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Stadtteile und deren Straßen mit PLZ

 

 

 

 

Bearbeitet Juli 2011
von Anita Hohl
u. Harald Jeschke

Straßen alphabetisch sortiert mit PLZ und Ortsteilnamen
 

Süd: Häuser und Höfe

Innenstadt und Umgebung







 

Neudorfs Straßen und die Geschichte der Namensgebung
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Lenaustraße

In Fortsetzung der Wildstraße, die, von Südwesten kommend, auf die Kammerstraße stößt, verbindet die Lenaustraße die Kammerstraße mit der parallel zu ihr nördlich verlaufenden Nettelbeckstraße.

Wie noch aus dem Duisburger Adressbuch von 1931 ersichtlich, war Ende der zwanziger Jahre geplant gewesen, im Bereich der Neumühler Straße (Obermeiderich) eine Lenaustraße auszubauen, die damals noch als „unbebaut“ bezeichnet wird.

Da bereits am 8. Mai 1929 in Neudorf im Anschluss an die dort schon vorhandenen, nach Dichtern und Schriftstellern benannten Straßen die Lenaustraße ihren Namen erhalten hatte, deren erstes Haus (Nr. 45) 1930 bereits stand, wurde im Mai 1931 durch den Wohnungs-Verein zu Duisburg als Eigentümer dieses Hauses mit Erfolg der Antrag gestellt, die gleiche Benennung für die Meidericher Lenaustraße fallen zu lassen. Das folgende Adressbuch von 1933 bringt dann nur - und zum ersten Mal - den Namen Lenaustraße für Neudorf.

Nikolaus Lenau, eigentlich Nikolaus Niembsch Edler von Strehlenau (Csatád/Ungarn 13.8.1802 - 20.8.1850 Oberdöbling bei Wien) war der bedeutendste österreichische Lyriker des 19. Jahrhunderts. Als politischer Dichter trat er für Fortschritt, politische und religiöse Freiheit ein. Seine Lyrik ist stark geprägt von den Themen Einsamkeit, Schwermut und Vergänglichkeit. Besonders bekannt geworden sind „Der Postillion“ und seine „Waldlieder“. 
 

Lerchenpfad

Der Lerchenpfad gehört noch zu den Wegebezeichnungen des Duisburger Stadtwaldes. Dort zieht er sich auf der Ostseite der Autobahn A3 in deren unmittelbarer Nähe und parallel zu ihr von Süden nach Norden hin. Im Süden beginnt er bei dem von Westen nach Osten führenden Waldweg „Berg und Tal“ - dort setzt ihn der Krähenpfad nach Süden fort - und läuft im Norden westlich vom Eselsbruch an der Brücke aus, die als Fortsetzung des Wolfsburgweges über die Autobahn führt.

Über das genaue Alter des Namens dieses Pfades ist nichts bekannt. Auf einer undatierten, zeitlich vor 1936 einzuordnenden Karte des Duisburger Waldes kommt er bereits vor, allerdings in der Schreibung mit ä als Lärchenpfad, wodurch an diese besondere Gattung von zur Familie der Kiefem gehörigen Nadelhölzern erinnert werden sollte. Wann - vielleicht in Anlehnung an die Lerchenstraße (s. dort) aus dem ä ein e wurde, ist unbekannt. In Adressbüchern kommt der Weg, da unbebaut und nur der Ortsbestimmung im Duisburger Wald dienend, nicht vor. 
 

Lerchenstraße

Die Lerchenstraße beginnt an der Mülheimer Straße (zwischen Manteuffel- und Gustav-Freytag-Straße), schneidet die Bismarckstraße und stößt gegenüber der Flurstraße auf die Grabenstraße.

Aus einer kurzen Notiz in den Akten des Stadtarchivs Duisburg geht hervor, dass erste Baufluchtlinien für die Lerchenstraße am 6. September 1898 festgelegt wurden. Doch zogen sich die Verhandlungen über den beabsichtigten Verlauf der Straße noch bis zum 6. April 1909 hin, als die Stadtverordneten-Versammlung abschließend die Fluchtlinien endgültig festlegte.

Somit konnten die Bauarbeiten beginnen, und die Straße erscheint folgerichtig zum erste Mmal im Duisburger Adressbuch von 1910, als das erste Haus, die Nr.4, steht. Im darauf folgenden Adressbuch finden sich dann schon die Häuser 4, 6, 8 und 10 sowie die Nr. 9.

Der Heimatforscher Wilhelm Meyer-Markau kannte das frühere Gelände, durch das die Straße sich nun hinzog, noch aus eigener Anschauung und beschrieb es als das, „wo früher auf Feld und Heide die Lerche sang“.

Es ist anzunehmen, dass es damals von diesem bekannten Singvogel dort mindestens noch die drei als Feld-, Heide- und Haubenlerche bekannten Arten gegeben hat. 
 

