Finkenpfad
An der Nordseite
des nördlich vom Nachtigallental im Duisburger Stadtwald gelegenen
Forellenteichs bildet der Finkenpfad gleichsam die Fortsetzung des
Steinbruchweges. Er führt in leichtem Bogen nach Norden, überquert
den Waldweg „Berg und Tal“, danach westlich vom Heiligen Brunnen den
Kammerweg und mündet kurz darauf an der Polizeistation im Walde auf
den Forsthausweg bzw. Rundweg.
Auf einer
zeitlich vor 1936 einzuordnenden Waldkarte ist dieser lediglich der
Orientierung dienende Weg zum ersten Mal eingezeichnet.
Der in vielen
Arten fast über alle Erdteile verbreitete Fink aus der Familie der
Singvögel ist den meisten Menschen wenigstens als Buchfink,
Distelfink oder Dompfaff bekannt.
Finkenstraße
In Verlängerung
der Flurstraße verbindet die Finkenstraße den Sternbuschweg mit der
Lotharstraße.
Die
Baufluchtlinien der Straße wurden durch Beschluß der Stadt
verordneten vom 15.0ktober 1889 festgelegt, schlug als Namen
Fennstraße vor (Fenn = Moor). In der Sitzung der Städtischen
Baukommission vom 4. November 1889 wählte man jedoch die Bezeichnung
Finkenstraße. Bereits 1891 stand das erste Haus in dieser Straße,
deren Ausbau sich jedoch bis 1935 hinzog. 1908 forderten die
Anwohner eine Umbenennung der Straße, da sie angeblich von früheren
Bewohnern her einen schlechten Ruf habe und die Wohnungen sich nur
sehr schlecht vermieten ließen, ein Wunsch, der jedoch abgelehnt
wurde.
Die Finken
gehören zur Familie der Singvögel und werden in dieser Gegend am
Waldrand wohl zahlreich vertreten gewesen sein. Zu den Finken zählen
u. a. beispielsweise Buchfink, Bergfink, Kernbeißer, Grünling und
Gimpel (oder Dompfaff).
Flurstraße
In Verlängerung
der Lerchenstraße verbindet die Flurstraße die Grabenstraße mit dem
Sternbuschweg und geht dort in die Finkenstraße über.
Die
Straßenfluchtlinien wurden 1898 festgelegt. Im selben Jahr stand
dort bereits das erste Haus, ein von der Stadt erbautes
Arbeiterwohnhaus.
Da die Straße
bis dahin noch keinen Namen hatte, gab die Städtische Baukommission
ihr am 12. November 1898 die Bezeichnung Flurstraße. Der nicht
gewählte Vorschlag Heimstraße bezog sich wohl auf das Städtische
Asyl für Obdachlose, das 1886 am Sternbuschweg errichtet worden war
und 1900 abgerissen wurde, weil es dem weiteren Ausbau der
Flurstraße im Wege stand.
Die Stadt baute
bis 1918 an der Flurstraße elf Doppelhäuser für Arbeiter. Den
Abschluß bildeten 1919-1921 fünf Häuser an der Ecke Sternbuschweg,
wobei die Flurstraße bogenförmig überspannt wurde.
Flur ist die
altgermanische Bezeichnung für die zu einem Ort gehörige
landwirtschaftliche Nutzfläche, auch Feldgemarkung genannt.
Forsthausweg
Der Forsthausweg
führt in Verlängerung der Holteistraße von der Lotharstraße in den
Duisburger Wald hinein, wo er am Wasserbehälter auf den Rundweg
trifft.
Das zwischen
1869 und 1873 erbaute städtische Forsthaus lag etwa gegenüber der
heutigen Universitätsbibliothek. Es musste 1974 den Bauarbeiten für
die Duisburger Gesamthochschule weichen.
Ein genaues
Datum für die Benennung des Weges existiert nicht. Das Forsthaus
zählte postalisch zur Lotharstraße, aber bereits 1925 erscheint auf
einem Stadtplan die Bezeichnung Forsthausweg. Erst 1962 wird der
Forsthausweg im Adressbuch aufgeführt, als man die Anschrift des
Forsthauses von Lotharstraße in Forsthausweg ändert.
Fraunhoferstraße
Die
Fraunhoferstraße beginnt am südlichen Ende der Wegnerstraße,
verläuft parallel zum Stembuschweg auf dessen Nordseite, macht etwa
60 m nördlich der Hertzstraße eine Wendung um 90° nach Nordwesten
und trifft dann nach 200 m auf das Nordende der Wegnerstraße, so
dass sie mit dieser zusammen eine Art Ring bildet. Dieser letzte
Teil der heutigen Fraunhoferstraße hieß bis 1938/39 Kapellenstraße,
benannt nach der Kapelle auf dem Friedhof am Sternbuschweg, zu der
sie von der Karl-Lehr-Straße führen sollte.
