Verdistraße
In die Gruppe
der nach Komponisten benannten Verbindungsstraßen im Bereich der
Kolonie- und Waldstraße gehört auch die Verdistraße, die allerdings
nur von der Waldstraße zur Nibelungenstraße führt.
Die Namengebung
wird in den städtischen „Amtlichen Mitteilungen“ vom 30. Juni 1925
bekannt gemacht.
Im Adressuch von
1928 taucht die Straße dann zum ersten mal auf, wobei nur die Häuser
mit den ungeraden Nummern von 1 bis 9 aufgezählt werden, die sich im
Besitz der Stadt Duisburg befinden.
Ihren Namen hat
die Straße nach dem italienischen Komponisten Fortunino Giuseppe
Francesco Verdi (LeRoncole bei Busseto/Parma 10.10.1813 - 27.1.1901
Mailand), der klangvolle und in den Melodien z.T.
volkstümlich-hymnische Opern schuf. Aus seinem umfangreichen
Schaffen seien nur stellvertretend „Aida“, „Nabucco“, „Rigoletto“,
„La Traviata“ oder „Ein Maskenball“ genannt.
Waldhornstraße
Vom südlichen
Ende der Lotharstraße verläuft die kurze Waldhornstraße nach Westen
und trifft vor der von Wedau-Bissingheim nach Norden führenden
Eisenbahnlinie leicht abknickend auf die Steinbruchstraße.
Die ersten
Überlegungen zur Anlage dieser Straße gehen auf einen Antrag des
früheren Kolonialwarenhändlers und derzeitigen „Rentners“ (im Sinne
von Rentier) Heinrich Weimann, Zechenstraße (heute Memelstraße) 32
von 1904 zurück, der in diesem Bereich eine „aus kleinen Häusern
bestehende Arbeiterkolonie“ errichten wollte.
Diese Pläne
nahmen erst 1911 Gestalt an, denn in diesem Jahr erscheint die
Waldhornstraße zum ersten Mal - allerdings noch unbebaut – im
Duisburger Adressbuch. Ein Jahr später, also 1912, finden sich in
dieser Straße die beiden ersten Häuser Nr. 17 und 18, (deren
Besitzer H. Weimann ist und) denen bald darauf der größte Teil der
heutigen zwanzig Häuser folgt.
Offiziell
erhielt die neue Straße ihren Namen bereits durch Beschluss der
Städtischen Baukommission am 13. Januar 1909.
Da die neue
Siedlung am bzw. damals noch im Walde lag, eine Waldstraße aber
schon bestand, scheint man die Verbindung zum Walde im Waldhorn
gefunden zu haben „jenem Musikinstrument, das zunächst als reines
Jagdhorn gedient hatte, dann jedoch, mehr und mehr verfeinert, zum
Orchesterbestandteil geworden war.
Waldstraße
Die Waldstraße
beginnt heute am Sternbuschweg und führt am Alten Friedhof vorbei,
parallel zur Koloniestraße, in südöstlicher Richtung bis zur
Straußstraße als der letzten vor den Eisenbahngeleisen liegenden,
die Verbindung zur Koloniestraße herstellenden „Musikerstraßen“.
Im Jahre 1879
erscheint die Waldstraße zum ersten Mal unter diesem Namen im
Duisburger Adressbuch, mit der Erklärung, dass darunter das
Straßenstück „vom Friedhofsweg am Friedhof vorbei zur Weddau (so!)“
zu verstehen sei, eine Wegführung, die offenbar mit der z. B. noch
1877 vorkommenden von „der Heerstraße nach der Colonie“ (d. h. zum
Bereich der Koloniestraße) identisch ist.
Will man diese
Straßenführung auf dem heutigen Duisburger Stadtplan nachvollziehen,
so ist in etwa an einen Weg zu denken, der von der Heerstraße durch
den heutigen Böningerpark auf das letzte Stück der
Karl-Jarres-Straße bzw. direkt auf die Karl-Lehr-Straße und mit
dieser unter der Eisenbahn her am Sternbuschweg auf die heutige
Waldstraße „am Friedhof (nämlich dem jetzigen Alten Friedhof)
vorbei“ führte, wie sie oben beschrieben wurde.
Durch Beschluss
der Städtischen Baukommission wurde 1904 das Stück der Waldstraße,
das östlich der Bahnunterführung begann, bis zur Grabenstraße noch
der Karl-Lehr-Straße zugeschlagen.
Vor mehr als
hundert Jahren zog sich der Duisburger Wald noch bis in die Nähe des
Bahnhofs hin, so dass von daher gesehen die Benennung dieser Straße
gerechtfertigt war.
Walramsweg
Der Walramsweg
zweigt von der Lotharstraße in Richtung auf die Universitätsgebäude
ab, wendet sich dann rechtwinklig nach Süden, überquert den
Aktienweg, und führt wieder rechtwinklig zur Lotharstraße zurück.
Die Bebauung des
so genannten „Walddreiecks“ war bereits 1934 in der Planung. 1936
wurde aus den Vorschlägen des Städtischen Vermessungsamtes der Name
Walramsweg für die neue Straße gewählt.
Zur Auswahl
standen noch Felkeweg, Prießnitzstraße und Im Waldeck. Emanuel Felke
(1856-1926) und Vincenz Prießnitz (1799-1851) waren
Naturheilkundler, deren Namen in Beziehung standen zum Luft- und
Lichtbad an der Lotharstraße.
