Carl-Benz-Straße
Als L(Landstraße)
131 ausgewiesen, führt die Carl-Benz-Straße von der Ruhrorter Straße
mit Auf- und Abfahrtmöglichkeiten zur A 430 im Bereich des
Autobahnkreuzes Duisburg-Kaiserberg über die Autobahn hinweg in
südlicher Richtung am Zoo vorüber unter der Mülheimer Straße
hindurch, jedoch mit Anschluss auch an diese Straße, wendet sich
kurz darauf nach Westen, überquert die Autobahn A 3 und endet im
Parkplatzgelände der Universität Duisburg.
Im Zusammenhang
mit den hier seit 1937 durchgeführten Maßnahmen beim
Reichsautobahnbau führte diese auf einem ursprünglich vom Schafsweg
abzweigenden Waldweg angelegte und in ihrer endgültigen Gestalt 1968
nachzuweisende Straße seit dem 2. August (bekannt gegeben am 26.
August) 1938 den Namen Karl-Benz-Straße (erst 1972 berichtigt als
Carl-Benz-Straße).
Namenspatron war
der am 25. November 1844 in Karlsruhe geborene und am 4. April 1929
in Ladenburg gestorbene Ingenieur Carl Benz. Als Konstrukteur von
Gas- und später Benzinmotoren schuf er 1886 „das erste
entwicklungsfähige Kraftfahrzeug als Einheit von Fahrgestell und
Motor“. Seine 1883 gegründete Firma Benz & Cie. schloss sich 1926
mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft zur Daimler-Benz AG.
zusammen.
Carstanjenstraße
Die
Carstanjenstraße führt von der Mülheimer Straße zur Ankerstraße: Bei
den ersten Planungen in den Jahren 1908ff. war noch vorgesehen, sie
im Laufe der Zeit bis zur Bismarckstraße durchzulegen. Dieses
Vorhaben wurde erst nach dem II. Weltkrieg aufgegeben. Im übrigen
ist die kurze Straße nie bebaut worden.
In der Sitzung
der Städtischen Baukommission vom 7. Oktober 1912 wurde die
Namengebung beschlossen. Julius Carstanjen (1887-1972), späterer
Inhaber der 1854 von seinem Großvater gegründeten Dachpappenfabrik
(vgl. a. Pappenstraße) richtete daraufhin am 28. Oktober 1912
folgende Worte an den Duisburger Oberbürgermeister: Ich „habe von
der Benennung der neuen, mein Grundstück durchschneidenden
Straßenzüge Vormerkung genommen. Für die mit der Carstanjenstraße
mir und der Familie Carstanjen bezeugte sinnige Aufmerksamkeit
spreche ich hiermit meinen verbindlichsten Dank aus“.
In der Tat galt
diese Ehrung nicht nur ihm und seinem Vater Viktor Carstanjen
(18581933) der 1892 die „Cementfabrik Carstanjen & Cie.“ errichtet
hatte, sondern auch ganz sicherlich den mit der Tabakfabrikation und
Seifenherstellung befassten Zweigen dieser großen Familie, die seit
der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts die wirtschaftliche und
kulturelle Entwicklung Duisburgs entscheidend beeinflusst hatte.
Neben Wilhelm
Carstanjen(1801-1878) der zusammen mit seinem Bruder Karl die von
ihrem Vater Peter C. (1765-1849) begonnene Rauchtabakfabrikation neu
begründet hatte, ist Conrad Jacob C. (1763-1840), Arzt und Professor
der Medizin an der Duisburger Universität besonders zu nennen. Durch
Spenden zu seinem Doktorjubiläum im Jahre 1835 konnte 1842 die
Günther-Carstanjensche-Krankenstiftung gegründet werden, die bis
1890 bestand.
Carstanjens
Garten
Im Jahre 1950
bot Julius Carstanjen (1887-1972) Inhaber der gleichnamigen
Dachpappenfabrik (vgl. a. Pappenstraße) (später auch: Fabrik für
wasserdichte Verpackungsstoffe), der Stadt Duisburg sein an der
Mülheimer Straße zwischen Pappen- und Carstanjenstraße gelegenes
Grundstück zum Kauf an, da er Finanzmittel für den Wiederaufbau der
an der Pappenstraße gelegenen Firma benötigte.
In dem nach dem
Ende des II. Weltkrieges aufgestellten Neuordnungsplan war das
Grundstück als Frei- bzw. Grünfläche vorgesehen, hinter dem die
Ankerstraße (siehe dort) bis zur Pappenstraße durchgelegt werden
sollte. Nach dem erfolgten Ankauf im Jahre 1951 änderte die Stadt
ihre Pläne, verzichtete auf die Verlängerung der Ankerstraße und
wies das ganze Grundstück als Grünfläche mit (kürzlich neu
gestaltetem) Kinderspielplatz aus.
Die Benennung
erfolgte am 14. Dezember 1951. Ob mit dieser Namengebung bewußt eine
Verbindung zu dem ehemaligen Carstanjenschen Garten an der
Königstraße, auf dessen Gelände in den Jahren 1886/87 die Tonhalle
errichtet wurde, geschaffen werden sollte, läßt sich aus den
vorliegenden Unterlagen nicht belegen. |