukunftsfähiges Thüringen e.V., Projekt Nachhaltigkeitszentrum Thüringen, KlimaKom eG, ifpro – Institut für Fortbildung und Projektmanagement, Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am UmweltCampus Birkenfeld der Hochschule Trier und KlimaDiskurs.NRW e. V.

Eine Übersicht über alle Partner gibt es auf der Internetseite: www.klimafitkurs.de/ueber-klimafit/unsere-partner. Das Bildungsprojekt wird seit Januar 2022 für drei Jahre von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Eine Übersichtskarte mit allen teilnehmenden Kursstandorten ist ebenfalls auf der Projekt-Homepage zu finden.


Orangen ohne Gift und Sklaverei

Die drei großen Duisburg-Lieferungen fairer Orangen aus Italien waren in diesem Winter schnell verkauft. Bis zum 26. Februar können im Weltladen in Duisburg Neudorf, Koloniestr. 92, Bestellungen für die letzte Sendung Zitrusfrüchten dieser Saison aufgegeben werden. Weil große Konzerne und Handelsketten in Süditalien den Preis diktieren, müssen viele kleinbäuerlichen Betriebe ihre Orangen für einen Preis verkaufen, der kaum die Kosten für das Pflücken abdeckt. Die Erntehelfer müssen unter unmenschlichen Zuständen dort leben. Dagegen ermöglicht der Verein „SOS Rosarno“, der Lieferant dieser Orangen, den Bauern faire Preise und den Saisonkräften menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu fairen Löhnen.


„Die Orangen werden ohne Gift und ohne Sklavenarbeit hergestellt“ erklärt Diakon Claudio Gnypek vom Rheinischen Dienst für Internationale Ökumene, der im Oktober selbst vor Ort war und den Verein SOS Rosarno besuchte. „In diesem Verein organisieren sich Biobäuerinnen und Bauern, Erntehelfer und Menschenrechtsaktivisten um eine Alternative zur Ausbeutung von Migranten in der Landwirtschaft zu schaffen.“ In Süditalien schuften Flüchtlinge meist unter arbeitsrechtlich illegalen Bedingungen in der Ernte der Zitrusfrüchte.


Die Preise, welche die Supermarktketten zahlen, reichen nicht aus, um die Tagelöhner ordentlich zu bezahlen. Der Verein SOS Rosarno zeigt seit über zehn Jahren, dass es auch anders geht. Dort bekommen die Geflüchteten aus Afrika reguläre Arbeitsverträge, werden nach Tarif bezahlt und die Zitrusfrüchte werden ökologisch angebaut. Dafür beliefern sie nicht die Supermärkte, sondern verkaufen ihre Orangen direkt an Einkaufsgemeinschaften, Weltläden und Gemeinden. Der Weltladen Duisburg wird seit 2021 beliefert. „Die Aktion ist super angekommen“ sagt Andrea Nadolny vom Weltladenteam.


„Wir hatten ein großes Feedback und auch viele neue Kunden. Sicherlich werden wir an der Aktion weiter dran bleiben.“ Mehr Informationen zur Orangenbestellung und Infos zum Weltladen gibt es unter www.weltladen-duisburg.de oder unter Tel.: 0203 / 358692 bzw. weltladenduisburg@t-online.de. Der Duisburger Weltladen ist ein Fachgeschäft des fairen Handels und wird als Verein seit über 40 Jahren durch ehrenamtliche Mitarbeitende geführt und wirtschaftlich erfolgreich betrieben.  

Dezemberlieferung der fairen Orangen - Margit Budinger vom Weltladen Duisburg und Diakon Claudio Gnypek beim Lagern der fairen Orangen (Foto: weltladen-duisburg.de).


MyWellness Duisburg: Wiedereröffnung eine Frage von Tagen oder wenigen Wochen
Auch wenn auf den Etagen von MyWellness der Betrieb seit dem 21. Januar geschlossen ist, ist von Stillstand keine Spur. Eine Instandhaltungs-Routine, wie regelmäßige Testläufe oder Temperatureinstellungen sind nötig, damit die baldige Wiedereröffnung reibungslos verlaufen kann. Buchungssystem bleibt bis 22. Februar gesperrt.

Bis einschließlich diesen Freitag, den 18. Februar sind Buchungen abgesagt, bis zum 22. Februar bleibt das Buchungssystem noch vorsorglich gesperrt. Ein konkretes Datum der Wiedereröffnung steht noch nicht fest, aber es ist sicher eine Frage von wenigen Tagen oder Wochen und nicht von Monaten, bis die Duisburger sich wieder eine WellnessAuszeit in den Sauna-Suiten von MyWellness nehmen können. Bauliche Maßnahmen in den Räumlichkeiten von MyWellness stehen derzeit nicht an, einige Optimierungen im oberen Gebäudeteil wurden bereits vom Vermieter des Kubik umgesetzt.


Was viel Zeit in Anspruch nimmt, ist die Prüfung der umfangreichen Dokumente, besonders des Brandschutzkonzeptes. Dieses muss die unterschiedliche Gebäudenutzung der Mieter berücksichtigen, auch derer, die ihre Geschäftsräume noch nicht fertiggestellt haben. Doch MyWellness Geschäftsführer Thomas Kanitz bleibt zuversichtlich „Ich stehe im engen Austausch mit den zuständigen Behörden und es wird zeitnah eine Begehung der Betriebsräume mit der Feuerwehr und dem Bauordnungsamt geben. Wir werden bald wieder unsere Gäste begrüßen können.“


Die Sanierung der Salvatorkirche ist bald abschlossen
Die Arbeiten am Turm der Salvatorkirche sind abgeschlossen und die Evangelische Kirchengemeinde Alt-Duisburg kann jetzt die dringend notwendige Sanierung des Plateaus vor dem Haupteingang der Salvatorkirche unterhalb des Turms in Angriff nehmen. Die Abdeckung ist im Verlauf der Jahrzehnte undicht geworden und es dringt Regenwasser in die darunter liegenden Gewölbe ein. Zudem muss die Balustrade durch Austausch von Steinelementen und neuer Bleiverfugung wieder auf Vordermann gebracht. Wenn alles nach Plan läuft sind die Arbeiten im Frühsommer abgeschlossen.

Diese letzten Maßnahmen schlagen mit gut 730.000 Euro zu Buche. „Durchführen können wir das, weil uns bei dieser Aufgabe das Land Nordrhein-Westfalen mit 240.000 Euro Förderung unterstützt“ betont Pfarrer Martin Winterberg. Ein weiterer Grund ist, dass die vorangegangene Turmsanierung zwar 1,5 Mio. Euro gekostet hat, sie konnte aber dank der Unterstützung des Bundes durch die „Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien“ und durch ein unerwartet hohes Spendenaufkommen von 350.000 Euro finanziell gut gestemmt werden.

„Die ursprünglich dafür vorgesehen Eigenmittel konnten wir dann zum Glück für die Arbeiten an der Plateauplatte nutzen; ansonsten hätten wir diese Maßnahme jetzt nicht durchführen können“ erklärt Pfarrer Winterberg, der allen die finanziell und logistisch mitgeholfen haben, sehr dankbar ist. Dass der Zeitplan gut eingehalten werden konnte, sei auch der guten Zusammenarbeit mit der Oberfinanzdirektion in Münster und der Denkmalpflege in Duisburg zu verdanken: „Das ist auch einen großen Dank wert, denn so lief alles reibungslos und sparte uns viele Nerven.“


Jetzt habe die Evangelische Kirchengemeinde Alt-Duisburg die notwendigen Baumaßnahmen abgeschlossen und sich im Rahmen der inhaltlich-konzeptionell-personellen Aufstellung mittelfristig mit zwei Gemeindezentren auf die Zukunft eingestellt, ergänzt Pfarrer Winterberg: Ein Gemeindezentrum ist für die Innenstadt und die Stadtteile Neuenkamp und Kaßlerfeld mit der Salvatorkirche als Predigtstätte und als Stadtkirche Duisburgs zusammen mit der sanierten und innenräumlich neu gestalteten Marienkirche.


Das andere Gemeindezentrum liegt in Duissern mit der Lutherkirche und der angeschlossenen Notkirche als Zentrum, in dem die Seniorenarbeit stattfindet und auf dessen Gelände auch das „JuCa“ (Jugendcafé) als Ort der gemeindlichen Jugendarbeit gelegen ist. Mehr Informationen zur Gemeinde gibt es im Netz unter www.ekadu.de und www.salvatorkirche.de.

 Pfarrer Martin Winterberg an der Balustrade des Plateaus der Salvatorkirche, an der derzeit noch gearbeitet wird (Foto: Rolf Schotsch).


- Unternehmer-Dialog mit Bundestagsabgeordneten bei der IHK  
- Regionale Produkte als Erfolgsfaktor - IHK lädt zur digitalen Tourismuswoche NRW ein

Stark in Berlin für die lokale Wirtschaft
Duisburg, 09. Februar 2022 - Marode Brücken, Stahl-Transformation, schnelle Planverfahren, hohe Kosten für Energie: Über diese Themen haben Unternehmer beim Politik-Dialog diskutiert. Eingeladen hatte die Niederrheinische IHK die neuen Bundestagsabgeordneten der Regierungskoalition aus Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve.  

