Dachsweg
Zu den
lediglich der Orientierung im Duisburger Wald dienenden
Wegebezeichnungen gehört der Dachsweg, der an der gleichen Stelle
beginnt, wo der Steinbruchweg südwestlich des Steinbruch-Weihers auf
den Rehweg (s. d.) trifft. Von dort führt der Dachsweg in östlicher
Richtung zur Uhlenhorststraße, setzt sich auf deren südlicher Seite
fort, überquert den Hombergweg und trifft etwa 120 m westlich der
Mülheimer Stadtgrenze wieder auf die Uhlenhorststraße.
Auf einer
zeitlich vor 1936 einzuordnenden Karte des Duisburger Stadtwaldes
ist dieser Weg zum erstenmal eingezeichnet.
Der über ganz
Europa verteilte, zur Raubtierfamilie der Marder gehörende Dachs,
für den der weiße Kopf mit jederseits einem schwarzen Längsstreifen
über Augen und Ohren charakteristisch ist, lebt auch heute noch im
Duisburger Wald, wo ihn der Schöpfer des Duisburger Stadtplanes von
1566, Johannes Corputius, bereits vorfand.
Danziger Straße
Die Anfänge der
Danziger Straße gehen auf ein Baugesuch von Carl Grasshoff, Inhaber
eines Baugeschäftes und einer Baumaterialienhandlung, aus dem Jahre
1888 zurück, der in diesem Bereich mehrere Häuser errichten wollte.
Die Baugenehmigung wurde mit der Auflage verbunden, dass Grasshoff
auf eigene Kosten eine Privatstraße anlegen solle, da die Häuser von
der Mülheimer Straße aus nur schlecht zugänglich sein würden.
Grasshoff erklärte sich 1889 bereit, einen Weg zu seinen Häusern
anzulegen, den er auch beleuchten und bewässern muste, und bat,
diesen „Elisabethstraße“ zu nennen. Nach mehreren Eingaben erklärte
sich die Baukommission mit diesem Vorschlag einverstanden. Da die
älteste Tochter Carl Grasshoffs Elisabeth hieß, ist anzunehmen, dass
dies der Grund für den Namenswunsch war. 1902 trat Grasshoff, der in
der Folgezeit hier die meisten Häuser hatte errichten lassen, die
Straße an die Stadt Duisburg ab, wodurch sie nun dem Verkehr
vollständig übergeben werden konnte.
Weil es in
Marxloh ebenfalls eine Elisabethstraße gab, erfolgte um 1939 die
Umbenennung in Danziger Straße. Danzig, Hafenstadt an der Ostsee im
Mündungsgebiet der Weichsel, 997 erstmals erwähnt, seit 1454 unter
polnischer Oberhoheit mit wirtschaftlicher und politischer
Eigenständigkeit, 1793 bzw. 1814 preußisch geworden, wurde durch den
Versailler Vertrag 1920 „Freie Stadt“ unter dem Schutz des
Völkerbundes und gehörte zum polnischen Zollbereich. Diese das
Deutsche Reich in keiner Weise befriedigende Regelung, deren
Änderung gerade im Dritten Reich heftig propagiert und die u. a.
Anlass zum Ausbruch des II. Weltkrieges wurde, war offensichtlich
der Grund für die Straßenbenennung. Danzig wurde 1945 nach
Vertreibung der deutschen Bevölkerung als Gdansk dem polnischen
Staat eingegliedert.
Heute wird die
Danziger Straße, die eine Verbindung zwischen der Mülheimer Straße
und dem Ludgeriplatz ist, durch das Verwaltungsgebäude der Klöckner
Werke AG. beherrscht.
Derfflingerstraße
Sie verbindet
die an der Nordseite des Alten Friedhofes verlaufende Waldstraße mit
der Koloniestraße, wo sie auf die in nordöstlicher Richtung
weiterführende Gneisenaustraße trifft.
Durch
Stadtverordnetenbeschluss vom 4. September 1906 sollte das Gelände
zwischen Stembuschweg, Kolonie-, Wild- und Waldstraße durch
Baufluchtlinien zur Anlage einer neuen Straße abgegrenzt werden.
Diese führt zum ersten Mal am 14. Juni 1907 den Namen
Derfflingerstraße. Den Plan, sie über die Koloniestraße hinaus bis
zur Gabrielkirche durchzuführen, gab man schon nach kurzer Zeit
wieder auf.
Georg
Derfflinger (Neuhofen an der Krems 20.3.1606 - 14.2.1695 Gusow,
nördl. Seelow, am Oderbruch), 1674 in den Freiherrenstand erhoben,
stammte aus begütertem Bauerngeschlecht in Oberösterreich. 1648
verließ er den schwedischen Militärdienst als Generalmajor, nachdem
er 1646 eine kurmärkische Adelige geheiratet hatte. 1655 ernannte
ihn der Große Kurfürst von Brandenburg zum Rang ältesten
Generalwachtmeister der brandenburgischen Armee, die er weitgehend
reorganisierte. In der Schlacht bei Fehrbellin am 18. Juni 1675 trug
er maßgeblich zum Sieg der Brandenburger über die Schweden bei.
Döppelkuhl
Dieser Waldweg
verbindet nördlich des Weges Berg und Tal eine Biegung des Rundwegs.
Er erscheint erstmals auf einem Stadtplan von 1980. Über den Namen
ließ sich nichts herausfinden. Der Namensteil „-kuhl“ deutet auf
eine Vertiefung hin, vielleicht bedeutet es so viel wie „doppelte
Kuhle“.
Drachensteig
Dieser gut
ausgebaute Wanderweg führt vom Grenzweg bis zum Rundweg, nachdem er
den Oberen und den Unteren Burgweg überquert hat.
Der Bereich der
Kreuzung mit dem Unteren Burgweg ist mit einer Höhe von 81,07 Metern
der höchste Punkt der Stadt Duisburg. Hier ließ ab 1910 der
Industrielle Peter Klöckner sein hochherrschaftliches Domizil, das
Haus Hartenfels, erbauen, das - nachdem es nach dem Ende des II.
Weltkrieges völlig zu zerfallen drohte - in den letzten Jahren
zumindest in seiner Bausubstanz gesichert wurde und nun wieder ein
eindrucksvolles Bild vermittelt. Zur Namengebung des Drachensteiges
konnte nichts ermittelt werden. |