Kalkweg
Der Kalkweg in
seiner heutigen Gestalt ist eine Hauptverkehrsstraße, die sich vom
Stadtteil Neudorf an Wanheimerort vorbei bis nach Wedau hinzieht.
Verfolgt man diese Streckenführung vom innerstädtischen Bereich in
die Außenbezirke, so beginnt sie am Südende des Sternbuschwegs im
Bereich der weiträumigen Eisenbahnüberführungen nahe der diese noch
überquerenden Stadtautobahn A59.
Im weiteren Verlauf bildet sie von der Kruppstraße an bis zum
Tilsiter Ufer, wo der Stadtteil Wedau beginnt, die Westgrenze der
Stadion- und Wedauer Sport-Anlagen. Sodann teilt sie den Wedauer
Wohnbereich ziemlich in der Mitte und führt mitten in das
Erholungsgebiet der Sechsseenplatte zwischen Masuren- und Wambachsee
hindurch, wo sie zum Fußweg wird, der etwa 100 m hinter der schmalen
Straße im Kneippgrund auf einem Querpfad endet.
Im großen und
ganzen entspricht die heutige Straßenführung noch immer dem Verlauf
eines jahrhundertealten Weges mit gleicher Bezeichnung. Doch lässt
die auf der Westseite des Kalkweges (gegenüber der Kruppstraße)
verlaufende kurze, noch bis zu den genannten Eisenbahnüberführungen
reichende Straße „Alter Kalkweg“ in ihrem nördlichen Teil die
Richtung erkennen, die der Kalkweg ursprünglich, fortgesetzt durch
die Heerstraße und die Musfeldstraße über das Marientor in den Kern
der alten Stadt Duisburg hinein, genommen hat, wobei seine Ursprünge
vielleicht bis in fränkische Zeit zurückgehen.
Der Name des
Kalkweges bezieht sich auf die Kalkfuhren, die aus der Ratinger
Gegend Kalk nach Duisburg brachten. 1404 erfahren wird, daß die
Abtei Werden ihren Kalkofen in der Drucht - Reste sind noch erhalten
- verpachtet. Daß dieser Ofen auch „Kalkofen in Lintorf“ genannt
wurde, hängt mit der Nähe zur Siedlung Lintorf zusammen. Über diesen
Kalkofen gibt es zahlreiche Nachrichten bis in die neueste Zeit. Aus
dem Gebiet von Eggerscheidt und Ratingen ziehen sich Kalkformationen
in die Gegend von Lintorf, besonders nördlich davon und bis zur
heutigen Duisburger Stadtgrenze.
Der für Duisburg
bestimmte Kalk gelangte zur Lagerung in den „Großen“ und „Kleinen
Kalkhof“ (vgl. hierzu Duisburger Straßennamen, T. 1, in: Duisburger
Forschungen, Band 31, 1982, S. 284).
Kammerstraße
Auf älteste
Ursprünge im Hinblick auf die Namengebung geht die Bezeichnung der
Kammerstraße zurück, die gegenüber dem Ostausgang des Duisburger
Hauptbahnhofs beginnt, von dort in südöstlicher Richtung durch den
Ortsteil Neudorf verläuft, unter der Autobahn A 3 hindurchführt, auf
deren Ostseite dann als Kammerweg in den Duisburger Wald aufsteigt
und in der Nähe des „Heiligen Brunnens“ sich in andere Waldwege
verzweigt.
Der Name
Kammerweg taucht in der Form des „Kammersen Weges“ 1631 schon auf,
während die Kammerstraße unter dieser Bezeichnung zum ersten Mal im
Duisburger Adressbuch von 1879 vorkommt, wobei gesagt wird, dass sie
„von dem Rheinischen Bahnhofe hinter der katholischen Schule über
die Neudorfer Straße nach der Kammer im Walde“ führe. Im letzten
Teil deckt sich diese Straßenführung offenbar mit der im Bereich des
„Heiligen Brunnens“.
Am Ende der
Strecke, die heute noch den Namen „Kammerweg“ trägt (s. o.), hat
jener Teil des Waldes gelegen, der bis in neuere Zeit - nachweisbar
noch auf einer Zeichnung von 1897 - den Namen „Kammer“ (=
Kammerwald) führte und ein Rest landesherrlichen Besitzes war,
dessen Einkünfte der staatlichen Finanzverwaltung, nämlich der so
genannten „Kammer“ zuflossen. (Ursprünglich war der gesamte Wald
Königsforst oder Reichswald gewesen.)
Kammerweg
Zum Kammerweg s.
die Angaben bei der Kammerstraße.