Jan Dieren, Rainer Keller, Mahmut Özdemir und Dirk Vöpel von der SPD, Felix Banaszak und Ulle Schauws von Bündnis 90/Die Grünen sowie Bernd Reuther von der FDP stellten sich und ihre Themen der IHK-Vollversammlung und den Fachausschüssen vor. Die wirtschaftlichen Aussichten haben sich eingetrübt, wie auch die Konjunkturumfrage der IHK zeigt. Energiepreise und Rohstoffmangel belasten die Unternehmen, hinzu kommt der Fachkräfte-Mangel.


Die Zukunft des Stahlstandortes Duisburg und die Brückenproblematik – auch bei diesen Themen drängt die Zeit. Noch vor Ablauf der ersten 100 Regierungstage hat die Niederrheinische IHK daher den Dialog mit den Abgeordneten gesucht.   Präsident Burkhard Landers im Gespräch: „An Europas größtem Stahlstandort wird sich entscheiden, ob unsere Industrie eine klimaneutrale Zukunft hat. Die Bundespolitik muss dafür den Rahmen schaffen, durch schnelle Planungsverfahren und eine gezielte Förderung der grünen Transformation.“

Dass die Wirtschaft so gut durch diese und vergangene Krisen gekommen ist, sei vor allem der Industrie zu verdanken. Daneben habe, unterstreicht Landers, der Neubau von Infrastruktur Priorität. „Beinahe-Ausfälle wie bei der Uerdinger Rheinbrücke sind ein Warnsignal, Komplettausfälle eine Katastrophe. Wir müssen als Logistik-Drehscheibe optimal erreichbar bleiben“.  


Dr. Stefan Dietzfelbinger, IHK-Hauptgeschäftsführer ergänzt: „Unsere Firmen suchen händeringend nach Auszubildenden und Fachkräften. Die von der Politik diskutierte Ausbildungsplatz-Abgabe geht dabei völlig am Problem vorbei. Hier werden im schlimmsten Fall gutwillige Unternehmen bestraft. Wir sollten uns vielmehr gemeinsam bemühen, junge Leute rasch in eine Lehre zu bringen“.  

Der virtuell geführte Dialog zwischen Politik und Wirtschaft soll im Sommer mit persönlichen Treffen fortgesetzt werden. In den vergangenen zwei Jahren hatte Corona viele für die Wirtschaft wichtige Themen an den Rand gedrängt. Mit den 11 Forderungen zur Bundestagswahl hatte die IHK ihren Standpunkt verdeutlicht und den neu gewählten Abgeordneten vom Niederrhein zukommen lassen.  

IHK-Hauptgeschäftsführer, Dr. Stefan Dietzfelbinger (links) und IHK-Präsident Burkhard Landers im virtuellen Gespräch mit den Bundestagsabgeordneten vom Niederrhein.  Foto: Niederrheinische IHK

 


Regionale Produkte als Erfolgsfaktor - IHK lädt zur digitalen Tourismuswoche NRW ein  

Nachhaltig, lecker und beliebt:  Bei der digitalen Veranstaltung „Nachhaltiger Tourismus im Rheinland: Regionale Produkte als Erfolgsfaktor“ diskutieren am 10. Februar, 14:30 bis 16 Uhr die Niederrheinische IHK und die IHKs im Rheinland gemeinsam mit touristischen Betrieben und Akteuren aus der Region.  

Wie funktionieren regionale Wertschöpfungsketten, wie können wir identitätsstiftende Produkte entwickeln, gezielt regionale Angebote vermarkten oder zu mehr Nachhaltigkeit und Resilienz im Tourismus beitragen? Um diese und andere Fragen soll es beim virtuellen Austausch am Donnerstag in einer Woche (10. Februar) gehen. Regionale Produkte liegen im Trend. Sie überzeugen mit kurzen Liefer- und Transportwegen, sorgen für eine gute Ökobilanz und fördern die Entwicklung und Identifikation mit der eigenen Region.  


Die Veranstaltung ist Teil der „IHK-Woche des Tourismus 2022“, zu der IHKs in NRW vom 8. bis 15. Februar einladen. In digitalen Formaten werden an vier Tagen die vier Zukunftsthemen: Digitalisierung, Fachkräfte, Geschäftstourismus sowie Regionale Produkte und Nachhaltigkeit behandelt.   Anmelden können sich Interessenten im Internet - https://eventanmeldung.ihk-koeln.de/TourismuswocheNRW -  oder direkt bei IHK-Tourismusreferentin Nadine Deutschmann, Telefon 0203-2821-286, E-Mail: deutschmann@niederrhein.ihk.de.


Wirtschaft mit angezogener Handbremse

IHK: Konjunkturelle Erholung kein Selbstläufer  
Duisburg, 8. Februar 2022 - Die konjunkturelle Erholung hat einen Dämpfer erhalten. Die Unternehmen am Niederrhein bewerten ihre Situation schlechter als im Herbst. Grund dafür sind hohe Energiepreise, Rohstoffmangel, gestörte Lieferketten und die Auswirkungen der Pandemie. Der Konjunkturklimaindex der Niederrheinischen IHK fällt im Vergleich zur Herbstumfrage um zehn Punkte auf 111 Punkte.  

„Die Unternehmen starten mit angezogener Handbremse. Die Stimmung ist verhalten“, findet Dr. Stefan Dietzfelbinger. „Arbeit gibt es zwar genug. Auch die Auftragsbücher sind voll. Allerdings wachsen gleichzeitig die Belastungen für die Wirtschaft, die wiederum die Branchen unterschiedlich hart treffen“, stellt der Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK fest. Handel und Gastronomie leiden wegen fehlender Kunden und hoher Hygieneauflagen besonders unter der Omikron-Welle. In der Industrie beklagen mehr als 90 Prozent der Betriebe die enorm hohen Preise für Strom und Gas. Insgesamt glaubt nur jedes fünfte Unternehmen, dass sich die wirtschaftliche Lage in den kommenden Monaten verbessert.  

Fehlende Fachkräfte
Alle Betriebe eint die Suche nach qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ob Lkw-Fahrer, Ingenieure oder Personal im Gaststättengewerbe – sie alle werden händeringend gesucht. „Der Fachkräftemangel ist ein Risiko für unsere Wirtschaft. Immer häufiger bleiben sogar attraktive Ausbildungsstellen unbesetzt“, so Dietzfelbinger weiter. Dazu passen die guten Aussichten für die Beschäftigen am Niederrhein: Nur jedes zehnte Unternehmen plant Arbeitsplätze abzubauen.  

Chancen im Ausland
Die IHK-Umfrage zeigt weiter, dass Unternehmen deutlich stärker im Ausland investieren wollen. Hier dreht sich alles darum, neue Märkte zu erschließen. Auch die Auftragslage aus dem Ausland kann sich sehen lassen und bleibt auf gutem Niveau. Einzig Lieferkettenprobleme schmälern die Exporterwartungen.  


Flächenmangel in Duisburg
In Duisburg blickt die IHK mit Sorge auf den Mangel an Gewerbeflächen. „Investoren überzeugen wir nur, wenn wir sofort nutzbare Fläche anbieten können.“ Dietzfelbinger betont: „Ohne Flächen gibt es keine Investitionen und damit auch keine neuen Arbeitsplätze. Die konjunkturelle Erholung nach der Pandemie ist kein Selbstläufer. Wir brauchen für die Wirtschaft Planbarkeit und fordern die Politik deswegen auf, zu handeln.“ Dies gelte auch für die Corona-Regeln. „Wenn Maßnahmen ihr Ziel verfehlen, muss man sie abschaffen, wie die 2G-Kontrollen im Handel.“  


Konjunkturbericht zum Nachlesen
Der IHK-Konjunkturklimaindex fasst die Beurteilung der Geschäftslage und die Erwartungen zusammen. Mit 111 Punkten sinkt er um zehn Punkte im Vergleich zur Herbstumfrage, liegt aber 16 Punkte über dem Vorjahreswert. Bei dieser Konjunkturumfrage haben 320 Betriebe mit mehr als 45.000 Beschäftigten die wirtschaftliche Situation bewertet. Unter www.ihk-niederrhein.de/konjunkturbericht können Interessierte den Bericht herunterladen.   
 

