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Stadtteile und deren Straßen mit PLZ

 

 

 

 

Bearbeitet Juli 2011
von Anita Hohl
u. Harald Jeschke

Straßen alphabetisch sortiert mit PLZ und Ortsteilnamen
 

Süd: Häuser und Höfe

Innenstadt und Umgebung







 

Neudorfs Straßen und die Geschichte der Namensgebung
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V-W-Z

 Verdistraße

In die Gruppe der nach Komponisten benannten Verbindungsstraßen im Bereich der Kolonie- und Waldstraße gehört auch die Verdistraße, die allerdings nur von der Waldstraße zur Nibelungenstraße führt.

Die Namengebung wird in den städtischen „Amtlichen Mitteilungen“ vom 30. Juni 1925 bekannt gemacht.

Im Adressuch von 1928 taucht die Straße dann zum ersten mal auf, wobei nur die Häuser mit den ungeraden Nummern von 1 bis 9 aufgezählt werden, die sich im Besitz der Stadt Duisburg befinden.

Ihren Namen hat die Straße nach dem italienischen Komponisten Fortunino Giuseppe Francesco Verdi (LeRoncole bei Busseto/Parma 10.10.1813 -  27.1.1901 Mailand), der klangvolle und in den Melodien z.T. volkstümlich-hymnische Opern schuf. Aus seinem umfangreichen Schaffen seien nur stellvertretend „Aida“, „Nabucco“, „Rigoletto“, „La Traviata“ oder „Ein Maskenball“ genannt. 
 

Waldhornstraße

Vom südlichen Ende der Lotharstraße verläuft die kurze Waldhornstraße nach Westen und trifft vor der von Wedau-Bissingheim nach Norden führenden Eisenbahnlinie leicht abknickend auf die Steinbruchstraße.

Die ersten Überlegungen zur Anlage dieser Straße gehen auf einen Antrag des früheren Kolonialwarenhändlers und derzeitigen „Rentners“ (im Sinne von Rentier) Heinrich Weimann, Zechenstraße (heute Memelstraße) 32 von 1904 zurück, der in diesem Bereich eine „aus kleinen Häusern bestehende Arbeiterkolonie“ errichten wollte.

Diese Pläne nahmen erst 1911 Gestalt an, denn in diesem Jahr erscheint die Waldhornstraße zum ersten Mal - allerdings noch unbebaut – im Duisburger Adressbuch. Ein Jahr später, also 1912, finden sich in dieser Straße die beiden ersten Häuser Nr. 17 und 18, (deren Besitzer H. Weimann ist und) denen bald darauf der größte Teil der heutigen zwanzig Häuser folgt.

Offiziell erhielt die neue Straße ihren Namen bereits durch Beschluss der Städtischen Baukommission am 13. Januar 1909.

Da die neue Siedlung am bzw. damals noch im Walde lag, eine Waldstraße aber schon bestand, scheint man die Verbindung zum Walde im Waldhorn gefunden zu haben „jenem Musikinstrument, das zunächst als reines Jagdhorn gedient hatte, dann jedoch, mehr und mehr verfeinert, zum Orchesterbestandteil geworden war.  
 

Waldstraße

Die Waldstraße beginnt heute am Sternbuschweg und führt am Alten Friedhof vorbei, parallel zur Koloniestraße, in südöstlicher Richtung bis zur Straußstraße als der letzten vor den Eisenbahngeleisen liegenden, die Verbindung zur Koloniestraße herstellenden „Musikerstraßen“.

Im Jahre 1879 erscheint die Waldstraße zum ersten Mal unter diesem Namen im Duisburger Adressbuch, mit der Erklärung, dass darunter das Straßenstück „vom Friedhofsweg am Friedhof vorbei zur Weddau (so!)“ zu verstehen sei, eine Wegführung, die offenbar mit der z. B. noch 1877 vorkommenden von „der Heerstraße nach der Colonie“ (d. h. zum Bereich der Koloniestraße) identisch ist.

Will man diese Straßenführung auf dem heutigen Duisburger Stadtplan nachvollziehen, so ist in etwa an einen Weg zu denken, der von der Heerstraße durch den heutigen Böningerpark auf das letzte Stück der Karl-Jarres-Straße bzw. direkt auf die Karl-Lehr-Straße und mit dieser unter der Eisenbahn her am Sternbuschweg auf die heutige Waldstraße „am Friedhof (nämlich dem jetzigen Alten Friedhof) vorbei“ führte, wie sie oben beschrieben wurde.

Durch Beschluss der Städtischen Baukommission wurde 1904 das Stück der Waldstraße, das östlich der Bahnunterführung begann, bis zur Grabenstraße noch der Karl-Lehr-Straße zugeschlagen.

Vor mehr als hundert Jahren zog sich der Duisburger Wald noch bis in die Nähe des Bahnhofs hin, so dass von daher gesehen die Benennung dieser Straße gerechtfertigt war. 
 

Walramsweg

Der Walramsweg zweigt von der Lotharstraße in Richtung auf die Universitätsgebäude ab, wendet sich dann rechtwinklig nach Süden, überquert den Aktienweg, und führt wieder rechtwinklig zur Lotharstraße zurück.

Die Bebauung des so genannten „Walddreiecks“ war bereits 1934 in der Planung. 1936 wurde aus den Vorschlägen des Städtischen Vermessungsamtes der Name Walramsweg für die neue Straße gewählt.

Zur Auswahl standen noch Felkeweg, Prießnitzstraße und Im Waldeck. Emanuel Felke (1856-1926) und Vincenz Prießnitz (1799-1851) waren Naturheilkundler, deren Namen in Beziehung standen zum Luft- und Lichtbad an der Lotharstraße.