Karl-Lehr-Straße
Die
Karl-Lehr-Straße, die heute von der Düsseldorfer Straße unter dem
Bahngelände hindurch zum Sternbuschweg verläuft, hatte früher eine
etwas andere Linienführung, weiter nördlich in Richtung auf die
Bismarckstraße zu. Zwischen 1879 und 1904 hieß die Karl-Lehr-Straße
auch Bismarckstraße, vorher wurde das Gelände einfach „an der
Bicherouxschen Fabrik“ genannt, weil die Straße zwischen dem
Walzwerk der Gebrüder Bicheroux und der Duisburger
Aktiengesellschaft für Gießerei durchführte.
Nachdem zwischen
1883 und 1886 der Duisburger Hauptbahnhof neu gebaut wurde, musste
ein Teil dieser alten Bismarckstraße nach Süden verlegt werden und
führte nun von der Düsseldorfer zur Grabenstraße. Im Oktober 1904
wurde dieses Straßenstück in Karl-Lehr-Straße umbenannt, die ein
Teil der vorgesehenen Ringstraße vom Außenhafen bis zur
Duissernstraße (s. bei Karl-Jarres-Straße) war. Erst 1939 wurde sie
bis zum Sternbuschweg verlängert, indem ihr ein Teil der Waldstraße
zugeschlagen wurde.
Karl Lehr
(Meschede 1842 - 1919 Duisburg) war von 1879 bis zu seiner
Pensionierung im Jahr 1914 Bürgermeister von Duisburg und bekam 1881
den Titel Oberbürgermeister verliehen. Vorher war er als Richter in
Kirchhundem und Duisburg tätig gewesen. 1904 wurde er zum Geheimen
Regierungsrat und 1912 anlässlich seines 70. Geburtstages zum
Ehrenbürger der Stadt Duisburg ernannt.
Kettenstraße
Die Kettenstraße
führt von der Ludgeristraße zur Memelstraße. Ihre Benennung ergab
sich daraus, dass sie an der Kettenschmiede der Firma „Duisburger
Maschinenbau AG., vorm. Bechem & Keetman“ vorbeiführte. Die
Kettenfabrikation dieser von August Bechem und Theodor Keetman 1862
gegründeten Firma war ein bedeutender Produktionszweig. U. a. wurde
hier die größte je in Deutschland geschmiedete Kette, die 300 Meter
lange Ankerstegkette des Schlachtschiffs „Fürst Bismarck“ mit
Gliedern von 102 mm Durchmesser geschmiedet. Der Ausbau der Straße
begann im Jahre 1898.
Kiefernweg
Der Kiefernweg
verläuft als unbebauter Wald- und Wanderweg durch den Sportpark
Wedau vom Kalkweg bis zur Regattabahn.
1962 war er mit
Namen erstmals auf den Stadtplänen aufgeführt, obwohl es im
Stadtteil Duissern bereits einen Kiefernweg gab (s. d.).
Klöcknerstraße
Wer selbst heute
- nach zwei Jahrzehnten - von der„Klöcknerstraße“ spricht, die lt.
Ratsbeschluss vom 20. Februar 1969 ihren Namen erhielt, handelt sich
bei alteingesessenen Anwohnern noch Ärger ein. Denn diese hängen an
dem bis dahin offiziell gültigen und derzeit noch inoffiziell
verwendeten Namen „Oststraße“.
Diese
Bezeichnung der heute an der Neudorfer Straße gegenüber dem
Ostausgang des Hauptbahnhofes ihren Anfang nehmenden, zunächst bis
zum Ludgeriplatz in östlicher und von dort aus bis zur Lotharstraße
in südöstlicher Richtung führenden und die großen Neudorfer Straßen
wie Gneisenau- und Grabenstraße sowie Stembuschweg rechtwinklig
schneidenden Geschäftsstraße gibt lediglich die Grundrichtung an,
die ein uralter Feldweg nahm.
Im Jahre 1879
erhielt dieser zur Fahrstraße erweiterte Feldweg, der seinerzeit nur
bis über den heutigen Ludgeriplatz hinaus an die damalige Zeche
Neu-Duisburg (zwischen Hammer- und Kettenstraße) führte, seinen
Namen Oststraße, mit dem er zum ersten Mal im Adressbuch erscheint.
In den folgenden Jahrzehnten erhielt die Straße im Rahmen
fortschreitender Besiedlung Neudorfs ihre heutige Gestalt und Länge.
