BZ-Home   BZ-Sitemap Facettenreiches Neudorf  



Stadtteile und deren Straßen mit PLZ

 

 

 

 

Bearbeitet Juli 2011
von Anita Hohl
u. Harald Jeschke

Straßen alphabetisch sortiert mit PLZ und Ortsteilnamen
 

Süd: Häuser und Höfe

Innenstadt und Umgebung







 

Neudorfs Straßen und die Geschichte der Namensgebung
A - B - C - D - E - F - G - H - K - L - M - N - O - P - R - S - T-U  - V-W-Z

M

Manteuffelstraße

Die 1891 gegründete „Duisburger Buntweberei Kohlstadt & Crone“ beantragte im Jahre 1903 die Errichtung einer neuen Straße, um eine Verbindung ihrer Produktionsstätte an der Bismarckstraße mit der Mülheimer Straße herzustellen. Für Anlegung und Ausbau dieser Straße stellte das Unternehmen der Stadt Duisburg die Summe von 25.000 Mark „zum sukzessiven Abruf“ nach Bedarf zur Verfügung.

Nach Vorstellung der Firma sollte die nur 145 m lange Straße mit Vorgärten (um ein „villen-straßenartiges Aussehen zu erreichen“) und 52 Rotdorn-Bäumen ausgestattet werden und den Namen Roonstraße erhalten. Am 4. Oktober 1904 stimmte die Städtische Baukommission diesem Vorschlag zu.

Nach dem Zusammenschluss der Städte Duisburg, Ruhrort und Meiderich im Jahre 1905 erfolgte nach 1908 wegen der in Meiderich ebenfalls vorhandenen Roonstraße die Umbenennung in Manteuffelstraße.

 Damit wurde anstelle des preußischen Generalfeldmarschalls Graf Albrecht von Roon (1803 - 1879) des Freiherrn Edwin von Manteuffel (Dresden 24.2.1809 - 17 6.1885 Karlsbad) gedacht, ebenfalls eines preußischen Generalfeldmarschalls, der seit 1857 Chef des preußischen Militär-Kabinetts und nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erster Statthalter im Reichsland Elsaß-Lothringen war.  
 

Margaretenstraße

Die Margaretenstraße führt von der Kruppstraße an Stadion, Schwimmstadion und Eissporthalle vorbei zur Friedrich-Alfred-Straße.

Seit Ende der achtziger Jahre wird hier die Sportschule Duisburg-Wedau/Landes- und Bundesleistungszentrum gebaut.

Die seit 1926 bestehende Straße wurde benannt nach der Ehefrau Friedrich Alfred Krupps, Margaret(h)e Krupp geb. Freiin v. Ende (geb. 15.3.1854, gest. 24.2.1931).

1912 ernannte die Stadt Essen sie zur Ehrenbürgerin. Sichtbarstes Zeichen ihres Wirkens sind verschiedene Stiftungen, mit deren Hilfe am Westrand von Essen-Rüttenscheid der Stadtteil Margarethenhöhe entstanden ist (s. a. Kruppstraße). 
 

Masurenallee

Die früher„Schwarzer Weg“ genannte Straße führt von der Kruppstraße aus an Barbarasee, Regattabahn, Bundesbahnausbesserungswerk Wedau und Wedauer Brücke sodann als einseitig bebaute Straße am Stadtteil Wedau vorbei, verläuft dann parallel zu Eisenbahnlinie und Masurensee und endet hinter dem Haltepunkt Duisburg-Wedau-Entenfang an der Straße Lintorfer Waldweg in der Heltorfer Mark.

Im Dezember 1930 beschloss die Stadtverwaltung, diesen Weg, der zu dieser Zeit von der Eisenbahnwerkstätte (wie das Bundesbahnausbesserungswerk damals hieß) zur Kruppstraße führte, durch „Wohlfahrtserwerbslose“ mit Material von den Ausbaggerungen an der Regattabahn anschütten zu lassen. 1932 wurde der Weg befestigt und im August war der Ausbau des „Schwarzen Weges“ beendet.

Als Zufahrt zur Reichsautobahn gewann der Teil des Weges zwischen Ausbesserungswerk und Wedauer Straße an Bedeutung. Hier wurden Ende der dreißiger Jahre Rad- und Fußwege angelegt.

Im September 1939 legte der Bauverein Wedau Anträge auf Kanalisierung für im Bau befindliche Häuser an der Masurenallee zwischen Wedauer und Speldorfer Straße (heute Am See) vor. Bei den Neubauten handelte es sich laut Angaben des Bauvereins „um Vierjahresplanbauten, die aus Gründen der Landesverteidigung fertig gestellt werden müssen“.