 Unternehmen wollen laut einer aktuellen IHK-Umfrage stärker im Ausland investieren. Foto: Niederrheinische IHK/Peter Sondermann    

HAMBORNER REIT AG: Vorläufige Geschäftszahlen belegen stabile Umsatz- und Ergebnisentwicklung in 2021 - Dividendenvorschlag auf Vorjahresniveau

- Miet- und Pachterlöse bei 84,4 Mio. Euro (-4,3 %) und FFO bei 53,1 Mio. Euro (-4,5 %)
- Umsatz- und Ertragsziele für das Geschäftsjahr 2021 erreicht bzw. übertroffen
- Bewertungszuwachs im Bestandsportfolio in Höhe von 4,8 % (like-for-like)
- Deutlicher Anstieg des NAV je Aktie auf 12,11 Euro (+9,6 %)
- Leerstandsquote mit 1,9 % weiterhin auf äußerst niedrigem Niveau
- Dividendenvorschlag mit 0,47 Euro je Aktie auf Vorjahresniveau

GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2021
Duisburg, 8. Februar 2022 - Die HAMBORNER REIT AG blickt mit der heutigen Veröffentlichung der vorläufigen, noch nicht testierten Geschäftszahlen auf ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Ungeachtet der strategiekonformen Veräußerung zahlreicher Einzelhandelsobjekte im Jahresverlauf 2021 beliefen sich die Mieterlöse auf 84,4 Mio. Euro und lagen damit lediglich 4,3 % unter dem Niveau des Vorjahres. Die Funds from Operations (FFO), als wesentliche operative Ertragskennziffer, lagen im Jahr 2021 mit 53,1 Mio. Euro 4,5 % unter dem Vorjahreswert.

Der FFO je Aktie belief sich auf 0,65 Euro. Somit konnten die prognostizierten Umsatz- und Ertragsziele für das Geschäftsjahr 2021 vollumfänglich erreicht bzw. übertroffen werden. Die Finanz- und Liquiditätssituation der Gesellschaft ist weiterhin sehr komfortabel. Die REIT-Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2021 61,0 % und stieg damit gegenüber dem Jahresende 2020 um 6,5%-Punkte. Der Loan to Value (LTV) reduzierte sich unterjährig auf 41,3 % (31. Dezember 2020: 44,5%).

Auch auf operativer Ebene blickt die Gesellschaft auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Ungeachtet der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen konnte die Gesellschaft zahlreiche, teils substanzielle Vermietungserfolge erzielen und Anschlussmietverträge bzw. Vertragsverlängerungen für rd. 140.000 m² Mietfläche vereinbaren (Vorjahr: 102.000 m²). Infolge der erfolgreichen Asset Management Aktivitäten lagen zum Jahresende 2021 sowohl die Vermietungsquote (98,1 % nach EPRA) als auch die durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge (6,1 Jahre) auf konstant hohem Niveau.

PORTFOLIOENTWICKLUNG
Die Gesellschaft konnte im Jahr 2021 ihr Portfolio um drei attraktive Büroimmobilien sowie einen modernen Baumarkt mit Gartencenter strategiekonform erweitern. Das Investitionsvolumen belief sich dabei auf insgesamt 79,6 Mio. Euro. Während die Büroobjekte in Mainz, Stuttgart und Münster bereits in den Bestand der HAMBORNER übergegangen sind, wird der Besitzübergang des Baumarkts in Freiburg im Laufe des ersten Quartals 2022 stattfinden. Gleichzeitig hat HAMBORNER zuletzt die Optimierung ihres Immobilienportfolios konsequent fortgesetzt und Verträge über den Verkauf von zwei weiteren innerstädtischen Immobilien in Siegen und Lemgo unterzeichnet.

Der Gesamtverkaufspreis beläuft sich auf rd. 13,6 Mio. Euro und entspricht den zuletzt festgestellten Verkehrswerten der Objekte. Nach Abschluss der Transaktionen wird sich der Anteil an innerstädtischen Geschäftshäusern auf nunmehr lediglich drei Objekte bzw. 2,3 % des Gesamtportfoliovolumens reduzieren. Das Veräußerungsvolumen belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf insgesamt 132,3 Mio. Euro. Neben sechs innerstädtischen Objekten wurden im Rahmen des aktiven Portfoliomanagements drei Nahversorgungsimmobilien für insgesamt 41,9 Mio. Euro veräußert.

Dabei lagen die Verkaufspreise im Schnitt 4,1 % über den zum 31. Dezember 2020 festgestellten Verkehrswerten der Immobilien. Wie gewohnt hat die Gesellschaft zum Jahresende 2021 eine Bewertung des Bestandsportfolios durch den externen Gutachter Jones Lang LaSalle vornehmen lassen. Auf Grundlage der Neubewertung hat sich der Verkehrswert des Immobilienportfolios (like-for-like) um 70,0 Mio. Euro bzw. 4,8 % erhöht, wobei der Bewertungszuwachs insbesondere auf eine positive Wertentwicklung von Nahversorgungsimmobilien zurückzuführen ist.


Unter Berücksichtigung der Neubewertung sowie der bereits abgeschlossenen Transaktionen verfügte HAMBORNER zum 31. Dezember 2021 über 68 Immobilien mit einem Gesamtwert von 1.604 Mio. Euro. Der Nettovermögenswert (NAV) je Aktie stieg im Vergleich zum Vorjahreswert deutlich um 9,6 % auf 12,11 Euro. "Das diesjährige Bewertungsergebnis, welches sich in einem erfreulichen Anstieg des NAV je Aktie widerspiegelt, unterstreicht die hohe Qualität unseres Immobilienbestandes und bekräftigt unsere strategische Ausrichtung, gerade auch in Hinblick auf den angestrebten weiteren Ausbau des Portfolios", kommentiert Niclas Karoff, Vorstandsvorsitzender der HAMBORNER REIT AG.

WESENTLICHE VORLÄUFIGE FINANZ- UND PORTFOLIOKENNZAHLEN
ZUM 31. DEZEMBER 2021

2021 vorläufig

2020

Veränderung

Erlöse aus Mieten und Pachten

84,4 Mio. €

88,2 Mio. €

-4,3 %

Betriebsergebnis

31,8 Mio. €

-0,9 Mio. €

n/a

Jahresüberschuss

54,3 Mio. €

-9,3 Mio. €

n/a

davon Ergebnis aus Immobilienverkäufen

36,4 Mio. €

7,1 Mio. €

n/a

Funds from Operations

53,1 Mio. €

55,6 Mio. €

-4,5 %

Funds from Operations (FFO) je Aktie

0,65 €

0,69 €

-5,4 %

REIT EK-Quote

61,0 %

54,5 %

+6,5 %-Punkte

Loan to Value (LTV)

41,3 %

44,5 %

-3,2 %-Punkte

EPRA Net Asset Value (NAV)

984,9 Mio. €

890,7 Mio. €

+10,6 %

EPRA Net Asset Value (NAV) je Aktie

12,11 €

11,05 €

+9,6 %

EPRA Net Tangible Assets (NTA)

984,4 Mio. €

890,2 Mio. €

+2,4 %

EPRA Net Tangible Assets (NTA) je Aktie

12,10 €

11,05 €

+9,5 %

Verkehrswert des Immobilienportfolios

1.604,0 Mio. €

1.624,8 Mio. €

-1,3 %

EPRA Leerstandsquote

1,9 %

1,8 %

+0,1 %-Punkte

Gewichtete Restlaufzeit der Mietverträge

6,1 Jahre

6,3 Jahre

-0,2 Jahre


- NRW: 1,2 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen
- 2021 starteten von den NRW-Flughäfen 33,5 Prozent mehr Passagiere als 2020

 142,7 Prozent mehr Verbraucherinsolvenzen im Dezember 2021
Düsseldorf, 8. Februar 2022 - Im Dezember 2021 wurden bei den Amtsgerichten in Nordrhein-Westfalen 2 460 Anträge auf Eröffnung von Insolvenzverfahren gestellt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, waren das 100,7 Prozent mehr als im Dezember 2020 (damals: 1 226 Verfahren). 330 der beantragten Insolvenzverfahren betrafen Unternehmen.


Das waren 1,2 Prozent mehr als im Dezember 2020 (326 Verfahren) und 30,4 Prozent mehr als im November 2021 (253 Verfahren). Von den im Dezember 2021 beantragten Unternehmensinsolvenzen waren zum Zeitpunkt der Antragstellung 1 490 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen. Das entspricht einer Zunahme von 7,5 Prozent im Vergleich zum Dezember 2020 sowie 190,4 Prozent im Vergleich zum November 2021 (513 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer).


Trotz der wirtschaftlichen Krise im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie lag die Zahl der beantragten Insolvenzverfahren von Unternehmen damit weiterhin unter dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019 (Zwölfmonatsdurchschnitt 2019: 446 Verfahren; 2020: 363 Verfahren). Die Zahl der Insolvenzverfahren von Verbrauchern (dazu zählen Arbeitnehmer, Rentner oder Erwerbslose) stieg gegenüber Dezember 2020 um 142,7 Prozent auf 1 670 Anträge; gegenüber dem Vormonat lag der Anstieg bei 3,3 Prozent (November 2021: 1 617 Verfahren).