Die Umbenennung
der Oststraße in Klöcknerstraße war als Ehrung des für Duisburg so
bedeutenden Unternehmers Peter Klöckner (Koblenz 8.11.1863 -
5.10.1940 Duisburg), seiner industriellen Leistungen und des gerade
für Duisburg immer stark engagierten Mäzenatentums der Leitung der
Klöckner-Werke gedacht.
Mit der
Übernahme eines Stahlwerks in Haspe (bei Hagen) im Jahre 1898 und
der 1900 folgenden Leitung des seit 1918 Lothringer Hütten- und
Bergwerksverein genannten Unternehmens begann der wirtschaftliche
Aufstieg Peter Klöckners, der 1923 auf Grund der durch das Ende des
I. Weltkriegs veränderten Gesamtsituation die industriellen
Beteiligungen zur Klöckner-Werke AG. zusammen fasste, die ihren Sitz
zunächst in Castrop-Rauxel und seit 1938 in Duisburg bekam. Weitere
wirtschaftliche Änderungen und Einschnitte erfolgten nach dem II.
Weltkrieg.
Klöcknerweg
Erst auf neueren
Stadtplänen, so z.B. dem von 1977, findet sich die Namensbezeichnung
Klöcknerweg für diesen von der Mülheimer Straße, besser gesagt: von
dem großen Parkplatz- Gelände südlich davon nach Süden verlaufenden
Weg, der nach etwa 300 m beim Rundweg einmündet, sich von dort um
den Wolfsberg herum nach Osten wendet und nach knapp 250 m auf den
die Duisburg-Mülheimer Stadtgrenze kennzeichnenden Grenzweg trifft.
Als unbewohnter
Weg im Duisburger Stadtwald findet er sich in keinem Adressbuch,
sondern dürfte seinen Namen im Rahmen forstamtlicher Wünsche zur
eindeutigen Kennzeichnung der Waldwege erhalten haben.
Der Hinweis auf
das für Duisburg so bedeutsame Unternehmen der Firma Klöckner taucht
hier auf, weil der Weg an Waldparzellen dieser Familie vorbeiführt,
die sich bis zu der schon auf Mülheimer Gebiet liegenden
„Wolfsburg“, der 1960 entstandenen Katholischen Akademie des Bistums
Essen, hinzogen.
Koloniestraße
Heute beginnt
die Koloniestraße am Verteiler Mercatorstraße, führt durch den
Tunnel unter den Eisenbahngeleisen des Hauptbahnhofs durch und in
südöstlicher Richtung auf den Duisburger Wald zu, wo sie an der
Kreuzung mit der Bissingheimer und der Uhlenhorststraße endet.
Ihr ungefährer
Verlauf ist bereits auf der ersten Katasterkarte von 1733
verzeichnet. Auf der Katasterkarte von 1824 wird der Teil nördlich
der Grabenstraße als Heidschen Weg oder Holzweg bezeichnet, im
Adressbuch von 1867 mit „hinterm Bahnhof bis zur Windmühle“. Der
südliche Teil heißt 1867 ganz einfach „Colonie Neudorf“.
Der Name „Coloniestraße“
erscheint erstmals im Adressbuch von 1879 als Verbindung der
Neudorfer mit der Steinbruchstraße und 1880 unter der Kennzeichnung
„von der Friedhofstraße (heute verkürzte Otto-Keller-Straße) bis zur
Colonie und längs derselben weiter bis zum Walde“. Diesen Verlauf
behielt sie bei, bis Mitte der dreißiger Jahre im Norden ein Tunnel
als weiterer Zugang von Neudorf zur Innenstadt angelegt und sie im
Süden von der Steinbruchstraße ab als Zubringer zur neu erbauten
Autobahn verlängert wurde.
Der Name der
Koloniestraße, dessen heutige Schreibweise sich um 1905 durchsetzte,
erinnert an die Gründung des Stadtteils Neudorf, der hier seinen
Anfang nahm. Im Jahre 1770 erhielten 12 Familien aus
Hessen-Darmstadt, die man Kolonisten nannte, von Friedrich dem
Großen die Erlaubnis, sich auf der Duisburger Heide anzusiedeln, um
auf unkultiviertem Boden Bauernstellen anzulegen. Sie errichteten
ihre Häuser auf dem Teilstück der Koloniestraße zwischen Graben- und
Wildstraße.
Kommandantenstraße
Sie verbindet,
zunächst in leichtem Bogen, dann parallel der Eisenbahn von Norden
nach Süden verlaufend und im letzten Stück sich nach Südosten
wendend, die Koloniestraße mit der Karl-Lehr-Straße. Dort trifft sie
auf die aus nordöstlicher Richtung kommende Grabenstraße (L 237).
