Manteuffelstraße
Die 1891
gegründete „Duisburger Buntweberei Kohlstadt & Crone“ beantragte im
Jahre 1903 die Errichtung einer neuen Straße, um eine Verbindung
ihrer Produktionsstätte an der Bismarckstraße mit der Mülheimer
Straße herzustellen. Für Anlegung und Ausbau dieser Straße stellte
das Unternehmen der Stadt Duisburg die Summe von 25.000 Mark „zum
sukzessiven Abruf“ nach Bedarf zur Verfügung.
Nach Vorstellung
der Firma sollte die nur 145 m lange Straße mit Vorgärten (um ein
„villen-straßenartiges Aussehen zu erreichen“) und 52 Rotdorn-Bäumen
ausgestattet werden und den Namen Roonstraße erhalten. Am 4. Oktober
1904 stimmte die Städtische Baukommission diesem Vorschlag zu.
Nach dem
Zusammenschluss der Städte Duisburg, Ruhrort und Meiderich im Jahre
1905 erfolgte nach 1908 wegen der in Meiderich ebenfalls vorhandenen
Roonstraße die Umbenennung in Manteuffelstraße.
Damit wurde anstelle des preußischen Generalfeldmarschalls Graf Albrecht
von Roon (1803 - 1879) des Freiherrn Edwin von Manteuffel (Dresden
24.2.1809 - 17 6.1885 Karlsbad) gedacht, ebenfalls eines preußischen
Generalfeldmarschalls, der seit 1857 Chef des preußischen
Militär-Kabinetts und nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71
erster Statthalter im Reichsland Elsaß-Lothringen war.
Margaretenstraße
Die
Margaretenstraße führt von der Kruppstraße an Stadion,
Schwimmstadion und Eissporthalle vorbei zur Friedrich-Alfred-Straße.
Seit Ende der
achtziger Jahre wird hier die Sportschule Duisburg-Wedau/Landes- und
Bundesleistungszentrum gebaut.
Die seit 1926
bestehende Straße wurde benannt nach der Ehefrau Friedrich Alfred
Krupps, Margaret(h)e Krupp geb. Freiin v. Ende (geb. 15.3.1854,
gest. 24.2.1931).
1912 ernannte
die Stadt Essen sie zur Ehrenbürgerin. Sichtbarstes Zeichen ihres
Wirkens sind verschiedene Stiftungen, mit deren Hilfe am Westrand
von Essen-Rüttenscheid der Stadtteil Margarethenhöhe entstanden ist
(s. a. Kruppstraße).
Masurenallee
Die
früher„Schwarzer Weg“ genannte Straße führt von der Kruppstraße aus
an Barbarasee, Regattabahn, Bundesbahnausbesserungswerk Wedau und
Wedauer Brücke sodann als einseitig bebaute Straße am Stadtteil
Wedau vorbei, verläuft dann parallel zu Eisenbahnlinie und
Masurensee und endet hinter dem Haltepunkt Duisburg-Wedau-Entenfang
an der Straße Lintorfer Waldweg in der Heltorfer Mark.
Im Dezember 1930
beschloss die Stadtverwaltung, diesen Weg, der zu dieser Zeit von
der Eisenbahnwerkstätte (wie das Bundesbahnausbesserungswerk damals
hieß) zur Kruppstraße führte, durch „Wohlfahrtserwerbslose“ mit
Material von den Ausbaggerungen an der Regattabahn anschütten zu
lassen. 1932 wurde der Weg befestigt und im August war der Ausbau
des „Schwarzen Weges“ beendet.
Als Zufahrt zur
Reichsautobahn gewann der Teil des Weges zwischen Ausbesserungswerk
und Wedauer Straße an Bedeutung. Hier wurden Ende der dreißiger
Jahre Rad- und Fußwege angelegt.
Im September
1939 legte der Bauverein Wedau Anträge auf Kanalisierung für im Bau
befindliche Häuser an der Masurenallee zwischen Wedauer und
Speldorfer Straße (heute Am See) vor. Bei den Neubauten handelte es
sich laut Angaben des Bauvereins „um Vierjahresplanbauten, die aus
Gründen der Landesverteidigung fertig gestellt werden müssen“.
Die im März 1937
erfolgte Umbenennung in Masurenallee soll darauf zurückzuführen
sein, dssß dieses wald- und seenreiche Gebiet Duisburgs an die
ostpreußische Landschaft Masuren erinnert.