Eine mögliche Ursache für den Anstieg gegenüber Dezember 2020 könnte das Ende 2020 beschlossene Gesetz zur weiteren Verkürzung der Restschuldbefreiung sein. Infolge dessen könnten insbesondere überschuldete Privatpersonen vor allem im zweiten Halbjahr 2020 (Sechsmonatsdurchschnitt: 533) ihre Insolvenzanträge zurückgestellt und diese dann nach dem Jahreswechsel gestellt haben. Ein Indiz hierfür ist, dass die monatliche Zahl der Verbraucherinsolvenzen seit Februar 2021 über dem Niveau von 2019 (Zwölfmonatsdurchschnitt: 1 316) liegt.


Neben Verbrauchern und Unternehmen beantragten noch 460 sonstige Antragsteller die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Im gesamten Jahr 2021 wurden nach vorläufigen Ergebnissen 30 010 Insolvenzverfahren beantragt; das waren 68,0 Prozent mehr als im Vorjahr (2020: 17 866). 3 955 Anträge wurden von Unternehmen gestellt (−9,1 Prozent) und 20 500 von Verbrauchern (+102,0 Prozent). (IT.NRW)


2021 starteten von den NRW-Flughäfen 33,5 Prozent mehr Passagiere als 2020 aber 65,3 Prozent weniger als 2019

Im Jahr 2021 flogen von den sechs Hauptverkehrsflughäfen in NRW rund 7,5 Millionen Passagiere ab. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, waren das 1,9 Millionen bzw. 33,5 Prozent mehr Passagiere als ein Jahr zuvor (2020: 5,6 Millionen). Die Einsteigerzahl war aber um 14,2 Millionen (−65,3 Prozent) niedriger als im Jahr 2019 (damals: rund 21,7 Millionen).

19,2 Prozent aller gewerblich beförderten Passagiere in Deutschland starteten im Jahre 2021 von einem der großen Flughäfen in NRW. Rund 6,9 Millionen der im Jahr 2021 von den Hauptverkehrsflughäfen in NRW gestarteten Passagiere flogen ins Ausland (+48,5 Prozent). Das Passagieraufkommen bei Inlandsflügen lag mit 591 600 Passagieren um 38,8 Prozent unter dem Ergebnis des Jahres 2020. Wie die Statistiker weiter mitteilen, starteten im Dezember 2021 von den NRW-Hauptverkehrsflughäfen 689 773 Fluggäste; das waren 270,0 Prozent mehr als im Dezember 2020 (186 428) jedoch 51,8 Prozent (−741 538) weniger als im Dezember 2019. (IT.NRW) (41 / 22)


Aktion mit bewährten 2G-Zugangsbändchen in der Innenstadt wird fortgesetzt

Weitere 330.000 Bändchen für die City im Umlauf
• Neue Farben wie silberweiß, skyblue und neonblau
• Städtische Sponsoren entlasten den Einzelhandel


Duisburg, 31. Januar 2022 - Oberbürgermeister Sören Link: „Wir freuen uns, erneut ein positives Signal an die Duisburger City zu senden. Es ist ein Zeichen der Solidarität, dass unsere städtischen Beteiligungsgesellschaften mit ihrem Sponsoring den Handel wieder ein Stückweit stärken.“ Der OB und Aufsichtsratsvorsitzende der Duisburg Business & Innovation GmbH (DBI) bedankt sich bei den kommunalen Gesellschaften Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV), GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH, Sparkasse Duisburg und Wirtschaftsbetriebe Duisburg sowie bei der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve.

DBI-Geschäftsführer Rasmus C. Beck: „Die Aktion mit den bewährten 2G-Zugangsbändchen in der Innenstadt wird fortgesetzt. Weil das Prinzip „einmal kontrollieren, entspannt flanieren“ bisher so gut angenommen worden ist, haben wir nun für die Monate Februar und März weitere 330.000 Bändchen bestellt.“ Diese sind durch den lokalen Fahrradkurierdienst „Pony Riders“ bereits an den bekannten sowie weiteren Ankerpunkten eingetroffen und werden ab Dienstag, 1. Februar 2022, kostenlos an die Kundinnen und Kunden verteilt.

Neben dem Aufdruck des Stadt-Slogans „Duisburg ist echt“ finden sich an den jeweils wechselnden Tagen auch die Logos der städtischen Gesellschaften DVV, Gebag, DBI, Sparkasse und WBD sowie der IHK wieder. Diese Partner haben das Zugangssystem mit ihrem Beitrag vollumfänglich gesponsort und tragen somit weiter zur Entlastung des erheblich Pandemiegebeutelten Einzelhandels bei. Bisher wurden die Kosten von knapp 5 Cent pro Bändchen durch eine Umlage des Handels getragen. Ein weiteres Extra: Für die Bändchen, die im Verlauf der Aktion schon Sammler auf den Plan gerufen haben, gibt es in der aktuellen Auflage zudem neue Farben wie silberweiß, skyblue und neonblau. Die Aktion ist vorerst bis Ende März angelegt.

„Wir erleben hier eine hohe Akzeptanz auf allen Seiten“, heißt es bei der DBI als Organisatorin, „so wird der Gedanke des ,Team Duisburg‘ weiter mit Leben gefüllt.“ Hintergrund: Seit Anfang Dezember sind als Reaktion auf die weiterhin geltenden CoronaRegelungen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens bereits 360.000 der bunten 2G-Zugangsbändchen ausgegeben worden. Sie erleichtern Besucherinnen und Besuchern ihren Einkaufsbummel in der Duisburger Innenstadt, da sie nach einmaliger Überprüfung des Impfstatus in jedem Geschäft ein stressfreieres Shoppen für Geimpfte und Genesene ermöglichen (2G-Regel).

IG BAU fordert nachhaltiges Konzept zum Rohstoffabbau in NRW  

Heute: Landtags-Debatte über Ausweitung der Kies- und Sandabbaugebiete am Niederrhein
Duisburg, 27. Januar 2022 - Im Zusammenhang mit der für heute angesetzten Landtags-Debatte über eine Ausweitung der Kies- und Sandabbaugebiete am Niederrhein fordert die für die Beschäftigten in der Baustoffindustrie zuständige Fachgewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt die Landesregierung auf, ein nachhaltiges Konzept zur Sicherung der Rohstoffindustrie im Land vorzulegen. Dabei gelte es, gute und oft mitbestimmte Arbeitsplätze zu sichern, so die IG BAU im Rheinland. Und es müsse dafür auch ein ausgewogenes ökologisches Gleichgewicht gesucht werden.


„Unsere Kolleginnen und Kollegen wünschen sich gute Arbeitsplätze und eine gesunde Umwelt gleichermaßen. Als Gewerkschaft setzen wir auf Partizipation und Mitbestimmung, daher ist eine frühzeitige Beteiligung von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie von Umweltschutzverbänden und Gewerkschaften ein möglicher Ansatz, um gemeinsame Lösungen zu finden“, sagt Regionalleiterin Antonia Kühn. Der Düsseldorfer Landtag widmet sich heute im Rahmen einer Aktuellen Stunde dem Regionalplan des Regionalverbands Ruhr (RVR), der eine Ausweitung der Kies- und Sandabbaugebiete am Niederrhein vorschlägt.  

Die IG BAU sieht in Nordrhein-Westfalen einen wichtigen Industriestandort, an dem es nach wie vor einen enormen Sanierungsstau in der Bauwirtschaft gibt. Sowohl im Wohnungsbau und Wirtschaftsbau, aber vor allem in der Infrastruktur sind in den nächsten Jahren weitere umfangreiche Baumaßnahmen notwendig. „Wir setzen dabei auf eine Förderung der regionalen Wertschöpfungsketten. Sand und Kies vom Niederrhein sollten in dieser Region verbaut werden. Exporte von Baumaterialien – womöglich über Kontinente – ist nicht nur unwirtschaftlich, sondern auch umweltschädlich“, so Regionalleiterin Kühn.

Außerdem sieht die IG BAU großes Potential in der Forschung für neue Baumaterialien und der Zertifizierung von Recycling-Rohstoffen. Solch eine Zertifizierung würde es erleichtern, dass Recycling-Materialien in öffentlichen Aufträgen berücksichtigt werden können und in diesem Feld auch neue Ersatzarbeitsplätze entstehen. „Es besteht dringender Handlungsbedarf. Die Landesregierung NRW kann nicht länger abwarten und zuschauen. Wir brauchen jetzt ein Konzept und langfristige Planungssicherheit“, betont die Gewerkschaft.      


Zahl der Erwerbstätigen in NRW 2021 auf 9,59 Millionen gestiegen
Die Zahl der Erwerbstätigen belief sich in Nordrhein-Westfalen im Jahresdurchschnitt 2021 auf rund 9,59 Millionen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt nach vorläufigen Berechnungen mitteilt, waren damit im vergangenen Jahr in NRW 9 800 Personen (+0,1 Prozent) mehr erwerbstätig als 2020. Im Durchschnitt aller Bundesländer stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 7 000 Personen. Im Produzierenden Gewerbe verringerte sich die Erwerbstätigenzahl im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 25 500 (−1,2 Prozent) auf 2,1 Millionen. Auch 2020 hatte es hier bereits einen Rückgang um 25 100 (−1,2 Prozent) gegenüber 2019 gegeben.

