Akazienstraße
Zusammen mit
der etwas südlich von ihr verlaufenden Karl-Lehr-Straße trifft die
Akazienstraße, von der L 237 oder Grabenstraße ausgehend, am
Sternbuschweg auf die Waldstraße.
In Akten des
Stadtarchivs Duisburg kommt der Name zum erste Mal am 12. Mai 1898
vor, während in einer gleichzeitigen Zeichnung von ihr noch als von
einer projektierten Straße von 12 m Breite gesprochen wird und wobei
auch zu erkennen ist, dass das letzte Stück der heutigen
Karl-Lehr-Straße (zwischen Grabenstraße und Sternbuschweg) damals
noch ein Teil der Waldstraße war.
Während die
Duisburger Adressbücher bis 1902 die Straße als unbebaut ausweisen,
wird 1903 dort als erstes Haus das mit der Nummer 41 genannt.
Da noch bei
Anlage einer großen Zahl von Straßen, vor allem im Gebiet von
Neudorf, der Wald bis an das Bahngelände reichte, sind, wie der
Heimatforscher Wilhelm Meyer-Markau noch 1907 zu berichten weiß,
„mehrere Straßen nach Wald- und anderen Bäumen benannt worden.“
Die Akazie, mit
etwa 500 tropischen und halbtropischen Arten vor allem in Australien
und Afrika beheimatet, wurde als europäische Zierpflanze zuerst im
Jahre 1611 in Rom vom Fürstenhaus Farnese gezüchtet.
Aktienstraße
Die
Aktienstraße, eine der vielen Verbindungsstraßen zwischen
Grabenstraße und Lotharstraße, wurde 1890 als Privatstraße der
„Gemeinnützigen Actien-Baugesellschaft“ angelegt, die dort im Laufe
weniger Jahre Arbeiterwohnhäuser errichtete. Sie reichte zuerst nur
bis zum Sternbuschweg, wurde aber 1892 bis zur Lotharstraße
verlängert.
Durch Beschluss der Baukommission vom 19. Dezember 1890
erhielt sie den Namen„Actienstraße“. Innerhalb der nächsten zehn
Jahre setzte sich jedoch die heutige Schreibweise durch.
Ihren Namen hat
die Straße von der oben erwähnten Baugesellschaft, die 1872
gegründet wurde und heute unter dem Namen „Duisburger Gemeinnützige
Baugesellschaft“ (kurz: GeBBAG) firmiert.
Aktienweg
Der Aktienweg
führt - gleichsam in Verlängerung der Aktienstraße - von der
Lotharstraße aus über Walramsweg, Eisenbahnlinie und Autobahn bergan
auf den Aktienberg.
Hier wurde
1952/53 etwa auf der Hälfte des Gesamtweges auf einer der höchsten
Erhebungen des Duisburger Waldes (ca. 80 m über NN) ein großer
Wasserbehälter mit 25.000 Kubikmeter Speicherraum errichtet, in
den Trinkwasser aus den Einzugsgebieten an der Ruhr und in
(Düsseldorf-) Bockum/Wittlaer gepumpt wird.
Ein zweiter Behälter mit
37.500 Kubikmeter Fassungsvermögen wurde 1966 fertig gestellt. Um
diesen Komplex herum führt der Aktienweg in südlicher Richtung,
trifft dann wieder auf seine ursprüngliche Route und endet am
Grenzweg. Zum Namen s. unter Aktienstraße.
Alfrediplatz
Der
Alfrediplatz liegt am Schnittpunkt von Kalkweg und Kruppstraße und
somit am Eingang zu den Wedau-Sportanlagen.
Ursprünglich
hieß eine kurze Straße, die vom Kalkweg auf das Stadion zuführte,
Alfredistraße. Da sie nicht bebaut wurde, sondern nur eine
Stadionzufahrt bildete, wurde der rechteckige Platz vor dem Stadion,
der sich nach Anlage der Kruppstraße gebildet hatte, um 1939
Alfrediplatz genannt.
