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Stadtteile und deren Straßen mit PLZ

 

 

 

 

Bearbeitet Juli 2011
von Anita Hohl
u. Harald Jeschke

Straßen alphabetisch sortiert mit PLZ und Ortsteilnamen
 

Süd: Häuser und Höfe

Innenstadt und Umgebung







 

Neudorfs Straßen und die Geschichte der Namensgebung
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D

Dachsweg

Zu den lediglich der Orientierung im Duisburger Wald dienenden Wegebezeichnungen gehört der Dachsweg, der an der gleichen Stelle beginnt, wo der Steinbruchweg südwestlich des Steinbruch-Weihers auf den Rehweg (s. d.) trifft. Von dort führt der Dachsweg in östlicher Richtung zur Uhlenhorststraße, setzt sich auf deren südlicher Seite fort, überquert den Hombergweg und trifft etwa 120 m westlich der Mülheimer Stadtgrenze wieder auf die Uhlenhorststraße.

Auf einer zeitlich vor 1936 einzuordnenden Karte des Duisburger Stadtwaldes ist dieser Weg zum erstenmal eingezeichnet.

Der über ganz Europa verteilte, zur Raubtierfamilie der Marder gehörende Dachs, für den der weiße Kopf mit jederseits einem schwarzen Längsstreifen über Augen und Ohren charakteristisch ist, lebt auch heute noch im Duisburger Wald, wo ihn der Schöpfer des Duisburger Stadtplanes von 1566, Johannes Corputius, bereits vorfand. 
 

Danziger Straße

Die Anfänge der Danziger Straße gehen auf ein Baugesuch von Carl Grasshoff, Inhaber eines Baugeschäftes und einer Baumaterialienhandlung, aus dem Jahre 1888 zurück, der in diesem Bereich mehrere Häuser errichten wollte. Die Baugenehmigung wurde mit der Auflage verbunden, dass Grasshoff auf eigene Kosten eine Privatstraße anlegen solle, da die Häuser von der Mülheimer Straße aus nur schlecht zugänglich sein würden. Grasshoff erklärte sich 1889 bereit, einen Weg zu seinen Häusern anzulegen, den er auch beleuchten und bewässern muste, und bat, diesen „Elisabethstraße“ zu nennen. Nach mehreren Eingaben erklärte sich die Baukommission mit diesem Vorschlag einverstanden. Da die älteste Tochter Carl Grasshoffs Elisabeth hieß, ist anzunehmen, dass dies der Grund für den Namenswunsch war. 1902 trat Grasshoff, der in der Folgezeit hier die meisten Häuser hatte errichten lassen, die Straße an die Stadt Duisburg ab, wodurch sie nun dem Verkehr vollständig übergeben werden konnte.

Weil es in Marxloh ebenfalls eine Elisabethstraße gab, erfolgte um 1939 die Umbenennung in Danziger Straße. Danzig, Hafenstadt an der Ostsee im Mündungsgebiet der Weichsel, 997 erstmals erwähnt, seit 1454 unter polnischer Oberhoheit mit wirtschaftlicher und politischer Eigenständigkeit, 1793 bzw. 1814 preußisch geworden, wurde durch den Versailler Vertrag 1920 „Freie Stadt“ unter dem Schutz des Völkerbundes und gehörte zum polnischen Zollbereich. Diese das Deutsche Reich in keiner Weise befriedigende Regelung, deren Änderung gerade im Dritten Reich heftig propagiert und die u. a. Anlass zum Ausbruch des II. Weltkrieges wurde, war offensichtlich der Grund für die Straßenbenennung. Danzig wurde 1945 nach Vertreibung der deutschen Bevölkerung als Gdansk dem polnischen Staat eingegliedert.

Heute wird die Danziger Straße, die eine Verbindung zwischen der Mülheimer Straße und dem Ludgeriplatz ist, durch das Verwaltungsgebäude der Klöckner Werke AG. beherrscht. 
 

Derfflingerstraße

Sie verbindet die an der Nordseite des Alten Friedhofes verlaufende Waldstraße mit der Koloniestraße, wo sie auf die in nordöstlicher Richtung weiterführende Gneisenaustraße trifft.

Durch Stadtverordnetenbeschluss vom 4. September 1906 sollte das Gelände zwischen Stembuschweg, Kolonie-, Wild- und Waldstraße durch Baufluchtlinien zur Anlage einer neuen Straße abgegrenzt werden. Diese führt zum ersten Mal am 14. Juni 1907 den Namen Derfflingerstraße. Den Plan, sie über die Koloniestraße hinaus bis zur Gabrielkirche durchzuführen, gab man schon nach kurzer Zeit wieder auf.

Georg Derfflinger (Neuhofen an der Krems 20.3.1606 - 14.2.1695 Gusow, nördl. Seelow, am Oderbruch), 1674 in den Freiherrenstand erhoben, stammte aus begütertem Bauerngeschlecht in Oberösterreich. 1648 verließ er den schwedischen Militärdienst als Generalmajor, nachdem er 1646 eine kurmärkische Adelige geheiratet hatte. 1655 ernannte ihn der Große Kurfürst von Brandenburg zum Rang ältesten Generalwachtmeister der brandenburgischen Armee, die er weitgehend reorganisierte. In der Schlacht bei Fehrbellin am 18. Juni 1675 trug er maßgeblich zum Sieg der Brandenburger über die Schweden bei. 
 

Döppelkuhl

Dieser Waldweg verbindet nördlich des Weges Berg und Tal eine Biegung des Rundwegs. Er erscheint erstmals auf einem Stadtplan von 1980. Über den Namen ließ sich nichts herausfinden. Der Namensteil „-kuhl“ deutet auf eine Vertiefung hin, vielleicht bedeutet es so viel wie „doppelte Kuhle“.  
 

Drachensteig

Dieser gut ausgebaute Wanderweg führt vom Grenzweg bis zum Rundweg, nachdem er den Oberen und den Unteren Burgweg überquert hat.

Der Bereich der Kreuzung mit dem Unteren Burgweg ist mit einer Höhe von 81,07 Metern der höchste Punkt der Stadt Duisburg. Hier ließ ab 1910 der Industrielle Peter Klöckner sein hochherrschaftliches Domizil, das Haus Hartenfels, erbauen, das - nachdem es nach dem Ende des II. Weltkrieges völlig zu zerfallen drohte - in den letzten Jahren zumindest in seiner Bausubstanz gesichert wurde und nun wieder ein eindrucksvolles Bild vermittelt. Zur Namengebung des Drachensteiges konnte nichts ermittelt werden. 

 

Facettenreiches Neudorf  - entnommen aus der Neudorfer Chronik
"Op de Heid"
erschienen Oktober 2005 - Und: Neudorf Einst& Heute
erschienen Oktober 2008  - Herausgeber Bürgerverein Duisburg-Neudorf e.V.