Für den Dienstleistungsbereich wurde dagegen für 2021 ein Zuwachs gegenüber 2020 von 38 100 Personen (+0,5 Prozent) auf 7,41 Millionen ermittelt. Damit konnte hier der Rückgang aus dem Jahr 2020 (−38 000; −0,5 Prozent) wieder kompensiert werden. Unterschiede zeigten sich im vergangenen Jahr aber in den dem Dienstleistungsbereich untergeordneten Wirtschaftszweigen: So wurde im Bereich „Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation” ein Rückgang um 30 700 Erwerbstätige auf 2,43 Millionen (−1,3 Prozent) verzeichnet.


Im Bereich „Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit” erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen um 56 600 auf 3,26 Millionen (+1,8 Prozent). Für den Bereich „Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen” wurden mit 1,72 Millionen 12 200 Erwerbstätige (+0,7 Prozent) mehr ermittelt als im Jahr 2020. Die hier vorgestellten Zahlen beruhen auf vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder”, dem auch IT.NRW angehört. In die Erwerbstätigenrechnung einbezogen sind neben den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auch Beamte, Selbstständige, mithelfende Familienangehörige und ausschließlich marginal Beschäftigte. (IT.NRW)


In 67 % der Familien mit jüngeren Kindern sind beide Elternteile erwerbstätig

• In 3,2 Millionen Paarfamilien mit Kindern unter elf Jahren waren 2020 beide Elternteile erwerbstätig
• 548 000 Alleinerziehende mit Kindern unter elf Jahren waren erwerbstätig; knapp 43 % von ihnen in Vollzeit
Wegen der hohen Zahl an Covid-19-Infektionen in Deutschland müssen viele Kinder erneut zu Hause betreut werden – das stellt vor allem berufstätige Eltern vor Probleme. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, gab es 2020 rund 4,5 Millionen Paarfamilien mit Kindern unter elf Jahren in Deutschland, in denen mindestens ein Elternteil berufstätig war. In knapp 3,2 Millionen Familien mit jüngeren Kindern waren beide Elternteile erwerbstätig – das entspricht gut zwei Dritteln aller Paarfamilien mit Kindern unter elf Jahren (67 %).


Umsatzentwicklung im Dezember 2021: +1,7 % zum Vormonat
Umsatz der gewerblichen Wirtschaft im Dezember 22,8 % über Vorkrisenniveau
Der Umsatz der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland ist im Dezember 2021 gegenüber dem Vormonat erneut gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, erhöhte sich der nominale (nicht preisbereinigte) Umsatz kalender- und saisonbereinigt gegenüber November 2021 um 1,7 %. Von den Preissteigerungen in den letzten Monaten verstärkt, lag der Umsatz der gewerblichen Wirtschaft im Dezember 2021 nominal um 22,8 % über dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

 

IHK warnt vor Gewerbeflächenmangel in Duisburg  

Nur noch 40 Fußballfelder: Flächen werden knapp
Duisburg, 24. Januar 2022 - Das aktuelle Flächenmonitoring der Business Metropole Ruhr (BMR) zeigt: Im Stadtgebiet stehen nur noch rund 30 Hektar, das entspricht etwa 40 Fußballfeldern, für Ansiedlungen und Erweiterungen von Unternehmen zur Verfügung. Das ist weniger als 2021 vermarktet wurden. Duisburg hat keine Reserven mehr.   Zwar weist das Flächenmonitoring der BMR knapp 110 Hektar als planerisch für Industrie und Gewerbe gesichert aus, tatsächlich nutzbar sind aber weniger als ein Drittel. „Mit potentiell geeigneten Flächen kann niemand etwas anfangen“, warnt Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK.


„Investoren überzeugen wir nur, wenn Flächen sofort genutzt werden können. Das ist ein Problem, denn ohne Flächen gibt es keine Investitionen und damit auch keine neuen Arbeitsplätze. Größere Ansiedlungen sind sowieso kaum möglich.“

Die Nachfrage nach gewerblichen Bauflächen in Duisburg bleibt unverändert hoch. Im Schnitt lag die Flächeninanspruchnahme laut BMR-Daten zuletzt jährlich bei etwa 40 Hektar[1]. „Duisburg hat einen guten Lauf und die Stimmung ist positiv. Aber flächenmäßig haben wir für 2022 so gut wie keinen Spielraum, gerade jetzt, wo die Wirtschaft wieder anzieht“, stellt Dietzfelbinger fest.  

Die IHK fordert deshalb die Stadt Duisburg auf, ein Flächenaktivierungsprogramm zu starten. „Wir müssen jetzt mit innovativen Lösungen dem Flächen-Notstand entgegenwirken. Es wäre fatal, wenn wir ‚Ausverkauft‘ an das Ortsschild der Stadt schreiben müssten“, findet der Hauptgeschäftsführer. „Damit Wirtschaft funktioniert, braucht Wirtschaft Fläche.“ Eine Lösung: das Nachverdichten und Tauschen von Flächen stärker zu verfolgen sowie die Reaktivierung von Flächen konsequenter zu betreiben.


Der Tausch hat viele Vorteile: Brachflächen, die mittel- und langfristig nicht reaktiviert werden können, eignen sich besser für hochwertige Freiraum- oder Freizeitnutzung. Im Gegenzug sind restriktionsarme Freiflächen gewerblich nutzbar. Dafür kommen Flächen infrage, die aufgrund einer gewerblichen Vorprägung oder ihrer verkehrlichen Lage kaum umweltrelevante Auswirkungen haben. Welche Flächen dafür geeignet sind, das solle im Dialog zwischen Stadt, Duisburg Business Innovation (DBI) und dem Regionalverband Ruhr untersucht werden, so Dietzfelbinger. „Dass die Reaktivierung von Brachflächen ein Erfolgsmodell ist, zeigen Projekte wie 6-Seen-Wedau oder die Duisburger Dünen am ehemaligen Güterbahnhofsgelände.“

Gewerbeflächenmangel (c) Niederrheinische IHK


IHK-Zertifikatslehrgang „Außendienst (IHK)“  
Verhandlungsgeschick und Abschlusstechniken sind für die Arbeit im Außendienst essenziell. Für alle, die im Vertrieb tätig sind, oder als Seiteneinsteiger dort anfangen, bietet die Niederrheinische IHK einen Zertifikatslehrgang an.  
Im Fokus des Seminars steht die Entwicklung einer Verkäuferpersönlichkeit. Die Teilnehmer lernen, sich durch geschicktes Verhandeln, gekonnte Überleitungen zum Kaufabschluss und Abschlusstechniken abzuheben.  
Der IHK-Zertifikatslehrgang findet in der Zeit vom 7. bis 11. Februar von 9 bis 18 Uhr in Duisburg statt. Weitere Informationen sind bei Maria Kersten erhältlich, Telefon 0203 2821-487, E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de, und unter www.ihk-niederrhein.de/weiterbildung.  

VHS: Intensivkurs Englisch als Bildungsurlaub
Die Volkshochschule bietet vom 24. bis 28. Januar 2022 wieder einen Intensivkurs Englisch an, der nach dem Gesetz zur Bildungsfreistellung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Nordrhein-Westfalen anerkannt ist. Interessierte können eine ganze Woche lang in Kleingruppen unter Anleitung von erfahrenen Kursleitungen flüssiges Argumentieren und Diskutieren sowie das Auswerten und Verfassen von Texten zu aktuellen Themen aus Politik, Gesellschaft und Kultur trainieren.

Auf Wünsche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Wortschatz für den Arbeitsplatz wird von Anfang an eingegangen. Für reine Anfängerinnen und Anfänger eignet sich der Kurs allerdings nicht, sondern es wird ein Einstieg ab A2-Niveau empfohlen. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Ein Antrag auf Bildungsfreistellung sollte beim Arbeitgeber vier bis sechs Wochen vor Beginn des Seminars eingereicht werden. Weitere Informationen gibt es telefonisch bei Franziska Russ unter (0203) 283-2655. Selbstverständlich findet die Veranstaltung unter Einhaltung geltender Abstands- und Hygieneregeln statt.


VHS Zertifikatskurs „Train the trainer“

In dem Zertifikatskurs „Train the trainer“ der Volkshochschule Duisburg von Montag, 24. Januar bis Freitag, 28. Januar, jeweils von 9 bis 16.30 Uhr in der Volkhochschule im Stadtfenster an der Steinschen Gasse 26 in der Stadtmitte erhalten alle angehenden und bereits beschäftigten Trainer und Dozenten das nötige Rüst- und Handwerkszeug, durch das sie sich in ihrer Trainerpersönlichkeit professionalisieren und weiterentwickeln können.

Interessierte lernen in einer abwechslungsreichen Mischung aus Theorie, Praxis und eigener (Übungs-)Erfahrung einen neuen Pool an Methoden und Techniken kennen. Bedingung für die Erteilung eines Zertifikates ist die Erstellung eines Seminarkonzeptes, das am letzten Tag des Seminars einzureichen ist. Der Arbeitsumfang für die Erstellung beträgt dabei circa vier Stunden und fällt zusätzlich zur Seminarteilnahme an.