Namengeber war
Friedrich Alfred Krupp (Essen 17.2. 1854 - 22. 11. 1902 Essen), der
die von seinem Großvater Friedrich Krupp gegründete Gußstahlfabrik
u. a. 1897 durch die Errichtung eines modernen Hüttenwerkes in
Rheinhausen, der Friedrich-Alfred-Hütte, ausbaute (s. a.
Friedrich-Alfred-Straße, Kruppstraße).
Alte Schanze
Die Alte
Schanze verläuft von der Koloniestraße in Richtung Neudorfer Straße
und über diese hinaus als Sackgasse bis zur Kleingartenanlage
Blumenstraße e.V.
1898 wurden die
Baufluchtlinien der ursprünglich zwischen Gustav-Adolf- und
Koloniestraße geplanten Straße festgelegt. 1911 wurde das erste Haus
bezogen und die Straße in der Folgezeit bis zu der um 1925
angelegten, aber nie weiterentwickelten Feldherrenstraße ausgebaut,
die eine Verbindung zwischen Blumenstraße und dem Neudorfer Markt
herstellte und deren Terrain heute zum Kleingartengelände gehört.
Bis Anfang 1939
hieß die Alte Schanze noch Markgrafenstraße, wohl als Reminiszenz an
die Markgrafen Kurfürsten von Brandenburg, die seit 1609/1666
Duisburger Landesherren gewesen waren. Wegen einer Straße gleichen
Namens in Obermarxloh erfolgte dann die Umbenennung in Alte Schanze
nach einer alten Flurbezeichnung, die schon 1733 auf einer
Übersichtskarte vom Amt Duisburg vorkommt. Als Schanzen bezeichnete
man geschlossene Verteidigungsanlagen in Feldbefestigungen.
Am Knickert
Es handelt sich
hierbei um einen etwa 650 m langen Weg im Duisburger Wald, der vom
Worringer Weg, der nördlichen Begrenzung des Ortsteils Bissingheim
aus nach Nordwesten führt, wobei er den so genannten Rundweg
schneidet und dann nach knapp 250 m im rechten Winkel auf einen
nicht bezeichneten kurzen Waldweg unweit der Bissingheimer Straße
stößt.
Als unbewohnter
Waldweg erscheint er nicht in den Duisburger Adressbüchern.
In
unmittelbarer Nähe der Worringer Straße ist noch auf dem Stadtplan
von 1973 die Flurbezeichnung Knickert aufgeführt, die offenbar kurz
darauf dem ganzen Weg den Namen gegeben hat.
Der Flurname
Knickert deutet auf ein Gelände hin, in dem sich mehrere Knicke
(Biegungen oder Absenkungen) befinden.
Amselsteig
Ganz
unregelmäßig verlaufend, führt der Amselsteig vom Nachtigallental
unmittelbar östlich der Autobahn A3 im Duisburger Stadtwald nach
Norden, schneidet dabei den Weg „Berg und Tal“ und trifft wenige
Meter vor dem Kammerweg auf den südlichenTeil des Krähenweges (s.
d.).
Als unbewohnter
Waldweg erscheint er nicht in den Duisburger Adressbüchern. Die oben
beschriebene Führung des Weges findet sich erstmalig auf dem
Duisburger Stadtplan von 1977, davor, z. B. 1973, ist im Bereich des
Amselsteiges der Krähenweg geradewegs bis zum Nachtigallental
durchgeführt.
Zur näheren
Kennzeichnung der Waldparzellen wurde dieser Name nach einem der
häufigsten im Stadtbereich noch vorkommenden Vögel also erst in
jüngster Zeit verwendet.
Am Waldessaum
Im
Sommer 1936 hatte in dieser bevorzugten Wohnlage am westlichen Rand
des Duisburger Stadtwaldes als erster der Hafenbaudirektor Dr.-Ing.
Max Schinkel ein Wohnhaus errichtet, das er im September dieses
Jahres bezog. Es hatte die Nr.3. Aus seiner Korrespondenz mit der
Stadtverwaltung geht hervor, dass die Anlage der Straße im Mai 1934
beschlossen worden war.
Diese neue von
Norden nach Süden führende Straße, die von der Mülheimer Straße aus
geht, begrenzte im Osten die Tennis- und Sportplätze, u. a. des
Clubs Raffelberg, die im Westen bis zur Lotharstraße reichten. Auf
diesen Plätzen befinden sich heute teilweise die Bauten der
Duisburger Universität/Gesamthochschule.