Noch bis zum Jahre 1965 hatte einTeil der Straße, der zwischen
Kolonie- und Grabenstraße liegt, zur Wegnerstraße gehört.
Nachweislich
seit 1893 befand sich diese Straße (zunächst noch mit C geschrieben)
in der Planung. Erstmals wird sie im Adressbuch von 1903 erwähnt,
und zwar stand dort nur das Haus mit der Nummer 97, das der
Tabakfabrik A. F. Carstanjen Söhne gehörte und in dem der
Werkmeister Carl Ebbinghaus wohnte.
Über die
Herkunft des offensichtlich Anfang der neunziger Jahre des 19.
Jahrhunderts festgelegten Straßennamens konnte nichts ermittelt
werden.
Kortumstraße
Sie führt heute
vom Sternbuschweg bis zur Kreuzung der Mozartstraße mit der
Lotharstraße. Das Teilstück bis zur Wildstraße wurde um 1909
angelegt. Ursprünglich sollte die Straße an der Grabenstraße
beginnen, dieser Plan wurde jedoch endgültig 1931 fallengelassen.
Die Bebauung der
Kortumstraße setzte erst mit der Anlage der „Einschornsteinsiedlung“
ein (s. unter Gabrielstraße).
Sie trägt ihren
Namen nach dem Arzt und Schriftsteller Karl Arnold Kortum (Mülheim
5.7.1745 - 15.8.1824 Bochum). Nach seinem Studium der Medizin in
Duisburg von 1763 bis 1767 war er als Arzt in Mülheim und Bochum
tätig. Daneben verfasste er grotesk-komische Heldengedichte in
Knittelversen. Am bekanntesten ist die „Jobsiade“, die
Lebensbeschreibung eines verbummelten Theologiekandidaten als Satire
auf deutsches Spießertum und Studentenleben.
Krähenpfad
In Verlängerung
des Lerchenpfades verbindet der Krähenpfad im Duisburger Stadtwald
den Waldweg Berg und Tal mit dem Amselsteig.
Auf einem
Stadtplan von 1936 ist der Weg bereits eingezeichnet, und 1980
erscheint erstmals der Name Krähenpfad auf dem Stadtplan.
Krähen sind die
kleineren Verwandten des Kolkraben. In Europa lebt die Saatkrähe. Da
sie überwiegend Engerlinge frißt, ist sie für die Landwirtschaft
besonders nützlich.
Krähenweg
Der Krähenweg
führt im Duisburger Stadtwald vom Forsthausweg in gerader Linie nach
Süden, wobei er den Aktienweg überquert. Vom Kammerweg an wird er
als schmaler Weg in südöstlicher Richtung bis zum Finkenpfad
weitergeführt.
Die
Streckenführung dieses Waldweges wurde im Lauf der Jahrzehnte
verändert. 1878 begann er am Forsthausweg und endete hinter dem
Aktienweg im Wald. 1891 war er in gerader Linie vom Aktienweg bis
zum Nachtigallental durchgeführt. Im Jahre 1925 erscheint der Name
Krähenweg erstmalig auf einem Stadtplan, und Anfang der siebziger
Jahre erhielt er seinen heutigen Verlauf.Namenserklärung s.
Krähenpfad.
Krautstraße
Am 24. November
1896 stellte der Architekt und Bauunternehmer Heinrich Wilhelm Vogt,
Mülheimer Straße 19, den Antrag, die Baufluchtlinie eines Feldweges
festzulegen, da er beabsichtigte, am Sternbuschweg
Arbeiterwohnhäuser zu errichten. Dieser Feldweg führte von der
Grabenstraße bis zum Sternbuschweg. Im Mai 1898 wurde in der
Städtischen Baukommission der Vorschlag gemacht, diesen zur Straße
auszubauenden Feldweg Kohl- oder Krautstraße zu benennen. Am 13.
Juli 1898 entschloss man sich zu dem Namen Krautstraße.
Diese
Überlegungen wegen der Namensgebung lassen erkennen, dass, wie der
Heimatforscher Wilhelm Meyer-Markau 1907 noch aus eigener Kenntnis
sagt, die Krautstraße über früheres Ackerland führte.
Im Adressbuch
von 1899 wird die Krautstraße noch als unbebaut ausgewiesen. Ein
Jahr später werden die drei Häuser Nr. 24, 26 und 28 aufgeführt, in
denen Arbeiterfamilien wohnen, deren Eigentümer aber ebenfalls
Arbeiter sind. Das Adressbuch von 1902 lässt erkennen, dass nunmehr
die Krautstraße auch über den Sternbuschweg bis zur Wildstraße
durchgeführt wurde.