Dieser Intensivkurs ist als Bildungsurlaub nach dem ArbeitnehmerWeiterbildungsgesetz von Nordrhein-Westfalen anerkannt. Eine Anmeldung ist erforderlich und online unter www.vhs-duisburg.de möglich. Weiterführende Informationen erhalten Interessierte telefonisch unter (0203) 283-2063 oder (0203) 283-3058.

 

- Garbe Industrial Real Estate kauft Grundstück  auf dem sogenannten „Zeus-Gelände"
- Ratinger Logistikunternehmen mietet 28.500 m² in Hochfeld

 Garbe Industrial Real Estate kauft Grundstück  auf dem sogenannten „Zeus-Gelände"
Hamburg/Duisburg, 20. Januar 2022 – Die Garbe Industrial Real Estate GmbH hat im Duisburger Stadtteil Meiderich ein 56.000 Quadratmeter großes Grundstück erworben. Darauf soll ein Multi-User-Park mit einer Nutzfläche von insgesamt rund 29.000 Quadratmetern entstehen. Geplanter Baubeginn ist Mitte dieses Jahres. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 40 Millionen Euro. Das Grundstück liegt auf dem sogenannten „Zeus-Gelände“.


Bis Ende des 20. Jahrhunderts wurde es von der Stahlindustrie genutzt. Um die Fläche für künftige Zwecke nutzbar zu machen, muss der Hamburger Projektentwickler sie zunächst umfangreich sanieren. „Dabei bringen wir unsere langjährige Erfahrung in der Revitalisierung und Bebauung von Industriebrachen ein“, betont Jan Dietrich Hempel, Geschäftsführer von Garbe Industrial Real Estate. Die Gesamtfläche von 29.000 Quadratmeter teilt sich in drei Hallenschiffe mit zwei Mal 6.000 und einer Einheit von 12.000 Quadratmetern auf. Hinzu kommen insgesamt 3.800 Quadratmeter für Büro- und Sozialflächen und 1.000 Quadratmeter für Lagermezzanine. Garbe Industrial Real Estate entwickelt das gesamte Objekt ohne feste Mietzusagen.


„Mit dem Multi-User-Park wollen wir mittelständische Unternehmen aus verschiedenen Branchen ansprechen“, sagt Jan Dietrich Hempel. Den Bedarf an hochmodernen Gewerbeimmobilien in der Region schätzt er als hoch ein: „Freie Flächen im Ballungsraum westliches Ruhrgebiet sind äußerst knapp.“ Den Standort im Duisburger Norden hält der Garbe-Geschäftsführer für optimal. Das Grundstück liegt nur wenige Hundert Meter vom Autobahnkreuz Duisburg-Nord entfernt, das die A 59 Dinslaken – Bonn mit der A 42 Moers – Dortmund verknüpft.

 

Über die A 42 und A 3 ist der Standort an die A 2 angeschlossen, eine der wichtigsten West-Ost-Verbindungen in Deutschland. In einer Entfernung von etwa drei Kilometern befindet sich der Duisburger Hafen. 2 Zur Gewinnung regenerativer Energien wird auf der gesamten Dachfläche des Multi-User-Parks eine Photovoltaikanlage installiert. Für den Neubau strebt Garbe Industrial Real Estate eine Zertifizierung nach dem Gold-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen an. Die Fertigstellung der Immobilie ist für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant.
Beim Verkauf des Grundstücks an Garbe Industrial Real Estate war die Gerd Erke Logistics Services GmbH & Co. KG aus München vermittelnd tätig.


Die Garbe Industrial Real Estate GmbH mit Hauptsitz in Hamburg ist einer der führenden Anbieter und Manager von Logistik-, Unternehmens- und Technologieimmobilien in Deutschland. Das Unternehmen zählt seit mehr als 30 Jahren zu den bedeutenden unabhängigen Kooperationspartnern für Transportund Logistikdienstleister, Handel und produzierendes Gewerbe. Die Garbe Industrial Real Estate GmbH entwickelt, kauft bzw. verkauft, vermietet, verwaltet und finanziert hochwertige nachvermietbare Gewerbeimmobilien an attraktiven nationalen und internationalen Verkehrs- und Industriestandorten. Mit rund 5,0 Millionen Quadratmetern Mietfläche und einem Projektentwicklungsvolumen von rund 1,9 Millionen Quadratmetern in Deutschland und Europa betreut Garbe aktuell Immobilien und Fondsvermögen im Wert von rund 9,5 Milliarden Euro (Stand 15. Januar 2022).


Ratinger Logistikunternehmen mietet 28.500 m² in Hochfeld
C&K Logistik aus Ratingen hat rd. 26.900 m² Lager- und 1.600 m² Büro- und Sozialfläche in der Wörthstraße 173 in Duisburg-Hochfeld gemietet. Der bundesweit tätige Dienstleister erweitert damit seine Standorte in Nordrhein-Westfalen. Hillwood will das Logistikzentrum voraussichtlich zum 1. Mai 2022 übergeben.

20 Millionen Euro für kommunale und gewerbliche Flotten  - Statistiken

Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe im November 2021: +1,5 % zum Vormonat Auftragsbestand erreicht neuen Höchststand und liegt 27,4 % über dem Vorkrisenniveau Duisburg, 19. Januar 2022 - Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe, November 2021 +1,5 % real zum Vormonat (kalender- und saisonbereinigt) Reichweite des Auftragsbestands 7,6 Monate

Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im November 2021 kalender- und saisonbereinigt 1,5 % höher als im Vormonat. Der Auftragsbestand ist damit seit Juni 2020 stetig gestiegen und erreichte im November 2021 seinen höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015.
Die Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe erhielten also seit Juni 2020 beständig mehr neue Aufträge, als sie abarbeiten konnten. Ein wesentlicher Grund dafür dürften Lieferengpässe bei Vorprodukten sein. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona- Pandemie in Deutschland, war der Auftragsbestand kalender- und saisonbereinigt 27,4 % höher.

Inflationsrate 2021: +3,1 % gegenüber dem Vorjahr
Inflationsrate erreichte im Dezember mit +5,3 % den höchsten Stand 2021 -
Verbraucherpreisindex, Dezember und Jahr 2021
+5,3 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
+0,5 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
+3,1 % im Jahresdurchschnitt 2021 gegenüber 2020 (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, Dezember und Jahr 2021 +5,7 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
+0,3 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
+3,2 % im Jahresdurchschnitt 2021 gegenüber 2020 (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich im Jahresdurchschnitt 2021 um 3,1 % gegenüber 2020 erhöht. Ausschlaggebend waren vor allem die hohen monatlichen Inflationsraten im 2. Halbjahr 2021. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, hatte die Inflationsrate im Vorjahr noch bei +0,5 % gelegen. Eine höhere Jahresteuerungsrate als im Jahr 2021 wurde zuletzt vor fast 30 Jahren ermittelt (1993: +4,5 %).


Corona-Pandemie: 93 % weniger Kreuzfahrt-Passagiere in der EU im Jahr 2020
Millionenfach Sonnendeck, Meer und Captain's Dinner – das war einmal: Die Corona-Pandemie hat den Kreuzfahrten-Boom massiv ausgebremst. Im Jahr 2020 starteten rund 530 000 Passagiere und damit rund 93 % weniger als im Vorjahr eine Hochseekreuzfahrt in der Europäischen Union (EU), wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) mitteilt. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es noch 7,4 Millionen Passagiere – so viele wie nie zuvor


NRW: Weniger Importe aus dem Vereinigten Königreich aber mehr Einbürgerungen
Die nordrhein-westfälische Wirtschaft importierte von Januar bis Oktober 2021 Waren im Wert von 6,4 Milliarden Euro aus Großbritannien und Nordirland. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, lagen die Einfuhren damit um 20,1 Prozent niedriger als noch vor Coronakrise und Brexit im Jahr 2019 (Januar bis Oktober). Im Vergleich dazu lagen beispielsweise die Importe aus der Türkei mit 4,1 Milliarden Euro um 17,5 Prozent über dem Vorkrisenniveau (Januar bis Oktober 2019).

Die Einfuhren aus den USA waren von Januar bis Oktober 2021 mit 8,7 Milliarden Euro um 7,5 Prozent höher als in den ersten zehn Monaten des Jahres 2019. Der Wert der Ausfuhren aus NRW in das Vereinigte Königreich summierte sich von Januar bis Oktober 2021 auf 7,1 Milliarden Euro und war damit um 22,9 Prozent niedriger als im selben Zeitraum 2019 (Türkei: −6,3 Prozent; USA: +2,1 Prozent).
*Größter Rückgang bei der Ausfuhr pharmazeutischer Erzeugnisse*
Die in den ersten zehn Monaten 2021 nach Großbritannien und Nordirland ausgeführten Güter mit den – gemessen am Exportwert – höchsten Rückgängen gegenüber Januar bis Oktober 2019 waren Pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse (−472,6 Millionen Euro, −78,4 Prozent) und Kraftwagen und Kraftfahrzeugteile (−333,2 Millionen Euro, −24,6 Prozent). Sonstige Waren (−275,4 Millionen Euro, −52,7 Prozent) und Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse (−235,9 Millionen Euro, −61,3 Prozent) folgten mit den dritt- bzw. viertstärksten Einbußen.