Während die
Straße Am Waldessaum 1936 noch unmittelbar im Waldgelände auslief,
wurde sie in der Folgezeit als ein ausgebauter Weg bis zur
Forsthausstraße durchgeführt. So findet man sie z. B. auf dem
Stadtplan von 1954 und noch 1977. Im Zuge der Veränderungen durch
die Universitätsbauten und der damit verbundenen verkehrstechnischen
Neuanlagen im Bereich der Autobahn A 3 findet die Straße Am
Waldessaum heute - so z. B. auf dem Stadtplan von 1986 - ihre
südliche Begrenzung durch den Brehmsweg.
Die genannte
Randlage am Wald bedingte den Namen dieser Straße, dessen Verwendung
am 11. Mai 1936 offiziell bekannt gemacht wurde.
Andersenstraße
Sie führt von
der Klöcknerstraße (ehemals Oststraße) in nördlicher Richtung, in
etwa parallel zur Lotharstraße, und stößt im rechten Winkel auf die
von Westen kommende Heinestraße.
Um 1907 wurde
sie in ihrem Verlauf von der Aktienstraße bis zur Kammerstraße
konzipiert und der Name in der Sitzung der Baukommission vom 1.
Februar 1907 mit Grimmstraße (nach den Märchendichtern Gebrüder
Grimm) festgesetzt. Mit Stadtverordnetenbeschluss vom 14. April 1908
wurde die projektierte Straße zwischen Aktien- und Bürgerstraße
aufgehoben. Durch den neuen Bebauungsplan von 1911 fiel auch der
Teil südlich der heutigen Klöcknerstraße fort, gleichzeitig wurde
die restliche Straße etwas weiter östlich verlegt. Die Grimmstraße
erscheint erstmals im Adressbuch von 1911. Ab 1914 ist sie durch den
Beamtenwohnungsverein bebaut worden.
Zur Vermeidung
doppelter Straßennamen im Stadtgebiet nach der Eingemeindung
Hamborns 1929 wurde die Grimmstraße 1939 in Andersenstraße
umbenannt.
Der dänische
Dichter Hans Christian Andersen (Odense 2.4. 1805 - 4.8. 1875
Kopenhagen) wurde bekannt durch seine Märchen wie z. B. „Des Kaisers
neue Kleider“, „Die Prinzessin auf der Erbse“, „Das häßliche
Entlein“.
Ankerstraße
Die Ankerstraße
verläuft von der Memel- zur Carstanjenstraße und damit durch das
Terrain der ehemaligen Duisburger Maschinenbau-AG (seit 1910 DEMAG).
In diesem Bereich hatten August Bechem (1838-1873) und Theodor
Keetman (1836-1907) 1862 ihre Firma Bechem&Keetman gegründet, die
1872 in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen „Duisburger
Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft vorm. Bechem & Keetman“ umgewandelt
wurde.
1912 erscheint
die Straße zum ersten Mal im Straßenverzeichnis, 1926 wird hier das
erste Haus gebaut.
Der Name der
Straße hängt offenbar mit der hier erfolgten Produktion von
Ankerketten durch die Duisburger Maschinenbau-AG zusammen, die ein
Spezialgebiet der Firma darstellte.
Armer
Siepenberg
Der schmale
Waldweg führt vom Nachtigallental verhältnismäßig steil bergauf zu
dem Rundweg, der auf den Kammerweg bzw. auf den Aktienberg zuläuft.
Zur
Namenerklärung ist zu sagen, dass der Begriff „siepen“ auf langsam
abfließendes Wasser hindeutet. Da der Armensiepenberg - wie wohl
seine ursprüngliche Bezeichnung lautet - eine sandige Erhöhung ist,
fließt hier in dem sonst wasserreichen Duisburger Wald nur ein
kleines Bächlein. Vermutlich deutet die Namensbildung mit „arm“ auf
die Bedeutungslosigkeit dieses Gewässers hin.
Der Weg ist
bereits auf einer Jagdkarte von 1891 (allerdings ohne Bezeichnung)
eingezeichnet.
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