Wie aus den
Amtlichen Mitteilungen der Stadtverwaltung Duisburg vom 21. August
1923 hervorgeht, wurde „der Straßenzug zwischen Rheinbaben- und
Grabenstraße mit Krautstraße“ benannt. Diese Benennung hat in den
Duisburger Adressbüchern keinen Niederschlag gefunden. Nach
Stadtplänen vor dem II. Weltkrieg ergibt sich, dass damals eine
Fußgängerverbindung in Verlängerung der Krautstraße auf die
seinerzeit wesentlich längere und auf die Wegner-/Kommandantenstraße
zulaufende Rheinbabenstraße hin geschaffen worden war.
Durch
Kriegszerstörungen und hieraus resultierende Neubaumaßnahmen ist
dieses seit 1923 bestehende Straßenstück wieder weggefallen und die
- seit 1901/02 bestehende - Verbindung von Wild- und Grabenstraße
ist demgemäß auch die heutige Krautstraße.
Kreutzerstraße
Die
Kreutzerstraße verbindet die Mozart- mit der Richard-Wagner-Straße
und gehört zu der zwischen 1927 und 1930 errichteten
„Einschornsteinsiedlung“ (s. unter Gabrielstraße).
Ihr Name wurde in der Sitzung des Städtischen Tiefbauausschusses
vom 2. Juli 1928 festgelegt, die Fluchtlinien am 1. Oktober 1928.
Welcher Künstler
der Straße seinen Namen gegeben hat, ließ sich nicht sicher
feststellen. In Frage kommen Konradin Kreutzer (Meßkirch/Baden
22.11.1780 - 14.12.1849 Riga), Komponist, Kapellmeister und u. a.
Musikdirektor in Köln 1840-1842, der u. a. durch die Vertonung von
Uhlands Balladen und Liedern bekannt wurde, und der Franzose
Rodolphe Kreutzer (1766-1831), Dirigent, Geiger und Musikpädagoge in
Paris, dem Ludwig van Beethoven 1803 seine Violinsonate op. 47,
A-Dur, widmete, die so genannte „Kreutzersonate“.
Kruppstraße
Am 19. September
1921 erhielt die Zufahrtsstraße vom Kalkweg zum Stadion den Namen
„Kruppstraße“. Im gleichen Jahr wurde die Straße bis zum
„Verbindungsweg entlang dem Bahndamm in der Wedau“ (der späteren
Masurenallee) fertiggestellt.
1937 war die
ganze Straße bis zur Koloniestraße voll ausgebaut. Im April dieses
Jahres wurde die Endhaltestelle der Linie 3E von der Koloniestraße
in die Kruppstraße verlegt, da die Koloniestraße als Zufahrt zur
Reichsautobahn damit nicht belastet werden sollte.
Im Jahre 1919
hatte die Firma Krupp ein etwa 100 Hektar großes Waldgelände in
Wedau, auf dem durch Ausbaggerung von Sand und Kies in den
vorangegangenen Jahrzehnten drei Seen mit einer Fläche von etwa 50
Hektar entstanden waren, der Stadt Duisburg überlassen. In einem
zwischen Oberbürgermeister Dr. Karl Jarres und den
Vorstandsmitgliedern der Friedrich Krupp AG. Essen, Heinrich
Vielhaber und Friedrich Klönne, unterzeichneten Vertrag vom 31. Juli
1919 vermietete die Firma Krupp auf die Dauer von dreißig Jahren für
einen symbolischen Mietzins von 100 Mark das Wedau-Gelände an die
Stadt.
„Die Stadt
Duisburg beabsichtigt, für das Erholungsbedürfnis ihrer Einwohner in
der bei der Stadt gelegenen Wedau größere Anlagen, darunter
insbesondere ein Stadion und ein Strandbad zu schaffen. Die
Friedrich Krupp AG in Essen, der ein großes Gelände in der Wedau
gehört, ist bereit, die Stadt in diesen Bestrebungen zu
unterstützen.“
1931 ging das
gesamte „gemietete“ Gelände in städtischen Besitz über.
Bei der
Benennung der anzulegenden Straßen sowie der Seen griff man auf
Namen der Familie Krupp zurück. Der Margaretensee nach der Ehefrau
Friedrich Alfred Krupps, Berta- und Barbarasee wurden nach seinen
beiden Töchtern benannt. |