Mit 17,3 Prozent hatten von Januar bis Oktober 2021 Chemische Erzeugnisse (1,22 Milliarden Euro) den größten Anteil an den Ausfuhren in das Vereinigte Königreich. Auf dem zweiten Platz folgten mit einem Anteil von 14,4 Prozent Kraftwagen und Kfz-Teile (1,02 Milliarden Euro). Pharmazeutische Erzeugnisse sind auf dem 13. Platz zu finden; im entsprechenden Vergleichszeitraum im Jahr 2019 hatten sie noch auf Rang sechs gelegen. Der Wert der Einfuhren aus Großbritannien und Nordirland hatte im September 2019 noch einen Höchstwert von 972 Millionen Euro erreicht. In den Monaten danach verringerten sich die Importwerte – mit monatlichen Schwankungen – bis zum bisherigen Tiefstwert im Januar 2021 (414 Millionen Euro).

Die Ausfuhren der nordrhein-westfälischen Wirtschaft in das Vereinigte Königreich erreichten im Mai 2020 mit einem Wert von 522 Millionen Euro ihren Tiefpunkt. Ob die Waren nach Versand aus NRW über weitere Landesgrenzen bzw. Seehäfen weiter transportiert worden sind, wird statistisch nicht erfasst.

*Mehr Briten wurden eingebürgert*
Die Zahl der Einbürgerungen von Personen mit britischer Staatsangehörigkeit war in Nordrhein-Westfalen seit der Brexit-Entscheidung höher als vorher: Von 2016 bis 2020 wurden insgesamt 8 772 Britinnen und Briten in NRW eingebürgert. Die bisher höchste Zahl wurde im Jahr 2019 mit 3 850 Einbürgerungen erreicht. In den Jahren von 2010 bis 2015 – also vor der Entscheidung für den Brexit – hatten in Nordrhein-Westfalen insgesamt 511 Britinnen und Briten die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten.

*Mehr Zu- als Fortzüge aus/nach dem Vereinigten Königreich*
Seit der Brexit-Entscheidung im Jahr 2016 sind von 2017 bis 2020 insgesamt 12 700 Personen aus NRW in das Vereinigte Königreich gezogen. Im selben Zeitraum verlegten 15 400 Personen von dort ihren Wohnort nach Nordrhein-Westfalen. Damit sind in diesen vier Jahren 2 700 mehr Personen aus dem Vereinigten Königreich nach NRW gezogen als umgekehrt. Vor 2017 hatte dieser Saldo häufiger ein negatives Vorzeichen, d. h. es zogen mehr Personen aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland nach Großbritannien und Nordirland als umgekehrt (Wanderungssaldo 2010 bis 2016: −1 300 Personen). (IT.NRW)


BMDV investiert in über 1.000 E-Fahrzeuge und rund 250 Ladepunkte
20 Millionen Euro für kommunale und gewerbliche Flotten

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) investiert im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität weitere 20 Millionen Euro in die Beschaffung von Fahrzeugen und den Aufbau von Ladeinfrastruktur. Insgesamt werden 86 Projekte bewilligt, davon 36 von Kommunen und 50 von Unternehmen. Damit unterstützt das BMDV im Rahmen dieser Richtlinie die Beschaffung von mehr als 1.000 Fahrzeugen und knapp 250 Ladepunkten.

Volker Wissing: Um die Emissionen im Verkehr nachhaltig und dauerhaft zu senken, brauchen wir die Elektromobilität. Gerade Taxis und Kurierdienste haben eine enorm hohe Fahrleistung von Tausenden an Kilometern jährlich - vor allem in unseren Innenstädten. Daher fördern wir den Umstieg von kommunalen und gewerblichen Flotten auf die Elektromobilität mit 20 Millionen Euro. Mit der Förderung sollen kommunale und gewerbliche Flotten wie Fuhrparks, Dienstwagen, Taxis, Mobilitäts- und Sharingdienste bei einem beschleunigten Umstieg auf alternative Antriebe unterstützt werden. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien erreichen diese Fahrzeuge mit ihren hohen Laufleistungen eine wesentliche CO2-Einsparung und leisten damit einen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehr.
Das BMDV verfolgt eine Gesamtstrategie für den Markthochlauf der Elektromobilität. Dazu gehören die Förderung der Elektrifizierung aller Verkehrsträger (Pkw, Nutzfahrzeuge, Busse und Schiene) sowie der Aufbau von Ladeinfrastruktur, Forschungsförderung und die Vorgabe der richtigen Rahmenbedingungen, z. B. über das Elektromobilitätsgesetz. Im Sommer 2021 konnte das Ziel von 1 Million Elektrofahrzeugen, inkl. Plug-In-Hybride, erreicht werden und der dynamische Hochlauf seit Jahresmitte 2020 setzt sich fort. Im Dezember 2021 gab es ein neues Zulassungshoch und es wurden mehr als 48.000 rein elektrisch betriebene Pkw in Deutschland zugelassen. Das sind bereits mehr als 20 Prozent Neuzulassungsanteil und damit mehr als bei Dieselfahrzeugen.

Zum Ende des letzten Jahres ergab sich ein Gesamtbestand von rund 1,23 Millionen Elektro-Pkw. Der Bestand aller Elektrofahrzeuge, inklusive Nutzfahrzeuge und Busse, beläuft sich zum Jahresabschluss 2021 auf etwa 1,3 Millionen Fahrzeuge. Zur Förderrichtlinie Elektromobilität: Das BMDV hat die Förderrichtlinie Elektromobilität 2015 gestartet, um den Verkehrssektor nachhaltiger und energieeffizienter zu gestalten. Mit der Richtlinie werden batterieelektrische Anwendungen in drei Bereichen gefördert: kommunale und gewerbliche Elektromobilitätskonzepte, anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie Beschaffung batterieelektrischer Fahrzeuge für kommunale und gewerbliche Fahrzeugflotten.


Bisher gab es 18 Aufrufe und über 1.000 Projekte, die mit einem Fördervolumen von 386 Mio. Euro umgesetzt werden. Die Förderung gewerblicher Flotten wurde im Rahmen der Neuauflage der Förderrichtlinie Elektromobilität des BMDV im Dezember 2020 neu aufgenommen. Ziel ist es, die Synergien von Flottenanwendungen auf kommunaler Ebene besser abzubilden und mit der Förderung einen möglichst breiten Anwenderkreis zu erreichen.
Unternehmen konnten eine Förderquote von 40 bis 60 Prozent erreichen, im kommunalen Bereich war eine Förderquote von bis zu 90 Prozent möglich. 2022 wird ein weiterer Aufruf zur Förderung von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur folgen. Die Förderrichtlinie hat eine Laufzeit bis 2025.


- Niederrheinische IHK begrüßt NRW-Rohstoffbericht und Perspektive für die Industrie
- RVR-Kommunalfinanzbericht: Städtische Haushalte bestehen den Corona-Stresstest

Duisburg, 05./06. Januar 2021 - Die neue Untersuchung des Wirtschaftsministeriums stellt die Weichen, um die Versorgung der Industrie an Rhein und Ruhr für die Zukunft zu sichern. Denn neben bezahlbarer Energie und Fachkräften sind Rohstoffe die Basis der Industrie. Das gilt für international verfügbare ebenso wie für heimische Rohstoffe.  

„Der Bericht kommt gerade rechtzeitig angesichts knapper Rohstoffe, wackelnder Lieferketten und rapide steigender Preise“, bewertet Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK, die Analyse der Landesregierung. „Duisburg und der Niederrhein als größter Stahl- und bedeutender Chemiestandort sind Ausgangspunkt wichtiger Wertschöpfungsketten und auf eine verlässliche Rohstoffversorgung dringend angewiesen.“

Ohne langfristige Planung und die Erschließung verlässlicher Bezugsquellen gehe es nicht, führt Dietzfelbinger weiter aus. Die Bauindustrie boomt in den nächsten Jahren: Häuser, Brücken und Immobilien werden mehr denn je gebraucht. Die Branche benötigt dazu Kies und Sand für den Beton.
Dazu die Studie: Das Gewinnen von Kies und Sand sollte regional erfolgen und nicht CO2-intensiv mit Lkw an den Bestimmungsort transportiert werden.
Der NRW-Bericht schlägt dafür vor, dass ausreichend Reserveflächen geschützt, aber auch die Nachnutzung der Abgrabungsflächen verbindlich vorgesehen wird. Dietzfelbinger dazu: „Der Bericht ist eine sachliche Auseinandersetzung mit dem zukünftigen Bedarf. Deshalb ist er für die aktuelle Debatte um die Regionalplanung des Regionalverbandes Ruhr besonders wichtig.“  

In der Studie geht aber nicht nur um Kies und Sand, sondern auch um die Versorgung mit Rohstoffen insgesamt. Auch das trifft auf Zustimmung der Niederrheinischen IHK. Denn trotz großer Anstrengungen zu recyceln bleibt der Bedarf an Primärrohstoffen auch bei der Stahlproduktion oder in der Chemieindustrie groß.