Walram III., Herzog von Limburg, war Reichsvogt in Duisburg und Forstmeister im Duisburger Reichswald zur Zeit König Lothars III. (1125-1137) (s. a. Lotharstraße). 
 

Wegnerstraße

Zwischen Karl-Lehr-Straße im Norden und Sternbuschweg im Süden verbindet die Wegnerstraße das nördliche mit dem südlichen Ende der rechtwinklig angelegten Fraunhoferstraße (s. dort) und bildet mit dieser eine Art Ring.

Von 1925 bis 1965 hatte ein Teil der Kommandantenstraße, ursprünglich nach Süden hin verlängerte Otto-Keller-Straße, zur Wegnerstraße gehört. Diese erste Benennung der Wegnerstraße war am 25. Januar 1925 bekannt gemacht worden.

Friedrich Wilhelm Wegner wurde am 14. März 1836 in Klöden (Krs. Torgau, Reg.-Bez. Merseburg) als Sohn eines Rittergutsbesitzers geboren, studierte nach Abschluss des Gymnasiums in Wittenberg an der Universität Halle zunächst drei Semester Philosophie und Theologie sowie anschließend sechs Semester Jura. 1860 trat er in den Justizdienst ein.

Im Jahre 1867 wurde er Bürgermeister zu Ueckermünde (Pommern), 1869 in Witten/Ruhr und am 1. April 1873 als Nachfolger von Otto Keller (s. Otto-Keller-Straße) Bürgermeister von Duisburg. Am 24. Juli 1876 wurde ihm von Kaiser Wilhelm I. als preußischem König, der sich damals in Bad Gastein aufhielt, der Titel Oberbürgermeister verliehen.

Bis zum 15. Oktober 1879 war Wegner in Duisburg tätig, dann übernahm er das Amt des Oberbürgermeisters von Barmen (heute zu Wuppertal). Am 1. September 1893 wurde er zum Geheimen Regierungsrat ernannt. Er starb in Barmen am 8. Juli 1898 einige Tage nach seiner Pensionierung. 
 

Wildstraße

Die Wildstraße führt von der Waldstraße zur Kammerstraße. Ein Teilstück dieser Straße ist bereits auf einer Katasterkarte von 1824 eingezeichnet. Damals begann sie an der Koloniestraße und endete an der Lotharstraße. 1878 wird der Name erstmals in einem Stadtplan und 1879 im Adressbuch erwähnt. Zu jener Zeit zog sie sich von der Waldstraße bis kurz vor die Kammerstraße hin, wo sie in den Feldern endete.

Der Name der Straße wurde offensichtlich mit Bezug auf den nahen Wald gewählt.

An der Wildstraße wurden zwischen 1927 und 1930 auch Häuser der „Einschornsteinsiedlung“ gebaut (weitere Erklärungen hierzu s. Gabrielstraße).  
 

Wolfsburgweg

Mit der Brücke über die Autobahn A 3 südlich der in den letzten Jahren angelegten Autostraße (als der nach Süden verlängerten Carl-Benz-Straße und deren Verbindung mit den Universitätsbauten) beginnt der in südöstlicher Richtung in den Duisburger Stadtwald führende Wolfsburgweg, der bereits auf einem vor 1936 einzuordnenden Stadtplan genannt wird.

Seinen Namen führt er offensichtlich nach dem etwas nordöstlich von ihm liegenden Wolfsberg, einer Anhöhe im Duisburger Wald.

Zugleich stellt der Weg eine Verbindung her zu der schon auf Mülheimer Stadtgebiet liegenden Wolfsburg, einem 1906 errichteten Hotel-Gebäude, das 1960 für die Zwecke des Bistums Essen als Begegnungsstätte unter dem Namen Katholische Akademie umgestaltet wurde.

Wolfsberg und Wolfsburg beziehen sich mit ihrer Benennung auf die Wölfe im Duisburger Wald, die gefürchtet waren und deren letzte im Jahre 1814 erlegt worden sind. 
 

Zum Drachensteig

Wie bei den Straßen Am Waldessaum und Brehmsweg (s. dort) fällt auch die Benennung dieser Straße in die Zeit der Erschließung des Nordostteils von Neudorf, der als ein Teil des Duisburger Waldgebietes eine bevorzugte Wohnlage versprach.

Mit Wirkung vom 1. Oktober 1935 erhielt lt. „Amtlichen Mitteilungen“ der Stadtverwaltung Nr. 16 von 1935 „die von der Mülheimer Straße zwischen den Häusern 212 und 214 abzweigende Straße die Bezeichnung ‘Zum Drachensteig‘ “. Sie befindet sich in der Mitte der im Bereich von Am Waldessaum und Brehmsweg entstandenen Siedlung. Ihr gegenüber auf der Nordseite der Mülheimer Straße liegt der Gabelplatz.

Weshalb dieser Name gewählt wurde, konnte nicht geklärt werden. Möglicherweise wurde damals daran gedacht, irgendwann eine Verbindung zu dem nicht allzu weit entfernten Drachensteig (s. dort), einem Wanderweg im Duisburger Stadtwald, der bereits um 1910 existiert, herzustellen.  

Gemeint ist auch die Ankerstraße, die durch sein Grundstück führte.

 

Facettenreiches Neudorf  - entnommen aus der Neudorfer Chronik
"Op de Heid"
erschienen Oktober 2005 - Und: Neudorf Einst& Heute
erschienen Oktober 2008  - Herausgeber Bürgerverein Duisburg-Neudorf e.V.