Liliencronstraße

Zwischen Sternbuschweg und Grabenstraße stellt die Liliencronstraße die Verbindung her und mündet dort mit leichter Verschiebung in die Haroldstraße. Erst seit der Bekanntmachung vom 9. April 1939 in der National-Zeitung besteht der Name Liliencronstraße. Vorher, und zwar seit einem Beschluss der Stadtverordneten vom 14. April 1908, hatte sie Freiligrathstraße (nach dem Dichter Ferdinand Freiligrath, 1810-1876) geheißen, und es war sogar geplant gewesen, sie über den Sternbuschweg hinaus bis zur Gneisenaustraße zu führen, was jedoch unterblieb. Die Umbenennung erfolgte im Zuge der Beseitigung von mehreren gleichen Namen im Stadtgebiet.

Der Dichter und Schriftsteller Detlev Fahr. von Liliencron (Kiel 3.6.1844 - 22.7.1909 Alt-Rahlstedt bei Hamburg) ist durch seine Lyrik bekannt geworden, die, durch den Zeitgeist geprägt, Themen aus dem Bereich Schlacht und Soldatenleben, Seefahrt und Jagd, Adel und Liebe in impressionistischer Weise behandelt, wobei ein gewisser Sinn für Humor nicht verloren geht. 
 

Lortzingstraße

In dem rechts und links der Koloniestraße entstandenen Musiker- oder Komponistenviertel hat auch die Lortzingstraße ihren Platz.

Im Zuge der Beseitigung gleicher Straßennamen in verschiedenen Stadtteilen der 1905 aus den Städten Duisburg, Ruhrort und Meiderich zusammengewachsenen Großstadt Duisburg wurde die Verbindung der Koloniestraße zu der parallel am Alten Friedhof vorbeiführenden Waldstraße, die Kastanienallee hieß, im Jahre 1909 in Mendelssohnstraße umbenannt, vermutlich nach dem Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847).

Seit dem 5. Oktober 1935, als während des Dritten Reiches auch Straßennamen „arisiert“ wurden, heißt die Straße Lortzingstraße.

Der Komponist Albert Lortzing (Berlin 23.10.1801 - 21.1.1851 Berlin) war u. a. 1846 bis 1848 als Kapellmeister in Wien und von da an in Berlin tätig. Er war ein Meister der volkstümlichen deutschen Spieloper, dem die Werke „Zar und Zimmermann“, „Wildschütz“ und „Undine“ zu verdanken sind. 
 

Lotharstraße

Die Lotharstraße führt von der Mülheimer Straße in südlicher Richtung am Waldrand entlang zur Koloniestraße, auf die sie in Höhe der Bahnlinie Speldorf-Lintorf trifft. Bis in die dreißiger Jahre endete sie an dieser Bahnunterführung und wurde auf der anderen Seite vom Rehweg fortgesetzt.

Ihr Verlauf ist bereits auf der Katasterkarte von 1824 eingezeichnet. Sie wird im Adressbuch von 1867 als „Weg am Duisburger Wald vom Freischütz zur Colonie“ und 1872 als „Weg von der Mülheimer Chaussee längs dem Walde zum Schimkes-Wege“ (heutige Kammerstraße) bezeichnet. Der Name erscheint erstmals im Adressbuch von 1879. Damals führte die Lotharstraße von der Mülheimer Straße zum Speldorf-Lintorfer Bahndamm.

Der Name der Straße erinnert an den deutschen König Lothar lll. (1125-1137), der 1129 in Duisburg weilte und einen Streit zwischen den Einwohnern Duisburgs und dem Verwalter des königlichen Forstes, Herzog Walram von Limburg, vor seinem Gericht in Duisburg beendete. Den Duisburger Bürgern wurde erlaubt, im Wald nach ihrem Bedarf Steine zu brechen. Die hierüber ausgestellte Urkunde ist die älteste, die im Stadtarchiv Duisburg vorhanden ist.
 

Ludgeriplatz

Allen Duisburger Stadtplänen, besonders denen der letzten Jahrzehnte, ist gemeinsam, dass die Klöckner-(Ost-)Straße im Bereich westlich der Ludgerikirche und der ebendort liegende Ludgeriplatz nicht eindeutig gegeneinander abgegrenzt sind, sondern, wie auch in der Wirklichkeit, ineinander übergehen.

Im Zusammenhang mit dem Wunsch, den die katholische Kirchengemeinde am 24. März 1888 wegen des Namens der Ludgeristraße geäußert hatte, war auch zum Ausdruck gebracht worden, daß der Platz um die Kirche selbst Ludgeriplatz genannt werde (s. u. Ludgeristraße).

Hinsichtlich des gesamten freien Platzes, speziell nach Westen, auf die Oststraße zu, auf dem die Stadt schon damals einen Markt plante, kam es wegen des Ankaufs einzelner Parzellen zu keiner Einigung mit der Kirchengemeinde. Deren Areal um die Ludgenkirche herum, im wesentlichen in der Verlängerung der Ludgeristraße gelegen, erhielt den Namen Ludgeri-Kirchplatz und erscheint mit umbauten Häusern unter dieser Bezeichnung erstmalig im Duisburger Adressbuch von 1896.