Verhaltener Jahresstart bei den Unternehmen im mittleren Ruhrgebiet und Westfalen

Die Unternehmen im mittleren Ruhrgebiet schauen noch verhalten auf das erste Halbjahr 2022. Das geht aus einer Konjunktur-Prognose der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen hervor. Die 430 vorwiegend industriell geprägten Mitgliedsunternehmen gaben zwar für Geschäftserwartungen und Umsatzprognosen leicht positive Rückmeldungen, dafür stagnieren die Auftragsprognosen sowohl aus dem Inland (71 Prozent gegenüber 69 Prozent im Vorjahr) als auch aus dem Ausland (53 Prozent gegenüber 51 Prozent im Vorjahr).

Die Ertragsprognosen (61 Prozent gegenüber 65 Prozent im Vorjahr) sinken sogar. Anhaltende Lieferketten- und Logistikprobleme sowie die derzeitige Rohstoff- und Energiekostensituation seien aktuell die größten konjunkturellen Risiken, so die AGV Ruhr/Westfalen. Immerhin: Knapp ein Drittel (38 Prozent) der Unternehmen planen Neueinstellungen, betriebsbedingte Entlassungen sind kaum ein Thema (4 Prozent). Knapp ein Fünftel plant aktuell Mehrarbeit. idr

RVR-Kommunalfinanzbericht: Städtische Haushalte bestehen den Corona-Stresstest
Das Jahr 2020 war trotz der enormen Belastungen durch die Corona-Pandemie in fiskalischer Hinsicht für die Städte im Ruhrgebiet ein solides Jahr. Da Bund und Länder erstmals in einer so umfassenden Krise einen Schutzschirm auch über den Kommunen aufgespannt hatten, konnte ein Absturz der Finanzen vermieden werden – anders als in der Banken- und Staatschuldenkrise 2008/09.


Die Städte, Gemeinden und Kreise der Metropole Ruhr haben laut dem aktuellen Kommunalfinanzbericht Ruhr sogar ihren bisher höchsten kameralen Haushaltsüberschuss erzielt: 815 Millionen Euro. Die Liquidität wurde genutzt, um mit einem Betrag von 773 Millionen Euro Kassenkredite abzubauen. Erstellt wurde der Finanzbericht von Professor Dr. Martin Junkernheinrich von der TU Kaiserslautern im Auftrag des Regionalverbandes Ruhr (RVR). "Der Rettungsschirm von Bund und Land hat die Kommunalfinanzen im Ruhrgebiet 2020 vor dem Absturz bewahrt", sagt Prof. Junkernheinrich. Er mahnt gleichzeitig: "Diese Unterstützung wird sich so nicht weiter fortsetzen, um zum Beispiel Ausfälle bei den Gewerbesteuereinnahmen abzufedern. Hinter der Entschuldung steht ein großes Fragezeichen."


Auch RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel warnt: "Die Schulden der Corona-Pandemie dürfen für die Städte und Kreise im Ruhrgebiet nicht zu den Altschulden von morgen werden. Gemeinsam muss weiter politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich alles getan werden, die Pandemie zu überwinden. Nur dann können künftige Haushaltsüberschüsse in Investitionen für Schule, Straße, Wohnen und Klimaschutz umgemünzt werden." Dennoch erfreulich: Dank der Stabilisierungsmaßnahmen von Bund und Land während der Pandemie konnten im Jahr 2020 die Investitionen im Ruhrgebiet nochmals kräftig um 24,4 Prozent auf 235 Euro je Einwohner erhöht werden. Im Vergleich zum westdeutschen Durchschnitt (398 Euro/Ew.) besteht aber weiterhin eine Investitionslücke.

Die Ursache dafür sind vor allem überdurchschnittlich hohe Sozialausgaben, die 2020 zudem wieder überdurchschnittlich stark um 4,6 Prozent gestiegen sind. Das Resümee im aktuellen Kommunalfinanzbericht Ruhr fällt trotz der Belastungen der Pandemie hoffnungsvoll aus. Demnach wird die Kommunalfinanzierung noch zwei bis drei Jahre brauchen, um an die Vorkrisenzeit anzuknüpfen. Gleichwohl haben die Kommunen den Stresstest bestanden. Gemeinsam können nun Reformen eingeleitet werden, die das kommunale Finanzsystem künftig widerstandsfähiger machen. idr


Neue Entgeltordnung am Düsseldorfer Flughafen

Düsseldorf, 03. Januar 2021 - Seit Jahresbeginn gilt am Düsseldorfer Flughafen eine neue Entgeltordnung, die der Airport im Frühjahr des vergangenen Jahres beim zuständigen Landesverkehrsministerium beantragt hatte. Mit seiner neuen Regelung setzt der Airport deutlich verstärkte Anreize für Airlines, moderne und lärm- sowie emissionsarme Flugzeuge in Düsseldorf einzusetzen und nächtliche Starts oder Landungen zu vermeiden.  


Thomas Schnalke, Vorsitzender der Geschäftsführung des Düsseldorfer Flughafens: „Mit der Genehmigung unserer neuen Entgeltordnung konnten wir ein sehr ambitioniertes Vorhaben umsetzen. Sie ist das Ergebnis einer intensiven Diskussion mit unseren Airlinepartnern. Es ist uns gelungen, eine transparente, nachvollziehbare und für alle Airlines gleichermaßen geltende Regelung zu finden, die zeigt, unter welchen Bedingungen Flugzeuge in Düsseldorf eingesetzt werden können. Sie ist eine verlässliche Basis für das weitere Engagement der Airlines an unserem Standort.“  

Im Vorfeld der Genehmigung einer Entgeltordnung werden Fluggesellschaften durch offizielle Konsultationen an der Festsetzung der Flughafenentgelte beteiligt. Denn den Fluggesellschaften dürfen Entgelte nicht ohne sachlichen Grund oder in unterschiedlicher Höhe auferlegt werden. Eine Differenzierung nach Lärmschutzgesichtspunkten, Tageszeit von Starts und Landungen sowie Schadstoffemissionen ist allerdings zulässig. „Unsere Entgeltordnung ist auch ein wesentlicher Baustein in unserem umfangreichen Maßnahmenpaket zum Schutz unserer Anwohner. Denn wir verfolgen weiter das Ziel, den Fluglärm, gerade auch in den Nachtzeiten, zu reduzieren“, so Schnalke weiter.  

Die genehmigungspflichtigen Flughafenentgelte am Düsseldorfer Flughafen setzen sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen. In Düsseldorf wird zwischen Start- und Landeentgelten, Passagier-, Positions- und Abstellentgelten unterschieden. Die Start- und Landeentgelte beinhalten dabei gewichtsabhängige Grundbeträge. Dabei enthält die aktuelle - genau wie die bisherige - Entgeltordnung am Düsseldorfer Flughafen sowohl eine lärmabhängige als auch eine schadstoffbezogene Komponente, um einen Anreiz für die Airlines zu schaffen, lärmarmes und umweltfreundliches Fluggerät einzusetzen.  


Zum Schutz seiner Nachbarn vor nächtlichem Fluglärm setzt der Düsseldorfer Flughafen in seiner neuen, vom Landesverkehrsministerium genehmigten Entgeltordnung noch einmal auf eine Verschärfung der lärmabhängigen Flughafenentgelte in den Tagesrandzeiten und im Nachtzeitraum.   Die bislang bestehenden Lärmzuschläge sind jetzt noch stärker differenziert in Lärmzuschläge für die Tageszeit sowie ab 22:00 Uhr in deutlich höhere Beträge für die Tagesrandzeiten und die Kernnacht. Die Differenzierung der Entgelte wächst hierbei in Richtung der Kernnacht immer stärker an. Als Kernnacht wird der Zeitraum von 24:00 Uhr bis 05:00 Uhr bezeichnet.

Damit schöpft die seit Anfang Januar geltende Entgeltordnung am Düsseldorfer Airport den rechtlichen Rahmen für die Spreizung der Lärmzuschläge für die Tag- und Nachtzeiträume aus. Sie entspricht damit auch der von der Landesregierung im Koalitionsvertrag formulierten Zielsetzung hinsichtlich der Spreizung lärmabhängiger Start- und Landeentgelte. Das Landesverkehrsministerium hat im Zuge des Genehmigungsverfahrens rechtlich geprüft, ob die Entgelte nach geeigneten, objektiven, transparenten und diskriminierungsfreien Kriterien geregelt sind und ob die Berechnung der Entgelte kostenbezogen ist.  
Die aktuelle Entgeltordnung des Düsseldorfer Flughafens ist auf der Flughafen-Website dus.com veröffentlicht.