Die Straße
gehört - wie beispielsweise die Bunsenstraße - in das seit 1924
erschlossene Siedlungsgebiet der„Duisburger Gemeinnützigen
Bau-Gesellschaft AG.“(Gebag), auf dem auch der Reichsbund der
Kinderreichen 1931 baute.
Den Namen
erhielt die Straße am 25. Januar 1925 nach Joseph Fraunhofer
(Straubing 6.3. 1787 -7.6. 1826 München), 1824 geadelt. Als
Glasschleifer gelang es ihm, in dem von ihm geleiteten optischen
Betrieb in Benediktbeuren infolge verbesserter Schleifmaschinen
Linsen für astronomische Fernrohre in bisher unbekannter Güte
herzustellen, mit denen er die dunklen, nach ihm benannten
Fraunhoferschen Linien (Absorptionslinien) im Sonnenspektrum
entdeckte.
Zusammen mit der
Bunsen-, Gauß- und Hertzstraße ist hier ein Straßenviertel mit Namen
berühmter Naturwissenschaftler entstanden.
Friedrich-Alfred-Straße
Die
Friedrich-Alfred-Straße verläuft vom Kalkweg zur Bertaallee. Hier
befinden sich die Trainingsstätten des Landessportbundes
Nordrhein-Westfalen, Sportschule und Verwaltung des Westdeutschen
Fußballbundes sowie die Wasserski-Anlage auf dem Margaretensee.
Als die Straße
1928 angelegt worden war, wurde vorgeschlagen, sie in Würdigung der
großen Verdienste des Krupp-Direktors Klönne um die Schaffung der
Sportanlagen „Friedrich Klönne-Straße“ zu nennen. Klönne bat jedoch,
von dieser Benennung abzusehen. Diese Namengebung hätte auch
Schwierigkeiten verursacht, da „die Übernahme von Namen noch
lebender Personen für Straßenbezeichnungen nicht gewünscht“ wird,
wie es in den Richtlinien hieß. Friedrich Klönne schlug seinerseits
„Friedrich-Alfred-Straße“ vor. Am 1. Oktober 1928 stimmte der
städtische Tiefbauausschuss zu, obwohl sich in unmittelbarer Nähe
schon die unbebaute Alfredistraße befand. Da jedoch die weiteren
Planungen vorsahen, diese nicht auszubauen, stand der Benennung in
Friedrich-Alfred-Straße nichts im Wege (s. a. Alfrediplatz).
Friedrich Alfred
Krupp (Essen 17.2.1854 - 22.11.1902 Essen) vergrößerte das von
seinem Vater Alfred Krupp zur größten Gussstahlfabrik ausgebaute
Unternehmen u. a. durch die Übernahme des Grusonwerkes Magdeburg und
der Germaniawerft Kiel. 1897 gründete er auf freiem Feld am Rhein,
im späteren Rheinhausen, die „Friedrich-Alfred-Hütte“(s. a.
Kruppstraße).
Friedrichsruher
Weg
Der
Friedrichsruher Weg ist eine kleine Stichstraße (in Richtung auf die
Pappenstraße), die mit der Schönhauser Straße Verbindung hat.
Zusammen mit der
Schönhauser Straße (s. dort) wurde am 7. Oktober 1912 durch die
Städtische Baukommission der Name Friedrichsruher Straße festgelegt,
der bis zum Duisburger Adreßbuch von 1927 mit dem Vermerk „unbebaut“
wiederkehrt. Das Adressbuch von 1928 bringt zum ersten Mal den für
die Folgezeit gültigen Namen Friedrichsruher Weg und weist die
ersten sieben auf einer Seite liegenden Häuser des Gemeinnützigen
Bauvereins Essen aus.
Wie bei der
Schönhauser Straße ist auch hier der Zusammenhang mit dem
Namensgeber für die nahe gelegene Bismarckstraße gewahrt. Das
Jagdschloß Friedrichsruh, 1763 im Sachsenwald (Krs. Herzogtum
Lauenburg, Schleswig-Holstein) erbaut, war seit 1871 Besitz des
Fürsten Otto von Bismarck, der hier von 1890 bis zu seinem Tode 1898
wohnte. 1945 wurde das zerstörte Schloss verändert wieder aufgebaut.
Fuchspfad
Dieser Waldweg geht von der Uhlenhorststraße aus, führt hinunter in
das Nachtigallental, ein altes Durchbruchstal der Ruhr, und endet
auf einem Weg, der ungefähr parallel zur Eisenbahnlinie
Speldorf-Hochfeld-Ürdingen verläuft.
Der Weg ist
schon auf einer Jagdkarte aus dem Jahre 1891 eingezeichnet; im
Duisburger Stadtplan von 1925 findet sich schon die Bezeichnung
Fuchspfad.
Zur besonderen
Kennzeichnung und Unterscheidung der Waldwege wurde er nach einem
der damals noch häufigen Wildtiere im Duisburger Wald benannt. |