Die im März 1937 erfolgte Umbenennung in Masurenallee soll darauf zurückzuführen sein, dssß dieses wald- und seenreiche Gebiet Duisburgs an die ostpreußische Landschaft Masuren erinnert.

Diese Landschaft Masuren mit gleichnamiger Urbevölkerung wurde seit dem 14. Jahrhundert durch den Deutschen Orden und die preußischen Herzöge kolonisiert. Im I. Weltkrieg wurden hier unter Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg zwei Schlachten gegen die eingedrungene russische Armee siegreich entschieden.
Auch die Erinnerung daran hat damals offensichtlich zur Benennung der Straße beigetragen. 1920 hatte sich übrigens die masurische Bevölkerung zu 97,5 Prozent für den Verbleib beim Deutschen Reich ausgesprochen. Seit Ende des II. Weltkrieges gehört Masuren zu Polen.  
 

Max-Reger-Straße

Die Max-Reger-Straße verbindet die Gneisenaustraße mit der Lotharstraße, parallel zur nördlich davon verlaufenden Finkenstraße.

Auf Vorschlag der Max-Reger-Gesellschaft in Leipzig sollte anlässlich des 6. deutschen Reger-Festes in Duisburg im Juni 1928 eine Straße nach Max Reger benannt werden. Sie fand sich in der 1928/29 erbauten Siedlung des Gemeinnützigen Bauvereins Duisburger Kriegsbeschädigter. Durch Beschluss des Städtischen Tiefbauausschusses vom 2. Juli 1928 erhielt die Straße ihren Namen.

Der Komponist Max Reger (Brand/Fichtelgebirge 19.3.1873 - 11.5.1916 Leipzig) war von 1901 bis 1907 Theorielehrer in München, ab 1907 Universitätsmusikdirektor und Kompositionslehrer in Leipzig, ab 1911 war er gleichzeitig Hofkapellmeister in Meiningen. Max Reger hat der Orgel- und Kammermusik in Deutschland zu neuem Ansehen verholfen. Von 1907 bis 1915 war Reger mehrfach in Duisburg aufgetreten. 
 

Memelstraße

Die Memelstraße ist eine der Verbindungen von der Mülheimer zur Grabenstraße. Nach Norden ist ihre Verlängerung die Bechemstraße, im Süden endet sie an der Grabenstraße etwas nördlich der Hessenstraße.

Unter dem Namen Zechenstraße führte sie, erstmals im Duisburger Adressbuch von 1880 nachgewiesen, zunächst von der Mülheimer Straße bis zur Bismarckstraße. Schon um 1907 wurde der Ausbau der Zechenstraße bis zur Grabenstraße beabsichtigt, der offenbar um 1924 beendet war, denn erst im Adressbuch von 1925/26 wird die Zechenstraße in dieser Gesamtlänge aufgeführt.

Bei der ersten Nennung des Straßennamens 1880 wird die Lage der Straße beschrieben als „längs der Zeche Neu-Duisburg“. Damit wird an die in diesem Bereich ab 1854 konsolidierte Steinkohlenzeche erinnert, deren Förderung jedoch über wiederholte Anfänge nicht hinausgekommen war.

Nachdem - vermutlich schon seit längerer Zeit - von den Anwohnern der Zechenstraße, wie es in einem Schreiben vom 12. Februar 1935 heißt, „mehrfach der Wunsch der Beseitigung dieser Bezeichnung geäußert“ worden war, da in der Öffentlichkeit ein falscher Eindruck über ihr Wohngebiet und sein Umfeld entstehen konnte, nahm man die Anregung des Memellandbundes, Gruppe Rheinland-Westfalen, auf und benannte die Zechenstraße mit Wirkung vom 11. März 1935 in Memelstraße um, wodurch die Erinnerung an den östlichsten Teil des Deutschen Reiches wach gehalten werden sollte, der laut Versailler Friedensdiktat von Deutschland abgetrennt, 1923 von Litauen besetzt, am 22. März 1939 an das Reich zurückgegeben wurde und nach dem II. Weltkrieg an die Litauische Sowjetrepublik kam.  
 