Diese Landschaft
Masuren mit gleichnamiger Urbevölkerung wurde seit dem 14.
Jahrhundert durch den Deutschen Orden und die preußischen Herzöge
kolonisiert. Im I. Weltkrieg wurden hier unter Generalfeldmarschall
Paul von Hindenburg zwei Schlachten gegen die eingedrungene
russische Armee siegreich entschieden.
Auch die Erinnerung daran hat damals offensichtlich zur Benennung
der Straße beigetragen. 1920 hatte sich übrigens die masurische
Bevölkerung zu 97,5 Prozent für den Verbleib beim Deutschen Reich
ausgesprochen. Seit Ende des II. Weltkrieges gehört Masuren zu
Polen.
Max-Reger-Straße
Die
Max-Reger-Straße verbindet die Gneisenaustraße mit der Lotharstraße,
parallel zur nördlich davon verlaufenden Finkenstraße.
Auf Vorschlag
der Max-Reger-Gesellschaft in Leipzig sollte anlässlich des 6.
deutschen Reger-Festes in Duisburg im Juni 1928 eine Straße nach Max
Reger benannt werden. Sie fand sich in der 1928/29 erbauten Siedlung
des Gemeinnützigen Bauvereins Duisburger Kriegsbeschädigter. Durch
Beschluss des Städtischen Tiefbauausschusses vom 2. Juli 1928
erhielt die Straße ihren Namen.
Der Komponist
Max Reger (Brand/Fichtelgebirge 19.3.1873 - 11.5.1916 Leipzig) war
von 1901 bis 1907 Theorielehrer in München, ab 1907
Universitätsmusikdirektor und Kompositionslehrer in Leipzig, ab 1911
war er gleichzeitig Hofkapellmeister in Meiningen. Max Reger hat der
Orgel- und Kammermusik in Deutschland zu neuem Ansehen verholfen.
Von 1907 bis 1915 war Reger mehrfach in Duisburg aufgetreten.
Memelstraße
Die Memelstraße
ist eine der Verbindungen von der Mülheimer zur Grabenstraße. Nach
Norden ist ihre Verlängerung die Bechemstraße, im Süden endet sie an
der Grabenstraße etwas nördlich der Hessenstraße.
Unter dem Namen
Zechenstraße führte sie, erstmals im Duisburger Adressbuch von 1880
nachgewiesen, zunächst von der Mülheimer Straße bis zur
Bismarckstraße. Schon um 1907 wurde der Ausbau der Zechenstraße bis
zur Grabenstraße beabsichtigt, der offenbar um 1924 beendet war,
denn erst im Adressbuch von 1925/26 wird die Zechenstraße in dieser
Gesamtlänge aufgeführt.
Bei der ersten
Nennung des Straßennamens 1880 wird die Lage der Straße beschrieben
als „längs der Zeche Neu-Duisburg“. Damit wird an die in diesem
Bereich ab 1854 konsolidierte Steinkohlenzeche erinnert, deren
Förderung jedoch über wiederholte Anfänge nicht hinausgekommen war.
Nachdem -
vermutlich schon seit längerer Zeit - von den Anwohnern der
Zechenstraße, wie es in einem Schreiben vom 12. Februar 1935 heißt,
„mehrfach der Wunsch der Beseitigung dieser Bezeichnung geäußert“
worden war, da in der Öffentlichkeit ein falscher Eindruck über ihr
Wohngebiet und sein Umfeld entstehen konnte, nahm man die Anregung
des Memellandbundes, Gruppe Rheinland-Westfalen, auf und benannte
die Zechenstraße mit Wirkung vom 11. März 1935 in Memelstraße um,
wodurch die Erinnerung an den östlichsten Teil des Deutschen Reiches
wach gehalten werden sollte, der laut Versailler Friedensdiktat von
Deutschland abgetrennt, 1923 von Litauen besetzt, am 22. März 1939
an das Reich zurückgegeben wurde und nach dem II. Weltkrieg an die
Litauische Sowjetrepublik kam.
Mörikestraße
Durch den
Bebauungsplan von 1911 wurde die Mörikestraße, die von der
Gneisenaustraße in östlicher Richtung verläuft und im rechten Winkel
auf die von Süden kommende Andersenstraße stößt, festgelegt. Als
Name wurde in der Sitzung der Städtischen Baukommission vom 7.