Die der Stadt gehörigen Grundstücke von der Oststraße an (dort, wo sie nach Südosten abknickt) bis zum Ludgenplatz scheint zunächst als unbebautes Gelände namenlos geblieben und als Anhängsel an die Oststraße betrachtet worden zu sein. Doch mit Beginn von Baumaßnahmen im Jahre 1901 mussten auch diese Parzellen einen Namen erhalten. Und so erscheinen sie im Adressbuch von 1902 erstmalig als Ostplatz, wo sich damals als erstes das Haus Nr. 13 befand.

In den folgenden Jahren ergaben sich bei Zunahme der Bebauung des Ostplatzes mit Bezug auf den benachbarten Ludgerikirchplatz „zahlreiche Verwechslungen“, bei denen „selbst die Briefträger“ sich zuweilen irrten. Hierauf wies am 8. November1909 der Kaufmann Siegmund Amberg, Inhaber der bedeutenden Getreidefirma Amberg & Klestadt hin, der am Ostplatz 15 wohnte. Da nur 4 Häuser eine andere Straßen- und Nummernbezeichnung bekommen mussten, kam die Duisburger Stadtverwaltung dem Wunsche Ambergs nach, indem die Städtische Baukommission in ihrer Sitzung vom 14. Februar 1910 dem Ostplatz und dem Ludgerikirchplatz den gemeinsamen Namen Ludgeriplatz gab. Zur Herkunft des Namens Ludgeriplatz s. unter Ludgeristraße. 
 

Ludgeristraße

Die Ludgeristraße beginnt an der Mülheimer Straße und führt - etwas westlich versetzt gegenüber der nördlich dort einmündenden Hansastraße - auf die Ludgenkirche zu, die sie im Osten umschließt, während im Westen die Klöckner-(Ost-)Straße mit Ludgeriplatz an die Kirche stößt.

Mit Schreiben vom 24. März 1888 an Oberbürgermeister Karl Lehr bekundete die katholische Kirchengemeinde ihre Absicht, „in Neudorf eine neue Kirche zu errichten“. Dabei legte sie Wert darauf, dass die auch heutzutage noch so heißende Ludgeristraße diese Bezeichnung mit Hinblick auf den Namen der neuen Kirche erhalten solle. „Der Platz um dieselbe“ werde „also naturnothwendig Ludgeri-Platz heißen“ müssen. Am 21. Juli 1988 stimmte die Stadt dem Vorschlag zu, die „von der Mülheimer Straße direkt auf die neue Kirche hinführende Straße“ Ludgeristraße zu nennen.

Zum Ludgeriplatz und seiner Gestaltung s. dort.

1889/90 entstand die Ludgerikirche zunächst als Notkirche, an deren Stelle 1898 die heutige Kirche trat, eine neugotische dreischiffige Basilika.

Der Heilige Ludger oder Ludger (Friesland um 744 - 26.3.809 Billerbeck/Westf.) war der erste Bischof von Münster. Seine Bedeutung liegt in der Missionierung Frieslands und der Gründung des Klosters, der späteren Reichsabtei, Werden (heute zu Essen).  
 

Lützowstraße

Die zunächst Jägerstraße genannte Lützowstraße verbindet die Mülheimer mit der Kettenstraße. Seit 1896 wurden Verhandlungen von Vertretern der Zeche Neu-Duisburg und anderen Unternehmern mit der Stadt Duisburg wegen der Erschließung des Geländes geführt. Die Offenlegung der Pläne und der Ausbau der 156 Meter langen Straße erfolgten seit 1898. In demselben Jahr kommt auch erstmals die Bezeichnung Jägerstraße vor, ohne dass erklärt wird, was zu dieser Namengebung geführt hat.

Im Zuge der Umbenennungen nach dem Zusammenschluss der Städte Duisburg, Meiderich und Ruhrort 1905 erhielt sie nach 1908 den Namen Lützowstraße, da es in Meiderich ebenfalls eine Jägerstraße gab.

Adolf Freiherr von Lützow (Berlin 18.5.1782 - 6.12.1834 Berlin) war preußischer Reiteroffizier und Freischarführer in den Freiheitskriegen. Im Februar 1813 bildete er aus nichtpreußischen Freiwilligen das Lützowsche Freikorps (Schwarze Schar), in das u. a. Theodor Körner, Ludwig Jahn, Josef von Eichendorff und viele Studenten begeistert eintraten. Am 17. Juni 1813 wurde das Korps von den Franzosen in Kitzen (in der Nähe von Leipzig) aufgerieben.

 

Facettenreiches Neudorf  - entnommen aus der Neudorfer Chronik
"Op de Heid"
erschienen Oktober 2005 - Und: Neudorf Einst& Heute
erschienen Oktober 2008  - Herausgeber Bürgerverein Duisburg-Neudorf e.V.