Mörikestraße

Durch den Bebauungsplan von 1911 wurde die Mörikestraße, die von der Gneisenaustraße in östlicher Richtung verläuft und im rechten Winkel auf die von Süden kommende Andersenstraße stößt, festgelegt. Als Name wurde in der Sitzung der Städtischen Baukommission vom 7. Oktober 1912 zunächst auf Vorschlag des Beamtenwohnungsvereins Sachsenweg gewählt (nach Lothar von Sachsen, dem als Lothar III. bekannten Kaiser, s. a. Lotharstraße).

Um Verwechslungen mit der Sachsenstraße in Ruhrort zu vermeiden, beschloss die Baukommission in ihrer Sitzung vom 25. August 1916, sie in Heinestraße umzubenennen. Die Vorschläge des Beamtenwohnungsvereins, Nettelbeck- oder Martastraße, wurden verworfen. Da man kurze Zeit später aber feststellte, dass es in Meiderich bereits eine unbebaute Heinestraße gab, erfolgte am 12. September 1916 die Umbenennung in Mörikestraße. Erst 1922/23 wurde mit der Bebauung durch den Beamtenwohnungsverein begonnen.

Der Dichter Eduard Mörike (Ludwigsburg 8.9.1804 - 4.6.1875 Stuttgart) war bis 1843 Pfarrer und von 1851 bis 1866 Literaturlehrer am Stuttgarter Katharineum. Er wurde bekannt durch seine Gedichte, Romane, Märchen und Novellen. 
 

Mozartstraße

Die Mozartstraße verbindet die Kolonie- mit der Lotharstraße.

Ihre Baufluchtlinien wurden in der Ratssitzung vom 1. März 1904 festgelegt. Ihren Namen erhielt sie in der Sitzung der Städtischen Baukommission vom 4. Oktober 1904. Die Straße blieb unbebaut, bis der Gemeinnützige Bauverein in Essen hier die „Einschornsteinsiedlung“ erbaute (s. Gabrielstraße).

Wolfgang Amadeus Mozart (Salzburg 27.1.1756 - 5.12.1791 Wien) schuf als Komponist Werke sämtlicher Gattungen: Serenaden, Kammermusik, Sinfonien, Konzerte, Kirchenmusik und Opern wie z. B. „Die Entführung aus dem Serail“ (1781/1782), „Figaros Hochzeit“ (1786), „Die Zauberflöte“ (1791).  
 

Mülheimer Straße

Ihrem Namen entsprechend führt diese Straße von der Mülheimer Stadtgrenze im Osten (an der Monningstraße) nach Westen und stößt nördlich des Duisburger Hauptbahnhofes unter den Bahngeleisen auf die Königstraße.

Die heutige Mülheimer Straße, zeitweilig in ihrem Verlauf vom Anfang des Duisburger Waldes bis zur Speldorfer Grenze als Mülheimer Chaussee bezeichnet, ist nicht von altersher vorhanden gewesen, sondern sie wurde erst 1834 nach dem Abbruch des Kuhtors angelegt. Erste Anregungen aus der Bürgerschaft von Duisburg und Essen zur Herstellung einer zweckdienlicheren Verbindung als der bisherigen zwischen den beiden Städten werden im Jahre 1815 erkennbar.

Ursprünglich hieß die gesamte Straßenverbindung vom Duisburger Kuhtor in Richtung Mülheim Speldorfer oder auch Mülheimer Straße, wobei der „Buchenbaum“ mit einbezogen war. Auf dem Stadtplan des Johannes Corputius von 1566 wird der erste Teil, der 1850 zur Königstraße wird, ganz allgemein der „Weg nach Essen“ genannt.

Die in früherer Zeit am meisten benutzte Straße nach Mülheim ging nicht vom Kuhtor aus. Sie begann vielmehr am Stapeltor und führte im Zuge der heutigen Kardinal-Galen-Straße durch den Wald am Schnabelhuck vorbei nach Schloß Broich.

Als 1834 die neue Verbindung nach Mülheim (unter Einbeziehung der heutigen Königstraße) geschaffen worden war, wurde die Straße Am Buchenbaum zur Nebenstraße. Die Mülheimer Straße selbst wurde um die Mitte des vorigen Jahrhunderts mit Ulmen bepflanzt und entwickelte sich zu einem vornehmen Villenviertel.

Verwaltungsmäßig trennt die Mülheimer Straße die Stadtteile Duissern (im Norden) und Neudorf (im Süden). 

 

Facettenreiches Neudorf  - entnommen aus der Neudorfer Chronik
"Op de Heid"
erschienen Oktober 2005 - Und: Neudorf Einst& Heute
erschienen Oktober 2008  - Herausgeber Bürgerverein Duisburg-Neudorf e.V.