Walram III.,
Herzog von Limburg, war Reichsvogt in Duisburg und Forstmeister im
Duisburger Reichswald zur Zeit König Lothars III. (1125-1137) (s. a.
Lotharstraße).
Wegnerstraße
Zwischen
Karl-Lehr-Straße im Norden und Sternbuschweg im Süden verbindet die
Wegnerstraße das nördliche mit dem südlichen Ende der rechtwinklig
angelegten Fraunhoferstraße (s. dort) und bildet mit dieser eine Art
Ring.
Von 1925 bis
1965 hatte ein Teil der Kommandantenstraße, ursprünglich nach Süden
hin verlängerte Otto-Keller-Straße, zur Wegnerstraße gehört. Diese
erste Benennung der Wegnerstraße war am 25. Januar 1925 bekannt
gemacht worden.
Friedrich
Wilhelm Wegner wurde am 14. März 1836 in Klöden (Krs. Torgau,
Reg.-Bez. Merseburg) als Sohn eines Rittergutsbesitzers geboren,
studierte nach Abschluss des Gymnasiums in Wittenberg an der
Universität Halle zunächst drei Semester Philosophie und Theologie
sowie anschließend sechs Semester Jura. 1860 trat er in den
Justizdienst ein.
Im Jahre 1867
wurde er Bürgermeister zu Ueckermünde (Pommern), 1869 in Witten/Ruhr
und am 1. April 1873 als Nachfolger von Otto Keller (s.
Otto-Keller-Straße) Bürgermeister von Duisburg. Am 24. Juli 1876
wurde ihm von Kaiser Wilhelm I. als preußischem König, der sich
damals in Bad Gastein aufhielt, der Titel Oberbürgermeister
verliehen.
Bis zum 15.
Oktober 1879 war Wegner in Duisburg tätig, dann übernahm er das Amt
des Oberbürgermeisters von Barmen (heute zu Wuppertal). Am 1.
September 1893 wurde er zum Geheimen Regierungsrat ernannt. Er starb
in Barmen am 8. Juli 1898 einige Tage nach seiner Pensionierung.
Wildstraße
Die Wildstraße
führt von der Waldstraße zur Kammerstraße. Ein Teilstück dieser
Straße ist bereits auf einer Katasterkarte von 1824 eingezeichnet.
Damals begann sie an der Koloniestraße und endete an der
Lotharstraße. 1878 wird der Name erstmals in einem Stadtplan und
1879 im Adressbuch erwähnt. Zu jener Zeit zog sie sich von der
Waldstraße bis kurz vor die Kammerstraße hin, wo sie in den Feldern
endete.
Der Name der
Straße wurde offensichtlich mit Bezug auf den nahen Wald gewählt.
An der
Wildstraße wurden zwischen 1927 und 1930 auch Häuser der
„Einschornsteinsiedlung“ gebaut (weitere Erklärungen hierzu s.
Gabrielstraße).
Wolfsburgweg
Mit der Brücke
über die Autobahn A 3 südlich der in den letzten Jahren angelegten
Autostraße (als der nach Süden verlängerten Carl-Benz-Straße und
deren Verbindung mit den Universitätsbauten) beginnt der in
südöstlicher Richtung in den Duisburger Stadtwald führende
Wolfsburgweg, der bereits auf einem vor 1936 einzuordnenden
Stadtplan genannt wird.
Seinen Namen
führt er offensichtlich nach dem etwas nordöstlich von ihm liegenden
Wolfsberg, einer Anhöhe im Duisburger Wald.
Zugleich stellt
der Weg eine Verbindung her zu der schon auf Mülheimer Stadtgebiet
liegenden Wolfsburg, einem 1906 errichteten Hotel-Gebäude, das 1960
für die Zwecke des Bistums Essen als Begegnungsstätte unter dem
Namen Katholische Akademie umgestaltet wurde.
Wolfsberg und
Wolfsburg beziehen sich mit ihrer Benennung auf die Wölfe im
Duisburger Wald, die gefürchtet waren und deren letzte im Jahre 1814
erlegt worden sind.
Zum Drachensteig
Wie bei den
Straßen Am Waldessaum und Brehmsweg (s. dort) fällt auch die
Benennung dieser Straße in die Zeit der Erschließung des
Nordostteils von Neudorf, der als ein Teil des Duisburger
Waldgebietes eine bevorzugte Wohnlage versprach.
Mit Wirkung vom
1. Oktober 1935 erhielt lt. „Amtlichen Mitteilungen“ der
Stadtverwaltung Nr. 16 von 1935 „die von der Mülheimer Straße
zwischen den Häusern 212 und 214 abzweigende Straße die Bezeichnung
‘Zum Drachensteig‘ “. Sie befindet sich in der Mitte der im Bereich
von Am Waldessaum und Brehmsweg entstandenen Siedlung. Ihr gegenüber
auf der Nordseite der Mülheimer Straße liegt der Gabelplatz.
Weshalb dieser
Name gewählt wurde, konnte nicht geklärt werden. Möglicherweise
wurde damals daran gedacht, irgendwann eine Verbindung zu dem nicht
allzu weit entfernten Drachensteig (s. dort), einem Wanderweg im
Duisburger Stadtwald, der bereits um 1910 existiert, herzustellen.
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