Oktober 1912 zunächst auf Vorschlag des Beamtenwohnungsvereins
Sachsenweg gewählt (nach Lothar von Sachsen, dem als Lothar III.
bekannten Kaiser, s. a. Lotharstraße).
Um Verwechslungen mit der Sachsenstraße in Ruhrort zu vermeiden, beschloss
die Baukommission in ihrer Sitzung vom 25. August 1916, sie in
Heinestraße umzubenennen. Die Vorschläge des Beamtenwohnungsvereins,
Nettelbeck- oder Martastraße, wurden verworfen. Da man kurze Zeit
später aber feststellte, dass es in Meiderich bereits eine unbebaute
Heinestraße gab, erfolgte am 12. September 1916 die Umbenennung in
Mörikestraße. Erst 1922/23 wurde mit der Bebauung durch den
Beamtenwohnungsverein begonnen.
Der Dichter
Eduard Mörike (Ludwigsburg 8.9.1804 - 4.6.1875 Stuttgart) war bis
1843 Pfarrer und von 1851 bis 1866 Literaturlehrer am Stuttgarter
Katharineum. Er wurde bekannt durch seine Gedichte, Romane, Märchen
und Novellen.
Mozartstraße
Die Mozartstraße
verbindet die Kolonie- mit der Lotharstraße.
Ihre
Baufluchtlinien wurden in der Ratssitzung vom 1. März 1904
festgelegt. Ihren Namen erhielt sie in der Sitzung der Städtischen
Baukommission vom 4. Oktober 1904. Die Straße blieb unbebaut, bis
der Gemeinnützige Bauverein in Essen hier die
„Einschornsteinsiedlung“ erbaute (s. Gabrielstraße).
Wolfgang Amadeus
Mozart (Salzburg 27.1.1756 - 5.12.1791 Wien) schuf als Komponist
Werke sämtlicher Gattungen: Serenaden, Kammermusik, Sinfonien,
Konzerte, Kirchenmusik und Opern wie z. B. „Die Entführung aus dem
Serail“ (1781/1782), „Figaros Hochzeit“ (1786), „Die Zauberflöte“
(1791).
Mülheimer Straße
Ihrem Namen
entsprechend führt diese Straße von der Mülheimer Stadtgrenze im
Osten (an der Monningstraße) nach Westen und stößt nördlich des
Duisburger Hauptbahnhofes unter den Bahngeleisen auf die
Königstraße.
Die heutige
Mülheimer Straße, zeitweilig in ihrem Verlauf vom Anfang des
Duisburger Waldes bis zur Speldorfer Grenze als Mülheimer Chaussee
bezeichnet, ist nicht von altersher vorhanden gewesen, sondern sie
wurde erst 1834 nach dem Abbruch des Kuhtors angelegt. Erste
Anregungen aus der Bürgerschaft von Duisburg und Essen zur
Herstellung einer zweckdienlicheren Verbindung als der bisherigen
zwischen den beiden Städten werden im Jahre 1815 erkennbar.
Ursprünglich
hieß die gesamte Straßenverbindung vom Duisburger Kuhtor in Richtung
Mülheim Speldorfer oder auch Mülheimer Straße, wobei der
„Buchenbaum“ mit einbezogen war. Auf dem Stadtplan des Johannes
Corputius von 1566 wird der erste Teil, der 1850 zur Königstraße
wird, ganz allgemein der „Weg nach Essen“ genannt.
Die in früherer
Zeit am meisten benutzte Straße nach Mülheim ging nicht vom Kuhtor
aus. Sie begann vielmehr am Stapeltor und führte im Zuge der
heutigen Kardinal-Galen-Straße durch den Wald am Schnabelhuck vorbei
nach Schloß Broich.
Als 1834 die
neue Verbindung nach Mülheim (unter Einbeziehung der heutigen
Königstraße) geschaffen worden war, wurde die Straße Am Buchenbaum
zur Nebenstraße. Die Mülheimer Straße selbst wurde um die Mitte des
vorigen Jahrhunderts mit Ulmen bepflanzt und entwickelte sich zu
einem vornehmen Villenviertel.
Verwaltungsmäßig
trennt die Mülheimer Straße die Stadtteile Duissern (im Norden) und
Neudorf (im Süden). |